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Dieser Artikel behandelt das Dresdner Oberleitungsbusnetz der Jahre 1947 bis 1975 Zur von 1903 bis 1905 bestehenden Strecke auf der Konigsbrucker Landstrasse siehe Dresdner Haide Bahn Der Oberleitungsbus Dresden war nach der Dresdner Haide Bahn der zweite O Bus Betrieb in Dresden Er wurde ab 1947 aufgebaut und umfasste zeitweise zwei Linien bei einer Gesamtstreckenlange von 16 8 Kilometern Wegen der mangelnden Instandhaltung der Fahrleitungsanlagen und des hohen Verschleisses der Fahrzeuge stellten die Dresdner Verkehrsbetriebe DVB den Betrieb bis zum 15 Dezember 1975 auf Omnibusse mit Dieselmotor um Oberleitungsbus DresdenBildO Bus mit Anhanger auf dem Zelleschen Weg vor den Studenten wohn heimen Wundt strasse 7 9 11 1972 BasisinformationenStaat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikStadt DresdenEroffnung 8 November 1947Stilllegung 15 Dezember 1975Betreiber Dresdner VerkehrsbetriebeInfrastrukturStreckenlange 16 8 kmWeichen 23Betriebshofe 1BetriebLinien 2Fahrzeuge 30 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrzeuge 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Ausstellung Dresden baut auf die im Sommer 1946 im Gebaude des heutigen Militarhistorischen Museums der Bundeswehr stattfand stellten die Veranstalter ein zukunftiges Verkehrskonzept fur die Stadt Dresden vor Der Ost West als auch der Nord Sud Verkehr sollten uber neu zu errichtende Strassenzuge an der Inneren Altstadt vorbeigefuhrt werden die Strassenbahn war hier als Unterpflasterbahn vorgesehen Ein ausserer Strassenring sollte eine O Bus Linie aufnehmen von der aus weitere Linien in die Vororte abgingen Die Zukunft des Kraftomnibusses wurde hingegen ganzlich infrage gestellt 1 Die Planung entstand vor dem Hintergrund dass ein Grossteil des Busfuhrparks nicht zur Verfugung stand Die Fahrzeuge waren entweder reparaturbedurftig oder dienten sofern einsatzfahig als Lastkraftwagen Zur gleichen Zeit wurde jedoch bekannt dass bei der Wagenfabrik Schumann in Werdau Henschel Fahrgestelle und elektrische Ausrustungen fur O Busse vorhanden waren Auf Betreiben des Vorstandsvorsitzenden der DVB Alfred Bockemuhl gelangten einige Teile als auch die notigen Fahrleitungsanlagen nach Dresden 2 nbsp Oberleitungen am Zelleschen Weg in Hohe des Willers Baus der Technischen Universitat 1962 nbsp Oberleitungen am Zelleschen Weg auf Hohe der Studentenheime Wundtstrasse 11 1972Der Aufbau zog sich bis Ende 1946 zunachst wegen Engpassen in der Materiallieferung schleppend hin lediglich 38 Prozent der fur diesen Zeitraum vorgesehenen Arbeiten konnte verrichtet werden Ab dem Fruhjahr 1947 begann dann die Montage der Oberleitungsmasten Wo die Moglichkeit bestand wurden an ihrer Stelle Wandrosetten eingesetzt Die Strecke folgte in weiten Teilen der fruheren Omnibuslinie C Da am Schillerplatz keine geeignete Wendemoglichkeit bestand fand die Linie ihren Anfang jenseits des Blauen Wunders am Kornerplatz Bis Strehlen folgte sie dem Verlauf der Buslinie von dort aus ging es uber den Zelleschen Weg zum Campus der Technischen Hochschule ab 1961 Technische Universitat Der Endpunkt befand sich am Munchner Platz Insgesamt wurden fur die Strecke 19 5 Kilometer Doppelfahrdraht sowie ein Kilometer Kabel verlegt insgesamt achtmal kreuzte die Oberleitung die der Strassenbahn 2 Im April 1947 traf der erste O Bus in Dresden ein Die Zufahrt zum Strassenbahnhof Blasewitz wo die Fahrzeuge stationiert wurden wies zunachst noch keine Fahrleitung auf sodass die Wagen auf diesem Abschnitt mit einer Zugmaschine geschleppt wurden Am 8 November 1947 konnte dann