www.wikidata.de-de.nina.az
Das Moosauge Moneses uniflora auch Einblutiges Wintergrun genannt ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Moneses in der Unterfamilie der Monotropoideae innerhalb der Familie der Heidekrautgewachse Ericaceae Sie kann man vor allem in Nadelwaldern finden MoosaugeMoosauge Moneses uniflora SystematikAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Heidekrautgewachse Ericaceae Unterfamilie MonotropoideaeGattung MonesesArt MoosaugeWissenschaftlicher Name der GattungMonesesSalisb ex GrayWissenschaftlicher Name der ArtMoneses uniflora L A Gray Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung und Standortanspruche 4 Systematik 5 Inhaltsstoffe 6 Schmarotzer 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Detailansicht einer Blute nbsp Reife KapselfruchtVegetative Merkmale Bearbeiten Das Moosauge ist eine ausdauernde krautige Pflanze Als Ausbreitungsorgan hat sie ein unterirdisches verzweigtes schlankes Rhizom So ist klonales Wachstum haufig zu beobachten Mit ihren wintergrunen Laubblattern uberdauern die Pflanzen den Winter oberirdisch im vegetativen Zustand Am Rhizom erscheinen in einer grundstandigen Rosette die Laubblatter die in Blattstiel und Blattspreite gegliedert sind Der Blattstiel ist ebenso lang oder etwas kurzer als der Durchmesser der Blattspreite Die einfachen glanzenden Blattspreiten sind bei einem Durchmesser von 1 bis 2 Zentimetern rundlich Der Blattrand ist mit kleinen Zahnchen besetzt Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis in den Oktober Pro Blattrosette erscheint nur eine einzige Blute diese wachst endstandig an einem 5 bis 15 Zentimeter hohen Blutenstiel Der Blutenstiel ist im oberen Bereich laternenformig gebogen und die Blute ist dadurch nickend nach dem Bluhen streckt er sich aufwarts Etwa 1 Zentimeter unter der Blute sitzen ein oder zwei kleine lanzettliche Tragblatter Die Blute weist einen lieblichen Duft auf der an den von Maiglockchen erinnert Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und vier bis funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Kelchblatter sind oval und weisslich bis weisslich grunlich Die Blutenkrone hat einen Durchmesser von 1 5 bis 2 Zentimetern Die weissen Kronblatter sind radformig ausgebreitet und sehen oft etwas zerknittert aus Es sind zwei Kreise mit vier oder funf Staubblattern vorhanden Die Staubblatter sind S formig gebogen Der Griffel ist gerade und unterhalb der Narbe nicht verdickt Die mit nur sehr schmalen Langsspalten versehene Frucht zeigt nach oben obwohl die Blute zuvor schrag abwartsgerichtet nickend war Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 oder 26 1 Okologie BearbeitenBeim Moosauge handelt es sich um einen Chamaephyten bzw Geophyten Die Lebensdauer einer Blute kann bis zu 5 Wochen lang halten 2 Die staubfeinen feilspanformigen Samen werden erst im Verlauf einiger Monate ausgestreut denn der postfloral sich noch verlangernde und die reifende Frucht vor dem Eintrocknen aufwarts richtende Blutenstiel fungiert als Wintersteher nbsp Moosauge im HabitatVerbreitung und Standortanspruche BearbeitenDas Moosauge ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet In Eurasien kommt es von den Pyrenaen und Mitteleuropa ostwarts bis nach Japan und Kamtschatka vor ausserdem in Nordamerika Es bevorzugt kuhlere und gemassigte Gebiete In warmeren Regionen beschrankt es sich auf Gebirge beispielsweise in Nordamerika in den Rocky Mountains bis nach New Mexico Es wachst vor allem in Fichten und Tannenwaldern an schattigen moosigen Orten aber auch in Eichen und Kiefernwaldern mit saurem Boden Es ist eine Moder Rohhumuspflanze 1 Anscheinend zusammen mit der Fichtenkultur ist es insbesondere in Europa weit verschleppt worden gehort aber heute dennoch in vielen Regionen zu den seltenen gefahrdeten Arten An zwei Stellen in Baden Wurttemberg beispielsweise im Sudschwarzwald Nahe Bahnhof Barental und bei Doggingen sind Vorkommen nun erloschen Die Art gedeiht in Gesellschaften der Verbande Piceion Dicrano Pinion und Cytiso Pinion 1 Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Piceetalia 1 Das Moosauge steigt im Wallis bis 2000 Meter in Graubunden bis 2030 Meter und in Tirol bis 2100 Meter Meereshohe auf In Nordamerika erreicht es in der Sierra Nevada sogar 3200 Meter Meereshohe 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 1 sehr schattig Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 3 Systematik BearbeitenDas Moosauge wurde ursprunglich 1753 als Pyrola uniflora L in Species Plantarum Tomus 1 S 397 in der grosseren Gattung der Wintergrune Pyrola erstbeschrieben Dieses Synonym wird auch heute noch ab und zu verwendet Inzwischen wird diese Art aber in der Regel einer eigenen Gattung Moneses Salisb ex Gray zugeordnet Asa Gray hat sie 1848 in seinem A Manual of the Botany of the Northern United States als Moneses uniflora L A Gray in diese Gattung gestellt Die Gattung gilt als monotypisch alle anderen beschriebenen Arten wurden mit Moneses uniflora synonymisiert Schwestergruppe innerhalb der Tribus Pyroleae ist die Gattung Winterlieb Chimaphila 4 Inhaltsstoffe BearbeitenDas Moosauge enthalt unter anderem Ericolin und Arbutin 2 Schmarotzer BearbeitenEin Pilz der auf den Blattern schmarotzt ist Chrysomixa pirolae 2 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 13 14 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1987 ISBN 3 06 012539 2 Moneses uniflora Linnaeus A Gray S 247 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 14 Apiaceae through Ericaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2005 ISBN 1 930723 41 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 726 727 a b c d Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1589 1592 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Moneses uniflora L A Gray In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 17 November 2022 Zhen wen Liu Ze huan Wang Jing Zhou Hua Peng Phylogeny of Pyroleae Ericaceae implications for character evolution In Journal of Plant Research Volume 124 2011 S 325 337 doi 10 1007 s10265 010 0376 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moosauge Moneses uniflora Album mit Bildern Videos und Audiodateien Moneses uniflora L A Gray Einblutiges Moosauge FloraWeb de Moosauge In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Moneses uniflora bei Plants For A Future CWNP Moneses uniflora Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moosauge amp oldid 228050815