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Die Flussgrundel Neogobius fluviatilis ist eine Fischart die zur Familie der Grundeln Gobiidae gehort Sie kommt in Flussen vor die in das Schwarze in das Asowsche Meer und in das Marmarameer munden z B Sudlicher Bug Dnjepr Dnjestr Don Donau Kuban und besiedelt auch flache Uferbereiche dieser Meere In den letzten Jahrzehnten hat sie ihr Verbreitungsgebiet hauptsachlich durch das Andocken der Eier an Schiffsrumpfen invasiv weiter nach Norden ausgedehnt und auch verschiedene Flusse in Mitteleuropa besiedelt So ist sie seit 2021 bei Ketsch Rhein Neckar Kreis nachgewiesen worden von wo aus sie sich weiter im Oberrhein ausbreitet Die invasive Ausbreitung war seit langem erwartet worden 1 FlussgrundelEine Flussgrundel links daneben zum Vergleich die dunklere Kesslergrundel beide invasive Arten wurden im Rhein bei Arnhem gefangen SystematikBarschverwandte Percomorphaceae Ordnung Grundelartige Gobiiformes Familie Grundeln Gobiidae Unterfamilie BenthophilinaeGattung NeogobiusArt FlussgrundelWissenschaftlicher NameNeogobius fluviatilis Pallas 1814 Grun ursprungliches Verbreitungsgebiet Rot invasive Verbreitung in den letzten Jahrzehnten Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Lebensweise 4 Bedeutung als Speisefisch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Flussgrundel erreicht eine Maximallange von 20 cm meist bleibt sie bei einer Lange von 15 bis 18 cm Sie hat einen gestreckten Korper die Korperhohe betragt nur ein Sechstel der Gesamtlange Die Kopflange liegt bei einem Funftel der Gesamtlange Der Kopf ist gedrungen leicht abgeflacht und nur wenig breiter als hoch Das breite Maul steht fast waagerecht der Unterkiefer steht nur wenig vor Die Lippen sind vergleichsweise schmal Die Lange des Schwanzstiels ist grosser als seine Hohe Der Nacken ist beschuppt 26 Schuppen zahlt man zwischen dem Hinterkopf und dem Beginn der Ruckenflosse Flossenformel Dorsale VII 14 18 Anale I 12 17 Pectorale 12 14 Schuppenformel mLR 58 65 Flussgrundel sind graubraun bis gelbbraun gefarbt und zeigen auf dem Rucken und den oberen Korperseiten zahlreiche unregelmassige dunkelbraune Flecken und Bander Ein einzelner dunkelbrauner Fleck findet sich oberhalb des Ansatzes der Brustflossen Rucken und Schwanzflosse sind mit zahlreichen braunen Punkten gemustert Die Mannchen werden in der Laichzeit schwarz mit gelben Flossenrandern Systematik BearbeitenNachste Verwandte der Flussgrundel sind die Schwarzmund Grundel Neogobius melanostomus und Neogobius caspius Diese drei Arten bilden zusammen die Gattung Neogobius Schwestergruppe dieser Gattung sind die Benthophilini mit 5 Arten Diesen insgesamt 8 Arten wiederum stehen die 16 Arten der Ponticolini gegenuber gemeinsam bilden alle die Unterfamilie Benthophilinae innerhalb der Familie der Grundeln Gobiidae 2 Benthophilinae Ponticolini N N Neogobius Schwarzmund Grundel N melanostomus Flussgrundel Neogobius fluviatilis N caspius Benthophilini Eine andere Arbeit die die Phylogenie der gesamten Gobiidae behandelt 3 hat diese Ergebnisse im Kern bestatigt wobei allerdings anstelle der Benthophilini die Ponticolini als direkte Schwestergruppe ausgewiesen wurden Das Verhaltnis der drei nahe verwandten Triben Neogobiini Benthophilini und Ponticolini ist damit zunachst ungeklart Lebensweise BearbeitenDie Flussgrundel lebt an flachen brackigen Meereskusten in Flussmundungen Lagunen und Seen in mittleren bis grossen Flussen auf Sand und Schlammboden In den Unterlaufen der von ihr besiedelten Flusse gehort sie zu den haufigsten Fischarten Sie ernahrt sich von verschiedenen Wirbellosen vor allem von kleinen Krebstieren und Weichtieren Sie kann funf Jahre alt werden und wird mit zwei Jahren geschlechtsreif Sie vermehrt sich von April bis Juli bei Wassertemperaturen oberhalb von 13 C Moglicherweise laichen sie in einem Jahr mehrfach Der Laichballen wird unter Steinen einer Muschel in einem Schneckengehause oder einem anderen harten Gegenstand gelegt und bis zum Schlupf der Larven vom Mannchen bewacht Bedeutung als Speisefisch BearbeitenFlussgrundeln durfen als invasive Art nach dem Fang nicht mehr ins Wasser zuruckgelassen oder in Gewassern ausgesetzt werden Die Gefahr der Weiterverbreitung verbietet auch den Einsatz als Naturkoder beispielsweise beim Angeln auf Zander oder Barsch Andererseits ist die Grundel ist ein exzellenter Speisefisch Sie hat keine Graten und eignet sich bestens zum Braten 4 Durch ihren hohen Fleischanteil sind sie bereits ab einer Lange von wenigen Zentimetern geeignet fur die Kuche 5 Literatur BearbeitenFritz Terofal Steinbachs Naturfuhrer Susswasserfische Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 80014 296 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flussgrundel Neogobius fluviatilis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Flussgrundel Neogobius fluviatilis auf Fishbase org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Flussgrundel Neue Fischart im Rhein nachgewiesen Suddeutsche 15 Juni 2022 Matthew E Neilson Carol A Stepien Escape from the Ponto Caspian Evolution and biogeography of an endemic goby species flock Benthophilinae Gobiidae Teleostei In Molecular Phylogenetics and Evolution Nr 52 2009 S 91 94 Christine E Thacker amp Dawn M Roje Phylogeny of Gobiidae and identification of gobiid lineages In Systematics and Biodiversity 9 4 2011 S 329 347 doi 10 1080 14772000 2011 629011 Die Grundel im Fisch Steckbrief In angel wissen de Pro Fishing GmbH abgerufen am 16 Juni 2022 Bastian Gierth Klein aber kostlich In doctor catch com Holger Bente amp Tobias Norff GbR 6 Oktober 2017 abgerufen am 16 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussgrundel amp oldid 223746112