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Nauhain ist ein Ortsteil der sachsischen Kleinstadt Hartha im Landkreis Mittelsachsen NauhainStadt HarthaKoordinaten 51 7 N 13 0 O 51 1226 12 99754 Koordinaten 51 7 21 N 12 59 51 OEingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach WendishainPostleitzahl 04746Vorwahl 037382Karte Lage von Nauhain im Gebiet der Stadt HarthaSt Georgs Kapelle in NauhainSt Georgs Kapelle in NauhainKirche zu Nauhain Mittelschrein des Altars Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie und Verkehrsanbindung BearbeitenDer Ort liegt nordostlich des Kernortes Hartha an der Kreisstrasse K 7541 Die B 175 verlauft ostlich und sudlich Durch den Ort fliesst in nordostlicher Richtung der Staupenbach ein linker Zufluss der Freiberger Mulde Er hat am sudwestlichen Ortsrand hat seine Quelle Nordlich fliesst die Freiberger Mulde und ostlich die Zschopau Geschichte BearbeitenNauhain entstand im 12 Jahrhundert im Zuge des Landesausbaus im Pleissenland An der Rodung im Bereich Wendishain Nauhain waren verschiedene Herren beteiligt 1298 ubertrug der Landrichter des Pleissenlandes das Dorf Nauhain mit beiden Gerichten an das Kloster Buch 1 Das Kloster hatte es von Tunzold von Kaufungen gekauft Die Herren von Waldenburg deren Burgmann der von Kaufungen war verzichteten auf alle Anspruche 2 Auch Hugo von Wolkenburg verzichtete auf seine Forderungen die er an Tunzold haben konnte und nahm das Kloster in seinen besonderen Schutz 3 1299 bestatigte der Burggraf von Altenburg nochmals den Besitzstand von Nauhain und deren Historie und wehrte Anspruche der Herren von Flossberg einer Seitenlinie der Burggrafen von Altenburg ab 4 1302 verzichtete nochmals Hugo von Wolkenburg auf seine Anspruche nachdem das Kloster ihm funfeinhalb Mark gezahlt hatte 5 Der Schutz hatte also seinen Preis 1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Nauhain 14 besessene Mann darunter 7 Anspanner die sind alle dem Kloster Buch lehen und zinsbar mit 12 Hufen 6 Beide Gerichte waren beim Kloster 1465 gewahrte der Papst allen denen einen hunderttagigen Ablass die die Kapelle zu Nauhain besuchen und zu ihrem Bau beitragen besonders an den Tagen des heiligen Georg 23 4 der heiligen Maria Magdalena 22 7 des heiligen Erzengels Michael 29 9 und des heiligen Bischofs Martin 11 11 denen diese Kapelle geweiht ist 7 Es ist nicht zu ersehen in wessen Auftrag dieser Ablassbrief ausgestellt wurde Mit solchen Ablassen wurden oft Bauvorhaben unterstutzt In der Tat wird der Anbau des Chores in Nauhain um 1500 datiert Die Kapelle selbst war stets der Kirche in Wendishain unterstellt Es ist nicht erkennbar wann das Kloster das Patronat erhalten hat Die vier genannten Termine sind klassische Wallfahrtstermine fur die Landbevolkerung in Zeiten da jeweils die bauerliche Arbeit zu einem gewissen Abschluss gekommen war Von dieser Wallfahrt zeugen heute noch die beiden erhaltenen Prozessionsstangen Von den vier genannten Patronen der Kirche denen die Wallfahrten galten sind allerdings nur zwei im Flugelaltar zu finden der heilige Martin in der Predella und der heilige Michael im Auszug also beide nicht an reprasentativer Stelle Besonders fehlt naturlich der heilige Georg so dass es durchaus moglich ware dass es sich eigentlich um einen fremden spater hier aufgestellten Altar handelt zumal er in dem neuen Chor recht klein erscheint Es ware ausserdem denkbar dass die Zuweisung des Georgs Patroziniums auf einer Verwechslung mit Nauenhain bei Geithain beruht dort existierte nachweislich eine Georgskapelle die 1334 zur Kirche erhoben worden war Die Kirche macht jedenfalls einen wesentlich alteren Eindruck Denkt man sich die spateren Erweiterungen Chor und Eingangshalle weg so erscheint sie als Turm nicht als Saalkirche und fur Wallfahrten mit grosseren Menschenmengen wenig geeignet Das Untergeschoss