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Norbertine Nora Grafin Kinsky von Wchinitz und Tettau verheiratete Grafin Wilczek 18 Dezember 1888 in Wien 26 Marz 1923 in Witkowitz war eine osterreichische Lazarett Grunderin und Rotkreuz Schwester im Ersten Weltkrieg in Russland vor und wahrend der Russischen Revolution 1 Bild von Nora Kinsky Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tagebuch 3 Verfilmung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNora Kinsky war das sechste von neun Kindern des Oktavian Zdenko Graf Kinsky 1844 1932 und seiner Frau Georgine Ernestine Festetics von Tolna 1856 1934 2 Sie wuchs auf Schloss Karlskron auf Neugierig auf das Leben ausserhalb der Schlossmauern weigerte sie sich einen ihrer zahllosen Verehrer zu heiraten und grundete bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 ein Lazarett 1 Nachdem die elenden Zustande und eine hohe Sterblichkeit in den Kriegsgefangenenlagern Russlands offenbar geworden waren rief die russische Zarenfamilie um Nikolaus II zur Einhaltung und Uberwachung der Haager Landkriegsordnung die sogenannten Schwesternreisen ins Leben Als eine dieser Rotkreuz Schwestern reiste die siebenundzwanzigjahrige Nora Kinsky ab 1916 in Begleitung eines russischen Offiziers durch Sibirien um Menschenrechtsverstosse aufzuzeigen und das Leid der Soldaten zu lindern Eine ihrer fruhen Eintrage in ihr Tagebuch lautete 1 Ich habe funf Invaliden gefunden davon drei Einaugige Nur drei Mann waren im Gefangnis Sie wurden mir zu Ehren freigelassen 1 Auf ihrer Reise besuchte die Grafin 16 Kriegsgefangenenlager und 15 Arbeitscamps half dabei unter zum Teil primitivsten Umstanden bei Operationen und anderen arztlichen Massnahmen Dabei traf sie abertausende Kriegsgefangene aus Osterreich Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich 1 darunter Otto Bauer osterreichischer Sozialdemokrat 1 Bela Kun die Schlusselfigur der ungarischen Raterepublik 1 Josip Broz Tito spaterer Staatsprasident Jugoslawiens 1 Roland Freisler Hitlers williger Richter und Vollstrecker 1 Ernst Reuter spaterer Burgermeister von Berlin 1 Heimito von Doderer osterreichischer Schriftsteller 1 Jaroslav Hasek tschechischer Schriftsteller Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk 1 Sie alle wurden 1917 vom epochalen Umbruch der Russischen Revolution erfasst und zogen jeweils ihre eigenen Lehren daraus Uber Petrograd schrieb Nora Kinsky in ihr Tagebuch 1 In Petrograd sind grosse Kampfe man bringt alle Burgerlichen um Arme Leute Hier ist es noch ruhig aber sicher werden auch hier fruher oder spater Tumulte und Kampfe stattfinden Obwohl ich manchmal Sorge habe bin ich froh hier zu sein weil wir viele Kranke haben die offenbar dankbar sind mich zu haben 1 Mitten in den Wirren der Russischen Revolution gelang Nora Kinsky eine dramatische Flucht im Sommer 1918 kehrte sie nach Hause zuruck Verheiratet war sie mit Ferdinand Graf Wilczek 1921 kam ihre Tochter Georgina zu Welt Nora Kinsky starb 1923 bei Geburt ihres zweiten Kindes 1 Auch das Kind starb bei der Entbindung Tagebuch BearbeitenZu dem Tagebuch der Grafin 3 schrieb der ORF 2009 Vor dem Hintergrund der russischen Tragodie erinnert die Geschichte der Nora Kinsky deren Reisen durch ein Land in Auflosung und Chaos sich mit den Leben der Kriegsgefangenen und spateren Beruhmtheiten kreuzt durchaus an grosse literarische Vorlagen wie Doktor Schiwago Verfilmung BearbeitenDie Grossnichte von Nora Kinsky Monika Czernin dokumentierte 2007 als Regisseurin und Hauptdarstellerin das Leben der Rotkreuzbaronin in einer Mischung aus Spielfilmszenen und historischen Originalaufnahmen und Kommentaren die durch Historiker wie Karl Schlogel Hannes Leidinger Reinhard Nachtigal und Georg Wurzer in ihren historischen Kontext gestellt wurden 4 Durch diese filmische Dokumentation wurde erstmals das sogenannte Plenny Archiv des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien der Offentlichkeit zuganglich gemacht ein wahrer Schatz an unveroffentlichten Fotos Dokumenten Zeichnungen aus den Kriegsgefangenenlagern des Ersten Weltkriegs 1 Literatur BearbeitenMonika Czernin Ich habe zu kurz gelebt Die Geschichte der Nora Grafin Kinsky List Berlin 2007 ISBN 3 548 60700 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p 3sat ORF Die Grafin und die Russische Revolution Fernsehdokumentation von Monika Czernin von 2007 Norbertine Nora KINSKY VON WCHINITZ UND TETTAU Abgerufen am 12 August 2022 Nora Grafin Kinsky Russisches Tagebuch 1916 1918 Geleitwort von Furstin Gina von Liechtenstein hrsg von Hans Graf Huyn Seewald Stuttgart Degerloch 1976 ISBN 3 512 00407 5 Monika Czernin Regie Hauptdarstellerin Die Grafin und die Russische Revolution Untertitel Nora Kinsky Die Rotkreuzbaronin eine Dokumentation von Monika Czernin Osterreich 2007 Normdaten Person GND 118562282 lobid OGND AKS LCCN n2006010944 VIAF 39919896 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kinsky NoraALTERNATIVNAMEN Kinsky Nora Grafin Kinsky von Wchinitz und Tettau Nora Grafin Wilczek NoraKURZBESCHREIBUNG osterreichische Adlige Rot Kreuz Mitarbeiterin im Ersten WeltkriegGEBURTSDATUM 18 Dezember 1888GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 26 Marz 1923STERBEORT Witkowitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nora Kinsky amp oldid 238681475