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Paltzschen ist ein Ortsteil der sachsischen Kleinstadt Lommatzsch im Landkreis Meissen Der Ort wurde im Jahr 1206 ersterwahnt und gehort seit 1994 zu Lommatzsch PaltzschenStadt LommatzschKoordinaten 51 13 N 13 19 O 51 217153 13 317912 Koordinaten 51 13 2 N 13 19 4 OFlache 2 52 km Einwohner 97 2006 1 Bevolkerungsdichte 38 Einwohner km Eingemeindung 1 November 1935Eingemeindet nach DorschnitzPostleitzahl 01623Vorwahl 035241Paltzschen Sachsen Lage von Paltzschen in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPaltzschen ist rund 2 5 km nordlich des Stadtzentrums von Lommatzsch gelegen Die nachsten grosseren Stadte in der Umgebung sind die nordlich liegende Grosse Kreisstadt Riesa und das sudostlich von Paltzschen befindliche Meissen Der Ort liegt in der Lommatzscher Pflege und wird vom Keppritzbach durchflossen der bei Jahnishausen zu Riesa in die Jahna mundet Paltzschen ist von Ackerflachen umgeben das Ortsbild pragen zwei grosse Vierseithofe sowie mehrere Dreiseithofe Die ubrige Ortsbebauung bilden einzeln stehende kleinere Wohnhauser Durch Paltzschen verlauft die Kreisstrasse 8083 sie bindet den Ort in Lommatzsch an die sachsische Staatsstrasse 85 und in Klappendorf an die Bundesstrasse 6 an Die B 6 ist die Verbindung zwischen Riesa und Meissen Der Ort bildet eine eigene Gemarkung die in ihren Abmessungen mit der bis 1935 bestehenden Landgemeinde Paltzschen identisch ist Diese grenzt im Nordwesten an Striegnitz Im Norden schliesst sich Dorschnitz an Paltzschen an ostlich benachbart liegt Lautzschen Sudostlich der Gemarkung grenzen zudem die Gemarkungen Zscheilitz und Lobschutz Pisk an Die sudliche Grenze hat Paltzschen mit der Lommatzscher Gemarkung gemeinsam Sudwestlich und westlich des Ortes befindet sich Scheerau Alle angrenzenden Gemarkungen gehoren wie Paltzschen zur Stadt Lommatzsch Geschichte Bearbeiten nbsp Paltzschen und Umgebung auf einer Karte von Hermann Oberreit 1839 1840 Bevolkerungs entwicklung 2 Jahr Einwohner1834 1331871 1361890 1411910 1571925 151 Dorschnitz 3 Im Jahr 1206 wird ein Herrensitz mit dem Eigentumer Lampertus de Pulzan erstmals erwahnt Besiedelt war diese Stelle jedoch schon fruher besondere Bedeutung im Zusammenhang mit den Daleminziern hat sie als Kultplatz der Slawen Nahe dem Ort lag der Heilige See im Volksmund Baalscher See genannt Er befand sich zwischen Striegnitz und Dorschnitz und fiel beim Bau der Bahnstrecke Riesa Nossen trocken Die Wasserflache hatte keinen Abfluss Es war zweifellos einer der nicht seltenen offenen Quellbrunnen Im Jahr 1255 wurde Polzen 1334 Polschen und 1350 Poltschen bzw Polschen in Urkunden genannt Die weitere Entwicklung des Ortsnamens fuhrte uber Polczschen 1408 Palczschin bzw Polczschin 1466 Pulschen 1526 Pultschen 1543 und Bultzschen 1547 zu Waltzschen im Jahr 1555 Im 18 Jahrhundert war Paltzschen oder veraltet Poltschen als Ortsname gebrauchlich In der Fruhen Neuzeit wurde Paltzschen von Meissen aus verwaltet So gehorte der Ort Mitte des 16 Jahrhunderts bereits zum Erbamt Meissen folgend dann in der Mitte des 19 Jahrhunderts zum Amt Meissen und ab 1856 zum Gerichtsamt Lommatzsch Ab dem Jahr 1875 oblag die Verwaltung dann der Amtshauptmannschaft Meissen Bevor Paltzschen 1838 durch die Sachsische Landgemeindeordnung Eigenstandigkeit als Landgemeinde erhielt 4 war der Ort durch das Lehnswesen gepragt Der Landesfurst ubte 1547 die Grundherrschaft uber 14 besessene Mann drei Gartner und 22 Inwohner aus die 23 Hufen Land bewirtschafteten Nach dem Ende des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 hatten das Rittergut Jahnishausen und der Furst anteilig die Grundherrschaft uber 14 besessene Mann und sechs Hausler inne die