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Naunyn Schmiedebergs Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie ursprunglich Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie heute Naunyn Schmiedeberg s Archives of Pharmacology ist die alteste noch existierende Fachzeitschrift fur Pharmakologie Der erste Band erschien 1873 Es folgten in der Reihenfolge des Alters 1895 die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Therapie Gent und 1909 das Journal of Pharmacology and experimental Therapeutics Baltimore Naunyn Schmiedeberg s Archives of PharmacologyFachgebiet PharmakologieSprache EnglischVerlag Springer Science Business MediaErstausgabe 1873Weblink springer comISSN Print 0028 1298Band 1Die Zeitschrift ist auch ein Organ der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft heute Deutsche Gesellschaft fur Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie Berichte uber die Kongresse der Gesellschaft werden in der Zeitschrift publiziert Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Geschichte bis heute 2 1 Verlage und Herausgeber 2 2 Zeit des Nationalsozialismus 2 3 Internationalisierung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenGrunder der Zeitschrift waren der Internist Bernhard Naunyn 1839 1925 damals in Konigsberg Preussen der Pharmakologe Oswald Schmiedeberg 1838 1921 damals in Strassburg und der Pathologe Edwin Klebs 1834 1913 damals in Prag Die Idee hinter der Facherkombination hat Schmiedebergs Schuler Hans Horst Meyer in seinem Nachruf auf Schmiedeberg so ausgedruckt 1 Gleich beim Beginn seiner Tatigkeit in Strassburg 1872 kam es zur Grundung des von Klebs Naunyn und Schmiedeberg herausgegebenen Archivs fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie eines Unternehmens das fur die Entwicklung der theoretischen Medizin in Deutschland von grosster Bedeutung werden sollte Durch die Vereinigung der Herausgeber und den Titel der Zeitschrift wurde die enge Beziehung der Pharmakologie zur Pathologie ausgedruckt indem beide Wissenschaften sich in die gemeinsame Aufgabe zu teilen haben die Lebensvorgange unter abnormen Bedingungen zu erforschen und zu beherrschen Es hat dies in der Tat zu regem Austausch der Probleme und Arbeitsmethoden in den nahe verwandten Disziplinen gefuhrt und fur alle Teile insbesondere aber auch fur die normale Physiologie reiche Fruchte getragen Geschichte bis heute BearbeitenVerlage und Herausgeber Bearbeiten Die Bande 1 1873 bis 158 1930 erschienen im Verlag F C W Vogel Leipzig die Bande seither erscheinen im Springer Verlag Klebs blieb Herausgeber bis Band 18 1884 Schmiedeberg bis Band 90 1921 Naunyn bis Band 109 1925 Ihnen folgten bis etwa 1970 als pharmakologische Herausgeber Rudolf Boehm 1844 1926 Walther Straub 1874 1944 Otto Riesser 1882 1949 Ludwig Lendle 1899 1969 Wolfgang Heubner 1877 1957 und Peter Holtz 1902 1970 als internistische Herausgeber Ludolf von Krehl 1861 1937 und Ludwig Heilmeyer 1899 1969 als pathologischer Herausgeber Franz Buchner 1895 1991 Der einflussreichste Herausgeber in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts von 1969 bis 1987 war Ullrich Trendelenburg 1922 2006 Nach Naunyns Tod 1925 wurden die Namen der beiden wichtigeren Grunder dem Namen der Zeitschrift hinzugefugt ab Band 110 hiess sie Naunyn Schmiedebergs Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In der Zusammensetzung des Herausgebergremiums spiegelt sich die Entlassung der judischen Wissenschaftler ab 1933 wider So fehlt auf der Titelseite von Band 188 1938 hinter den Namen von drei Beratenden Herausgebern namlich Philipp Ellinger 1887 1952 Hermann Freund 