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Der Monte Giovo ist ein 625 m s l m hoher Berg in den Gardaseebergen im Trentino Monte GiovoMonte Giovo Westseite mit dem Ort SanoHohe 645 m s l m Lage Trentino ItalienGebirge GardaseebergeKoordinaten 45 50 15 N 10 57 49 O 45 8374 10 9636 645 Koordinaten 45 50 15 N 10 57 49 OMonte Giovo Gardaseeberge Gestein Sedimentgesteine Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Geologie 2 Marmorabbau 2 1 Sorten 3 Stutzpunkt Monte Giovo 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Monte Giovo ist der nordostliche Auslaufer des zur Kette des Monte Baldo gehorenden Monte Altissimo di Nago 2078 m s l m Er grenzt im Norden bei Mori an das Valle del Cameras An der flach abfallenden Westseite liegt der zur Gemeinde Brentonico gehorende Ort Castione der vom Monte Giovo durch den vom Rio Rocco durchflossenen Taleinschnitt abgegrenzt wird An der steileren Ostseite befindet sich die Ortschaft Besagno die wie Sano im Nordwesten und Tierno im Nordosten Ortsteile von Mori sind Zu Fussen des Monte Giovo befindet sich bei Sano die Grotta del Colombo eine kleine Tropfsteinhohle in der Paolo Orsi Ende des 19 Jahrhunderts einen archaologischen Fundplatz aus der Bronzezeit entdeckte Geologie Bearbeiten Der Monte Giovo liegt am Rande einer Verwerfung zwischen Vulkaniten und Sedimentgesteinen Das westlich gelegene Castione ruht auf einem Basaltstock wahrend der Westhang des Monte Giovo aus Sedimenten besteht Letztere bildeten sich im Jura heraus als dieser Bereich eine von einem seichten und warmen Meer umspulte Meeresplattform bildete die reich an benthonischen Lebewesen war 1 Es finden sich deshalb am Monte Giovo verschiedene Gesteinsformationen die auf diesen Ursprung zuruckzufuhren sind Darunter oolithische Kalksteine in der von Ernst Wilhelm Benecke 1866 bestimmten Fazies Oolith von Capo San Viglio benannt nach dem Ort Punta San Vigilio am Gardasee auch als gelber oolithischer Kalk bezeichnet 2 Anzutreffen ist auch der Rosso Amonitico der als Naturwerkstein unter anderem als Veroneser Marmor bekannt ist nbsp Aufgelassener Marmorsteinbruch am Monte Giovo bei CastioneMarmorabbau BearbeitenDer Marmorabbau am Monte Giovo lasst sich erstmals wahrend der Renaissance belegen als der Adel mit dem sogenannten Marmor aus Castione seine Palaste ausschmuckte So griff beispielsweise Federico II di Gonzaga fur den Bau des Palazzo del Te in Mantua Anfang des 16 Jahrhunderts auf diesen Naturwerkstein zuruck 3 Wahrend des Barock stieg die Nachfrage an Marmor stark an der insbesondere in Kirchen vor allem fur Altare verbaut wurde In dieser Zeit entstanden aus den in Castione beheimateten Steinmetzen einige bedeutende Bildhauerwerkstatten deren bekanntester Vertreter Cristoforo Benedetti 1657 1740 war und der mit seinen Arbeiten zur Bekanntheit des am Monte Giovo gebrochenen Marmors beitrug Mitte des 17 Jahrhunderts waren in den Steinbruchen und Werkstatten bis zu 200 Personen beschaftigt Mit dem Ubergang zum Klassizismus liess auch die Nachfrage an Marmor langsam nach Bis zum Ersten Weltkrieg arbeiteten aber immer noch etwa 70 bis 80 Menschen in den Steinbruchen am Monte Giovo In der Folgezeit verpasste man es die Abbaumethoden zu modernisieren so wurde erst in den 1950er Jahren auf Seilsagen zuruckgegriffen und ab 1980 Sprengstoff eingesetzt kurz bevor die letzten zwei Steinbruche in der Mitte der 1980er Jahre stillgelegt wurden Vor der Stilllegung wurden etwa 1500 t im Jahr ausschliesslich fur die industrielle Nutzung in der Baubranche abgebaut 4 Sorten Bearbeiten Beim Marmor aus Castione handelt es sich petrografisch gesehen um verschiedene Kalksteinarten die in mehreren Perioden des Jura und der Kreide entstanden sind Die Ablagerungen bestehen aus Mikrit und Sparit mit unterschiedlichen biogenen Elementen darunter Oolithe Ammoniten Schnecken Brachiopoden oder Muschelschalen 5 nbsp Mischio di ValcaregnaAm Monte Giovo wurden funf verschiedene Naturwerksteine abgebaut wobei aufgrund von Farbabweichungen in einigen Fallen noch Varianten des gleichen Werksteins bekannt sind Biancone di Castione milchig weisser Naturwerkstein In den Varianten Biancone delle Vigne Bianco di Lavezzano Bianco ordinario oder Bianco scuro venato Turchino perlgrauer Werkstein gelegentlich mit weissen und gelben Einlagerungen Galt als qualitativ hochwertiger und gesuchter Stein Giallo di Castione oder Giallo del Monte