www.wikidata.de-de.nina.az
Die Muhre auch Muhrgraben genannt von Modra elbslawisch fur die Blaue ist ein Bach in der Zehdenick Spandauer Havelniederung im Norden des Landes Brandenburg Muhre MuhrgrabenDie Muhre bei TeerofenDie Muhre bei TeerofenDatenLage Zehdenick Spandauer Havelniederung BrandenburgQuelle westlich von Oranienburg52 46 49 N 13 11 23 O 52 78032 13 18974Mundung als Veltener Stichkanal in die Havel52 66126 13 21881 Koordinaten 52 39 41 N 13 13 8 O 52 39 41 N 13 13 8 O 52 66126 13 21881Die Muhre bei TeerofenDie Muhre bei Teerofen Inhaltsverzeichnis 1 Flusslauf 1 1 Oberlauf Moorgraben 1 2 Unterlauf Muhrgraben 2 Name 3 Geschichte 4 LiteraturFlusslauf Bearbeiten nbsp Muhre Havel Landchen Glien nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Heutiger Oberlauf Moorgraben Muhre nbsp Heute separater Unterlauf Muhrgraben nbsp Fruhere Fortsetzung ins Havellandische LuchVor dem Beginn der grossen Luchmelioration 1718 1724 unter Konig Friedrich Wilhelm I verfugte die Muhre uber einen zusammenhangenden und weitgehend naturlichen Lauf mit einer Vielzahl von Maandern im Ober und Mittellauf Quellgebiet und Mundung des ursprunglichen Bachlaufs lassen sich heute nicht mehr zweifelsfrei rekonstruieren Nachvollziehbar ist dessen Nord Sud Verlauf parallel zur Havel aus dem Hohen Bruch bzw vom Waldgebiet Sarnow nordwestlich Oranienburg durch das Leege Bruch bis hin zum Waldgebiet Staritz nordwestlich Spandau Im Bereich der heutigen Berliner Stadt und Landesgrenze Eiskeller erfolgte eine 90 Kehrung in westliche Richtung Nach der Passage von Alt Brieselang verlieren sich die Spuren der Ur Muhre nordlich von Nauen in den Weiten des Havellandischen Luchs Infolge umfangreicher Meliorations und Kanalbauarbeiten ist die Muhre heute komplett kanalisiert Seit dem Bau des Veltener Hafens 1910 11 ist sie in zwei getrennte Flusslaufe unterteilt Zwischen Ober und Unterlauf besteht kein direkter Zusammenhang mehr Oberlauf Moorgraben Bearbeiten Der Oberlauf wird in Messtischblattern seit dem spaten 19 Jahrhundert wie in der aktuellen Digitalen Topographischen Karte als Moorgraben eingetragen umgangssprachlich oft als Muhre bezeichnet Die Gewasserlisten des brandenburgischen Landesumweltamtes nennen ihn wie den Unterlauf Muhrgraben Er beginnt im Bereich Oranienburg Tiergartensiedlung sudlich neben dem Ruppiner Kanal Er fliesst zwischen Leegebruch und Pinnow durch ein sich bis zur Havel erstreckendes Grabensystem zu dem u a der sogenannte Dossgraben gehort Letztlich mundet er verrohrt in den Veltener Hafen und von dort durch den Veltener Stichkanal in die Havel Statistisch wird der Stichkanal mit zum Muhrgraben gerechnet Daten Gewasserkennzahl 58194Einzugsgebiet 48 8 km Gesamtlange 16 76 kmdavon Bundeswasserstrasse 3 228 kmGewasser II Ordnung 13 533 kmBei einer gebietstypischen Abflussspende von 4 50 l s km ist ein Mittlerer Abfluss MQ von 0 22 m pro Sekunde zu erwarten Dies sind rund 19 Millionen Liter Wasser pro Tag Unterlauf Muhrgraben Bearbeiten Der Unterlauf meist als Muhrgraben bezeichnet nimmt seinen Ausgang im Bereich Velten Hohenschopping sudwestlich des Veltener Stichkanals Vom Glien her wird er durch den Siebgraben und aus dem Mittelbruch vom Rietzlaakegraben gespeist In einem Duker unterquert er den Havelkanal bevor er nordostlich Schonwalde Siedlung in den Nieder Neuendorfer Kanal mundet uber den er in den Havelkanal entwassert Fur den Niederneuendorfer Kanal der seit 1961 keinen Zufluss mehr aus der Oberhavel erhalt bildet der Muhrgraben heute gleichsam den Oberlauf Zu dessen Einzugsgebiet von 101 km tragt der Muhrgraben mehr als die Halfte bei Daten Gewasserkennzahl 585242 Einzugsgebiet 59 99 km Lange 16 