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Mertensia deutsch Blauglockchen ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Raublattgewachse Boraginaceae Die 40 bis 60 Arten sind auf der Nordhalbkugel sowohl in Nordamerika wie auch in Nordasien mit einer Art auch in Nordeuropa verbreitet Die Sorten einiger Arten werden aufgrund der attraktiven Bluten als Zierpflanze in Parks und Garten verwendet MertensiaVirginisches Blauglockchen Mertensia virginica SystematikAsteridenEuasteriden IFamilie Raublattgewachse Boraginaceae Unterfamilie CynoglossoideaeTribus CynoglosseaeGattung MertensiaWissenschaftlicher NameMertensiaRoth Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verbreitung 3 Systematik 4 Verwendung als Zierpflanzen 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 Weiterfuhrende LiteraturBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration des Kusten Blauglockchens Mertensia maritima nbsp Bluten von Mertensia longiflora mit Kelch und KroneVegetative Merkmale Bearbeiten Mertensia Arten 1 2 3 4 sind ausdauernde krautige Pflanzen Sie treiben einzeln oder zu mehreren gehauft aus einem ausdauernden manchmal etwas verholztem Rhizom aus Die vegetativen Pflanzenteile sind rau behaart oder als Ausnahme in der Familie kahl Die unterhalb des Blutenstands meist unverzweigten Stangel sind aufrecht oder niederliegend Die in grundstandige Blattrosetten und wechselstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind kurz gestielt oder ungestielt sitzend Die einfachen Blattspreiten sind eiformig bis linealisch und manchmal herzformig Generative Merkmale Bearbeiten Viele Bluten sind in endstandigen zymosen Blutenstande angeordnet die manchmal im Alter gestreckt sind und dann einer Traube ahneln Die Bluten befinden sich uber einem Tragblatt oder ohne ein solches Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind nur an ihrer Basis bis hochstens bis zur Halfte ihrer Lange verwachsen Die funf Kronblatter sind zu einer glockenformigen Blutenkrone verwachsen die blau selten weiss oder rotlich gefarbt ist Die zylindrische bis trichterformige Kornrohre ist langer als der Kelch Am Schlund dem Ubergang von der Kronrohre zu den ausgebreiteten Kronzipfeln ist der Eingang zur Rohre durch eingestulpte Falten oder selten durch unauffallige Schuppen verengt Die spreizenden Kronzipfel sind rundlich bis eiformig mit stumpfem Apex Die Staubblatter sind basal mit der Kronrohre verwachsen die Staubfaden sind kurz die Staubbeutel langer und bei vielen Arten aus der Blute herausragend Der Fruchtknoten ist vierteilig mit aus der Blute vorragendem oder in diese eingeschlossenem Griffel bei manchen Arten kommen zwei oder drei verschiedene Langen vor Heterostylie Die Klausenfrucht zerfallt in vier Teilfruchte Klausen Die vierseitigen rauen kahlen Klausen sind auf der Innenseite abgerundet aussen scharf gerandet und manchmal gekielt Verbreitung Bearbeiten nbsp Mertensia ciliata nbsp Mertensia franciscana nbsp Kusten Blauglockchen Mertensia maritima nbsp Blutenstand von Mertensia oblongifolia mit rosafarbenen Blutenknospen und blauen geoffneten Bluten nbsp Mertensia sibiricaDie Arten der Gattung Mertensia sind auf der Nordhalbkugel im gemassigten Nordamerika und im gemassigten Eurasien verbreitet 5 In Asien liegt der Verbreitungsschwerpunkt im nordostlichen Sibirien Beringia mit sechs Arten in China 1 In Nordamerika ist die Gattung vorwiegend mit zahlreichen endemischen Arten in den Gebirgsketten im Westen Rocky Mountains nordlich bis Alaska mit den meisten Arten in Colorado verbreitet Wenige Arten kommen auch im Nordosten des Kontinents in Waldern vor Eine Art Mertensia maritima ist entlang der Meereskusten sowohl in Eurasien wie in Nordamerika zirkumboreal weit verbreitet sie kommt unter anderem auch an den Kusten Nordeuropas Skandinavien Grossbritannien Irland Island vor Ursprungszentrum der Gattung Mertensia ist nach den genetischen Daten vermutlich