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Die mykenische Kunst verdankt ihren Namen Heinrich Schliemanns Entdeckungen der mykenischen Kultur in Mykene und einigen anderen Fundplatzen auf dem griechischen Festland Ab dem spaten 3 Jahrtausend v Chr Fruhhelladikum III waren Indogermanen auf dem griechischen Festland zugewandert Sie vermischten sich mit der einheimischen vorindoeuropaischen Bevolkerung und es kam allmahlich zur Auspragung der fruhen griechischen Sprache und der mittelhelladischen Kulturen Diese gerieten ab dem spaten 17 Jahrhundert unter Einfluss der uberlegenen minoischen Kultur der Insel Kreta Durch die Verschmelzung von mittelhelladischen Traditionen mit den kulturellen Errungenschaften der Kreter entwickelten sich in Teilen der Peloponnes bereits um 1600 die mykenische Kultur und die mykenische Kunst Wandmalereifragmente aus Mykene Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Wandmalerei 3 Plastik 4 Goldschmiedearbeiten 5 Keramik 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchAllgemeines BearbeitenIn der mykenische Kunst nimmt die Wandmalerei einen besonderen Stellenwert ein Sie ist stark von der minoischen beeinflusst In der mykenischen Kultur lebt die alte Naturreligion weiter und Sagenerzahlungen fehlen auch hier Deutlich tritt der Heroenkult hervor Die mykenischen Burgen sind befestigt und beherrscht vom Thronsaal Megaron mit seiner Saulenvorhalle Gewaltige Ruinen von Burgen und Kuppelgrabern zeugen von einem monumentalen Charakter Unter den mykenischen Kunstwerken zeugen am ehesten die Kuppelgraber und Burgen von einer eigenen Frommigkeit in der sich griechische Einsicht in Grosse und Bedingtheit des Menschen verbreitet Wandmalerei Bearbeiten nbsp Frauenkopf aus Mykene nbsp Gottin aus MykeneReste von Wandmalerei fanden sich an vielen Orten auf dem griechischen Festland Die Wandmalerei ist mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Kreta ubernommen worden und die fruhsten Beispiele sind vielleicht sogar von Kunstlern die von der Insel kamen ausgefuhrt worden Fruhere Malereien lehnen sich deshalb stilistisch stark an die minoischen an wahrend erst im Laufe der Zeit ein eigener Stil klar zu erkennen ist Auch motivisch gibt es Unterschiede In der mykenischen Malerei spielen Jagd und Kampfszenen eine wichtige Rolle Beliebt waren auch grossflachige Bemalungen von Fussboden etwas was man auf Kreta seltener findet Es ist nicht ganz sicher welche Technik bei den Malereien benutzt wurde Zunachst nahm man an dass es sich um reine Fresken handele bei der die Farbe noch auf den nassen Putz aufgetragen wurde Neuere Untersuchungen deuten jedoch an dass Details auch auf den trockenen Putz aufgetragen wurden sodass man von Mischung von Fresko und Seccomalerei sprechen kann 1 Die altesten Reste von Wandmalereien fanden sich in Mykene selbst und datieren in die Epoche Spathelladisch I oder Spathelladisch IIa und damit kurz vor 1450 v Chr Es handelt sich um einige kleine Fragmente Die Datierung erfolgte anhand der hier gefundenen Keramik Andere fruhe Malereien stammen auch aus Mykene und haben starke Verwandtschaft mit Malereien aus Knossos Es finden sich Frauen ein Schrein und Stierspringer 2 Beliebte Themen der mykenischen Wandmalereien sind Prozessionen ein Motiv das vielleicht aus Agypten stammt Eines der fruhsten Beispiele stammt aus Theben Es sind Frauen dargestellt die Blumen und Objekte die kleine Truhen tragen Der Zug mag auf ein Heiligtum oder Schrein gerichtet sein von dem aber nichts erhalten ist Aus Mykene stammt der Kopf einer Frau der vielleicht um 1350 v Chr gemalt wurde und als Meisterwerk gilt Das Profil ist gekonnt gezeichnet Augen und Ohren sind naturalistisch wiedergegeben Die Brust ist frontal gemalt 3 nbsp Jagdszene aus dem Palast in PylosBedeutende Reste von Wandmalereien fanden sich im Palast von Pylos Das Eingangstor war mit Reihen Tributbringern dekoriert Das Megaron der Hauptsaal des Palastes war mit Bullen Lowen und Hirschen bemalt Es fanden sich auch Bilder von Greifen Eine kleine Szene zeigt zwei Personen an einem Bankett die sich neben einer grossen Figur eines Lyraspielers fanden Die Deutung dieser Darstellungen ist schwierig wahrscheinlich hatten sie eher eine religiose Bedeutung Andere Darstellungen im Palast zeigen Jagd und Kriegszenen 4 Spatere Malereien Helladisch IIIB ca 1250 v Chr wirken oftmals grober als die fruheren Malereien Die Zeichnung wirkt oftmals nachlassig Die Figuren sind meist mit dicker schwarzer Farbe gezeichnet Ein Beispiel ist das Bild einer Gottin aus der Zitadelle von Mykene Die Figur ist mit schwarzen Umrisslinien gezeichnet wobei es wenig Innenzeichnungen gibt Im Vergleich zu fruheren Darstellungen wirkt das Bild eher plump 5 Plastik Bearbeiten nbsp Das Lowentor in MykeneDie Plastik spielte im Gegensatz zu anderen Hochkulturen nur eine untergeordnete Rolle Das bekannteste Werk mykenischer Plastik ist sicherlich das Lowentor in Mykene Zwei aufrecht stehende Lowen sind hier rechts und links von einer Saule wiedergegeben Das