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Ottokar Lorenz 24 Mai oder 25 Mai 1905 in Coburg nach 1943 war ein deutscher nationalsozialistischer Wirtschaftshistoriker und Funktionar der Hitlerjugend Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenLorenz Eltern waren Marie geb Muller und der Munchener Musikwissenschaftler Alfred Ottokar Lorenz die 1902 geheiratet hatten Seine Mutter war Tochter von Wilhelm Muller und Marianne Furbringer Sein Vater war Sohn des gleichnamigen Wiener Historikers Ottokar Lorenz 1 Leben BearbeitenLorenz trat bereits 1923 in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und die Sturmabteilung ein Er beteiligte sich in Munchen am Hitlerputsch wo er durch einen Streifschuss leicht an einer Hand verletzt wurde Spater wurde ihm dafur die Medaille zur Erinnerung an den 9 November 1923 verliehen Nach Neugrundung der NSDAP erhielt Lorenz die niedrige Mitgliedsnummer 546 Lorenz versuchte zunachst in Munchen bei Hermann Oncken zu promovieren doch dieser lehnte ab dass an seinem Lehrstuhl eine gegen Karl Marx gerichtete Polemik erscheint Daraufhin wurde Arnold Oskar Meyer in Gottingen Betreuer der Dissertation 1928 kehrte Lorenz mit Meyer nach Munchen zuruck als dieser Nachfolger des nach Berlin berufenen Oncken wurde 2 Lorenz versuchte in der Auseinandersetzung mit Marx und Engels den Begriff der schaffenden Stande zu begrunden 3 Im Jahr 1931 wurde Lorenz zum Referenten fur Presse und Propaganda im wirtschaftspolitischen Amt der neuen Munchner Zentrale der NSDAP berufen 1932 wurde er Leiter des wirtschaftspolitischen Referats der Reichsjugendfuhrung mit dem Rang eines Gebietsfuhrers der Hitlerjugend Zudem leitete er die wirtschaftswissenschaftliche Gruppe im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund Er war mit dem Historiker Walter Frank befreundet den er als Student im Seminar von Karl Alexander von Muller kennengelernt hatte Lorenz und Frank waren zusammen Mitarbeiter bei der 1929 gegrundeten Zeitung Akademischen Beobachter einer Studentenausgabe des Volkischen Beobachters Frank hegte seit Mitte der 1920er Jahre eine Feindschaft gegen Oncken und sorgte im Jahr 1935 mit Angriffen im Volkischen Beobachter fur Onckens Zwangsemeritierung 4 Frank wurde Leiter des 1935 neugegrundeten Berliner Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands in dessen Sachverstandigenbeirat er Lorenz berief Innerhalb des Reichsinstituts unterstutzte Lorenz Frank in einem Machtkampf gegen Wilhelm Grau Bei der Reichstagswahl 1938 kandidierte Lorenz auf der einzig zugelassenen Liste des Fuhrers ohne ein Reichstagsmandat zu erhalten Vonseiten der Hitlerjugend die fuhrenden Mitgliedern nur die Heirat erblich vollwertiger Partner gestattete erteilte der Reichsjugendfuhrer im Oktober 1938 eine offentliche Heiratsgenehmigung fur Lorenz und Dorothea Jendryssel 5 1939 schied er aus der Reichsjugendfuhrung aus und wurde zusammen mit Wolfgang Hofler von Frank mit der Leitung des Hauptreferats fur Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte am Reichsinstitut beauftragt Zugleich begann Lorenz am Reichsinstitut das Buchprojekt einer nationalsozialistischen Volkswirtschaftslehre Spater wurde das Thema geandert und das Buch sollte nun deutsches englisches und judisches Wirtschaftsdenken behandeln Lorenz erhielt fur sein Vorhaben eine hohe Forschungsvergutung von monatlich 500 Reichsmark und wurde ab 1941 als unabkommlich zuruckgestellt Das Reichsinstitut vertrat einen antisemitischen Nationalismus und beteiligte sich an dessen Propagierung