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Der Mindener Domschatz ist eine der bedeutendsten Sammlungen christlicher Kunst in Deutschland Im Zusammenhang mit dem Bistum Minden ist er seit uber tausend Jahren zusammengetragen worden Der Domschatz wird in der Domschatzkammer in der ostwestfalischen Stadt Minden in einem Museumsgebaude in der Nahe des Mindener Doms gesammelt und ausgestellt Soweit konservatorisch vertretbar werden die Stucke auch noch liturgisch genutzt Die Domschatzkammer ist kein Kunstmuseum Betrieben wird der Domschatz Minden vom uberkonfessionellen Forderverein Dombau Verein Minden Der Domschatz Minden beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen christlicher Kunst in Deutschland darunter der Petrischrein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Liturgisches Gerat 1 2 Kreuze 1 3 Reliquiare 1 4 Figuren 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1380 begann der Chronist Hermann von Lerbeck mit der Aufzeichnung der Kunstgegenstande des Domes Aus dem Jahre 1683 ist ein Inventar mit 417 Seiten erhalten Die Domschatzkammer wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Haus am Dom eingerichtet Im Marz 2017 eroffnete der Domschatz Minden in einem neu gestalteten Gebaudeteil des Hauses am Dom 1 Hauptausstellungsstucke der Domschatzkammer sind die liturgischen Gerate aus der Zeit des Bistums Minden Dazu gehoren Kelche Leuchter und Weihrauchfasser Ferner sind liturgische Bucher und Paramente zu finden Funf Reliquiare befinden sich ebenfalls in der Domschatzkammer Der Paderborner Weihbischof Paul Nordhues ubernahm seine Insignien von seinem Amtsvorganger Wilhelm Tuschen und vermachte sie nach seinem Tod der Mindener Domschatzkammer Liturgisches Gerat Bearbeiten nbsp Liturgische Gerate in der Ausstellung im Domschatz Minden Die Domschatzkammer enthalt liturgische Gerate der unterschiedlichsten Epochen Altestes Stuck ist ein bronzener Leuchter aus der Zeit um 1200 der vermutlich in einer Mindener Werkstatt entstanden ist Ahnliche Stucke in Minden Borghorst und Paderborn werden als Mindener Leuchter bezeichnet Die drei Fusse des Leuchters sind als Drachenklauen gestaltet und werden von durchbrochenen Ranken fortgefuhrt 2 Aus einer sachsischen Werkstatt stammt ein Aquamanile in Form eines Lowen Es wurde aus Bronze hohl gegossen und war vergoldet Es misst in der Hohe 32 cm und in der Lange 38 5 cm 3 Ein Abendmahlskelch der nach einer Inschrift 1464 von einem Gerhard und Richard Schlepegrell geschenkt wurde zeigt am Fuss ein Rundmedaillon mit Christus am Kreuz Auf der gegenuberliegenden Seite findet sich das Wappen der Stifterfamilie Ein bronzenes Weihrauchfass stammt aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Es wurde in Bronze gegossen graviert und vergoldet Das 21 5 cm hohe Gefass ist einer Stadt nachempfunden und weist auf das himmlische Jerusalem hin 4 5 In einer Paderborner Werkstatt entstand um 1740 ein aus Silber getriebenes Weihwassergefass mit zugehorigem Aspergill 6 Kreuze Bearbeiten nbsp Das Mindener Kreuz aus dem fruhen 12 Jahrhundert zahlt zu den bedeutendsten Exponaten im Domschatz Minden Neben dem Mindener Kreuz aus dem 11 Jahrhundert neuere Forschungen verweisen auf das fruhe 12 Jahrhundert befindet sich im Domschatz ein silbernes Reliquienkreuz aus der Zeit um 1300 Das zum Teil vergoldete Kreuz misst 24 5 cm in der Hohe und 15 cm in der Breite Der Schaft ist mit Ringen die Arme sind mit Ranken und Liliengravuren verziert Das Kreuz ruht auf einem Sechspass Die Vorderseite zieren ein Bergkristall und eine eingelassene Reliquie des heiligen Andreas 7 auf der Ruckseite befindet sich eine Kreuzigungsdarstellung Ein Vortragekreuz des Domkapitels entstand