Nordasien 6 obwohl die meisten Arten im Westen Nordamerikas vorkommen Systematik BearbeitenDie Gattung Mertensia wurde 1797 von dem deutschen Botaniker Albrecht Wilhelm Roth im ersten Band seines Werks Catalecta botanica quibus plantae novae et minus cognitae describuntur atque illustrantur aufgestellt Der Gattungsname Mertensia ehrt den deutschen Botaniker und Pflanzensammler Franz Karl Mertens 1764 1831 5 Typusart ist Mertensia pulmonarioides heute ein Synonym von Mertensia virginica Drei Arten der Gattung Mertensia virginica Mertensia maritima und Mertensia sibirica wurden schon von Carl von Linne als Arten der Gattung Pulmonaria erstbeschrieben Die von dem englischen Botaniker John Hill 1764 mit der Typusart Mertensia maritima aufgestellte Gattung Pneumaria besasse zwar Prioritat der Name wurde aber von der ICBN unterdruckt Die Stellung der Gattung Mertensia innerhalb der Familie der Boraginaceae war anhand morphologischer Merkmale lange Zeit unsicher und kontrovers diskutiert Sie wurde zeitweilig den Triben Symphyteae Lithospermeae Eritrichieae Trigonotideae und Cynoglosseae zugeordnet 7 Es erfolgten genetische Untersuchungen die die Monophylie der Gattung Mertensia ergeben 6 8 9 Durch Chacon et al 2016 wurde die Gattung Mertensia in die Tribus Asperugeae in der neu aufgestellte Unterfamilie Cynoglossoideae innerhalb der Familie Boraginaceae eingeordnet 9 Innerhalb der Tribus Asperugeae ist Mertensia ist am nachsten verwandt das Schwestertaxon Anoplocaryum einer funf zentralasiatische Arten umfassenden Gattung Zur Tribus Asperugeae gehoren auch die beiden monotypischen Gattungen Memoremea mit der einzigen Art Wald Nabelnusschen Memoremea scorpioides die aus der Gattung Omphalodes ausgegliedert wurde und Asperugo mit der einzigen Art Scharfkraut Asperugo procumbens 9 Die Gattung Mertensia umfasst teilweise morphologisch schwer oder gar nicht unterscheidbare kryptische Arten 6 die zudem miteinander hybridisieren konnen Die Anzahl der Arten ist daher unsicher Die Gattung Mertensia wird in Sektionen gegliedert 7 Es gibt 40 bis 60 Mertensia Arten Auswahl 10 5 Mertensia arizonica Greene Sie kommt in den US Bundesstaaten Colorado Wyoming und Utah vor 10 Mertensia bella Piper Sie kommt in den US Bundesstaaten Kalifornien sudwestlichen Oregon nordlichen Idaho nordwestlichen Montana vor 5 Mertensia brevistyla S Watson Mertensia ciliata E James ex Torr G Don Sie kommt in den US Bundesstaaten Colorado Idaho Montana Oregon Wyoming Kalifornien Nevada Utah und New Mexico vor 10 Mertensia cusickii Piper Sie kommt in den US Bundesstaaten Kalifornien sudwestlichen Oregon sudwestlichen Idaho zentralen Nevada vor Mertensia franciscana A Heller Mertensia longiflora Greene Sie kommt im westlichen Nordamerika in British Columbia Kalifornien sowie Montana vor 5 Kusten Blauglockchen Austernpflanze Pferdezunge Mertensia maritima L Gray Sie ist auf der Nordhalbkugel in Nordeuropa Osteuropa und von Sibirien Korea Japan uber Russlands Fernem Osten bis Alaska Kanada und in den US Bundesstaaten Maine Massachusetts sowie New Hampshire weitverbreitet 10 Mertensia oblongifolia Nutt G Don Sie kommt in den westlichen Vereinigten Staaten nur in North Dakota und South Dakota vor 10 Mertensia paniculata Aiton G Don Sie kommt in Alaska Kanada Idaho Montana Michigan und New Mexico vor 10 Mertensia pterocarpa Turcz Tatew amp Ohwi Sie kommt in Japan und Sachalin vor 10 Mertensia sibirica L G Don Sie kommt in Russlands Fernem Osten in Sibirien und in China vor 10 Virginisches Blauglockchen Mertensia virginica L Pers ex Link Sie kommt im kanadischen Quebec sowie Ontario und in den Ostlichen sowie den nordlich zentralen Vereinigten Staaten vor 10 Verwendung als Zierpflanzen BearbeitenEinige Arten der Gattung werden wegen der attraktiven blauen Bluten als Zierpflanzen verwendet Die dafur verwendeten Arten gehoren zu den Fruhbluhern und werden gern auf sauren humusreichen Boden im Schatten von Baumen