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Die Oroqen sprich Orotschen auch Orotschonen oder Orontschen genannt von mandschurisch Oronco Rentierhalter die Pferde zuchtenden Orontschonen wurden bis in die 1950er Jahre Solonen genannt chinesisch 鄂伦春族 Pinyin Elunchunzu sind eine der kleineren der 55 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten der Volksrepublik China Nach der letzten Volkszahlung im Jahr 2010 zahlen sie 8 689 Menschen Sie leben vor allem im Verwaltungsbereich der bezirksfreien Stadt Hulun Buir im aussersten Nordosten des Autonomen Gebiets Innere Mongolei 41 80 und in der Provinz Heilongjiang 45 38 in den Waldgebieten des Grossen und des Kleinen Hinggan Gebirges sowie am Sud Ufer des Oberlaufs des Heilong Jiang und seiner sudlichen Nebenflusse Unter dem Begriff Oroqen sprich Orotscheen werden in China verschiedene nordtungusische Gruppen zusammengefasst die alle ewenkischen Ursprungs sind aber von der chinesischen Regierung als eine eigenstandige Nationalitat anerkannt wurden Sie durfen nicht mit den Oroken und den Orotschen Orochen verwechselt werden zwei sudtungusischen Volkern die nur in der Russischen Foderation zu finden sind Inhaltsverzeichnis 1 Bevolkerung und Siedlungsgebiete 2 Verbreitung der Oroqen auf Provinzebene nach den Daten des Zensus 2010 Stichtag 1 November 2010 3 Sprache 4 Okonomie 5 Materielle Kultur 6 Literatur 7 Siehe auch 8 WeblinksBevolkerung und Siedlungsgebiete BearbeitenIn Heilongjiang unterscheidet man zwischen Birar Oroqen Birarchen und Huma Oroqen Kumarchen Die Birar Oroqen leben vor allem in den Verwaltungsgebieten der Stadte Heihe und Yichun in den Waldern des Kleinen Hinggan Gebirges Gemeinde Xinxing Aufbluhen der Oroqen 389 km 1 440 Einwohner davon 175 Oroqen gehort zum Kreis Xunke von Heihe Gemeinde Xin e Neue Oroqen der Oroqen 6 660 km 1 844 Einwohner davon 335 Oroqen gehort zum Kreis Xunke von Heihe Gemeinde Xinsheng Neues Leben der Oroqen 1 561 km 1 031 Einwohner davon 164 Oroqen gehort zum Stadtbezirk Aihui von Heihe eine kleine Gruppe in der Grossgemeinde Ulaga des Kreises Jiayin von Yichun Die Huma Oroqen leben vorwiegend im Regierungsbezirk Grosses Hinggan Gebirge in den Waldern der nordlichen Auslaufer des Grossen Hinggan Gebirges Gemeinde Baiyinna der Oroqen 420 km 2 018 Einwohner davon 242 Oroqen gehort zum Kreis Huma Gemeinde Shibazhan der Oroqen 2 325 km 4 697 Einwohner davon 522 Oroqen gehort zum Kreis Tahe Eine kleine Gruppe ist zu den Birar Oroqen der Gemeinde Xinsheng gezogen Bei der Volkszahlung von 1982 waren von den damals 2 002 Oroqen Heilongjiangs uber 50 Birar und etwa 42 Huma Oroqen Der Rest konnte nicht eindeutig zugeordnet werden Bei der kleinen Gruppe von Oroqen in der Gemeinde Lianxing des Kreises Nenjiang von Heihe durfte es sich um einen Uberrest der sogenannten Mergen Tungusen handeln die neben den Birar und den Kumar Oroqen eine dritte Gruppe bildeten die aber in Krieg und Burgerkrieg stark dezimiert wurde Nach 1949 wurde der uberlebende Rest versprengt bei anderen Gruppen angesiedelt Im Verwaltungsgebiet der Stadt Hulun Buir der Inneren Mongolei leben die Oroqen hauptsachlich in folgenden Gebieten Oroqenisches Autonomes Banner Oroqenische Nationalitatengemeinde Nomhan 1 580 km 4 802 Einwohner davon 125 Oroqen gehort zur kreisfreien Stadt Zalantun Nomhan wurde als Nationalitatengemeinde der Oroqen bereits am 15 September 1949 gegrundet also fruher als die VR China 1 Oktober 1949 Alle Gruppen der Oroqen haben traditionell enge Kontakte Handel Heirat mit den eigentlichen Ewenken Chinas und den Daur Dahur Daguren einem mongolischen Volk das wahrend der Qing Dynastie von den Mandschu kulturell erheblich beeinflusst wurde Zur Bevolkerungsentwicklung lasst sich allgemein sagen dass die Oroqen die zunehmend