auf 24 1 2 Hufen lebten 2 Der Ort besass eine Wassermuhle Im Jahr 1890 war ein B Horig Gemeindevorsteher 5 Im Jahr 1900 erstreckte sich um das Gassendorf Paltzschen eine 252 Hektar grosse gewannahnliche Streifenflur die fast ausschliesslich landwirtschaftlich genutzt wurde da die Bewohner des Dorfes vornehmlich Bauern waren Lebten 1834 noch 133 Menschen in Paltzschen waren es 1890 141 Die Bevolkerungszahl stieg auch in den folgenden Jahrzehnten nur leicht 1925 lebten 151 Menschen in Paltzschen die fast alle der evangelisch lutherischen Kirchgemeinde in Lommatzsch angehorten zwei waren katholisch Schon im 16 Jahrhundert war der Ort in die dortige Kirche gepfarrt Heute zahlt Paltzschen mit den umliegenden Dorfern zur Kirchgemeinde Lommatzsch Neckanitz 2 Am 1 November 1935 endete die 1838 erlangte kommunale Eigenstandigkeit Paltzschens wieder der Ort wurde in den grosseren Nachbarort Dorschnitz eingemeindet 6 Am selben Datum wurden auch Klappendorf Lautzschen und Sieglitz Teil von Dorschnitz Zusammen kamen diese Orte nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Die historisch gewachsene Zugehorigkeit zu Meissen blieb auch nach der Gebietsreform 1952 erhalten die Dorschnitz mit seinen Ortsteilen dem Kreis Meissen im Bezirk Dresden zuordnete Das bauerliche Leben in Paltzschen wurde nun nach dem Prinzip von Landwirtschaft in der DDR ausgerichtet Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Paltzschen zum wiedergegrundeten Freistaat Sachsen Da die Gemeinde Dorschnitz mit ihren etwa 500 Einwohnern 7 zu klein war um weiterhin eigenstandig bleiben zu konnen wurde sie mit Wirkung zum 1 Januar 1994 mit Striegnitz und seinen Ortsteilen nach Lommatzsch eingegliedert 8 9 Seitdem ist Paltzschen einer der 38 Ortsteile dieser Stadt 10 Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Lommatzsch 1996 dem Landkreis Meissen Radebeul und 2008 dem Landkreis Meissen zu Im Jahr 2006 feierte der Ort sein 800 jahriges Jubilaum 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paltzschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paltzschen im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenLiteratur BearbeitenUm Oschatz und Riesa Werte unserer Heimat Band 30 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1977 S 215 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Hanke Zum Jubilaum hat sich Paltzschen prachtig herausgeputzt In Sachsische Zeitung 17 August 2006 a b c Paltzschen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Mit der Eingemeindung Paltzschens nach Dorschnitz 1935 wurden nur noch Einwohnerzahlen fur die gesamte Gemeinde erhoben Rolf Jehke Landkreis Meissen In Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 1945 Abgerufen am 24 Mai 2013 Historische Adressbucher Eintrage fur den Ort Paltzschen In genealogy net Verein fur Computergenealogie abgerufen am 24 Mai 2013 Michael Rademacher Stadt und Landkreis Meissen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Dorschnitz im Regionalregister Sachsen abgerufen am 24 Mai 2013 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 1994 In destatis de Statistisches Bundesamt abgerufen am 24 Mai 2013 Uber Lommatzsch In lommatzsch de Stadtverwaltung Lommatzsch abgerufen am 24 September 2019 Ortsteile von Lommatzsch Albertitz Altlommatzsch Altsattel Arntitz Barmenitz Birmenitz Churschutz Daubnitz Dennschutz Dorschnitz Grauswitz Ickowitz Jessen Klappendorf Krepta Lautzschen Lommatzsch Lobschutz Marschutz Mogen Neckanitz Paltzschen Petzschwitz Piskowitz Pitschutz Poititz Prositz Rauba Roitzsch Scheerau Schwochau Sieglitz Striegnitz Trogen Wachtnitz Weitzschenhain Wuhnitz Zothain Zscheilitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paltzschen amp oldid 233266845