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Ingo Martin Friedrich Karl Nentwig 8 April 1960 in Schwenningdorf 30 Januar 2016 in Rodinghausen 1 war ein deutscher Sinologe und Ethnologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Studium 1 2 Tatigkeiten 1 3 Arbeitsschwerpunkte und Feldforschungen 1 4 Sonstiges 2 Schriften Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Studium Bearbeiten Nach dem Abitur 1979 am Freiherr vom Stein Gymnasium in Bunde studierte Ingo Nentwig bis 1982 Sinologie Ethnologie und Philosophie an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster und von 1982 bis 1985 mit einem vom DAAD vermittelten Stipendium des chinesischen Bildungsministeriums Erzahlforschung chinesische Volkskunde und Mongolisch an der Liaoning Universitat in Shenyang Volksrepublik China Von 1985 bis 1993 studierte er Sinologie und Mandschurisch bei Erling von Mende Ethnologie bei Georg Pfeffer und Philosophie bei Wolfgang Fritz Haug an der Freien Universitat Berlin Nach langjahriger Forderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes promovierte er 1994 uber Schamanismus in den mundlichen Uberlieferungen der ethnischen Minderheiten der Daur Ewenken Oroqen und Hezhen in Nordost China Tatigkeiten Bearbeiten In den Jahren 1991 und 1993 arbeitete er als Gastwissenschaftler der Liaoning Universitat zeitweise im VW Forschungsprojekt Handbuch der bauerlichen Kultur Liaonings des Ostasiatischen Seminars der FU Berlin mit Von Juni 1994 bis 2003 war er Kustos Ostasien am Museum fur Volkerkunde zu Leipzig von 2004 bis zum Jahresende 2007 Kustos Ostasien der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen Im Jahr 2008 arbeitete er freiberuflich unter anderem als Autor und als Lehrbeauftragter an der China Arbeitsstelle der Technischen Universitat Berlin Seit Januar 2009 war er Assistent und Lehrbeauftragter am Ethnologischen Seminar der Universitat Zurich Im Herbstsemester 2012 war er Gastdozent an der Zentralen Nationalitaten Universitat in Peking Arbeitsschwerpunkte und Feldforschungen Bearbeiten Im Mittelpunkt der sino ethnologischen Forschung und Lehre von Ingo Nentwig standen Oralitat und Literalitat chinesische Volksliteratur Erzahlforschung und in der Religionsethnologie der Schamanismus Hinzu kamen Forschungen zur materiellen Kultur und zahlreiche volkerkundliche Ausstellungen als Teil der Museumstatigkeit 1994 2007 Seine Feldforschungen unternahm er uberwiegend in der Inneren Mongolei Hulun Buir in den Provinzen Liaoning Xinbin Xiuyan Fuxin Beizhen Faku Heilongjiang Jiamusi Qiqihar und Shandong Linqu Dazu kamen spater Forschungen in Tibet Nagqu Maizhokunggar und bei Reisbauern der Zhuang in Linlu Autonomes Gebiet Guangxi hinzu Zu der Buchreihe Die Marchen der Weltliteratur trug er den Band Marchen der Volker Nordost Chinas bei Sonstiges Bearbeiten Nentwig der sich politisch als undogmatischer Kommunist verstand und in seiner Jugend Mitglied des Kommunistischen Bundes war 2 war Grundungsmitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bildungsgemeinschaft SALZ e V und von 2009 bis 2012 Aktuar des Ethnologischen Vereins Zurich Er verstarb im Januar 2016 und hinterliess seine Frau und einen Sohn Schriften Auswahl Bearbeiten Co Autor Sammlung und Erforschung der Volksliteratur und des Volkstums des Nordostens der Volksrepublik China In Central Asiatic Journal Volume 30 No 3 4 Otto Harrassowitz Wiesbaden 1986 Das dritte Korea Eindrucke vom Leben der koreanischen Minderheit in der Volksrepublik China In Rainer Werning Hrsg Nordkorea Annaherungen an einen Aussenseiter Frankfurt M 1988 S 111 121 Bericht von einer Exkursion zur Ewenkischen Gemeinde Aoluguya im Linken Ergun Banner der Inneren Mongolei VR China In Jahrbuch des Museums fur Volkerkunde zu Leipzig Bd XXXVIII Berlin DDR 1989 S 101 127 Jagd und Wanderviehwirtschaft in der Taiga Chinas Zur Situation der Rentier Ewenken im Grossen Hinggan Gebirge In Fred Scholz Hrsg Nomaden Mobile Tierhaltung Zur gegenwartigen Lage von Nomaden und zu den Problemen und Chancen mobiler Tierhaltung Berlin 1991 S 165 187 Imakan und Morsukun Heldenepen der Hezhen und Oroqen Chinas In Barbara Kellner Heinkele Ed Altaica Berolinensia The Concept of Sovereignty in the Altaic World Asiatische Forschungen Bd 126 Wiesbaden 1993 S 157 176 Umnataan eine schamanische Festzeremonie bei den Birar Oroqen in der VR China In Jahrbuch des Museums fur Volkerkunde zu Leipzig Bd XL Munster Hamburg 1994 S 89 121 Marchen der Volker Nordost Chinas Munchen Eugen Diederichs Verlag 1994 