ihre traditionellen Siedlungsgebiete Xunke Huma Oroqenisches Autonomes Banner Zalantun verlassen sich z T in den Stadten Qiqihar Harbin Hailar Manjur z T auch in Wald und Graslandgebieten niederlassen In der Inneren Mongolei gehen sie dabei zunehmend auch uber die Grenzen der Stadt Hulun Buir hinaus Bereits 11 5 1990 leben in anderen Teilen des Autonomen Gebietes Die Verstadterung bzw Streuung einer so kleinen Population wie sie die Oroqen darstellen beschleunigt zwangslaufig ihren Assimilationsprozess Verbreitung der Oroqen auf Provinzebene nach den Daten des Zensus 2010 Stichtag 1 November 2010 BearbeitenGebiet Zahl AnteilVolksrepublik China 8 689 100 00 Heilongjiang 3 943 0 45 38 Innere Mongolei 3 632 0 41 80 Liaoning 0 196 0 0 2 26 Peking 0 165 0 0 1 90 Hebei 0 142 0 0 1 63 Jilin 0 111 0 0 1 28 Shandong 0 0 98 0 0 1 13 Shanghai 0 0 55 0 0 0 63 Guangdong 0 0 52 0 0 0 60 Jiangsu 0 0 43 0 0 0 49 Tianjin 0 0 38 0 0 0 44 VBA 0 0 30 0 0 0 35 Guizhou 0 0 24 0 0 0 28 Zhejiang 0 0 21 0 0 0 24 Sichuan 0 0 18 0 0 0 21 Henan 0 0 14 0 0 0 16 Fujian 0 0 12 0 0 0 14 Xinjiang 0 0 12 0 0 0 14 Hubei 0 0 11 0 0 0 13 Yunnan 0 0 11 0 0 0 13 Gansu 0 0 10 0 0 0 10 Guangxi 0 0 0 8 0 0 0 09 Shaanxi 0 0 0 8 0 0 0 09 Anhui 0 0 0 7 0 0 0 08 Ningxia 0 0 0 6 0 0 0 07 Jiangxi 0 0 0 5 0 0 0 06 Hunan 0 0 0 5 0 0 0 06 Hainan 0 0 0 4 0 0 0 046 Shanxi 0 0 0 3 0 0 0 035 Chongqing 0 0 0 3 0 0 0 035 Qinghai 0 0 0 2 0 0 0 023 Tibet 0 0 0 0 0 0 0 00 Sprache BearbeitenDie Sprache der Oroqen gehort wie das Ewenkische zum nordlichen Zweig der mandschu tungusischen Sprachen Es ist mit dem Ewenkischen so eng verwandt dass es durchaus als ein ewenkischer Dialekt bezeichnet werden konnte Da die Oroqen in China als eigenstandige Nationalitat anerkannt sind wird ihre Sprache aus politischen Erwagungen grundsatzlich nicht als Dialekt bezeichnet ahnlich Xibenisch und Mandschurisch Vergleicht man aber z B die Sprache der Gankui Oroqen mit den drei ewenkischen Dialekten Chinas ist die Gemeinsamkeit mit jedem von ihnen ganz offensichtlich und die Unterschiede sind eher geringer als zwischen den ewenkischen Dialekten selbst Interne Dialekt Unterschiede werden von chinesischen Linguisten gegensatzlich bewertet Die vorliegenden Sprachlehren nehmen entweder den Gankui oder den Xunke Dialekt zur Grundlage Okonomie BearbeitenDie traditionelle Wirtschaftsweise der Oroqen ist die Jagd vorwiegend zu Pferde Sie nahm bis in die 1990er Jahre trotz des zuruckgehenden Wildbestandes einen wichtigen Stellenwert ein Aufgrund der Zobel Tribute die die Oroqen wahrend der Qing Dynastie zu leisten hatten und auch durch die Kontakte zu chinesischen Handlern diente die Jagd schon seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr nur der Ernahrung Hirsch Elch Reh Wildschwein Haselhuhn etc und Versorgung der eigenen Bevolkerung mit Rohstoffen fur Kleidung Zeltbau Gegenstande des alltaglichen Gebrauchs Fell Leder und Sehnen von Hirsch Elch Reh Wildschwein Bar Wolf Dachs Fuchs sondern auch dem Tauschhandel Eichhornchen Vielfrass Luchs Fischotter Zobel als Pelztiere Hirsch Panten Embryos und Penis Barengalle Moschussekret usw als Pharmaka der traditionellen chinesischen Medizin Fischfang und das Sammeln von Wildgemusen aller Art erganzten den traditionellen Speisezettel Schon 1882 wurde eine erste kleine Gruppe von Oroqen sesshaft und begann mit der landwirtschaftlichen Produktion Dieser Versuch einen Ausweg aus der damals bereits spurbaren Verminderung des Wildreichtums zu finden scheiterte aber an Auseinandersetzungen mit han chinesischen Handlern und Banditen Die Oroqen zogen sich nach wenigen Jahren in die Walder zuruck Der zweite Versuch des Ubergangs zur Landwirtschaft wurde bei den Huma und Birar Oroqen im Jahre 1915 durch eine entsprechende Regierungspolitik