Daher erschienen wahrend des Zweiten Weltkrieges Artikel von Lorenz auch in der deutschsprachigen europaischen Tagespresse 6 Lorenz unterstutzte Frank erneut im Herbst 1941 bei dessen Machtkampf mit Alfred Rosenberg 7 Nachdem der Archivar und der Bibliothekar zum Militar einberufen worden waren wurde Lorenz im April 1943 zum Geschaftsfuhrer des inzwischen von Berlin nach Munchen umgezogenen Reichsinstituts ernannt Im Sommer 1943 wurde ein Kapitel Adam Smith als Vertreter der britischen Plutokratie aus Lorenz geplantem Buch vorveroffentlicht das aber nicht mehr erschien 8 Schriften Auswahl BearbeitenKarl Marx als Schrittmacher des Kapitalismus mit einer Einfuhrung von August Winnig Suddeutsche Monatshefte Band 25 1928 Nr 5 Der Begriff der Bourgeoisie bei Marx und Engels Dissertation Munchen 1930 auch als Karl Marx und der Kapitalismus Eine Untersuchung uber die Grundbegriffe der marxistischen Klassenkampflehre Hanseatische Verlags Anstalt Hamburg 1937 Schriften des Reichsinstituts fur Geschichte des neuen Deutschlands 6 Der Marxismus Eher Munchen 1931 Nationalsozialistische Bibliothek 27 Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit Wirtschaftspolitischer Verlag Berlin 1932 Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik 1 mit Robert Ley und Franz Hochstetter Herausgabe von Der Weg zum Nationalsozialismus Band 2 Die Uberwindung des Marxismus durch den deutschen Sozialismus Adolf Hitlers Militar Verlag Berlin 1934 Um eine neue Wirtschaftswissenschaft 2 Reden und 12 Thesen Berlin 1936 Die deutsche Arbeiterbewegung Verlag fur Militargeschichte und Deutsches Schrifttum 1938 Deutsche Schriften 1 Wirtschaft und Rasse Eher Munchen 1939 Nationalsozialistische Wissenschaft 7 Adam Smith als Vertreter der Britischen Plutokratie in Reich und Reichsfeinde Band 4 Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands 1943 S 71 184Literatur BearbeitenKarl Alexander von Muller Im Wandel einer Welt Erinnerungen Band drei 1919 1932 Suddeutscher Verlag Munchen 1966 S 232 233 Helmut Heiber Walter Frank und sein Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1966 S 401 403 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ottokar Lorenz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Reinhold Schlotterer Lorenz Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 174 Digitalisat K A v Muller Im Wandel einer Welt 1966 S 233 Ernst Nolte Marxismus und Nationalsozialismus PDF 1 4 MB in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jahrgang 31 1983 Heft 3 S 389 417 hier S 389 K A v Muller Im Wandel einer Welt 1966 S 232 Die HJ 15 Oktober 1938 nach Michael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik Band 1 K G Saur 2003 S 921 Patricia von Papen Schutzenhilfe nationalsozialistischer Judenpolitik Die Judenforschung des Reichsinstituts fur Geschichte des neuen Deutschland 1935 1945 in Fritz Bauer Institut Hrsg Beseitigung des judischen Einflusses Antisemitische Forschung Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus Campus 1999 S 17 42 hier S 36 H Heiber Walter Frank 1966 S 68 H Heiber Walter Frank 1966 S 403Normdaten Person GND 1034730657 lobid OGND AKS VIAF 303100348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lorenz OttokarKURZBESCHREIBUNG deutscher nationalsozialistischer Wirtschaftshistoriker und Funktionar der HitlerjugendGEBURTSDATUM 24 Mai 1905 oder 25 Mai 1905GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM nach 1943 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottokar Lorenz Historiker 1905 amp oldid 229749886