ISBN 3 424 01099 5 Schamanen zwischen Zeremonie und Erzahlung Materialien zu Glaubensvorstellungen in den mundlichen Uberlieferungen der Daur Ewenken Oroqen und Hezhen unter besonderer Berucksichtigung der chinesischen Forschung Berlin 1994 DNB 949570982 OCLC 75894432 Dissertationsschrift FU Berlin 1996 376 450 Seiten 9 Mikrofiches 24x Drei Welten Theorie In Wolfgang Fritz Haug Hrsg Historisch kritisches Worterbuch des Marxismus Band 2 Hamburg 1995 S 830 834 Die Ureinwohner Taiwans Leipzig Museum fur Volkerkunde 1997 ISBN 3 910031 21 8 Drei Gesange aus Schamanenzeremonien der Daur in Hailar VR China In Jahrbuch des Museums fur Volkerkunde zu Leipzig Bd XLI Munster Hamburg 1997 S 113 164 Die Provinz Shandong im 19 Jahrhundert In Hans Martin Hinz u Christoph Lind Hrsg Tsingtau Ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in China 1897 1914 Berlin Deutsches Historisches Museum 1998 S 61 65 Die Darstellung von Kolonialgeschichte in Volkerkundemuseen am Beispiel des Museums fur Volkerkunde zu Leipzig In Hermann J Hiery u Hans Martin Hinz Hrsg Alltagsleben und Kulturaustausch Deutsche und Chinesen in Tsingtau 1897 1914 Berlin Bayreuth Wolfratshausen 1999 S 234 241 Der goldene Hahn und der Hundertfusser Sagen aus Nanjing Leipzig Stadt Leipzig 2001 Die Wiederkehr des Seuchengotts Geister und Damonen als Heiler und Trostspender In das neue China Nr 2 Berlin 2003 S 24 26 The Final Sunset Reminiscences About the Reindeer Herders of China In Cultural Survival Quarterly Vol 27 1 Cambridge MA 2003 S 36 38 Die Provinz Yunnan ihre Volker und das Yunnan Album unseres Museums In Das Yunnan Album Diansheng Yixi Yinan Yiren Tushuo Illustrierte Beschreibung der Yi Stamme im Westen und Suden der Provinz Dian Leipzig Museum fur Volkerkunde zu Leipzig 2003 S 10 20 ISBN 3 910031 30 7 Rauch und Schall schamanische Gesange aus den Raucherwerk Opferzeremonien von Bannerleuten der Han Armeen am Beispiel der Verabschiedung von Geistern und Totenseelen In Anett C Oelschlagel Ingo Nentwig Jakob Taube Hrsg Roter Altai gib dein Echo Festschrift fur Erika Taube zum 65 Geburtstag Leipzig Leipziger Universitats Verlag 2005 S 339 376 ISBN 3 86583 062 5 Zur offentlichen Aussagefahigkeit wissenschaftlichen Bemuhens aktuelle Uberlegungen zur Konzeption der Dauerausstellung Ostasien im Museum fur Volkerkunde zu Leipzig 2005 In Mitteilungen und Berichte aus dem Institut fur Museumskunde Nr 30 Berlin Staatliche Museen zu Berlin 2005 S 13 24 Himmel Erde Mensch Koreanische Kalligraphie von Jung Do Jun Leipzig Museum fur Volkerkunde zu Leipzig 2006 ISBN 3 910031 36 6 Nationalitaten und Nationalitatenpolitik in der VR China PDF 51 kB In Marxistische Blatter Nr 4 Essen 2008 S 69 76 Der Einbruch der Philologie in die Volkerkunde Zur Geschichte der Asien Ethnologie in Leipzig In S Lentz u B Streck Hrsg Auf der Suche nach Vielfalt Ethnographie und Geographie in Leipzig Leipzig 2009 S 79 94 Hermann Freiherr Speck von Sternburgs Manuskript zur Landesverteidigung Chinas In Jahrbuch der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen Bd XLV Berlin 2010 S 175 253 Die Mao Bibel das kleine Rote Buch der Zitate In Helmut Opletal Hrsg Die Kultur der Kulturrevolution Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong Gent Wien 2011 S 177 181 Run auf die Eilande Kernfrage Rohstoffe Streit um die Inseln im Sudchinesischen Meer Teil 1 und Teil 2 In junge Welt Berlin Juli 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ingo Nentwig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage auf der Website des Ethnologischen Seminars der Universitat Zurich ausfuhrlicher CV und Bibliographie Das Ende des Industriezeitalters PDF 140 kB Informationen zur deutschen Aussenpolitik Tibet ohne Mythos aufgerufen am 6 Oktober 2013Einzelnachweise Bearbeiten Ingo Nentwig gestorben junge Welt Ausgabe vom 1 Februar 2016 abgerufen am 31 Januar 2016 Ingo Nentwig gestorben Memento vom 17 Februar 2016 imInternet Archive Nachruf von Manuel Kellner auf der Website der isl 30 Januar 2016 abgerufen am 17 Februar 2016Normdaten Person GND 172283299 lobid OGND AKS LCCN nr97020726 VIAF 27726583 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nentwig IngoALTERNATIVNAMEN Nentwig Ingo Martin Friedrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Sinologe und EthnologeGEBURTSDATUM 8 April 1960GEBURTSORT Schwenningdorf Nordrhein Westfalen DeutschlandSTERBEDATUM 30 Januar 2016STERBEORT Rodinghausen Nordrhein Westfalen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingo Nentwig amp oldid 232787146