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Otto Linck 15 Mai 1892 in Ulm 24 August 1985 in Guglingen war ein deutscher Forster Geologe Palaontologe Naturschutzer Landschaftspfleger Fotograf Schriftsteller und Dichter Linck im Hauptberuf Forstbeamter beschaftigte sich mit einer Vielzahl von Themen und Wissensgebieten Schon fruh trat er als Lyriker und Erzahler und Erscheinung der in Kriegsnovellen seine Erlebnisse wahrend des Ersten Weltkriegs verarbeitete Er veroffentlichte Schriften zu kunst und kulturgeschichtlichen sowie heimatkundlichen Themen wie dem Kloster Maulbronn dem Zabergau und der Geschichte wurttembergischer Stadte zur Forstwissenschaft zur Biologie Geologie und Palaontologie Ab den 1930er Jahren entstanden zudem zahlreiche Veroffentlichungen Lincks zu Themen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Als leidenschaftlicher Fotograf schuf er fur fast alle seiner Veroffentlichungen selbst die Fotografien Fur sein Lebenswerk wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften und Ehrenamter 3 Werke Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenOtto Linck wurde 1892 in Ulm in eine wurttembergische Familie evangelischer Konfession geboren Seine Eltern waren Emilie geb Leuthaus sowie der spatere Generalleutnant Otto von Linck 1859 1937 Er hatte zwei Geschwister Nach dem Besuch der Elementarschule und des Gymnasiums in Ulm besuchte Linck das Karls Gymnasium in Stuttgart wo er auch das Abitur absolvierte 1911 begann er an der Universitat Tubingen ein Studium der Forstwissenschaft und der Geologie das er 1916 mit der Forstlichen Fachprufung beendete 1914 meldete Linck sich freiwillig zum Militar und nahm als Leutnant der Reserve am Ersten Weltkrieg teil Seine Kriegserlebnisse verarbeitete er in Gedichten und Novellen Nach dem Krieg war Linck von 1918 bis 1920 Forstreferendar bei den Forstamtern Adelberg und Gaildorf und bei der Forstdirektion Stuttgart In Stuttgart legte er die Forstliche Staatsprufung ab 1920 bis 1922 war er Forstassessor bei den Forstamtern Heilbronn Guglingen und Schorndorf ab 1922 dann Forstamtmann beim Forstamt Schorndorf 1924 ubernahm er als Forstmeister das Forstamt Guglingen das er bis zu seinem Ruhestand 1957 leitete Wahrend des Zweiten Weltkriegs stand er auch dem Forstamt Sternenfels vor Schon in fruhen Jahren veroffentlichte Linck Gedichte und Erzahlungen 1916 erschien in Tubingen ein erster Gedichtband Bis in die 1940er Jahre kamen weitere Erzahlungen und Novellen heraus Gedichte veroffentlichte er noch in den 1950er Jahren Speziell seine Kriegsnovellen fanden nicht bei allen Zustimmung auf der am 16 Mai 1933 nachtraglich im Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel veroffentlichten ersten amtlichen Schwarzen Liste verbotener Bucher fur Preussen der von Wolfgang Herrmann erstellten Grundlage fur die Bucherverbrennungen 1933 stand auch Lincks 1933 in Stuttgart erschienene Sammlung von Kriegsnovellen Kameraden im Schicksal 1 Ab 1920 widmete Linck sich der Heimatkunde und der Kunst und Kulturgeschichte und brachte mehrere Bucher zu Monchtum und Klostern in Wurttemberg und speziell dem Kloster Maulbronn heraus Auch die Geschichte wurttembergischer Stadte wie Ulm Ludwigsburg und Schwabisch Hall war ein Thema Lincks Der begeisterte Fotograf illustrierte fast alle seiner Veroffentlichungen zu Sachthemen mit eigenen Fotografien Als Forster betrieb