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Die Oviraptorosauria abgeleitet von lateinisch ovis Ei raptor Rauber und altgriechisch saῦros saũros Echse Reptil sind eine Gruppe der Dinosaurier innerhalb der Theropoden OviraptorosauriaSkelett eines CitipatiZeitliches AuftretenUnter bis Oberkreide Barremium bis Maastrichtium 130 7 bis 66 Mio JahreFundorteAsien NordamerikaSystematikDinosaurier Dinosauria Echsenbeckensaurier Saurischia TheropodaCoelurosauriaManiraptoraOviraptorosauriaWissenschaftlicher NameOviraptorosauriaBarsbold 1976Es waren zweibeinig laufende kleine bis mittelgrosse Theropoden die in der Grosse vom truthuhngrossen Caudipteryx bis zum 8 Meter langen Gigantoraptor variierten Der kurze und tiefe Schadel wies einen oft zahnlosen Schnabel auf der auf eine pflanzen oder allesfressende Ernahrungsweise hindeutet Einige Gattungen zeigten zudem einen auffalligen Schadelkamm Oviraptorosauria hatten ein sehr vogelahnliches Erscheinungsbild und waren vermutlich nahe mit den Vorfahren heutiger Vogel verwandt einige Forscher vermuten sogar dass es sich tatsachlich um flugunfahige Vogel gehandelt hat die sich aus flugfahigen Vorfahren entwickelt haben Mindestens einige basale primitive Gattungen waren gefiedert Systematisch konnen Oviraptorosauria in primitive Gattungen wie beispielsweise Caudipteryx und in die Gruppen Oviraptoridae und Caenagnathidae eingeteilt werden Innerhalb der Theropoden werden sie zu den Maniraptora gezahlt wobei die Therizinosauroidea als nachste Verwandte angesehen werden Zusammen mit den Therizinosauroidea bilden die Oviraptorosauria das Taxon Oviraptoriformes Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Schadel 1 2 Rumpfskelett und Gliedmassen 2 Palaookologie 3 Systematik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenSchadel Bearbeiten Oviraptorosauria zeichneten sich durch eine kurze Schnauze und tiefe zu einem Schnabel geformte Kiefer aus Die Kiefer waren zahnlos bei den basalen Gattungen Avimimus Caudipteryx Protarchaeopteryx und Incisivosaurus zeigten sich aber vier Zahne im Zwischenkieferbein am vorderen Ende des Oberkiefers und teilweise wesentlich kleinere Zahne im Unter und Oberkiefer 1 Bei Caudipteryx waren die Zahnkronen nadelartig Incisivosaurus zeigte eine ausgepragte heterodonte Bezahnung So war der jeweils erste Zahn auf jeder Seite des Zwischenkieferbeins zu einem Schneidezahn abgeflacht und extrem verlangert Das Zwischenkieferbein war kurz aber sehr tief und zeigte eine gekerbte Schneidekante an der Unterseite Die Kieferknochen waren wahrscheinlich von einem Schnabel aus Hornsubstanz umgeben nbsp Schadel von Conchoraptor gracilisWie bei allen Theropoden zeigte der Schadel mehrere Schadelfenster Das Antorbitalfenster ein Schadelfenster vor den Augenhohlen war kurz und hoch Der Caenagnathide Chirostenotes zeigte eine verlangerte Antorbitalregion was bedeuten konnte dass einige Caenagnathiden einen langeren Schadel als Oviraptoriden besessen haben Die Nasenoffnungen waren gross und bei Oviraptoriden fur gewohnlich verlangert Sie waren hoch gelegen meist elliptisch und annahernd vertikal ausgerichtet Die Augenhohle Orbit sowie das Mandibularfenster im Unterkiefer waren gross Das Infratemporalfenster ein Schadelfenster hinter der Augenhohle war viereckig und etwa so gross wie die Augenhohle Die Schadelknochen waren ausser bei Caudipteryx stark