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Julius Wilhelm Oswald Poche 28 Januar 1908 in Brandenburg an der Havel 22 September 1962 in Dannenberg war ein deutscher Oberregierungsrat und SS Obersturmbannfuhrer der als Leiter der Gestapo in Frankfurt am Main und danach als Kommandeur des Einsatzkommandos 2 am Mord an den Juden beteiligt war Leben BearbeitenZum 1 Dezember 1930 trat Poche der NSDAP bei Mitgliedsnummer 378 342 und wurde spater Mitglied der SS SS Nummer 267 316 Seinen hochsten Dienstgrad erreichte er mit der Beforderung zum Obersturmbannfuhrer mit Wirkung zum 30 Januar 1939 1 Als Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD IdS in der Staatspolizeileitstelle Stettin mit Zustandigkeit fur die Provinz Pommern loste Poche im Dezember 1939 Heinrich Seetzen ab Poche ubte die Funktion bis in das Fruhjahr 1941 aus sein Nachfolger wurde Otto Hellwig Im Marz 1941 wurde Poche zum Leiter der Staatspolizeistelle Frankfurt am Main ernannt Der Gauleiter von Hessen Nassau Jakob Sprenger in dessen Gebiet Frankfurt lag verfolgte die Politik Frankfurt judenrein zu machen und ubertraf noch dabei die Anweisungen aus Berlin auf extreme Art Diese Politik setzte Poche mit den Mitteln der Gestapo um 2 Zwischen 10 Oktober 1941 und 24 September 1942 organisierte die Frankfurter Staatspolizeistelle in zehn grossen Deportationen die Verschleppung von etwa 10 000 Personen in die Konzentrations und Vernichtungslager Poche leitete zusammen mit dem Leiter der Abteilung II Kriminalrat Ernst Grosse die Einsatzkrafte bei allen diesen Deportationen 3 Nachdem im Herbst 1942 die Deportation der Juden aus Frankfurt im Wesentlichen abgeschlossen war nahm die Frankfurter Gestapo Massnahmen vor um eigentlich vor Deportationen noch geschutzte Juden der Vernichtung auszuliefern Juden die in Mischehen lebten Weltkriegskampfer und Rustungsarbeiter sollten nicht deportiert werden Durch ein System von Spitzeln und scharfster Uberwachung liess die Frankfurter Gestapo solche privilegierten Juden wegen Bagatell Delikten wie Verdeckung des Judensterns oder ordnungswidrigem Antrag auf eine Kohlenzuteilung in das KZ einweisen von wo sie in den Osten deportiert und ermordet wurden 2 Die fuhrenden Personen in Frankfurt waren dabei Oswald Poche als Gestapo Chef Abteilungsleiter Ernst Grosse und der Judenreferent Heinrich Baab 4 Ab September 1943 leitete er als Nachfolger von Reinhard Breder das Einsatzkommando 2 das beim Uberfall auf die Sowjetunion Teil der Einsatzgruppe A war Das Einsatzkommando verubte 1941 42 Massenmorde an Juden und Politkommissaren im Gefolge der Heeresgruppe Nord 1943 war an der nordlichen Ostfront die Zeit des Bewegungskrieges Richtung Osten vorbei Das Einsatzkommando 2 wurde dementsprechend eine ortsfeste Einheit die dem KdS Lettland Riga unterstellt war In Porchow wurde Poche Anfang 1944 bei einem Sprengstoffanschlag sowjetischer Partisanen schwer verwundet Er kehrte zu einem Genesungsurlaub nach Frankfurt zu seiner Frau und den beiden Sohnen zuruck Ab 1 Mai 1944 trat er eine neue Stellung als KdS im norwegischen Tromso an wo er SS Sturmbannfuhrer Kurt Stage abloste Diesen Posten hatte er bis Januar 1945 inne und wurde hier von SS Obersturmbannfuhrer Helmut Tanzmann abgelost der bis Kriegsende dort verblieb Im April 1945 wurde Poche zum RSHA nach Berlin befohlen wohin er auch gelangte Von dort schlug er sich nach kurzer Zeit Richtung Westen nach Hamburg durch Dort beschaffte er sich falsche Papiere auf den Namen des Schwagers seiner Ehefrau 4 tauchte nach Kriegsende unter und lebte unter dem falschen Namen Koch 5 mit seiner Familie in Salzwedel wo er sich als Handlungsreisender betatigte Er verstarb in einem Krankenhaus in Dannenberg 4 Literatur BearbeitenMonica Kingreen Hrg Nach der Kristallnacht judisches Leben und antijudische Politik in Frankfurt am Main 1938 1945 Campus Verlag Frankfurt Main 1999 ISBN 3 593 36310 0 Einzelnachweise Bearbeiten Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP SS Obersturmbannfuhrer und SS Sturmbannfuhrer Stand vom 1 Oktober 1944 SS Personalhauptamt Berlin 1944 a b Beate Meyer Handlungsspielraume regionaler judischer Reprasentanten 1941 1945 In Birthe Kundrus Beate Meyer Hrsg Die Deportation der Juden aus Deutschland Plane Praxis Reaktionen 1938 1945 Wallstein Gottingen 2004 ISBN 3 89244 792 6 S 68 73 Susanne Meinl Jutta Zwilling Legalisierter Raub die Ausplunderung der Juden im Nationalsozialismus durch die Reichsfinanzverwaltung in Hessen Campus Verlag Frankfurt 2004 ISBN 3 593 37612 1 S 479 482 a b c Volker Eichler Das Judenreferat der Frankfurter Gestapo In Monica Kingreen Hrg Nach der Kristallnacht Campus Verlag Frankfurt Main 1999 S 245 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 466 Eintrag zu Poche Oswald PersonendatenNAME Poche OswaldALTERNATIVNAMEN Poche Julius Wilhelm Oswald vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Leiter der Gestapo in Frankfurt am Main und SS Offizier in der Einsatzgruppe AGEBURTSDATUM 28 Januar 1908GEBURTSORT Brandenburg an der HavelSTERBEDATUM 22 September 1962STERBEORT Dannenberg Elbe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald Poche amp oldid 238006092