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Muzlov deutsch Musslau ist eine Grundsiedlungseinheit der Stadt Brezova nad Svitavou in Tschechien Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner 1945 46 wurde das Dorf zur Erweiterung des Schutzgebietes fur das Wasserwerk der Stadt Brunn nicht wiederbesiedelt und nach 1948 abgerissen Die Wustung liegt zweieinhalb Kilometer nordwestlich von Brezova nad Svitavou und gehort zum Okres Svitavy MuzlovMuzlov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Pardubicky krajBezirk SvitavyGemeinde Brezova nad SvitavouFlache 294 haGeographische Lage 49 40 N 16 29 O 49 6615983 16 4853414 405 Koordinaten 49 39 42 N 16 29 7 OHohe 405 m n m Einwohner 0 2021 VerkehrStrasse Brezova nad Svitavou RadimerKapelle des hl Franz Xaver 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMuzlov befindet sich linksseitig des Flusses Svitava unmittelbar an der alten mahrischen Landesgrenze zu Bohmen in der Svitavska pahorkatina Zwittauer Hugelland Die Svitava und der bei Muzlov abgefasste Wiesner Muhlgraben bildeten die Landesgrenze Ostlich erheben sich der U muk 483 m n m und der Kotel 484 m n m im Westen der Baninsky vrch Hornlberg 482 m n m Auf der gegenuberliegenden bohmischen Talseite verlauft die Bahnstrecke Brno Ceska Trebova nordwestlich von Muzlov liegt der Muzlovsky tunel Musslauer Tunnel Nachbarorte sind Hradec nad Svitavou im Norden Sklene und Pohledy im Nordosten Horni Hyncina im Osten Moravska Dlouha Ceska Dlouha Brezova nad Svitavou und Zareci im Sudosten Amerika Nova Amerika und Bela nad Svitavou im Suden Lavicne im Sudwesten die Wustung Vodarna und Banin im Westen sowie Radimer im Nordwesten Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde das zur bischoflichen Tafelherrschaft Zwittau gehorige Dorf 1389 Im Jahre 1392 befreite der Olmutzer Bischof Nikolaus von Riesenburg mehrere Stadte und Dorfer der Tafelherrschaft darunter auch Muzlov gegen einen jahrlichen Zins von acht Schock Groschen von der Anfallsverpflichtung Nachdem sich im 15 Jahrhundert auch Bauerngutsbesitzer aus Muzlov der Wasserkraft des ganzlich auf bohmischer Seite befindlichen Flusschens Svitava bemachtigt hatten fuhrte dies zu einem langwierigen Streit zwischen der bohmischen Herrschaft Svojanov und dem Bistum Olmutz der im Jahre 1501 durch einen Schiedsspruch beigelegt wurde Da die bischoflichen Begabnisbriefe von 1392 bei der Einnahme Zwittaus durch die Hussiten verloren gegangen waren erneuerte Bischof Stanislaus Thurzo 1513 die Befreiungen Zu dieser Zeit gehorte Muzlov bereits zu den Besitzungen der Fursterzbischoflichen Schutz und Munizipalstadt Brusau Wann und auf welchem Wege die Stadt Brusau ihre Dorfer erworben hat ist nicht bekannt Im Jahre 1835 bestand das im Olmutzer Kreis gelegene Dorf Musslau bzw Muslow aus 26 Hausern mit 148 deutschsprachigen Einwohnern Im Ort gab es sieben Bauern die vom Feldbau und Fuhrdiensten lebten Die ubrigen Bewohner waren Hausler die fur Tagelohn in den nahen Papiermuhlen und Tuchwalken arbeiteten oder Wolle fur die Zwittauer Tuchmacher spannen Pfarr Schul und Amtsort war Brusau 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Musslau der Stadt Brusau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Muslau Muzlov ab 1849 mit dem Ortsteil Mahrisch Wiesen Dlouha Ves eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Zwittau Ab 1868 gehorte Musslau zum Bezirk Mahrisch Trubau Der Bau der Bezirksstrasse von Musslau uber Mahrisch Wiesen nach Brusau erfolgte 1879 Im Jahre 1890 entstand eine einklassige Volksschule Als tschechischer Ortsname wurden zum Ende des 19 Jahrhunderts alternativ auch Mozelov und zu Beginn des 20 Jahrhunderts Muzelov verwendet Zwischen 1911 und 1913 entstand gegenuber von Musslau bei den zu Bohnau gehorigen Quellhutten nahe der geologischen Grenze zur Bohmischen Kreide das I Brusauer Wasserwerk zur Trinkwasserversorgung von Brunn die gefassten unterirdischen Quellwasser wurden uber eine knapp 59 km lange Leitung nach Brunn gefuhrt Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 46 Hausern der Gemeinde 290 Personen darunter 278 Deutsche und zwolf Tschechen 2 Der Ortsteil Musslau