76 km alles Gewasser II OrdnungName BearbeitenFur den gesamten Lauf der Muhre ist noch im 18 Jahrhundert der Name Moder oder Muder belegt Die lautliche Umgestaltung in Muhr bzw Muhre erklart sich aus dem Ausfall des zwischenvokalischen d in der markischen Mundart Ein Seitenarm der bei Pinnow sudlich Oranienburg in die Havel floss trug den Namen Dosse Lehnitzer Dosse der teilweise auf den gesamten Oberlauf ubertragen wurde Weitere uberlieferte oder rekonstruierte Namensformen dieses Abschnittes lauten Dossow Massow e und Malsow Die Lehnitzer Dosse darf nicht mit dem Fluss Dosse in Prignitz und Ruppin verwechselt werden Johann Christoph Bekmann nennt Muhre und Dosse im 1751 erschienenen ersten Band seines Werks Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg im Zusammenhang mit der Schilderung des Verlaufs der Havel Diese fliesse auf Oranienburg allwo sie mit einer brukke den weg nach Pinnow hin beleget ist einen aus dem Schweizergraben herkommenden graben die Dosse oder Muhre genannt zu sich nimmt und so auf Spandow welche Festung sie vermittelst der abgegebenen arme umfleusst und uneroberlich macht vermittelst der Spree welche sie bei dem Stresoischen Thore an sich nimmt machet aber bald einen arm der Kreuel genannt Fur den vermuteten historischen Unterlauf der Muhre dessen Spuren sich nordwestlich Nauen im Havellandischen Luch in einigen historischen Dokumenten Langer Peen moor oder Lange Peen Moer genannt verlieren wird von einigen Historikern und Linguisten als Name Peene diskutiert Aufgrund des Fehlens sicherer alterer Quellen muss diese Diskussion jedoch einstweilen als spekulativ eingeschatzt werden Die so rekonstruierte havellandische Peene ware wiederum von der pommerschen Peene zu unterscheiden Geschichte BearbeitenDas Gebiet an der Muhre war bereits zu slawischer Zeit besiedelt Auf Inseln in der Muhre befanden sich ein kleinerer fruhslawischer Burgwall sudostlich von Leegebruch und ein grosserer der so genannte Bussenwall nordostlich von Nauen westlich Alt Brieselang In der zweiten Halfte des 12 und zu Beginn des 13 Jahrhunderts bildete der Oberlauf der Muhre westlich des heutigen Oranienburg die Grenze zwischen den bereits unter Albrecht dem Baren unter askanische Hoheit gekommenen Gebieten des Havellands und den seinerzeit noch unter pommerschem Einfluss stehenden Gebieten des Barnims Davon zeugt die Nennung der Massow im Merseburger Vergleich von 1238 in dem die Grenze zwischen den alten und den neuen Landen der Diozese Brandenburg beschrieben wird Spater bildete derselbe Abschnitt der Muhre die Grenze zwischen dem Havellandischen bzw von 1660 bis 1816 dem Glien Lowenbergischen und dem Niederbarnimschen Kreis Literatur BearbeitenFritz Curschmann Uber den Lauf der Massowe In Die Diozese Brandenburg Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 385 388 Hans Siemon Die Kultivierung und Besiedlung des Havellandischen und Rhinluches Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin 1925 Heinz Dieter Krausch Die Gewasserverhaltnisse um Botzow im Mittelalter und der Verlauf der Grenze zwischen den Alten und den Neuen Landen In Jahrbuch fur brandenburgische Landesgeschichte Jahrgang 41 1990 S 69 75 Hermann Wille Der altere Rhinlauf In Brandenburgia Jahrgang 50 1942 S 66 70 Manfred Kluger Zur Ur und Fruhgeschichte des Kreises Nauen ostliches Havelland Teil IV Die fruhslawische Zeit um 600 bis nach 800 u Z In Wanderungen durch den Kreis Nauen Heft 5 1988 S 60 71 nebst einer Karte Max Rehberg Die Muhre Landschaft und ihre Geschichte In Edener Mitteilungen Jahrgang 26 1931 Nr 6 S 82 84 und 7 S 102 105 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhre Havel amp oldid 230170746