www.wikidata.de-de.nina.az
Der Parco Minerario Naturalistico di Gavorrano ist der umfassendste Bergwerk Dokumentationspark innerhalb des seit 2002 bestehenden Nationalparks der Erzhugel Colline Metallifere in der sudlichen Toskana Parco Tecnologico ed archeologico delle Colline Metallifere Er erstreckt sich auf rd 1000 ha uber die Hugel sudlich des Kernorts capoluogo der Gemeinde Gavorrano Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Die Anlagen 3 1 Schau Bergwerk 3 2 Schachte Forderturme 3 3 Felsen Park 3 4 Wanderwege 4 Literatur 5 WeblinkLage BearbeitenDer Park umfasst den Monte Calvo der mit 468 m die hochste Erhebung des Gemeindegebietes ist sowie die benachbarten Hugel Zum Gelande gehoren das 1984 stillgelegte Pyrit Bergwerk der Firma Montecatini das eines der grossten seiner Art in Europa war als Schau Bergwerk mit Fuhrung teilweise zuganglich gemacht zwei Schachte mit Forderturmen frei zuganglich ein Kalksteinbruch der so genannte Felsenpark frei zuganglich ein zweites Bergwerk im Ortsteil frazione Ravi einst betrieben von der Firma Carlo Marchi amp Co uber 150 km Stollenlange mit dem Bergwerk von Gavorrano verbunden sowie markierte Wanderwege Geschichte Bearbeiten1991 hat die Gemeinde Gavorrano mit der Entwicklungsphase des Projektes begonnen die Vergangenheit Gavorranos als Kernregion des italienischen Bergbaus fur die Nachwelt zu dokumentieren Unter Leitung des Professors Alberto Magnaghi von der Universitat Florenz wurde ein Teil der verlassenen Stollen restauriert 1999 wurde der Felsenpark fertiggestellt und einige Stollen des Nachbarbergwerks Ravi zuganglich gemacht Per Erlass des italienischen Umweltministeriums vom 28 Februar 2002 wurde das Projekt in das Gesamtkonzept des Nationalparks Parco Tecnologico ed archeologico delle Colline Metallifere eingegliedert Die Eroffnung des Bergwerkparks fand am 19 Juli 2003 statt Die Anlagen BearbeitenSchau Bergwerk Bearbeiten Der Rundgang im Bergbaumuseum beginnt an einem Modell der Anlage anhand dessen die Geschichte des 1898 gegrundeten Pyrit Bergwerks erlautert wird in dem bis zu seiner Schliessung ca 27 Mio Tonnen des Gesteins abgebaut wurden 30 des gewonnenen Pyrits wurden zur Herstellung von Schwefelsaure in Scarlino verwendet Die komplette Stollenanlage umfasst 11 Ebenen bei einem Hohenunterschied von insgesamt 568 m Die Besucher werden unter dem Klang der Sirene in den Stollen geleitet und erleben auf ca 200 m Rundgang eine rekonstruierte Arbeitsschicht Gearbeitet wurde rund um die Uhr in 3 Schichten a 8 Stunden mit je 300 Mann Vorgefuhrte 7 Arbeitsschritte nbsp Holzverkleidungen im Stollen Stutzfunktion Einfahrt ins Bergwerk mit Kafigen Probebohrungen Ausstellung von Skalpellen fur hartes und weiches Gestein Erklarung von Abbautechniken Zugang zum Floz Graben von Stollen Abbauen des Gesteins Auffullen erschopfter Stollen mit Kalkstein der im benachbarten Steinbruch gewonnen wurde Sprengung des Felses Der Sprengstoff wurde in vorher dafur gebohrten Sprenglochern platziert In den 20er Jahren wurden im Werk dafur die ersten Presslufthammer eingesetzt Modelle sind ausgestellt Vorher musste diese Arbeit von Hand verrichtet werden Stutzarbeiten Seitenwande und Decken wurden mit Holz gestutzt um Einsturze zu verhindern Trotzdem gab es immer wieder schwere Unfalle im Bergwerk Abraumen des Gesteins mit Schaufel Ladern auf eine Lore Dazu werden verschiedene Gerate vorgefuhrt die in den 1950er 1960er und 1970er Jahren im Einsatz waren Am Ende des Rundgangs wird noch ein Dokumentarfilm vorgespielt Schachte Forderturme