pneumatisiert hatten Hohlraume bei Incisivosaurus waren zumindest Nasenbein Tranenbein und Quadratbein pneumatisiert Im Gegensatz zu anderen Theropoden war bei den Oviraptorosauria das Scheitelbein mindestens so lang wie das Stirnbein Bei manchen Vertretern der Oviraptoriden bildeten verschiedene Schadelknochen einen auffalligen stark pneumatisierten Schadelkamm der dem heutiger Kasuare ahnelte Da ein Schadelkamm lediglich an grossen Schadeln nachgewiesen wurde wird vermutet dass er sich ahnlich wie bei Kasuaren erst bei erwachsenen Tieren entwickelte wahrend er bei Jungtieren noch fehlte Allometrie Computergestutzte Rekonstruktionen der Schadel und der Kieferadduktorenmuskulatur von Citipati Khaan Conchoraptor und Incisivosaurus ergaben dass die Oviraptorosauria erheblich starkere Bisskrafte hatten als andere Theropoden Ornithomimosauria und Therizinosauria fur die eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernahrungsweise vermutet wird Dies konnte eine Anpassung an die Nutzung zaher Vegetation darstellen Unterschiede in der relativen Starke der Kieferadduktoren zwischen gleichzeitig vorkommenden Oviraptoriden konnen neben der Korpergrosse ein Faktor bei der Nischenaufteilung sein 2 Rumpfskelett und Gliedmassen Bearbeiten Nahezu vollstandige Wirbelsaulen sind von vielen Oviraptoriden bekannt Der Hals war relativ lang und zeigte 1 bis 2 Halswirbel mehr als bei anderen Theropoden Da der Schwanz kurz war war der Hals stark S formig gekrummt um den Kopf moglichst aufrecht zu tragen damit so das Gleichgewicht gewahrt werden konnte Insgesamt waren wahrscheinlich 12 bis 13 Halswirbel vorhanden wobei der Hals mehr als doppelt so lang war wie der Schadel Des Weiteren finden sich 9 bis 10 Rucken 6 bis 8 Kreuzbein Synsakrum und 22 bis 32 Schwanzwirbel wobei der Schwanz kurzer war als bei den meisten anderen Theropoden Bei Nomingia 3 Similicaudipteryx 4 Citipati und Conchoraptor 5 waren die letzten zwei bis vier Schwanzwirbel zu einem Pygostyl verschmolzen ein Merkmal das ansonsten nur von Vogeln bekannt ist Wahrscheinlich trugen die Schwanze lange gefacherte Schwanzfedern die dem Imponierverhalten oder zur Balz aufgestellt oder gespreizt wurden 5 Bei den Oviraptoriden zeigten samtliche Wirbel bis auf die letzten Schwanzwirbel Pleurocoele waren also auf der Vorderseite ausgehohlt Ein weiteres Merkmal vieler Oviraptorosauria waren tiefe Hypapophysen die an der vorderen Halfte der Wirbelzentren von zwei bis drei Wirbeln am Ubergang zwischen Hals und Rucken verliefen Die Wirbelzentren waren pneumatisiert also mit moglicherweise luftgefullten Kammern durchzogen 6 Das paarige Schlusselbein in der Schulterregion war wie bei heutigen Vogeln zur Furcula Gabelbein verwachsen Die Beckenknochen waren nicht miteinander verschmolzen ausser bei Avimimus Die Arme machten 40 bis 65 Prozent der Lange der Hinterbeine aus Die Hand war dreistrahlig und am zweiten Strahl am langsten Der erste Finger war kraftig wahrend der dritte Finger dunn und oft reduziert war bei Caudipteryx bestand er lediglich aus zwei Fingergliedern Phalanges Der Oberschenkelknochen Femur machte 30 Prozent der Hinterbeinlange aus wobei das Schienbein Tibia um 15 bis 20 Prozent langer war als der Oberschenkelknochen Der Fuss machte 30 bis 35 Prozent der Lange der Hinterbeine aus Der Mittelfuss von Avimimus und der Caenagnathiden ist als Arctometatarsus