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Citipati ist eine Gattung theropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Oviraptorosauria aus der Oberkreide der Mongolei Es handelte sich um einen grossen Oviraptoriden mit einem auffalligen Schadelkamm 2 CitipatiSkelett von Citipati sp IGM 100 42 im Experimentarium in KopenhagenZeitliches AuftretenOberkreide mittleres Campanium 1 80 6 bis 76 4 Mio JahreFundorteMongolei Djadochta Formation SystematikTheropodaCoelurosauriaManiraptoraOviraptorosauriaOviraptoridaeCitipatiWissenschaftlicher NameCitipatiClark Norell amp Barsbold 2001ArtenCitipati osmolskae C spDiese Gattung wurde mit der Art Typusart Citipati osmolskae im Jahr 2001 erstbeschrieben Moglicherweise gibt es eine weitere Art die jedoch noch nicht benannt ist und als Citipati sp gefuhrt wird Wie verwandte Gattungen zeigte Citipati einen kurzen und tiefen Schadel mit zahnlosen zu einem Schnabel geformten Kiefern Vermutlich handelte es sich um einen Pflanzen oder Allesfresser Verschiedene gut erhaltene Skelette machen Citipati zu einem der am besten bekannten Oviraptoriden Inhaltsverzeichnis 1 Funde und Namensgebung 2 Merkmale 2 1 Nester Eier und Embryos 3 Einzelnachweise 4 WeblinksFunde und Namensgebung BearbeitenCitipati stammt aus Schichten der Djadochta Formation im mongolischen Aimag Omno Gobi die sich auf das mittlere Campanium vor etwa 80 bis 76 Millionen Jahren datieren lassen Die Djadochta Formation beinhaltet eine der reichhaltigsten bekannten Theropoden Faunen des gesamten Mesozoikums wobei die Oviraptoriden zu den haufigsten Funden gehoren 3 nbsp Kopfrekonstruktion von Citipati sp im Natural History Museum in London Das Holotyp Material Katalognummer IGM 100 978 ist ein unvollstandiges Skelett mit einem ungewohnlich gut erhaltenen Schadel das von einer Expedition des American Museum of Natural History und der Mongolian Academy of Sciences in Ukhaa Tolgod entdeckt wurde Der Fund wurde 2001 als Citipati erstbeschrieben zusammen mit dem Oviraptoriden Khaan 4 Bereits 1993 ist ein Nest entdeckt worden das Eier und einen fossilen Embryo enthielt Katalognummer IGM 100 971 der 2001 Citipati zugeordnet werden konnte 4 1993 wurde ein Teilskelett entdeckt Katalognummer IGM 100 979 das in einer Brutposition uber einem Nest gefunden wurde Dieses in der Popularpresse als Big Mama bekannt gewordene Fossil galt anfangs als ein Exemplar von Oviraptor bis es von Clark et al im Jahr 2001 Citipati zugeschrieben wurde Ein weiteres brutendes Exemplar Katalognummer IGM 100 1004 wurde 1995 entdeckt und ist als Big Auntie bekannt 5 Ein anderes vollstandiges Skelett mit Schadel Katalognummer IGM 100 42 wurde in der Djadochta Formation von Zamyn Khondt auch Dzamin Khong geschrieben entdeckt und wird oft als Citipati sp oder als Zamyn Khondt Oviraptoride bezeichnet Bei diesem noch unbenannten Fund konnte es sich um eine weitere Citipati Art oder um eine neue Gattung handeln 4 Ursprunglich schrieb Barsbold den Fund im Jahr 1981 Oviraptor zu Da dieses Skelett jedoch wesentlich vollstandiger als das Typmaterial von Oviraptor war bildete es die Grundlage fur wissenschaftliche Studien und populare Darstellungen von Oviraptor 3 6 Spatere Studien zeigten Unterschiede zwischen Oviraptor und dem Zamyn Khondt Oviraptoriden z B in der Lange des Schadels und der Ober und Unterkiefer Ahnlichkeiten des Zwischenkieferbeins Pramaxillare und der Nasenregion lassen darauf schliessen dass dieses Tier naher mit Citipati als mit Oviraptor