Relief ist kraftig modelliert Die Konturen und Details der Tierkorper sind gekonnt gearbeitet Das Werk datiert wahrscheinlich um 1200 v Chr Andere Reliefs aus Mykene sind dagegen weit weniger kunstvoll gestaltet Bei den Grabanlage in Mykene fanden sich verschiedene Stelen Sie sind mit flachen Relief dekoriert Es finden sich Spiralmuster und die Darstellungen von Jagd und Krieg Die Figuren wirken eher unbeholfen Insgesamt scheinen die Kunstler bemuht gewesen zu sein jede freie Flache mit einem Dekor zu schmucken horror vacui Hochwertige Arbeiten mykenischer Plastik finden sich dagegen in der Kleinkunst Von verschiedenen Fundplatzen gibt es herausragende Elfenschnitzereien Wiederum aus Mykene stammt eine 8 cm hohe Gruppe von zwei Frauen mit einem Kind Das Werk ist aus Elfenbein geschnitten Die beiden Frauen tragen weite Kleider Sie sitzen auf dem Boden wahrend ein Kind vor ihnen spielt Eine vergleichbar qualitatsvolle Arbeit fand sich auf Delos Hier ist ein Soldat auf einem Schild liegend dargestellt Aus Athen stammt eine runde Dose auf deren Aussenseiten Greife dargestellt sind die einen Hirsch angreifen Auch hier sind die Figuren gekonnt in das Material geschnitten Bei allen diesen Arbeiten sind die Figuren naturalistisch wiedergegeben Goldschmiedearbeiten Bearbeiten nbsp Vaphio BecherZu besonderer Meisterschaft brachten mykenische Kunstler die Goldschmiedekunst hier sind vor allem Goldgefasse Schmuck und Waffen zu nennen Da es sich bei diesen Arten von Objekten um solche handelt die leicht transportierbar waren ist es oftmals unsicher ob es sich um minoische oder mykenische Arbeiten handelt Aus verschiedenen Grabanlagen sind goldene Gefasse bekannt Einige von ihnen sind mit einem Relief dekoriert Aus Mykene stammen einige goldene Tassen Eine von ihnen zeigt eine Reihe von Rosetten eine andere einen rennenden Lowen 6 Zwei goldene Becher stammen aus einem unberaubten Tholosgrab von Vaphio bei Sparta Sie demonstrieren das Konnen mykenischer Goldschmiede Auf den Bechern finden sich in das Goldblech getriebene Der eine Becher siehe Bild zeigt drei rennende Stiere in einer felsigen Landschaft Einer der Stiere ist gefangen und zwischen zwei Olivbaumen festgebunden Ein weiterer Stier flieht hinter eine Palme wahrend der dritte einen Mann niedertrampelt und dabei von einem weiteren Mann angegriffen wird Der andere Becher zeigt anscheinend drei Etappen bei der Einfangung eines Stieres Ein Stier steht alleine auf einer Weide in der zweiten Szene spielt er mit einer Kuh wahrend er in der dritten Szene von einem Mann an dem Bein festgebunden wird 7 Ein besonderes Meisterwerk ist eine silberne Vase mit Goldauflagen in der Gestalt eines Stierkopfes Keramik BearbeitenHauptartikel Mykenische Keramik nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Krater aus Mykene die sogenannte KriegervaseSeit der Spatphase der Mittelhelladischen Zeit ca 17 Jahrhundert v Chr finden sich auf dem griechischen Festland bemalte Keramikgefasse die sich bzgl der Bemalung zunachst stark an minoischen Vorbilder orientieren Die Gefassformen der fruhmykenischen Keramik lassen sich in teilweise ebenfalls aus Kreta teilweise aber auch aus der mittelhelladischen Minyschen Keramik ableiten Die fruhesten Beispiele traten in Lakonien und der Argolis zu Tage Zeitgleich wurden zunachst noch in vielen anderen Regionen fur das Mittelhelladikum typische Keramikstile wie die graue sogenannte Minysche Keramik oder die Mattbemalte Keramik weiter produziert Nach und nach verbreitete sich die mykenische Keramik auch in der gesamten Peloponnes sowie in Mittel Griechenland und loste die mittelhelladischen Stile ab Von der minoischen Kunst werden pflanzliche Motive ubernommen die in dunkler Farbe auf den hellen Ton gemalt werden Die Pflanzen sind meist so sehr stilisiert dass es in der Regel nicht moglich ist sie botanisch zu bestimmen Neben den floralen Motiven finden sich auch figurliche Darstellungen vor allem Streitwagen Soldaten aber auch Tiere wie Bullen oder Vogel Auch hier sind die Figuren stark stilisiert und einfarbig auf einen hellen Grund aufgetragen Diese Darstellungen sind vielleicht von den gleichzeitigen Wandmalereien inspiriert 8 Literatur BearbeitenSinclair Hood The Arts in Prehistoric Greece Yale 1978 ISBN 0 300 05287 1 Josef Fischer Mykenische Palaste Kunst und Kultur Zaberns Bildbande zur Archaologie Sonderbande der Antiken Welt Darmstadt 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Hood The Arts in Prehistoric Greece S 83 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 77 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 79 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 80 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 81 82 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 159 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 166 67 Hood The Arts in Prehistoric Greece S 41 45 Siehe auch BearbeitenKreta Minoische Kultur Mysterienkult Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mykenische Kunst amp oldid 225824183