als Waldstauden eingesetzt Sie sind in Europa eher selten oft in grosseren Parkanlagen zu finden Problematisch bei der Kultur ist ihre Anfalligkeit gegenuber Schneckenfrass Die am haufigsten verwendeten Arten sind Mertensia virginica als Zierpflanze Virginisches Blauglockchen genannt und Mertensia sibirica 11 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gelin Zhu Harald Riedl Rudolf V Kamelin In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 16 Gentianaceae through Boraginaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1995 ISBN 0 915279 33 9 Mertensia Roth S 375 377 textgleich online wie gedrucktes Werk J W Franks Mertensia In T G Tutin V H Heywood N A Burges D H Valentine P W Ball S M Walters A O Chater D A Webb R A DeFilipps I K Ferguson I B K Richardson Hrsg Flora Europaea Volume 3 Diapesiaceae to Myoporaceae Cambridge University Press 1972 ISBN 0 521 08489 X S 109 110 Joachim W Kadereit Volker Bittrich The Families and Genera of vascular Plants Volume XIV Eudicots Aquifoliales Boraginales Bruniales Dipsacales Escalloniales Garryales Paracryphiales Solanales except Convolvulaceae Icacinaceae Metteniusaceae Vahliaceae Springer International Publishing Switzerland 2016 ISBN 978 3 319 28532 0 S 66 Louis Otho Williams A Monograph of the Genus Mertensia in North America In Annals of the Missouri Botanical Garden Volume 24 Issue 1 1937 S 17 159 JSTOR 2394213 a b c d e Ronald B Kelley Elaine Joyal 2012 Ronald B Kelley Elaine Joyal 2012 Datenblatt Mertensia Bluebell in Jepson Flora Project Hrsg Jepson eFlora The Jepson Herbarium University of California Berkeley zuletzt abgerufen am 26 Juli 2020 a b c Mare Nazaire Xiao Quan Wang Larry Hufford Geographic Origin and Patterns of Radiation of Mertensia Boraginaceae In American Journal of Botany Volume 101 Issue 1 2014 S 104 118 doi 10 1600 036364414X678107 a b Tomoko Fukuda Hiroshi Ikeda Palynological analysis and taxonomic position of the genus Mertensia Boraginaceae In Botany Volume 90 Issue 8 August 2012 S 722 730 doi 10 1139 b2012 024 Mare Nazaire Larry Hufford A Broad Phylogenetic Analysis of Boraginaceae Implications for the Relationships of Mertensia In Systematic Botany Volume 37 Issue 3 September 2012 S 758 783 doi 10 1600 036364412X648715 a b c Juliana Chacon Federico Luebert Hartmut H Hilger Svetlana Ovchinnikova Federico Selvi Lorenzo Cecchi C Matt Guilliams Kristen Hasenstab Lehman Karel Sutory Michael G Simpson Maximilian Weigend The borage family Boraginaceae s str A revised infrafamilial classification based on new phylogenetic evidence with emphasis on the placement of some enigmatic genera In Taxon Volume 65 Issue 3 2016 S 523 546 doi 10 12705 653 6 PDF a b c d e f g h i Mertensia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 20 Juli 2020 Peter Steiger Blaue Bluten uber rauem Blatt Das Potenzial der Boraginaceae als Gartenstauden Jahrbuch der Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde GSS ASPV 2011 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mertensia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mertensia bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 23 Juli 2020 Thomas Meyer Michael Hassler Mittelmeer und Alpenflora Datenblatt der im Mittelmeerraum verwilderten Arten mit Fotos USDA Datenblatt Weiterfuhrende Literatur BearbeitenShang Yao Lin Jessica Forrest The function of floral orientation in bluebells Interactions with pollinators and rain in two species of Mertensia Boraginaceae In Journal of Plant Ecology Volume 12 Dezember 2017 S 113 123 doi 10 1093 jpe rtx073 Mare Nazaire A Phylogenetic Analysis of the Genus Mertensia Boraginaceae Taxonomy Divergence Times and Biogeography A dissertation submitted in partial fulfillment of the requirements for the degree of DOCTOR OF PHILOSOPHY der Washington State University 2013 ISBN 978 1 303 24166 6 PDF 79 05 Mb Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mertensia amp oldid 215267770