verwandt war 3 nbsp Vergleich zwischen Citipati osmolskae und Citipati sp Der Name Citipati leitet sich aus den Sanskrit Wortern citi Scheiterhaufen und pati Lord ab In der tibetischen Buddhisten Folklore waren Citipati zwei Monche die in tiefen meditativen Trance versunken von einem Dieb enthauptet wurden Die Citipati werden haufig als tanzende von Flammen umgebene Skelette dargestellt daher wurde der Name fur die gut erhaltenen Oviraptoriden Skelette verwendet Das Artepitheth osmolskae ehrt die polnische Palaontologin Halszka Osmolska 1930 2008 7 welche sich intensiv mit Oviraptoriden und anderen mongolischen Theropoden beschaftigt hat 4 Merkmale BearbeitenCitipati war mit einer Lange von bis zu 3 Metern ein grosser Oviraptorosaurier mit einem auffalligen Schadelkamm Er unterschied sich von allen anderen bekannten Oviraptoriden in einer Reihe von Schadelmerkmalen so waren beispielsweise die Nasenoffnungen gross und tranenformig 2 Von Oviraptor unterschied sich Citipati vor allem durch den kurzeren Schadel 3 Nester Eier und Embryos Bearbeiten Im Jahr 1995 wurde erstmals uber einen Fund berichtet der einen Oviraptoriden brutend uber einem Nest zeigt 8 Dieses mit dem Spitznamen Big Mama bekannt gewordene Fossil wurde 1999 beschrieben 9 und 2001 der Gattung Citipati zugeschrieben 4 Ein weiteres brutendes Exemplar ist als Big Auntie bekannt 5 Diese Exemplare lagen bei ihrer Entdeckung auf Nesthugeln wobei die Gliedmassen ausgebreitet waren und jede Seite des Nests bedeckten Diese Bruthaltung ist ansonsten lediglich bei heutigen Vogeln bekannt was als weiterer Beweis fur die Verwandtschaft von Vogeln und Theropoden angesehen wird 9 Auch weist die Bruthaltung auf gefiederte Arme hin 10 nbsp Ein nistendes Exemplar von Citipati osmolskae im American Museum of Natural History nbsp Ein Ei von Citipati osmolskae mit Embryo im American Museum of Natural HistoryObwohl fossile Dinosauriereier selten sind sind Oviraptoriden Eier und insbesondere Citipati Eier relativ gut bekannt Neben den Skeletten die in Verbindung mit Nestern gefunden wurden wurden dutzende isolierter Oviraptoriden Nester in der Wuste Gobi entdeckt Die Eier werden dem Ootaxon Elongatoolithidae zugeschrieben es handelt sich um verlangerte Ovale die in ihrer Musterung und Schalenstruktur den Eiern rezenter Laufvogel ahneln Ein komplettes Nest durfte etwa 22 Eier umfasst haben die in bis zu drei Schichten in konzentrischen Kreisen angeordnet waren 11 Mit einer Grosse von 18 Zentimetern sind Citipati Eier die grossten Eier die definitiv Oviraptoriden zugeordnet werden konnen Eier die mit Oviraptor in Verbindung gebracht werden sind lediglich 14 Zentimeter lang 9 Ironischerweise war es gerade die Verbindung mit Eiern der Oviraptoriden ihren Namen verdanken welcher so viel wie Eierdiebe bedeutet Das erste Oviraptoriden Skelett das entdeckt wurde war das auf einem Nisthugel mit Eiern sitzende Skelett eines Oviraptor Anfangs wurden die Eier dem Ceratopsia Protoceratops zugeordnet und man ging davon aus dass Oviraptor die Eier des Protoceratops frass 12 Erst 1993 als ein Citipati Embryo innerhalb eines Eis gefunden wurde konnte der Fehler korrigiert werden 13 Norell et al die den Embryo als einen Oviraptoriden identifizierten schrieben ihn 2001 der Gattung Citipati zu basierend auf der vertikalen Ausrichtung des Zwischenkieferbeins Pramaxillare ein Merkmal das nur von Citipati bekannt ist Das Ei welches den Embryo enthielt war mit 12 Zentimetern kleiner als die meisten anderen