im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts Es ist mit Silber beschlagen und teilvergoldet und hat eine Hohe von 46 5 cm und eine Breite von 37 cm Alter sind die romanischen Emailplatten sowie eine antike Kamee Im Zentrum des Kreuzes befindet sich eine Reliquie des Kreuzes Christi Auf der einen Seite des Kreuzes befindet sich in der Kreuzmitte eine Kamee Sie zeigt nach Friedrich Matz den Kaiser Domitian 8 oder nach Carl Kuthmann eine Umarbeitung aus einem Portrat des Kaisers Nero 9 Auf den Dreipassen an den Kreuzenden sind gegossene Reliefs der vier Evangelistensymbole angebracht In den unteren Kreuzesbalken ist eine Figur des Dompatrons Gorgonius eingraviert Die andere Seite zeigt in der Mitte einen Bergkristall hinter dem sich die Kreuzesreliquie befindet Vier quadratische romanische Emailplatten sind auf die Kreuzarme montiert An den Dreipass Enden erscheinen Reliefs der vier lateinischen Kirchenvater Zusatzlich befindet sich am unteren Kreuzbalken eine Gravur des zweiten Dompatrons Petrus 10 Reliquiare Bearbeiten nbsp Statuette und Armreliquiar des hl Gorgonius im Domschatz Minden Im Reliquienschatz des Mindener Domes haben sich funf bedeutende Stucke erhalten Von der heiligen Margareta existiert ein Reliquiar in Form eines linken Armes Er ist teilvergoldet und mit Edelsteinen besetzt Am Handgelenk befindet sich ein Amethyst der einen Frauenkopf zeigt Das Reliquiar entstand im 11 Jahrhundert 11 Etwa in derselben Zeit entstand der Petrischrein welcher 21 cm lang 9 cm tief und 22 5 cm hoch ist Es ist uberliefert dass Bischof Rudolf von Schleswig ihn im Jahre 1072 als Geschenk zur Domweihe nach Minden brachte Die Ausfuhrung lasst auf altsachsische Herkunft schliessen Der holzerne Schrein ist vergoldet und mit Edelsteinen besetzt Er ist mit einem Walmdach bedeckt der Firstkamm wurde beim Brand 1945 zerstort Das Bildprogramm des Schreines zeigt die Kreuzigung Petri die Ausgiessung des Heiligen Geistes Der Boden ist mit einem Silberblech bedeckt in das die Namen der enthaltenen Reliquien eingraviert sind 12 Ein ungewohnliches Stuck ist ein Becherreliquiar aus dem 12 Jahrhundert ein sogenannter Hedwigsbecher Es misst 9 8 cm in der Hohe und hat einen Durchmesser von 28 5 cm Das rauchtopasfarbene Glas wurde zunachst gegossen spater wurde die Ornamentik eingeschnitten Die zugehorige Fassung misst 28 6 cm in der Hohe und wurde aus Silberblech gefertigt welches vergoldet wurde Sie entstand im 13 Jahrhundert Der Legende nach reichte die heilige Hedwig in diesem Glas Wasser welches dann zu Wein geworden war 13 Ein weiteres Reliquiar hat die Form des rechten Armes des Dompatrons Gorgonius Es wurde in Holz gefertigt und mit Silber beschlagen und ist teilvergoldet Das 47 7 cm hohe Gefass entstand im 15 Jahrhundert 14 Am Arm befindet sich ein Bergkristall der den Blick auf die Reliquie im Inneren freigibt Man nimmt an dass Heinrich der Lowe die Reliquie von einer Wallfahrt mitbrachte Eine Besonderheit ist eine Gemme in der unteren Steinreihe die im 1 oder 2 Jahrhundert entstanden ist 15 Nach der Sakularisation des Stifts Schildesche 1825 erhielt Minden den Schildescher Schrein Er wurde aus Eichenholz gefertigt und entstand zwischen 1330 und 1340 Die Aussenseiten zeigen Christus als Weltenrichter Maria Magdalena die Nebenpatrone des Stifts Schildesche Katharina und Cacilia Johannes den Taufer sowie drei Abtissinnen Auf dem Dach sind die klugen und torichten Jungfrauen zu sehen 16 Figuren Bearbeiten nbsp Maria mit dem Jesuskind aus vergoldetem SilberblechZu den altesten Figuren im Domschatz zahlt eine thronende Madonna aus vergoldetem Silberblech Die Figur halt in der linken Hand das Jesuskind als Welterloser Mit der anderen Hand rafft Maria