1882 1944 und Otto Riesser 1882 1949 die Stadt in der sie wirkten und hinter Werner Lipschitz 1892 1948 ist Istanbul statt wie zuvor Frankfurt am Main angegeben Die vier judischen Wissenschaftler hatten 1933 ihre Lehrstuhle in Deutschland verloren In Band 181 1936 wird uber die Geschaftssitzung der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft berichtet in der die Satzung im Rahmen der nationalsozialistischen Gleichschaltung geandert werden musste Vom 24 bis 28 April 1938 fand in Berlin die letzte Vorkriegstagung der Gesellschaft statt die erste Nachkriegstagung folgte 1947 in Hamburg Der Bericht uber den Berliner Kongress steht in Band 190 1938 In seiner Eroffnungsansprache richtete der damalige Vorsitzende Ferdinand Flury ganz besonders herzliche Worte an die Mitglieder aus Osterreich die er freudig zum ersten Mal als Angehorige des Deutschen Reiches begrussen konnte Er endete so Ehe wir zur Arbeit schreiten gilt unsere Huldigung dem ersten Arbeiter unseres Volkes dem Schirmherrn der deutschen Wissenschaft dem Schopfer des neuen Grossdeutschen Reiches Wir grussen in dankbarer Verbundenheit und treuer Ergebenheit unseren Fuhrer Adolf Hitler mit einem dreifachen Sieg Heil In Gegensatz dazu hielt der Berliner Gastgeber Wolfgang Heubner der Direktor des dortigen Pharmakologischen Instituts eine mutige Rede gegen Irrationalismus und Rassenhass und fur Ratio Redlichkeit Gewissen und die weltumspannende Verbundenheit der Gelehrten in der die Frage nach Herkunft oder Abkunft gleichgultig sei gegenuber der Frage nach dem Beitrag des Einzelnen zu der Begluckung des Geistes Deutlich spielte er damit auf das Schicksal von Otto Loewi an der bei der von Flury begrussten Annexion Osterreichs im Marz 1938 ins Gefangnis geworfen worden war 2 Internationalisierung Bearbeiten nbsp Publikationsstatistik 1873 1998Drei bedeutsame Veranderungen kennzeichneten die Zeit um 1970 Die meisten Artikel der Fachzeitschrift waren immer pharmakologischer Natur gewesen Dem trug man 1969 Rechnung mit der Kurzung zu Naunyn Schmiedebergs Archiv fur Pharmakologie Die zweite Anderung resultierte aus der allgemeinen Geschichte mit der Entwicklung des Englischen zur vorherrschenden Publikationssprache in den Naturwissenschaften 1972 wurde die Zeitschrift zu Naunyn Schmiedeberg s Archives of Pharmacology anglisiert und Englisch wurde Pflichtsprache Drittens wurde die Zahl der Herausgeber und Beratenden Herausgeber erheblich vermehrt und ein grosser Teil davon kommt seither aus den nicht deutschsprachigen Landern An der Zahl der Artikel pro Jahr siehe Bild zeigt sich diese Entwicklung Der Erste und Zweite Weltkrieg brachten tiefe Einbruche wahrend die Anglisierung die Zahl der Publikationen pro Jahr ebenso wie den Anteil der Publikationen aus nicht deutschsprachigen Landern erheblich steigerte Bisher bis 2010 sind 381 Bande erschienen Bis zum Jubilaumsjahr 1998 die Zeitschrift wurde 125 Jahre alt wurden 14 491 wissenschaftliche Arbeiten publiziert 2 Der Impact Factor des Journals liegt im Jahr 2014 bei 2 471 Nach ISI Web of Knowledge wird das Journal mit diesem Impact Factor in der Kategorie Pharmakologie und Pharmazie an 119 Stelle von 254 Zeitschriften gefuhrt Weblinks BearbeitenWebsite der ZeitschriftEinzelnachweise Bearbeiten Hans H Meyer Schmiedebergs Werk In Naunyn Schmiedebergs Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie 1922 92 S I XVII a b Klaus Starke A history of Naunyn Schmiedeberg s Archives of Pharmacology In Naunyn Schmiedeberg s Archives of Pharmacology 1998 358 S 1 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naunyn Schmiedebergs Archiv amp oldid 211910474