Linck in seinem Guglinger Revier am Stromberg einen Umbau zu naturnahen Laub und Laubmischwaldern mit Naturverjungung und arbeitete an einer Vielzahl von Themen wie Standortfragen spezieller Baumarten im Waldbau zweialtrigen Baumbestanden und Versuchsanbauten fremdlandischer Baumarten Besonders setzte er sich gegen das drohende Aussterben der bedrohten Baumart Speierling ein uber die er 1937 den Aufsatz Der Sperberbaum in Wurttemberg veroffentlichte 2 In Vortragen und Exkursionen brachte er Forststudenten und anderen Interessierten die Forstwissenschaft nahe Als Naturschutzer und Landschaftspfleger widmete er sich uber Wald und Stromberg hinaus der gesamten Zabergau Landschaft beschaftigte sich mit Rebflurumlegungen am Michaelsberg dem Zabergauer Hausberg und engagierte sich gegen zunehmende Zersiedelungstendenzen Ab Mitte der 1930er Jahre wandte sich Linck verstarkt der Geologie und Palaontologie zu In 51 Veroffentlichungen berichtete er u a uber Fossilienfunde und ging besonders haufig auf die wurttembergische Trias ein Sein geplantes Werk uber Funfzig Jahre Triasforschung im Heilbronner Raum das 1981 erscheinen sollte blieb unvollendet nur die ausfuhrliche Einleitung konnte 1981 gedruckt werden Die bedeutende Trias Sammlung Lincks erwarben im Dezember 1978 die Stadtischen Museen Heilbronn die Linck zu seinem 90 Geburtstag 1982 zudem mit einer Sonderausstellung wurdigten 3 Mit seiner Frau Gertrud geb Loffelhardt die er 1921 in Heilbronn geheiratet hatte war Linck bis zu ihrem Tod 1974 verheiratet Aus der Ehe ging eine Tochter hervor Otto Linck wurde im Familiengrab auf dem Guglinger Friedhof neben seiner Frau bestattet Mitgliedschaften und Ehrenamter BearbeitenLinck war seit 1914 im Wurttembergischen spater Baden Wurttembergischen Forstverein Mitglied zu dessen Zweiten Vorsitzendem er 1950 gewahlt wurde Seit 1925 war er Mitglied des Zabergauvereins und ab 1940 dessen Vorsitzender Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte er 1953 zu den Wiederbegrundern des Vereins und wurde bis 1985 erneut dessen Vorsitzender Im Lauf der Jahre veroffentlichte er zahlreiche Beitrage und etwa 170 Fotos in der vom Verein herausgegebenen Zeitschrift des Zabergauvereins Linck war ausserdem auch Freimaurer Von 1935 bis 1975 war Linck Bezirksbeauftragter fur Naturschutz zunachst des Kreises bzw Oberamts Brackenheim ab 1938 dann des Landkreises Heilbronn Werke Auswahl BearbeitenAus den Jahren Gedichte Tubingen 1916 Alt Ludwigsburg Ein Stadtbild Tubingen 1920 Rast auf der Reise Gedichte Tubingen 1921 Die flammende Kirche Novellen Tubingen 1922 Alt Ulm Ein Stadtbild Tubingen 1924 Vom mittelalterlichen Monchtum und seinen Bauten in Wurttemberg Augsburg 1931 Kameraden im Schicksal Kriegsnovellen Stuttgart 1933 Die Reise nach Java Erzahlungen Heilbronn 1936 Kloster Maulbronn Deutsche Lande Deutsche Kunst Berlin 1938 Sang im Sommer Gedichte Stuttgart 1940 Sankt Martin Eine Novelle aus dem Kriege Heilbronn 1941 Der Abenteurer Geschichten aus Heimat und weiter Welt Gutersloh 1943 Maulbronn Fuhrer zu grossen Baudenkmalern Nr 18 Berlin 1944 Keim und Korn Ausgewahlte Gedichte Heilbronn 1948 Mittelalterliche Kloster in Wurttemberg Stuttgart 1949 Das Zabergau mit Stromberg und Heuchelberg Ohringen 1949 Monchtum und Klosterbauten Wurttembergs im Mittelalter 2 Auflage von Vom mittelalterlichen Monchtum und seinen Bauten in Wurttemberg Stuttgart 