die Linie C zwischen Kornerplatz und Munchner Platz in Betrieb gehen Von den insgesamt funf Fahrzeugen die bis dahin in Dresden eingetroffen waren wurden drei planmassig im 20 Minuten Takt eingesetzt was bei weitem nicht ausreichte Am 27 November 1947 wurde der Abschnitt durch die George Bahr Strasse zum Munchner Platz eingestellt da die Linie das ehemalige Landgericht am Munchner Platz war Militargefangnis der sowjetischen Besatzungsmacht geworden dort zwei Posten der Roten Armee passieren musste 3 Aufgrund Reifenmangels mussten die Fahrzeuge bald darauf abgestellt werden Gegen Austausch eines Opel Blitz Sattelschleppers konnte die Dresdner Strassenbahn AG Ersatzreifen besorgen die nach kurzer Zeit nur fur drei Wagen reichten Um die Kapazitat dennoch etwas zu steigern beschaffte der Betrieb im Folgejahr drei O Bus Beiwagen 1949 folgten nochmals je funf Triebwagen und Anhanger 2 Als nachste Massnahme stand die Umstellung der Buhlauer Aussenbahn von Buhlau nach Weissig an Der ehemals von der Strassenbahnlinie 11 bediente Abschnitt wurde am 20 Februar 1949 zunachst auf Omnibus Betrieb umgestellt Der O Bus wurde dann am 1 Mai 1949 vom Kornerplatz uber die Grundstrasse zur Steglichstrasse verlangert und sollte spater Buhlau erreichen Da die Steilstrecke die O Busse uber ihre Leistungsgrenze brachte wurde die Verlangerung am 25 Juli 1949 vorlaufig ruckgangig gemacht Stattdessen wurde die Strecke Buhlau Weissig am 1 November 1949 unabhangig zur ubrigen Strecke in Betrieb genommen und am 16 Mai 1950 dann mit dieser verbunden Zwischen Fritz Foerster Platz und Buhlau fuhren die O Busse jede Viertelstunde bis nach Weissig im Halbstundentakt 2 Dabei war die O Bus Fahrleitung zwischen Buhlau und Weissig zunachst nur einspurig und ohne Luftweichen angelegt worden Bei Begegnungen von O Bussen musste einer von ihnen die beiden Stromabnehmerstangen abziehen und nach Vorbeifahrt des Gegenkurses wieder anlegen Auch die Schleife in Weissig hatte keine Luftweiche dort mussten die Stangen entsprechend umgelegt werden Das wurde im Lauf der nachsten Monate geandert die zweispurige Fahrleitung zwischen Buhlau und Weissig wurde bis zum 8 Dezember 1951 aufgebaut 4 In den nachfolgenden Jahren wurde zunachst der Wagenpark durch die Neubeschaffung von Triebwagen und Anhangern vergrossert und der Takt auf der Linie entsprechend verdichtet Durch den Einbau von Zwischenschleifen am Falkensteinplatz und in der Winterbergstrasse in Gruna konnten die Verstarker auf den Westabschnitt reduziert werden Die holzernen Oberleitungsmasten wurden ausserdem durch stahlerne ersetzt Am 28 Oktober 1957 wurde auf den mit Anhangern gefahrenen Kursen der Z Betrieb eingefuhrt Schaffner fuhren nur noch auf dem Zugfahrzeug mit und bedienten die Turen des Anhangers von der hinteren Plattform aus mit Druckluft Der Beiwagen durfte nur noch von Zeitkarteninhabern genutzt werden daher der Name die die Karten dem Schaffner beim Einsteigen vorzuzeigen hatten 2 nbsp Oberleitungen am Nurnberger Ei Richtung Nossner Brucke 1968 Nachdem sich der Betrieb allmahlich stabilisiert hatte konnten ab Ende der 1950er Jahre wieder Streckenverlangerungen vorgenommen werden Am 2 Januar 1958 ging die Verlangerung vom Fritz Foerster Platz zum Nurnberger Ei in Betrieb am 28 Juni 1964 folgte die Verlangerung uber die Nossener Brucke zum Willi Ermer Platz heute Ebertplatz in Lobtau Das Dresdner O Bus Netz erreichte damit seine grosste Ausdehnung Insgesamt umfasste das Netz 16 8 Kilometer Streckenlange 73 83 Kilometer Fahrdraht und 23 Luftweichen Gleichzeitig mit der Verlangerung nach Lobtau wurde die Linie C zur Technischen