Bearbeiten nbsp Forderturm Roma SchachtRoma Schacht Uber diesen ersten 1914 gebauten Schacht Eingang an der Oberflache auf 200 m wurde fruher der gesamte Pyrit gefordert der unter Tage dann oft schon einen Weg von 10 km zuruckgelegt hatte Er wurde 1915 bis auf eine Hohe von 90 m nach unten getrieben Der Forderturm aus vertikalen Eisentragern und Querbalken war bis Mitte der 70er Jahre in Betrieb Die auffallige direkt an der Strada Provinciale Nr 82 vom Ortsteil Bagno di Gavorrano zum Kernort sichtbare Konstruktion avancierte fur das Selbstverstandnis des Parks zum Wahrzeichen segno 1938 baute man einen zweiten Schacht unter Tage auf 90 m Hohe Impero Schacht um an noch tiefere Gesteinslagen im Bergwerk heranzukommen Der bis hierher geforderte Pyrit gelangte dann uber einen Verbindungsstollen zur Roma Schachtbasis von der aus er an die Oberflache gefordert wurde Nach 1937 wurde der Schacht Stuck fur Stuck nach oben getrieben bis er bei 240 m die Oberflache heutiger Schachteingang erreichte Neben dem Schachteingang liegen die Umkleideraume Kauen fur die Bergleute 1962 gebaut Felsen Park Bearbeiten nbsp Kalksteinbruch und FelsenbuhneIm sich gegenuber dem Bergwerkseingang erstreckenden Kalksteinbruch wurde das Full Material abgebaut das in die ausgebeuteten Pyrit Stollen eingelegt werden musste um das ausgehohlte Gestein vor dem Einsturz zu bewahren Mit Schliessung des Bergwerks wurde der Steinbruch ebenfalls nicht mehr benotigt und aufgegeben Heute ist diese Anlage touristisch zu einer neuen asthetischen Funktion aufbereitet Skulpturen und Installationen zeitgenossischer Kunstler Paolo Gobec Christian Streng Leonardo Cambri saumen den Pfad zur Felsenbuhne in Form eines griechischen Theaters 2003 angelegt mit 600 Sitzplatzen auf den Stufen und weiteren 800 Stehplatzen Hier finden im Sommer Theaterauffuhrungen musikalische Darbietungen Tanzveranstaltungen Konzerte und Kunstausstellungen statt Das einschiffige Oratorium San Rocco mutmasslich Ende des 18 Jahrhunderts errichtet ist dem Pest Heiligen Rochus von Montpellier geweiht der zugleich Patron der Grubenarbeiter ist Die kleine Kirche war Gebetsraum fur die Bergarbeiter Familien Traditionell fand bis 1956 und findet seit 2004 erneut zum Patronatsfest 16 August eine Prozession von der Kirche San Giuliano im Kernort bis hierher statt Die ursprungliche Freskierung ging bis auf einen kleinen Rest hinter dem Altar verloren Nach der Restaurierung 1999 2000 wurden die Wandmalereien von Alain Cancilleri neu gestaltet Wanderwege Bearbeiten Wanderwege zu den altesten noch von Garibaldis Mitstreiter Francesco Alberti Ende des 19 Jahrhunderts angelegten Stollen zur Alten Quelle fonte vecchia zwischenzeitlich ausgetrocknet rund um den Monte Calvo nach Ravi zum Gut Pozzuoli mit grossen Korkeichenfuhren durch eine intakte Natur mit Trockenwiesen und charakteristischer Macchia Vegetation Mit etwas Gluck konnen Wanderer Wildschwein Stachelschwein Dachs Wildkatze und Steinmarder entdecken Das Selbstverstandnis des Parks liegt wie es sein Name auch aussagt in einer harmonischen Symbiose von Bergwerksmuseum und Naturpark Denn gerade die seit den 80er Jahren vom Menschen aufgegebenen Areale die mehr als 20 Jahre sich selbst uberlassen waren habe sich die Natur zuruckerobert ricuperato Literatur BearbeitenParco Minerario Naturalistico di Gavorrano hrsg von Alessandra Casini Roccastrada 2005Weblink Bearbeitenhttps www parcominerario it Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parco Minerario Naturalistico di Gavorrano amp oldid 239037231