1953 Der Weinberg als Lebensraum Ohringen 1954 Das Weinland am Neckar Konstanz Lindau Stuttgart 1960 Das erdgeschichtliche Werksmuseum und die Kraftubertragung Lauffen a N Frankfurt am Main 1965 Funfzig Jahre Triasforschung im Heilbronner Raum Erster Teil Vom Buntsandstein bis zum Lettenkeuper Heilbronn 1981 Auszeichnungen Bearbeiten1917 Goldene Militarverdienstmedaille 1917 Eisernes Kreuz II Klasse 1949 Ehrenmitglied des Schwabischen Heimatbunds 4 1952 Dr h c der mathematisch naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Tubingen fur seine Leistungen auf dem Gebiet der Geologie 1952 Ehrenburger der Stadt Guglingen 15 Mai 1952 in Wurdigung seines Lebenswerks 1957 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1961 Ehrenmitglied des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 5 1969 Ehrenmitglied des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1972 Otto Linck Pfad im Stromberg 1977 Robert Mayer Medaille 6 1978 Heimatmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1982 Otto Linck Strasse in Guglingen 1983 Verdienstmedaille des Landes Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Volker Weidermann Das Buch der verbrannten Bucher Kiepenheuer amp Witsch Koln 2008 ISBN 978 3 462 03962 7 S 184 185 Wedig Kausch Blecken von Schmeling Der Speierling Sorbus domestica L 2 Auflage Kausch Bovenden 2000 S 23 24 bei corminaria de PDF 20 2 MB 125 Jahre Museum in Heilbronn Romantik am Neckar museo Band 21 Stadtische Museen Heilbronn Heilbronn 2004 ISBN 3 930811 97 9 S 22 23 41 42 Die Ernennung erfolgte im Rahmen der 40 Jahrfeier am 22 Mai 1949 Ehrentafel In Schwabisches Heimatbuch 1949 Hg von Felix Schuster im Auftrag des Schwabischen Heimatbundes Stuttgart 1949 S 176 177 S 176 mit verschriebenem Nachnamen Enck statt Linck Ehrenmitglieder des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Karl Lang Verleihung der Robert Mayer Medaille an Dr Otto Linck Rede In Zeitschrift des Zabergauvereins 1977 S 1 6 zur Medaille vgl Robert Mayer Medaille der Kreisarzteschaft Heilbronn Literatur BearbeitenGerhard Assfahl Otto Linck In Baden Wurttembergische Biographien Band 1 Kohlhammer Stuttgart 1994 ISBN 3 17 012207 X S 213 215 online Philipp Leibrecht Otto Linck Ein schwabischer Dichter und Kunsthistoriker In Der Schwabenspiegel Bd 27 1933 Nr 29 18 Juli 1933 S 227f Otto Linck Ausgewahlte Schriften Herausgegeben von der Stadt Guglingen und dem Zabergauverein aus Anlass des 100 Geburtstags von Otto Linck am 15 5 1992 Stadt Guglingen und Zabergauverein Guglingen 1992 Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 242 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Linck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Tilman von der Kall Auf Otto Lincks Spuren Forstamtsleiter in Guglingen Geologe Naturschutzer Dichter Doctor honoris causa fur seine Leistungen in der Geologie PDF 161 kB Memento vom 6 Januar 2005 im Internet Archive Normdaten Person GND 117008028 lobid OGND AKS LCCN n86009975 VIAF 8154258 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linck OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Forster Geologe Palaontologe Naturschutzer Landschaftspfleger Fotograf Schriftsteller und DichterGEBURTSDATUM 15 Mai 1892GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 24 August 1985STERBEORT Guglingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Linck amp oldid 236241604