Universitat zuruckgezogen und die Linie 61 zwischen Willi Ermer Platz und Falkensteinplatz neu eingerichtet so dass sich beide Linien abschnittsweise uberlagerten 1965 wurde die Linie C passend hierzu in 62 umbenannt Die Aufteilung bewahrte sich nicht sodass beide Linien am 1 Mai 1966 zur 61 vereint wurden Zwischen Willi Ermer Platz und Buhlau bestand seitdem ein Funf Minuten Takt weiter nach Weissig fuhren die O Busse alle 15 Minuten Hinzu kamen Einsetzer zur Technischen Universitat 2 Durch den grossen Fahrgastandrang und die hohe Beanspruchung der Fahrzeuge auf der Grundstrasse war der Verschleiss ausserordentlich hoch Ein Ersatz war indes nicht moglich da die Skoda Werke von denen die DVB wie auch alle anderen DDR O Bus Betriebe ihre Fahrzeuge seit 1958 bezogen vorubergehend die O Bus Produktion einstellten Unabhangig davon waren serienmassig hergestellte Gelenk O Busse im Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe erst ab den spaten 1970er Jahren erhaltlich Hinzu kam dass die Oberleitungsanlagen uber langere Zeit nicht instand gesetzt worden waren Die Verkehrsbetriebe beschlossen daher Anfang der 1970er Jahre die Umstellung des O Bus Betriebs auf den Einsatz von Gelenkomnibussen auf der Linie 61 Am 3 September 1971 wurde der Abschnitt Buhlau Weissig letztmals durch den O Bus bedient ab dem Folgetag fuhr der Kraftomnibus Es folgten die Abschnitte Willi Ermer Platz Winterbergstrasse am 15 Juli 1974 und Winterbergstrasse Schillerplatz am 1 Juli 1975 Am 28 November 1975 wurde der verbliebene Abschnitt vom Schillerplatz uber das Blaue Wunder und die Grundstrasse nach Buhlau ebenfalls umgestellt 2 in den Mittagsstunden ruckte der letzte O Bus von Buhlau kommend vom Schillerplatz in den Betriebshof Blasewitz ein 5 Fahrzeuge Bearbeiten nbsp O Bus Triebwagen mit Anhanger vorgestellt auf der Leipziger Fruhjahrsmesse 1949 Fahrzeuge dieses Typs kamen in Zwickau und Dresden zum Einsatz nbsp Ein baugleicher Skoda vom Typ 9Tr ist als Traditionsfahrzeug in Eberswalde betriebsfahig erhalten Die ersten O Bus Fahrzeuge stammten von Henschel und entsprachen dem Kriegs Einheits O Bus KEO der Normgrosse II Die Fahrzeuge waren bei Kriegsende in Werdau vorhanden und wurden dort von den Schumann Werken zusammengebaut Bis zur Betriebsaufnahme 1947 waren funf O Busse nach Dresden ausgeliefert worden wegen Reifenmangels konnten jedoch nur maximal drei von ihnen gleichzeitig eingesetzt werden Beim Austausch eines schadhaften Fahrzeuges mussten bei diesem erst die Reifen abmontiert und am aufgebockten Reservefahrzeug anmontiert werden bevor dieses ausrucken konnte Durch die Beschaffung von drei Beiwagen im Jahr 1948 konnte jedoch die Kapazitat der einzelnen Zuge gesteigert werden 1948 wurden weitere drei Motorwagen und 1949 je funf Motorwagen und Anhanger beschafft so dass insgesamt 13 O Busse und acht Anhanger zur Verfugung standen Einer der Triebwagen diente sofort als Ersatzteilspender bevor er 1951 in den Fahrgastbetrieb kam Wegen fehlender Alternativen war die elektrische Ausrustung bei je zwei Fahrzeugen von BBC bzw Siemens was die Instandhaltung erschwerte 2 Als problematisch erwies sich das Schneckengetriebe und die elektropneumatische Steuerung von Ansaldo im Anhangerbetrieb auf der Grundstrasse Durch die Fahrt auf der steilen Strecke erreichten die Fahrzeuge regelmassig ihre Leistungsgrenze 1952 erhielt der Betrieb die ersten Beiwagen des Typs W700 vom Waggonbau Bautzen 1953 bis 1957 folgten zehn Motorwagen des Typs W602 Die elektrische Ausrustung dieser Fahrzeuge stammte vom LEW Hans Beimler in Hennigsdorf und bewahrte sich so gut dass die alteren Fahrzeuge