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Otto Stamm 29 Juli 1915 in Frankfurt am Main 19 Oktober 1979 in Tubingen war ein deutscher Mediavist und Mittelalterarchaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenStamm besuchte 1926 bis 1933 zunachst die Adlerflychtschule heutige Klingerschule dann die Liebig Oberrealschule in Frankfurt am Main Nach dem Tod der Eltern ging er einem kaufmannischen Beruf nach und beschaftigte sich nur in seiner Freizeit mit Heimatgeschichte 1941 wurde Stamm zum Wehrdienst eingezogen nach Athen versetzt holte er an der dortigen Deutschen Schule im Mai 1944 das Abitur nach Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft und der Ruckkehr in seine Heimatstadt nahm Stamm 1946 an der Johann Wolfgang Goethe Universitat das Studium der Geschichte auf das er 1952 erfolgreich mit Promotion abschloss Zeitgleich begann er eine Tatigkeit als freier Mitarbeiter der Deutschen Bibliothek und der neu ins Leben gerufenen Frankfurter Historischen Kommission Obwohl Stamm 1954 ursprunglich eine Volontarstelle des Historischen Museums Frankfurt antreten sollte wurde er noch im selben Jahr fur die bereits 1953 begonnenen Altstadtgrabungen des neu gegrundeten Museums fur Vor und Fruhgeschichte freigestellt Zusammen mit Walter Sage hatte er 1955 die Grabungsleitung auf dem Domhugel inne die dort mit grossem Erfolg die Reste der karolingisch ottonischen Konigspfalz Frankfurt freilegen konnte die Ergebnisse publizierte Stamm noch im selben Jahr vorab in der Zeitschrift Germania Im Anschluss ubertrug man ihm die Bearbeitung der spatromischen und fruhmittelalterlichen Keramik aus den Altstadtgrabungen Die Erkenntnisse konnte Stamm 1962 in einem bis heute gultigen zuletzt 2002 nachgedruckten Standardwerk zur Altstadtstratigraphie und Keramik dieser Epoche im Rhein Main Gebiet vorstellen Im selben Jahr veroffentlichte er die Ergebnisse der unter seiner Leitung seit 1956 am Saalhof getatigten Untersuchungen Dabei raumte er unter anderem endgultig dessen uber lange Zeit angenommenen karolingischen Ursprung aus und wies nach dass das Gebaude wohl in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts als staufisch romanische Konigsburg neu entstand Bereits 1957 hatte Stamm die Stelle fur mittelalterliche Archaologie des Museums fur Vor und Fruhgeschichte ubernommen womit sich seine Tatigkeit nun auf das gesamte Stadtgebiet ausweitete Der weitaus grosste Teil des Personals war in den Folgejahren jedoch mit Ausgrabungen in der Romerstadt Nida beschaftigt Ab 1969 setzte die fur die Archaologie schwierige Epoche der rasanten Neubebauung auch des westlichen Domhugels ein wobei mit Ausnahme des Archaologischen Gartens der gesamte Kulturboden zwischen Dom und Romer abgebaggert wurde Der 1970 beginnende Neubau des Historischen Museums brachte weitere schwere Verluste diesmal an den im Boden liegenden Bestandteilen der staufischen Konigsburg Stamm war wahrend der gesamten Zeit bei Notgrabungen eingesetzt seine erst 2007 auszugsweise veroffentlichten Tagebucher belegen ein weitgehendes Unverstandnis der privaten aber auch stadtischen am Bau beteiligten Stellen gegenuber den von ihm geltend gemachten archaologischen Belangen Stamm starb 1979 in Tubingen sein Nachlass befindet sich im Institut fur Stadtgeschichte in Frankfurt am Main Publikationen Auswahl BearbeitenDie Burgerbucher der Reichsstadt Frankfurt 1311 1400 und das Einwohnerverzeichnis von 1387 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1955 Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission 12 Zur karolingischen Konigspfalz in Frankfurt am Main In Romisch Germanische Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts Hrsg Germania Anzeiger der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts Jahrgang 33 Walter de Gruyter GmbH amp Co KG Berlin 1955 S 391 401 Der konigliche Saalhof zu Frankfurt am Main Mit einem Vorbericht uber die Ausgrabungen des Museums fur Vor und Fruhgeschichte 1958 1961 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1962 Sonderdruck aus den Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main 12 Spatromische und fruhmittelalterliche Keramik der Altstadt Frankfurt am Main Nachdruck der Originalausgabe von 1962 Archaologisches Museum Frankfurt Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 88270 346 6 Schriften des Frankfurter Museums fur Fruh und Vorgeschichte 1 Gab es in Frankfurt eine staufische Pfalz In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Fundberichte aus Hessen 19 20 Jahrgang 1979 80 Selbstverlag des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1980 S 819 842 Literatur BearbeitenUlrich Fischer Altstadtgrabung Frankfurt am Main Hundert Jahre Stadtarchaologie Vorgeschichte bis Hochmittelalter In Romisch Germanisches Zentralmuseum Forschungsinstitut fur Vor und Fruhgeschichte Hrsg Ausgrabungen in Deutschland Gefordert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1950 1975 Teil 2 Romische Kaiserzeit im freien Germanien Fruhmittelalter I Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseum in Kommission bei Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 Monographien des Romisch Germanischen Zentralmuseums 1 2 S 426 436 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 416 Magnus Wintergerst Franconofurd Band I Die Befunde der karolingisch ottonischen Pfalz aus den Frankfurter Altstadtgrabungen 1953 1993 Archaologisches Museum Frankfurt Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 8827 0501 9 Schriften des Archaologischen Museums Frankfurt 22 1 S 112 121 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von Otto Stamm im Opac der Regesta ImperiiNormdaten Person GND 1029250634 lobid OGND AKS LCCN no2003066076 VIAF 47202977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stamm OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediavist und MittelalterarchaologeGEBURTSDATUM 29 Juli 1915GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 19 Oktober 1979STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Stamm amp oldid 239354046