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Mstislaw Wsewolodowitsch Keldysch russisch Mstislav Vsevolodovich Keldysh wiss Transliteration Mstislav Vsevolodovic Keldys 28 Januarjul 10 Februar 1911greg in Riga Russisches Reich 24 Juni 1978 in Moskau UdSSR war ein sowjetischer Mathematiker der sowohl durch seine wissenschaftlichen Beitrage zu Aerodynamik und Raumfahrt als auch als Organisator eine fuhrende Stellung in der Forschung der ehemaligen UdSSR hatte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenKeldysch stammte aus einer adligen russischen Familie Sowohl sein Grossvater mutterlicherseits A N Skworzow als auch vaterlicherseits M F Keldysch waren Generale der russischen Armee Sein Vater Wsewolod Keldysch 1878 1965 war ein beruhmter russischer Konstrukteur und Mechaniker Mstislaw Keldysch hatte einen Bruder und eine Schwester Sein Bruder Juri Keldysch war Musiktheoretiker und Historiker in Sankt Petersburg die Schwester Ljudmila Keldysch Mathematikerin 1931 schloss Keldysch sein Studium der Mathematik und Physik an der Moskauer Lomonossow Universitat ab und trat auf Empfehlung seines Lehrers Michail Lawrentjew in das Zentralinstitut fur Aero und Hydrodynamik ein in dem neben Lawrentjew auch Sergei Tschaplygin wirkte fur die Modellierung der aerodynamischen Stromungen erwiesen sich Methoden der konformen Abbildung als nutzlich Hier trug Keldysch wesentlich zur Losung des damals akuten Problems des bei Flugzeugen auftretenden Flugelflatterns bei wofur er 1942 seinen ersten Staatspreis damals noch Stalinpreis genannt erhielt Nebenbei erwarb er 1938 am Steklow Institut auf Einladung seines Direktors Iwan Winogradow seinen Doktor in Mathematik mit einer Arbeit uber Funktionentheorie Fur die Losung von Oszillationsproblemen an Bugradern von Flugzeugen erhielt er 1946 seinen zweiten Staatspreis 1944 bis 1953 leitete er das Institut fur Mechanik der Akademie der Wissenschaften und danach das Institut fur Angewandte Mathematik IAM der Akademie das speziell zur Bewaltigung der umfangreichen numerischen Rechnungen in Zusammenhang mit der Atombombenentwicklung gegrundet wurde die von Keldysch organisiert wurden Entwicklung von Algorithmen usw Auf seinem alten mechanischen Gebiet widmete er sich nach Kriegsende den Problemen die sich aus Uberschallflugen und in Zusammenhang mit dem einsetzenden Raketen und Raumfahrtprogramm ergaben 1954 verfasste er mit Sergei Koroljow und Wladimir Tichomirow einen Brief an die Staatsfuhrung der den Start eines Satellitenprogramms empfahl 1955 wurde Keldysch Vorsitzender eines entsprechend fur diesen Zweck gebildeten Komitees der Akademie der Wissenschaften woraus 1959 ein offizielles Komitee der Akademie wurde und entwickelte optimierte ballistische Flugbahnen um Satelliten ins All zu schiessen Von 1961 bis 1975 war er Vorsitzender der Akademie der Wissenschaften Einen Tag vor deren 250 Jahr Feier trat der stets pflichtbewusste und hart arbeitende Keldysch aus Gesundheitsgrunden zuruck Nach seinem Neffen S P Nowikow 1 genoss er hohes Ansehen in der Sowjetunion war aber Anfang der 1960er Jahre tief getroffen als er von seinem Neffen Leonid Keldysh der die USA besucht hatte erfuhr dass sein Name in den USA so gut wie unbekannt war Nach Nowikow war das auch eine Folge der von ihm selbst mit betriebenen Geheimniskramerei in der Sowjetunion die Namen der wirklich erfolgreichen Wissenschaftler im militarisch industriellen Komplex vor dem Ausland zu verbergen und daruber sogar erfundene Geschichten zu verbreiten Ehrungen BearbeitenNach dem Tod Keldyschs wurde seine Urne an der Kremlmauer am Roten Platz in Moskau beigesetzt Nach ihm wurden ein Platz in Moskau ein Forschungsschiff Akademik Mstislaw Keldysch bekannt als Mutterschiff fur Tauchfahrten zum Wrack der Titanic ab den 1990er Jahren der Asteroid 2186 Keldysh und der Mondkrater Keldysh sowie sein ehemaliges Institut benannt Keldysch erhielt 1942 und 1946 Stalinpreis 2 wurde 1956 1961 und 1971 zum Held der sozialistischen Arbeit ernannt war Deputierter des Obersten Sowjet und sechsfacher Trager des Leninordens 1957 erhielt er den Leninpreis 1969 den Orden Bernardo O Higgins und 1975 die Lomonossow Goldmedaille Im Jahr 1965 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1966 in die American Academy of Arts and Sciences und 1968 in die Royal Society of Edinburgh Das Institut fur Angewandte Mathematik der Russischen Akademie der Wissenschaften IAM RAS vorher die Abteilung Angewandte Mathematik am Steklow Institut ist nach ihm benannt Gleiches gilt fur die Mstislaw Keldysch Gletscherbucht in der Antarktis Literatur BearbeitenMstislav V Keldysch Renate Helle Repetitorium der elementaren Funktionentheorie VEB Verlag der Wissenschaften Berlin 1959Einzelnachweise Bearbeiten S Novikov The Second Half of the 20th Century and its Conclusion Crisis in the Physics and Mathematics Community in Russia and in the West in AMS Translations Band 212 2004 pdf Biografie von Mstislaw Keldysch Abgerufen am 8 Juli 2020 russisch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Mstislaw Wsewolodowitsch Keldysch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie englisch Mstislav Vsevolodovich Keldysh Biografie russisch Normdaten Person GND 124999689 lobid OGND AKS LCCN n81037069 VIAF 109020046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keldysch Mstislaw WsewolodowitschALTERNATIVNAMEN Keldiss Mstislavs lettisch Keldysh Mstislav Vsevolodovich russisch Mstislav Vsevolodovic Keldys wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG sowjetisch russischer Mechaniker Aeronautiker und MathematikerGEBURTSDATUM 10 Februar 1911GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 24 Juni 1978STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mstislaw Wsewolodowitsch Keldysch amp oldid 232949962