Giovo goldgelber Werkstein mit hellen Texturen Ahnelt dem bei Mori abgebauten Giallo di Mori Wurde in einer helleren Variante als Canarino bezeichnet Mischio di Valcaregna mehrfarbiger Werkstein uberwiegend goldgelb mit violetten roten rosa und grauen Texturen War der am meisten gesuchte Werkstein am Monte Giovo 1903 gab es noch drei Steinbruche an denen dieser Stein gebrochen wurde Gelegentlich auch als Macchia di Valcaregna oder Marmo di Brentonico bezeichnet Ziresol Werkstein in verschiedenen Rottonen mit hellgrauen Texturen fossilen Ursprunges Ist wie der nachfolgende Stein eine Variante des Rosso Ammonitico Brodefasoi mehrfarbiger uberwiegend dunkelroter Werkstein mit rosa roten gelben weissen oder grauweissen Texturen 6 Stutzpunkt Monte Giovo Bearbeiten nbsp Ehemalige Kriegsstellungen am Monte GiovoWahrend des Ersten Weltkrieges wurde der Monte Giovo von der italienischen Armee stutzpunktmassig ausgebaut Er lag den osterreichisch ungarischen Linien auf der gegenuberliegenden Talseite des Valle del Cameras genau gegenuber auf denen sich die k u k Armee aus taktischen Grunden nach dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 zuruckgezogen hatte Die italienischen Truppen besetzten das von Osterreich Ungarn geraumte Gebiet nur zogerlich und erreichten den Monte Giovo gegen Ende Oktober Anfang November 1915 Aufgrund seiner beherrschenden Lage Von dem man das Cameras Tal bis zum Lago di Loppio sowie das Etschtal bis nach Calliano einsehen konnte wurde der Monte Giovo kurze Zeit nach seiner Besetzung durch Einheiten des 113 italienischen Infanterieregiments der Brigade Mantua zu einem Stutzpunkt ausgebaut Letzterer entstand auf einer dem Hauptgipfel nordlich vorgelagerter Kuppe als Kote 609 bezeichnet Dort wurden ausbetonierte Schutzengraben halbkreisformig mit Maschinengewehr und Artilleriestellungen angelegt Im Laufe des Krieges wurden unter die Kuppen Stollen vorangetrieben die zum einen als bombensichere Unterstande dienten und zum anderen einen geschutzten Zugang in die Kampfstellungen ermoglichten Diese Stollen besassen ausserdem mehrere kavernierte Geschutzstellungen die Richtung Westen Norden und Osten ausgerichtet waren 7 Der Stutzpunkt wurde wiederholt zum Ziel der osterreichisch ungarischen Artillerie und wahrend der Fruhjahrsoffensive auch infanteristisch im Zuge eines Scheinangriffes angegriffen ohne dass es dabei aber zu Veranderungen im Frontverlauf gekommen ware 8 Die ehemaligen Kriegsstellungen wurden zum Zentenar des Ersten Weltkrieges von der Vegetation und vom Schutt befreit und sind Teil eines historischen Rundwanderweges entlang der ehemaligen Frontlinien im Valle del Cameras Literatur BearbeitenCastione i marmi e gli altari Palazzo Eccheli Baisi Brentonico 10 agosto 31 dicembre 2002 Comune di Brentonico Trient 2002 Agenzia per la Protezione dell Ambiente e per i Servizi Tecnici Hrsg Carta geologica d Italia 1 50 000 catalogo delle formazioni Quaderni serie III Volume 7 Fascicolo VI S EL CA Roma 2005 PDF Enrico Cattani et al Hrsg Atlante della pietra trentina antichi e nuovi percorsi guida pratica all utilizzo Camera di commercio industria artigianato e agricoltura Trient 2005 ISBN 88 8447 206 7 Fabiano Fossi Riccardo Giuliani Hrsg Monte Giovo Caposaldo quota 609 Comune di Brentonico Brentonico 2017 Diego Leoni Castiglione In Andrea Bacchi Luciana Giacomelli Hrsg Scultura in Trentino Il Seicento e il Settecento Band 1 Provincia Autonoma di Trento Trient 2003 ISBN 88 86602 55 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monte Giovo Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Giulio Agnoli Hrsg Atlante della pietra trentina antichi e nuovi percorsi guida pratica all utilizzo S 99 Agenzia per la Protezione dell Ambiente e per i Servizi Tecnici Hrsg Carta geologica d Italia 1 50 000 catalogo delle formazioni Quaderni serie III Volume 7 Fascicolo VI S 89 Diego Leoni Castiglione S 306 Diego Leoni Castiglione S 308 312 Enrico Cattani et al Hrsg Atlante della pietra trentina antichi e nuovi percorsi guida pratica all utilizzo S 77 78 Enrico Cattani et al Hrsg Atlante della pietra trentina antichi e nuovi percorsi guida pratica all utilizzo S 320 322 Fabiano Fossi Riccardo Giuliani Hrsg Monte Giovo Caposaldo quota 609 S 6 8 Fabiano Fossi Riccardo Giuliani Hrsg Monte Giovo Caposaldo quota 609 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monte Giovo amp oldid 216209860