www.wikidata.de-de.nina.az
Oskar Heinrich Carl Graf von Reichenbach 17 Januar 1815 in Olbersdorf Provinz Schlesien 28 Marz 1893 in London war ein deutscher demokratischer Politiker wahrend der Revolution von 1848 und lebte spater als Schriftsteller in der Emigration in London und den USA Inhaltsverzeichnis 1 Vormarz 2 Revolution 1848 49 3 Emigration 4 Unterstutzung Bismarcks 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVormarz BearbeitenDer Stammbaum der Familie von Reichenbach lasst sich bis ins 13 Jahrhundert zuruckverfolgen Der Vater Heinrich Erdmann Graf Reichenbach war Rittmeister und Sohn von Carl Heinrich Fabian Graf Reichenbach dem Ahnherren der Linie Zessel Die Mutter Caroline Johanna Elenora stammte aus dem schlesischen Adelsgeschlecht der Seherr Thoss Oskar von Reichenbach war Bruder von Eduard von Reichenbach Zwischen 1833 und 1839 studierte von Reichenbach Philosophie in Berlin und Paris Danach war er bis 1849 Rittergutsbesitzer des Gutes Dometzko bei Oppeln Politisch war er bereits 1837 mit einer Flugschrift an Kronprinz Friedrich Wilhelm hervorgetreten in dem er sich fur eine Umgestaltung Deutschlands unter preussischer Fuhrung aussprach Seit 1839 gehorte er dem Hallgartenkreis an Im Jahr 1846 wurde ihm die Ubernahme eines Mandats im Schlesischen Provinziallandtag verweigert weil er noch nicht zehn Jahre Grundeigentumer gewesen war Revolution 1848 49 BearbeitenIm Marz 1848 war er einer der fuhrenden Personen einer Abordnung von Grundbesitzern aus dem Landkreis Oppeln die den Konig aufforderten Urwahlen zu einer preussischen Nationalversammlung abzuhalten Er war Mitglied des Vorparlaments in Frankfurt Seit dem 18 Oktober 1848 war er als Nachfolger von Melchior Freiherr von Diepenbrock Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung fur den Wahlkreis Oppeln Er gehorte der linken Fraktion Deutschen Hof und dem Zentralmarzverein an Er gehorte zu denjenigen Abgeordneten die Friedrich Wilhelm IV zum Kaiser der Deutschen wahlten Ausserdem verfasste er 1848 in periodischen Abstanden Flugblatter unter dem Titel Wahrheiten eines Volksfreundes Reichenbach war auch Mitglied des Centralausschusses der Demokraten Deutschlands Emigration BearbeitenWeil von Reichenbach am Stuttgarter Rumpfparlament teilgenommen hatte wurde er 1849 verhaftet und in einem Hochverratsverfahren angeklagt Mehrere Gerichte waren dabei nicht zu einer Ubernahme des Verfahrens bereit so dass er nach seiner Freilassung 1850 nach London fliehen konnte In Abwesenheit wurde er 1851 zu zehn Jahren Zuchthaus sowie den Verlust der Nationalkokarde verurteilt In London lebte Reichenbach als wissenschaftlicher Schriftsteller Dort gehorte er dem Emigration Club als Mitglied des leitenden Komitees an Er war auch Mitglied des europaischen Demokratischen Zentralkomitees Im Jahr 1853 war Reichenbach Treuhander der Deutschen Nationalanleihe zur Forderung der Revolution in London Im selben Jahre wanderte er in die USA aus und war neben seiner schriftstellerischen Tatigkeit auch Besitzer einer Farm Im Jahr 1863 kehrte er nach London zuruck wo er bis 1893 wieder als Schriftsteller lebte Unterstutzung Bismarcks BearbeitenIn politischer Hinsicht trat er erst wieder 1866 nun auf Seiten von Otto von Bismarck hervor In dessen Auftrag und Anweisungen von Robert von Keudell folgend unternahm Reichenbach 1866 eine Reise durch Suddeutschland um gegen den bevorstehenden Krieg zur wirken in dem die suddeutschen Staaten wahrscheinlich Osterreich unterstutzen wurden 1 Im August 1866 bat Otto von Bismarck Politiker verschiedener Lager um Verfassungsentwurfe fur den zu grundenden Norddeutschen Bund Neben dem Liberalen Maximilian Duncker und dem Konservativen Hermann Wagener legte auch Reichenbach als Demokrat einen Entwurf vor Dabei lehnte er sich eng an die Paulskirchenverfassung an Der preussische Konig sollte erblicher Konig der Norddeutschen und Preussen werden Um das Problem des Nebeneinanders von preussischen Landtag und Reichstag zu losen schlug er den Verzicht auf den Landtag vor 2 Schriften Auswahl BearbeitenBeitrag zum Entwurf der zu vereinbarenden Verfassung Das Wahlgesetz ob Urwahl ob Wahl nach Standen ob Census Sr Majestat dem Konige und Einer Hohen National Versammlung ehrerbietigst gewidmet Breslau 1848 Digitalisat Literatur BearbeitenReichenbach Goschutz 4 In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 13 Altenburg 1861 S 944 945 zeno org Heinrich Best Wilhelm Weege Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 8 Droste Dusseldorf 1996 ISBN 3 7700 5193 9 Weblinks BearbeitenOskar Heinrich Carl Graf Reichenbach In Heinrich Best Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 1849 BIORAB FRANKFURT Einzelnachweise Bearbeiten Otto Pflanze Bismarck Der Reichsgrunder Munchen 1997 ISBN 978 3 406 54822 2 S 329 Bardo Fassbender Der offene Bundesstaat Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149218 1 S 96 S 98 Normdaten Person GND 116398698 lobid OGND AKS VIAF 69680796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reichenbach Oskar vonALTERNATIVNAMEN Reichenbach Goschutz Oskar Heinrich Carl Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Januar 1815GEBURTSORT OlbersdorfSTERBEDATUM 28 Marz 1893STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar von Reichenbach Politiker amp oldid 232951136