die die Sesshaftwerdung fordern sollte unternommen Bis 1936 als die Oroqen Bauern ihre kleinen Hofe aufgaben und wieder zur Jagd ubergingen hatte es diese Politik nicht geschafft die Oroqen an die landwirtschaftliche Produktion zu gewohnen In den 1950er Jahren wurden dann alle Oroqen Gruppen sesshaft gemacht Heute bauen sie Hirse Hafer Gerste Kartoffeln und verschiedene Gemusesorten an Neben der traditionellen Pferdezucht halten sie zunehmend auch Rinder Die Jagd ist nur noch als Nebenerwerb relevant Die Beschaftigung mit der Okonomie der Oroqen nimmt unter den chinesischen Wissenschaftlern einen besonders breiten Raum ein Der Grund dafur liegt moglicherweise in der bisher ungelosten Problematik fur die jagerische Produktion die seit den 1950er Jahren immer mehr an Bedeutung verliert und tendenziell ihrem Ende entgegengeht einen Ersatz zu finden der von den Oroqen akzeptiert wird Bei den Rentier Ewenken bestand der Ausweg auf der Grundlage der umherschweifenden Jagd die mit der Haltung von Rentieren als Hausvieh einherging die Zucht grosserer Rentier Herden zu fordern und so aus Jagern Viehzuchter zu machen Die Oroqen hingegen verfugen seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr uber Rentiere Materielle Kultur BearbeitenDie materielle Kultur der Oroqen ist was die Kleidung betrifft vor allem durch die Verwendung von Rehfellen und Rehleder gekennzeichnet Charakteristisch ist die Rehfell Mutze an der die Jager haufig das Spiessgeweih des Rehbockes belassen Die traditionelle Behausung der Oroqen war in der Zeit als sie noch ausschliesslich von der Jagd lebten das Qoronzhuu ein einfaches Stangenzelt das im Sommer mit Birkenrinde und im Winter zusatzlich mit Fellen belegt wurde Qoronzhuu ist die Bezeichnung des Stangenzeltes im birar oroqenischen Dialekt In der chinesischen Literatur ist Xerengzhuu Gankui Dialekt haufiger anzutreffen Die Birkenrinde war in der traditionellen Kultur neben den Fellen ein wichtiges Rohmaterial Sie diente zur Anfertigung von Gefassen aller Art ebenso zur Herstellung von Kinderwiegen und Booten Hinsichtlich der Rentier Ewenken Oroqen und Hezhen denen diese Verwendung der Birkenrinde gemeinsam ist spricht man in China auch von einer Birkenrindenkultur Literatur BearbeitenIngo Nentwig Umnataan eine schamanische Festzeremonie bei den Birar Oroqen in der VR China In Jahrbuch des Museums fur Volkerkunde zu Leipzig Bd XL Munster Hamburg 1994 S 89 121 Bruno J Richtsfeld Der Schamanismus der Tungusen und Daghuren in China unter Ausschluss der Mandschu Volkerkundliche Arbeiten Band 5 Bonn 1996 ISBN 9783926216649 Siehe auch BearbeitenVolker Chinas Haplogruppe DNA Abschnitt C3 Weblinks BearbeitenThe Oroqen ethnic minority chinesische Regierungsseite 呼伦贝尔市鄂伦春族 Sammlung von mehreren Websites uber die oroqenische Kultur in chinesischer Sprache 扎兰屯综合网 Webseite von Zalantun auf Chinesisch In der Volksrepublik China offiziell anerkannte Nationalitaten Achang Akha Bai Baima Blang Bonan Bouyei Dai Daur De ang Derung Dong Dongxiang Ewenken Gaoshan Gelao Han Hani Hezhen Hui Jingpo Jino Kasachen Kirgisen Khmu Koreaner Lahu Lhoba Li Lisu Mandschu Manju Maonan Miao Monba Mongolen Mulam Naxi Nu Oroqen Primi Qiang Russen Salar She Sui Tadschiken Tataren Tibeter Tu Tujia Uiguren Usbeken Vietnamesen Gin Wa Xibe Yao Yi Yugur ZhuangNationalitaten bzw Ethnien im Autonomen Gebiet Innere Mongolei Burjat Mongolen Daur Derung Ewenken Han Hezhen Hui Koreaner Manju Mongolen uberwiegend Qahar Oroqen Russen XibeNationalitaten bzw Ethnien in der Provinz Heilongjiang Daur Ewenken Han Hezhen Hui Kirgisen Koreaner Manju Mongolen Oroqen Qiakala Russen Xibe Normdaten Sachbegriff GND 4441672 6 lobid OGND AKS LCCN sh96006855 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oroqen amp oldid 233622458