ebenfalls damit ausgerustet wurden 2 Nach Einstellung des O Bus Baus in der DDR bezogen die Betriebe ihre Fahrzeuge kunftig vom tschechoslowakischen Hersteller Skoda Der erste O Bus vom Typ 8Tr kam 1957 nach Dresden Da das Fahrzeug nicht fur den Anhangerbetrieb konzipiert war kam es vor allem als Verstarker zum Einsatz Ab 1962 lieferte Skoda mit dem 9Tr eine verbesserte Variante die auch uber Anhangerkupplungen verfugte Der 8Tr wurde in einem Ringtausch durch einen 9Tr ersetzt Bis 1969 kamen insgesamt 30 Fahrzeuge dieses Typs nach Dresden die nach und nach die alteren Modelle ersetzten Fur den Anhangerbetrieb beschafften die Verkehrsbetriebe ab 1958 sieben Anhanger des Typs W701 die kleiner als die W700 ausfielen und somit auch auf der Grundstrasse eingesetzt wurden Nach der Produktionseinstellung dieses Typs kamen zehn weitere gebrauchte hinzu 1969 wurden zudem 13 Anhanger des polnischen Typs P 01 von Jelcz beschafft 2 Ein Teil der Fahrzeuge wurde nach Aufgabe des O Bus Betriebs an andere Betriebe abgeben So gingen zum Beispiel drei 9Tr an den Oberleitungsbus Eberswalde 6 Fahrzeugubersicht 7 Baujahre Hersteller Typ Anzahl Nummern ab 1947 Nummern ab 1949 EDV Nummern ab 1971 BemerkungenTriebwagen1947 Henschel AU292 1 151 1965 ausgemustert1947 Henschel NII 12 152 163 252 255 257 1963 1968 ausgemustert1953 1956 LOWA W602a 10 164 173 264 273 1970 ausgemustert1952 LOWA W602 1 174 274 1970 ausgemustert1958 Skoda 8Tr 1 174 1962 verkauft1959 1969 Skoda 9Tr 17 175 191 303 014 030 1972 1975 ausgemustertAnhanger1944 1950 Schumann 15 101 115 201 214 ausgemustert1952 LOWA W700 8 216 223 1966 1970 ausgemustert1941 1942 Schumann FE540 3 502 506 507 ex Leipzig 1952 1956 ausgemustert1956 1960 LOWA W701 10 223 233 353 001 012353 024 030 1975 1976 ausgemustert1969 Jelcz P 01 13 341 353 354 011 023 1973 1974 ausgemustertSiehe auch BearbeitenBusverkehr in DresdenLiteratur BearbeitenDresdner Verkehrsbetriebe Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die Geschichte der Strassenbahn zu Dresden von 1872 bis 2007 Junius Verlag Dresden 2007 ISBN 978 3 88506 018 5 Weblinks BearbeitenLars Herrmann O Bus In dresdner stadtteile de Abgerufen am 27 Marz 2013 Website mit diversen Bildern Karten und ErklarungenEinzelnachweise Bearbeiten Dresdner Verkehrsbetriebe Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die Geschichte der Strassenbahn zu Dresden von 1872 bis 2007 Junius Verlag Dresden 2007 ISBN 978 3 88506 018 5 S 168 a b c d e f g h i j Dresdner Verkehrsbetriebe Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die Geschichte der Strassenbahn zu Dresden von 1872 bis 2007 Junius Verlag Dresden 2007 ISBN 978 3 88506 018 5 S 174 180 Thomas Mosche In Memoriam Der Busbahnhof Blasewitz die Heimat der Obusse und Kraftomnibusse In Dresdner Verkehrsgeschichten 2015 ISBN 978 3 940224 02 6 S 3 ff insbesondere S 6 Online bei docplayer org Mario Schatz Meterspurige Strassenbahnen in Dresden Kenning Nordhorn 2007 ISBN 978 3 933613 76 9 S 32 Das bei Hans Joachim Hentschel u a Vier Jahrzehnte sozialistische Entwicklung des VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden Broschure erschienen zum 40 Jahrestag der DDR VEB Verkehrsbetriebe Dresden Dresden 1989 S 47 angegebene Datum 15 Dezember 1975 ist falsch Hartmut Bulow Umsetzung von Obussen aus Dresden Abgerufen am 27 Marz 2013 Dresdner Verkehrsbetriebe Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die Geschichte der Strassenbahn zu Dresden von 1872 bis 2007 Junius Verlag Dresden 2007 ISBN 978 3 88506 018 5 S 361 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberleitungsbus Dresden amp oldid 226156402