ausgebildet das heisst dass der dritte mittlere Mittelfussknochen nur im unteren Teil in etwa genauso breit war wie beiden anderen und sich im oberen Teil stark verjungte Dieses Merkmal fehlt jedoch bei den Oviraptoriden und Caudipteryx Palaookologie BearbeitenUnzweifelhafte Uberreste der Oviraptorosauria stammen bisher lediglich aus der nordlichen Hemisphare aus Asien und Nordamerika obwohl es Berichte uber mogliche fragmentarische Oviraptoriden Uberreste auch aus der sudlichen Hemisphare gibt 6 Vertreter der Gruppe wurden in vielen verschiedenen Okosystemen nachgewiesen Am haufigsten finden sich Uberreste in der Oberkreide Zentralasiens in Gesteinen die auf ein sehr trockenes Habitat mit Sanddunen hinweisen In Nordamerika sind fossile Uberreste seltener und tauchen sporadisch in Sedimenten auf die in der Oberkreide Campanium und Maastrichtium von Flussen abgelagert wurden 6 Systematik Bearbeiten nbsp Avimimus nbsp Anzu nbsp GigantoraptorOviraptorosauria Incisivosaurus Protarchaeopteryx Avimimidae Avimimus Caudipteridae Caudipteryx Similicaudipteryx Xingtianosaurus 7 Caenagnathoidea Hagryphus Nankangia 8 Caenagnathidae Anzu 9 Apatoraptor 10 Caenagnathasia Chirostenotes Elmisaurus Epichirostenotes Leptorhynchos Nomingia Ojoraptorsaurus Oviraptoridae Corythoraptor 11 Gigantoraptor Gobiraptor 12 Banji Luoyanggia Microvenator Shixinggia Tongtianlong 13 Yulong 14 Ingeniinae bzw Heyuanninae Conchoraptor Heyuannia Ajancingenia Khaan Machairasaurus Oksoko 15 Oviraptorinae Citipati Ganzhousaurus Huanansaurus 16 Nemegtomaia Oviraptor RincheniaLiteratur BearbeitenHalszka Osmolska Philip J Currie Rinchen Barsbold Oviraptorosauria In David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria 2nd edition University of California Press Berkeley CA u a 2004 ISBN 0 520 24209 2 S 165 183 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oviraptorosauria Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ji Qiang Philip J Currie Mark A Norell Ji Shu An Two feathered dinosaurs from northeastern China In Nature Bd 393 Nr 6687 1998 S 753 761 doi 10 1038 31635 Luke E Meade und Waisum Ma 2022 Cranial Muscle Reconstructions Quantify Adaptation for High Bite Forces in Oviraptorosauria Scientific Reports 12 3010 DOI 10 1038 s41598 022 06910 4 Rinchen Barsbold Halszka Osmolska Mahito Watabe Philip J Currie Khishigjaw Tsogtbaatar A new oviraptorosaur Dinosauria Theropoda from Mongolia The first dinosaur with a pygostyle In Acta Palaeontologica Polonica Bd 45 Nr 2 2000 ISSN 0567 7920 S 97 106 Tao He Xiao Lin Wang Zhong He Zhou A new genus and species of caudipterid dinosaur from the Lower Cretaceous Jiufotang Formation of western Liaoning China In Vertebrata PalAsiatica Bd 46 Nr 3 2008 ZDB ID 2485763 4 S 178 189 researchgate net a b W Scott Persons IV Philip J Currie Mark A Norell Oviraptorosaur tail forms and functions In Acta Palaeontologica Polonica 2013 S doi 10 4202 app 2012 0093 a b c Halszka Osmolska Philip J Currie Rinchen Barsbold Oviraptorosauria In David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria 2nd edition University of California Press Berkeley CA 2004 ISBN 0 520 24209 2 S 165 183 Rui Qiu Xiaolin Wang Qiang Wang Ning Li Jialiang Zhang and Yiyun Ma 2019 A New Caudipterid from the Lower Cretaceous of China with Information on the Evolution of the 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