selbst bestand aus 32 Hausern und hatte 196 Einwohner darunter 192 Deutsche und vier Tschechen 1930 lebten in der Gemeinde 292 Personen Im Herbst 1930 war die neue Talstrasse von Musslau nach Greifendorf fertiggestellt sie wurde im Fruhjahr 1931 nach Beseitigung der Unwetterschaden fur den Verkehr freigegeben Am 27 Oktober 1930 brach uber das Dorf ein Unwetter herein der mit Schneefall und Starkregen verbundene Sturm fuhrte zu einem Hochwasser der Svitava Das Wehr zum Wiesner Muhlgraben und die Strasse nach Bohmisch Wiesen und Brusau sowie die Keller in Musslau und einige nah am Fluss gelegene Hauser wurden uberflutet ausserdem hinterliess der Sturm grossflachigen Windbruch in den umliegenden Waldern Nach dem Munchner Abkommen wurde Musslau im Oktober 1938 von der Wehrmacht besetzt dem Grossdeutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Zwittau Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde 273 Einwohner 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Muzlov zur Tschechoslowakei zuruck es erfolgte die Wiederherstellung der alten Bezirksstrukturen Die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 vertrieben Zwecks Erweiterung des Schutzgebietes fur das Brunner Wasserwerk erfolgte keine Wiederbesiedlung von Muzlov Nach 1948 begann der Abbruch der verlassenen Hauser Erhalten blieben lediglich ein rechts der Svitava abgelegenes Haus das 1949 mit der neuen Konskriptionsnummer 350 der Gemarkung Ceska Dlouha zugeordnet wurde sowie die dem Verfall uberlassene Kapelle Die Dorfstatte und die zugehorigen Felder wurden bewaldet 1949 wurde die Gemeinde aus dem Okres Moravska Trebova in den Okres Svitavy umgegliedert Am 17 September 1950 wurden die Gemeinden Muzlov und Ceska Dlouha zu einer Gemeinde Dlouha vereinigt Sitz dieser Gemeinde mit den Ortsteilen Ceska Dlouha und Moravska Dlouha war Ceska Dlouha Im Jahre 1960 erfolgte die Eingemeindung nach Brezova nad Svitavou Ab dem 1 April 1976 gehorte Dlouha als Ortsteil zu Brnenec 1972 begann auf den Fluren zwischen Muzlov und Moravska Dlouha der Bau des II Brunner Wasserwerkes das 1975 vollendet wurde Seit dem 1 Marz 1990 war Dlouha wieder ein Ortsteil von Brezova nad Svitavou Mit Beginn des Jahres 2002 erfolgte die Aufhebung des Ortsteils und Katastralbezirkes Dlouha aus dem die Grundsiedlungseinheiten und Katastralbezirke Ceska Dlouha Moravska Dlouha und Muzlov hervorgingen Im Jahre 2018 wurde die Kapelle wiederaufgebaut Ortsgliederung BearbeitenMuzlov bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des hl Franz Xaver das um 1860 durch Erweiterung eines bestehenden Glockenturmes errichtete Bauwerk blieb nach der Devastierung des Dorfes stehen und wurde dem Verfall uberlassen Die Statuen des hl Josef und der Jungfrau von Lourdes wurden nach Brezova nad Svitavou verbracht die wahrend des Zweiten Weltkrieges geweihte Glocke kam in die Pfarrei Svitavy Im Laufe der Zeit verschwand die Kapelle hinter Gebusch das Dach die Laterne mit dem Glockenstuhl sowie Teile der Mauern sturzten ein Nachdem die Ruine 2010 freigelegt und beraumt worden war fand am 23 Oktober 2010 ein Missionsgottesdienst mit Kreuzweihe statt Im Sommer 2018 wurde die Kapelle wiederaufgebaut der Turm erhielt ein schlichtes Walmdach Gusseisernes Kreuz mit vergoldetem Corpus Christi auf hohem Steinsockel neben der Kapelle geschaffen 1878 Der erhaltene Sockel wurde 2010 mit einem Kreuz versehen das am 23 Oktober 2010 geweiht wurde 1 brezovsky vodovod I Brusauer Wasserwerk das Kulturdenkmal dient nach wie vor der Wasserfassung zur Trinkwasserversorgung der Stadt BrunnWeblinks BearbeitenGeschichte von Brezova nad Svitavou Musslau auf zwittau de Musslau mit Mahrisch Wiesen auf schoenhengstgau euEinzelnachweise Bearbeiten Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert V Band Olmutzer Kreis 1839 S 895 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 823 Mutejovice Muhldorf Michael Rademacher Landkreis Zwittau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gemeindeteile von Brezova nad Svitavou Brezova nad Svitavou Ceska Dlouha Moravska Dlouha Muzlov Zareci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muzlov amp oldid 212019160