des Turmes mit seinem altertumlichen Kreuzgratgewolbe und dem gotischen Portal ist der Raum fur die Gemeinde Ursprunglich muss die Kapelle eine Apsis gehabt haben denn die Bemalung des Triumphbogens ist alter sie entspricht nicht der Entstehungszeit des Chores Ausserdem befindet sich auf der rechten Seite des Triumphbogens noch die ehemalige Piscina Der Choranbau mit seinen einfachen Vorhangbogenfenstern wird auf die Zeit um 1500 datiert die Erweiterung des Fensters auf der Sudseite durfte im 18 Jahrhundert erfolgt sein ebenso der Einbau der Emporen die auf der Abbildung bei Gurlitt noch zu sehen sind Der Altar ist ein Werk von Peter Breuer datiert 1504 Im Schrein befindet sich eine Anna selbdritt ihr zur Rechten der heilige Erasmus mit der Darmwinde zur Linken der heilige Wendelin mit seiner Herde auf den Ruckseiten der Flugel der heilige Stephanus und der heilige Antonius In der Predella sind der heilige Martin und Johannes der Taufer dargestellt im Auszug der Erzengel Michael Eigentlich ist ein Zusammenhang der Darstellung auf dem Altar mit der beschriebenen Wallfahrt nur schwer herstellbar Nur die beiden Prozessionsstangen erinnern an diese Eine kunstlerische Bewertung sei Fachleuten vorbehalten Nach der Auflosung des Klosters Buch im Zuge der Reformation 1525 gehorte Nauhain fortan bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Leisnig 8 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Hartha und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dobeln 9 1936 wurde der Ortsteil Nauhainer Hauser von Wendishain zugeordnet Am 1 Juli 1950 wurde Nauhain nach Wendishain eingemeindet Mit diesem kam Nauhain im Jahr 1994 zu Hartha Sehenswurdigkeiten BearbeitenVom Bildschnitzer Peter Breuer um 1472 1541 stammt der gut erhaltene Flugelaltar aus dem Jahr 1504 der sich in der Pfarrkirche befindet Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Nauhain In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 25 Heft Amtshauptmannschaft Dobeln C C Meinhold Dresden 1903 S 166 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Deutscher Kunstverlag Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 387 Nauhain In Hermann Schmidt Hrsg Sachsens Kirchengalerie Funfter Band Sechste Abtheilung Die Inspektionen Nossen Leisnig Dobeln und Wurzen Hermann Schmidt Dresden S 18 digital slub dresden de um 1840 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nauhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nauhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Private Website uber Nauhain Kapelle Nauhain auf kirche hartha de Sage um die GeorgenkapelleEinzelnachweise Bearbeiten Originalurkunde SHStA Dresden 10001 Altere Urkunden Nr 1569 Druck bei Schottgen Codex Diplomaticus Monasterii Buch als Nr 115 Originalurkunde SHStA Dresden 10001 Altere Urkunden Nr 1570 Druck bei Schottgen Codex Diplomaticus Monasterii Buch als Nr 116 Originalurkunde SHStA Dresden 10001 Altere Urkunden Nr 1583 Druck bei Schottgen Codex Diplomaticus Monasterii Buch als Nr 117 Originalurkunde SHStA Dresden 10001 Altere Urkunden Nr 1624 Druck bei Schottgen Codex Diplomaticus Monasterii Buch als Nr 120 Originalurkunde SHStA Dresden 10001 Altere Urkunden Nr 1710 Druck bei Schottgen Codex Diplomaticus Monasterii Buch als Nr 124 Nauhain im Repertorium Saxonicum des ISGV Amtserbbuch Kloster Buch Carl Wilhelm Hingst Annalen des Klosters Buch In Mitteilungen des Geschichts amp Alterthums Vereins zu Leisnig Nr 7 1886 S 1 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 58 f Die Amtshauptmannschaft Dobeln im Gemeindeverzeichnis 1900Ortsteile von Hartha Aschershain Diedenhain Flemmingen Gersdorf mit Langenau Kieselbach Neudorfchen Schonerstadt und Seifersdorf Lauschka Nauhain Richzenhain Saalbach Steina Wallbach Wendishain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nauhain amp oldid 204870802