ihr Gewand Man vermutet dass sie ein Zepter hielt welches verloren ging Die Figur entstand um 1235 bis 1240 die Marienkrone ist junger 17 Vier weitere Figuren entstanden im 15 Jahrhundert Die 29 5 cm hohe Petrus Statue wurde aus Silber getrieben und ist teilweise vergoldet Sie steht auf einem sechsseitigen Sockel welcher das Stifterwappen tragt In der rechten Hand halt er die Schlussel in der linken die Bibel Die Brust ziert ein Bergkristall durch den man auf eine Reliquie blicken kann Am Fuss der Statue befindet sich ein Fenster durch das ein Glied der Kette zu sehen ist mit der der Apostel gefesselt war Die Statue tragt die Gewander des Papstes und ist mit einer Tiara gekront 18 Die Figur der Anna selbdritt wurde aus Eichenholz gefertigt und ist farbig gefasst Die Mutter Anna tragt ein Kopftuch und hat auf dem Schoss ihre gekronte Tochter Maria Diese wiederum tragt das Jesuskind Es halt eine Bibel und zeigt mit dem Finger darauf 19 Eine weitere Mariendarstellung ist in Stein gearbeitet und ebenfalls farbig gefasst Sie tragt eine flache Krone und halt ihr unbekleidetes Kind auf dem Arm 20 22 5 cm in der Hohe misst eine Statue des Dompatrons Gorgonius Sie ist aus Silber getrieben und teilvergoldet Die Statue gehorte zu einem Reliquienschrein und ruht auf einem flachen Sockel In der linken Hand halt die Figur einen Schild das Schwert in der rechten Hand ist verloren gegangen 21 Siehe auch BearbeitenListe der Museen im Kreis Minden LubbeckeLiteratur BearbeitenJohann Kayser Aus der Schatzkammer des Domes zu Minden Heft 1 Junfermann Paderborn 1867 urn nbn de hbz 6 1 415 Johann Kayser Aus der Schatzkammer des Domes zu Minden Heft 2 Junfermann Paderborn 1868 urn nbn de hbz 6 1 426 Peter Leo Hans Gelderblom Der Domschatz und das Dombaumuseum in Minden Bruns Minden 1961 Johann Karl von Schroeder Das Mindener Domschatzinventar von 1683 Aschendorff Munster in Westfalen 1980 ISBN 3 402 05992 4 Siegfried Kessemeier Jochen Luckhardt Dom und Domschatz in Minden Langewiesche Konigstein 1982 ISBN 3 7845 4830 X Der Mindener Domschatz Deutscher Kunst Verlag Munchen Berlin 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mindener Domschatzkammer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Domschatzes MindenEinzelnachweise Bearbeiten Domschatz Minden abgerufen am 9 Juli 2017 Amtage Mindener Leuchter abgerufen am 27 Juli 2023 Domschatz Minden Schatzkammer abgerufen am 27 Juli 2023 Mindener Domschatz Weihrauchfass abgerufen am 27 Juli 2023 Landschaftsverband Westfalen Lippe und Westfalisches Amt fur Denkmalpflege Hrsg Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 50 Stadt Minden Teil II Klartext Verlag 2000 S 940 f Amtage Der Domschatz Weihwasser abgerufen am 27 Juli 2023 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 11 Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Minden Schoeningh Verlagsbuchhandlung in Paderborn Munster i W 1902 S 74 ub uni bielefeld de oder archive org H Mobius Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung Hrsg Hildegard Temporini Wolfgang Haase Band 12 Kunste 13 Teilband de Gruyter New York 1985 ISBN 3 11 009519 X S 47 Wolf Rudiger Megow Kameen von Augustus bis Alexander Severus In Antike Munzen und geschnittene Steine Band 11 de Gruyter Berlin 1987 ISBN 3 11 010703 1 S 101 http webanalyse amtage de vortragekreuz html Amtage Der Domschatz Vortragskreuz abgerufen am 27 Juli 2023 Amtage Der Domschatz Armreliquiare abgerufen am 27 Juli 2023 Petrischrein Nicht mehr online verfugbar Kirchenvorstand der kath Dompropsteigemeinde archiviert vom Original am 18 Juli 2011 abgerufen am 27 September 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde 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