bekannten Citipati Eier eine genaue Grossenschatzung ist jedoch schwierig da es teilweise erodiert und in drei Teile zerbrochen ist 9 Ansonsten war das Ei mit dem Embryo in der Schalenstruktur identisch mit anderen Oviraptoriden Eiern Es gehorte zu einem isoliert gefundenen Nest das wie andere Oviraptoriden Nester kreisformig angeordnete Eier aufwies Zwei unbestimmte Theropoden Schadel wurden in Verbindung mit dem Nest gefunden 13 Einzelnachweise Bearbeiten Gregory S Paul The Princeton Field Guide To Dinosaurs Princeton University Press Princeton NJ u a 2010 ISBN 978 0 691 13720 9 S 153 154 Online a b Halszka Osmolska Philip J Currie Rinchen Barsbold Oviraptorosauria In David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria 2nd edition University of California Press Berkeley CA u a 2004 ISBN 0 520 24209 2 S 165 183 hier S 182 a b c d James M Clark Mark A Norell Timothy Rowe Cranial anatomy of Citipati osmolskae Theropoda Oviraptorosauria and a reinterpretation of the holotype of Oviraptor philoceratops American Museum Novitates Nr 3364 ISSN 0003 0082 American Museum of Natural History New York NY 2002 online a b c d e James M Clark Mark A Norell Rinchen Barsbold Two new oviraptorids Theropoda Oviraptorosauria upper Cretaceous Djadokhta Formation Ukhaa Tolgod Mongolia In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 21 Nr 2 2001 ISSN 0272 4634 S 209 213 doi 10 1671 0272 4634 2001 021 0209 TNOTOU 2 0 CO 2 a b Michael Mortimer Oviraptorosauria In The Theropod Database Archiviert vom Original am 8 Juli 2009 abgerufen am 30 Juli 2014 Halszka Osmolska Teresa Maryanska Rinchen Barsbold Oviraptorosauria In David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria University of California Press Berkeley CA u a 1990 ISBN 0 520 06726 6 S 249 258 Halszka Osmolska an SVP Honorary Member and Noted Vertebrate Paleontologist Passed Away March 31 Memento vom 27 Oktober 2010 im Internet Archive Society of Vertebrate Paleontology Zuletzt aufgerufen am 30 Juli 2014 Mark A Norell James M Clark Luis M Chiappe Demberelyin Dashzeveg A nesting dinosaur In Nature Bd 378 Nr 6559 1995 S 774 776 doi 10 1038 378774a0 a b c d James M Clark Mark A Norell Luis M Chiappe An oviraptorid skeleton from the Late Cretaceous of Ukhaa Tolgod Mongolia preserved in an avianlike brooding position over an oviraptorid nest American Museum Novitates Nr 3265 American Museum of Natural History New York NY 1999 Gregory S Paul Dinosaurs of the air The evolution and loss of flight in dinosaurs and birds Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 2002 ISBN 0 8018 6763 0 David J Varricchio Reproduction and Parenting In Gregory S Paul The Scientific American Book of Dinosaurs St Martin s Press New York NY 2000 ISBN 0 312 26226 4 S 279 293 Henry Fairfield Osborn Three new Theropoda Protoceratops zone central Mongolia American Museum Novitates Nr 144 American Museum of Natural History New York NY 1924 online a b Mark A Norell James M Clark Dashzeveg Demberelyin Barsbold Rhinchen Luis M Chiappe Amy R Davidson Malcolm C McKenna Perle Altangerel Michael J Novacek A theropod dinosaur embryo and the affinities of the Flaming Cliffs Dinosaur eggs In Science Bd 266 Nr 5186 1994 S 779 782 doi 10 1126 science 266 5186 779 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Citipati Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Interaktiver CT Scan eines Citipati Schadels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Citipati amp oldid 238041960