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Oskar Hackenberger 24 Juli 1872 in Langhennersdorf 8 November 1929 in Berlin war ein deutscher Dirigent Armeemusikinspizient der Koniglich Preussischen Armee des deutschen Kaiserheeres Heeresmusikinspizient der deutschen Reichswehr sowie Professor an der Koniglichen akademischen Hochschule fur Musik in Berlin Von ihm wurden mehrere deutsche Armeemarsche bearbeitet und neu gedruckt Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Kaiserheer 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Reichswehr 2 Werke 2 1 Werke fur Blasorchester 3 Literatur 4 Weblinks 4 1 Horbeispiele 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenKaiserheer Bearbeiten Oskar Hackenberger wurde am 24 Juli 1872 in Langhennersdorf in der Familie eines Musikers geboren Er besuchte die Musikschule in Oederan Von 1890 bis 1892 wurde er als Soloposaunist beim Orchester des Gewerbehauses in Dresden bestallt wo sein Leiter Friedrich August Trenkler war der den jungen Musiker unterstutzte Daruber hinaus besuchte Hackenberger das Konigliche Konservatorium in Dresden und war im Sommer 1892 bei der Kurmusik in Bad Salzbrunn als Posaunist tatig Am 1 Oktober 1892 trat Hackenberger in das Musikkorps des Infanterie Regiments Konig Ludwig III von Bayern 2 Schlesischen Nr 47 in Posen als freiwilliger Posaunist ein wo er mit seinem jungeren Bruder Max der Flotist in demselben Orchester war seinen Dienst leistete In zwei Jahren wurde Oskar Hackenberger uberzahliger Unteroffizierhoboist 1897 uberzahliger und schliesslich etatmassiger Sergeanthoboist wobei er nach damals gebrauchlicher Praxis seine finanzielle Lage auch durch ausserdienstliche Konzertauftritte aufzubessern versuchte Die Leistungen Hackenbergers veranlassten die Abkommandierung des jungen Musikers an die Konigliche akademische Hochschule fur Musik in Charlottenburg wo er sein Studium vom 1 Oktober 1900 bis 1 August 1903 absolvierte Nach der Ablegung seiner Prufungen wurde Hackenberger zuruck zu seinem Regiment geschickt wo sein vorheriger Musikkorpsdirigent kurz darauf starb und Hackenberger dessen Stelle am 1 Oktober 1903 ubernahm Als Musikdirigent setzte Oskar Hackenberger die rege Konzerttatigkeit seines 36 Mann Musikkorps sowohl im Sommer als auch im Winter fort wobei nicht nur die Marschmusik sondern auch die Tanzmusik und die Streichbesetzung des Klangkorpers beim Publikum durchaus gefragt war Des Weiteren unterhielt er auch personliche Kontakte zum Regimentschef dem kunftigen Konig Ludwig III von Bayern 1899 heiratete Hackenberger Emma Morgenstern mit der er vier Kinder drei Jungen und ein Madchen hatte Seit 1 Oktober 1908 wirkte Hackenberger stellvertretend fur die Stelle des 2 Armeemusikinspizienten wofur die Versetzung nach Berlin am 24 Marz 1909 sowie die endgultige Bestallung folgte Ab diesem Moment erhielt Hackenberger zusammen mit dem 1 Armeemusikinspizienten Professor Theodor Grawert die Aufsicht uber 380 Musik und Trompeterkorps der preussischen Armee gab seine unmittelbare Kapellmeistertatigkeit auf und musste seine Musikmeisterstelle an Adolf Berdien spater ebenfalls Heeresmusikinspizient bei der Wehrmacht abgeben Des Weiteren wurde er Lehrer fur Harmonielehre und Instrumentation an der Berliner Musikhochschule In seiner Funktion als Musikinspizient war Hackenberger ein Militarbeamter jedoch ohne Befehlsgewalt und nur mit dem Recht auf Vorschlage fur das preussische Kriegsministerium das uber den speziell auf die Bedurfnisse der Militarmusik zugeschnittenen Sachbearbeiter gar nicht verfugte Den beiden Armeemusikinspizienten stand nur ein geringes Hilfspersonal wie Schreiber oder Notenvervielfaltiger zur Verfugung 1 Daruber hinaus stand Grawert als 1 Armeemusikinspizient im Zenit der Aufmerksamkeit denn er sorgte fur die musikalische Gestaltung der Grossen Zapfenstreiche bei den Kaisermanovern und dirigierte alle Grosskonzerte Hackenberger blieben dagegen nur organisatorisch wenig relevante militarmusikalisch allerdings signifikante Ereignisse wie die Leitung des Vorspiels der 4 Preismarsche die vom Scherl Verlag im Rahmen eines Marschwettbewerbs fur die Zeitschrift Die Woche angenommen waren Die Prasentation erfolgte am 31 Januar 1912 in Anwesenheit Wilhelms II im Hof des Berliner Stadtschlosses Seine erste grosse organisatorische und musikalische Leistung vollbrachte Hackenberger Anfang 1914 als er die 1 Folge der Stimmbucher mit den Stimmen der 75 preussischen Armeemarsche fur den Bedarf samtlicher Armeemusikkorps zusammen mit Grawert drucken liess Diese Massnahme kam ausserst rechtzeitig denn die Militarorchester waren vorher auf die von eigener Hand geschriebenen oft auch nicht fehlerfreien Partituren der Marsche angewiesen Hackenberger bearbeitete diese Marsche eigenhandig und der Berliner Verlag Bote amp Bock sorgte fur den Druck sowie fur die Lieferung der Partituren an die Regiments und Bataillonskapellen was jedoch durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg entstanden die zwei beruhmtesten Werke von Oskar Hackenberger namlich der Prasentiermarsch Feinde ringsum und der Parademarsch Deutschland hoch in Ehren mit dem gleichnamigen Lied von Heinrich Hugo Pierson im Trio die 1925 von Hackenberger in die preussische Armeemarschsammlung aufgenommen wurden Das 1914 komponierte und seinem ehemaligen Regimentschef Konig Ludwig III von Bayern 1915 gewidmete Feinde ringsum verursachte jedoch einen emotionellen Briefwechsel zwischen Hackenberger und Hans Bussmeyer Leiter der Koniglichen Akademie der Tonkunst Munchen die fur die Begutachtung vorgelegter und den koniglichen Personen gewidmeter Stucke zustandig war Vor allem richtete sich die Kritik Bussmeyers auf die ungeschickte Harmonik im Trio des Marsches sowie die unnotige Transposition des Klavierauszuges in eine andere Tonart fur die Militarmusikpartitur Ungeachtet dessen wies der Marsch viele gute Eigenschaften in Form und Instrumentation auf was zur Annahme der Widmung und zur Beschenkung Hackenbergers fuhrte 2 Obwohl die Lehrtatigkeit an der Hochschule wahrend des Krieges mehrmals eingestellt und wieder aufgenommen wurde wurde Hackenberger erst Ende 1918 zum Professor ernannt Reichswehr Bearbeiten Nachdem die Reichswehr 1919 aufgestellt wurde trat Hackenberger aus dem Heer aus denn die kleine 100 000 Mann Armee hatte keinen Bedarf an einer zweiten Inspizientenstelle Theodor Grawert bekleidete wieder das Amt des Armee bzw Heeresmusikinspizienten Dennoch war Hackenberger nach der Pensionierung Grawerts am 30 September 1924 wieder im Amt reaktiviert und begann eine rege militarmusikalische Tatigkeit Wahrend seiner Amtszeit wurden einige prominente Armeemarsche der ehemaligen bayerischen Armee im Jahre 1925 in die preussische Armeemarschsammlung die praktisch zu der gesamtdeutschen Sammlung heranwuchs ubernommen 1926 griff er auf seine Vorkriegsinitiative zuruck und gab die 2 Folge mit den Stimmen fur weitere 72 Armeemarsche und Zapfenstreiche sowie Bearbeitungen von 60 Armeemarschen fur Salon und Streichorchester heraus Die Bearbeitung der 3 Folge mit den Kavalleriemarschen ubernahm 1924 26 der ehemalige Obermusikmeister Gottlieb Spiegelberg Daruber hinaus baute er die neue deutsche Nationalhymne in den Grossen Zapfenstreich der bisher nur mit dem Gebet endete ein und verlieh diesem Zeremoniell seine aktuelle Form Seine organisatorischen sowie Konzertaktivitaten liessen nicht nach was in die Gestaltung mehrerer Zapfenstreiche und Grosskonzerte der Reichswehr fur die Berliner Zuhorer vor allem im Deutschen Stadion in Berlin mundete Zum Konzertrepertoire gehorten traditionell nicht nur Armeemarsche sondern auch klassische Werke wie Opernarien und Tanze von Wagner und Liszt Allerdings trug auch die Reduzierung der Musikkorps nach 1919 dazu bei dass es bei den Grosskonzerten oft an Holzblasinstrumenten fehlte da die kleinen Bestande der Reichswehrmusik vorwiegend mit Blechblasinstrumenten ausgestattet waren 3 Des Weiteren unternahm Professor Hackenberger auch Schallplattenaufnahmen mit verschiedenen Musikkorps der Reichswehr sowie Bearbeitungen der Stucke aus den Filmmusiken fur die Militarmusik Oskar Hackenberger starb am 8 November 1929 am Herzschlag in einem Vorortezug auf dem Weg zum Dienst Werke BearbeitenWerke fur Blasorchester Bearbeiten 1914 Feinde ringsum Armeemarsch I 107 1915 Deutschland hoch in Ehren Armeemarsch II 266 1928 Deutsches Gebet Marsch Literatur BearbeitenJoachim Toeche Mittler Oskar Hackenberger In Mit klingendem Spiel 17 3 1994 S 126 132 Wolfgang Gaumert Oskar Hackenberger und die Bayern Neues zum Armeemarsch I 107 In Mit klingendem Spiel 13 2 1990 S 84 91 Weblinks BearbeitenHorbeispiele Bearbeiten Feinde ringsum auf YouTube aufgenommen von Stadtmusik Wien Leitung Professor Gustav Fischer Radetzky Marsch auf YouTube aufgenommen vom grossen Militar Orchester der Reichswehr Leitung Armeemusikinspizient Oskar Hackenberger Einzelnachweise Bearbeiten Musikinspizient In Heinz Busch Vom Armeemarsch bis zum Grossen Zapfenstreich Ein Lexikon zur Geschichte der deutschen Militarmusik Bonn 2005 S 120 Wolfgang Gaumert Oskar Hackenberger und die Bayern Neues zum Armeemarsch I 107 In Mit klingendem Spiel 13 2 1990 S 85 89 Bernhard Hofele Die deutsche Militarmusik Ein Beitrag zu ihrer Geschichte Koln 1999 S 185 Normdaten Person GND 127449191 lobid OGND AKS LCCN n83056877 VIAF 62918437 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hackenberger OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Dirigent und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 24 Juli 1872GEBURTSORT LanghennersdorfSTERBEDATUM 8 November 1929STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Hackenberger amp oldid 236064152