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Dieser Artikel behandelt einen See in Polen Zu dem Meerauge in Karnten siehe Bodental Zu dem Meerauge in der Ostslowakei siehe Morske oko Das Meerauge pl Morskie Oko slk Morske oko deutsch auch Fischsee in Polen ist der flachenmassig grosste und der vierttiefste Bergsee der Hohen Tatra am Fusse des Massivs der Mieguszowieckie Szczyty im Tal Dolina Rybiego Potoku Im Jahr 2014 hat The Wall Street Journal das Meerauge zu einem der funf schonsten Seen weltweit gekurt 1 Meerauge polnisch Morskie Oko slowakisch Morske okoBlick vom Wanderweg auf die SwistowkaGeographische Lage Hohe Tatra PolenAbfluss Rybi PotokUfernaher Ort Zakopane Bukowina TatrzanskaDatenKoordinaten 49 11 50 N 20 4 12 O 49 197141 20 070087 1395 Koordinaten 49 11 50 N 20 4 12 OMeerauge Kleinpolen Hohe uber Meeresspiegel 1395 m n p m Flache 34 9 haMaximale Tiefe 50 8 mBesonderheiten Grosster See der TatraVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Vom OstuferVom NorduferVom Czarny Staw pod RysamiVom Bergpass Pod ChlopkiemVon der Bula pod RysamiVom MnichVom Bergpass Szpiglasowa PrzeleczVon der CeprostradaVom Rysy im WinterVom Rysy im Sommer Inhaltsverzeichnis 1 Genese 2 Abmessungen 3 Lage und Umgebung 4 Flora und Fauna 5 Eisbildung 6 Etymologie 7 Geschichte 8 Kultur 9 Tourismus 9 1 Berghutten 9 2 Wanderwege 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise 13 PanoramaGenese BearbeitenDer Karsee ist eiszeitlichen Ursprungs und stellt das Schmelzwasser des eiszeitlichen Gletschers im Bialka Tal dar Das vom Gletscher geformte Kar wird im Norden von einer Gletschermorane begrenzt Die letzte Vergletscherung erfolgte wahrend der Weichsel Kaltzeit vor ca 115 000 bis 11 600 Jahren Abmessungen BearbeitenDas Meerauge liegt auf einer Hohe von 1395 m uber dem Meeresspiegel und hat nach einer Vermessung im Jahr 1934 durch Jozef Szaflarski eine Flache von 34 9 ha ist 862 m lang und 568 m breit 50 8 m tief und hat ein Volumen von ca 9 935 000 m 2 Nach einer neueren Vermessung durch Adam Choinski betragt die Maximaltiefe 51 8 m 3 Seine Uferlange betragt 2 45 km 4 Sie hat eine ovale Form Der Grund fallt in einem Winkel von ca 15 20 herab Das Wasser hat einen grunlichen Farbton von IV auf der Forel Ule Skala Die Sicht unter Wasser reicht je nach Messung von 11 Metern so Jozef Szaflarski bis 14 Meter so Ludomir Sawicki Es bestehen deutliche Sprungschichten im Farbton ein so genanntes Metalimnion Eine Messung am 2 August 1937 hat ergeben dass die obere Wasserschicht eine Dicke von 3 Metern und eine Temperatur von 12 1 C hatte Bis zu einer Tiefe von 10 Metern fiel die Temperatur um 1 grd m und in den Tiefen von 10 bis 20 Metern um 0 25 grd m Die Temperatur in den Tiefen unterhalb von 20 Metern war bis zum Grund konstant 4 C Lage und Umgebung BearbeitenDer Gletschersee liegt am Fusse des hochsten Berges Polens des Rysy der im Deutschen auch nach dem See Meeraugspitze genannt wird Uber dessen Gipfel verlauft die polnisch slowakische Grenze Zwischen der Rysy und dem Meerauge liegt ein anderer hoher gelegener Karsee der Czarny Staw pod Rysami der uber einen in Kaskaden hinabfallenden Bach in das Meerauge entwassert Zwei ganzjahrig wasserfuhrende Bache munden in den See der Mnichowy Potok fallt in dem Wasserfall Dwoista Siklawa in den See und der Czarnostawianski Potok in dem Wasserfall Czarnostawianska Siklawa Daneben munden in den See auch andere Wasserlaufe die ebenfalls Wasserfalle bilden jedoch nur zeitweise Wasser fuhren Aus dem See fliesst der Rybi Potok der gleich unterhalb des Sees die Rybie Stawki bildet Male Morskie Oko Zabie Oko und Male Zabie Oko Die Taler der beiden Gletscherseen werden von den folgenden Bergmassiven umgeben im Osten Siedem Granatow Sieben Granaten Zabi Szczyt Nizni Kleine Froschspitze 2098 m Zabi Mnich Hinterer Monch 2146 m Zabia Lalka Froschpuppe 2095 m Niznie Rysy Denesspitze 2430 m im Suden und Sudwesten Rysy Meeraugspitze 2503 m Zabi Kon Simonturm 2291 m Zabia Turnia Mieguszowiecka Froschseeturm 2336 m Wolowy Grzbiet Ochsenrucken Kazalnica Mieguszowiecka Mengsdorfer Kanzel 2159 m Mieguszowiecki Szczyt Czarny Ostliche Mengsdorfer Spitze 2410 m Mieguszowiecki Szczyt Posredni Mittlere Mengsdorfer Spitze 2393 m Mieguszowiecki Szczyt Mengsdorfer Spitze 2438 m Cubryna 2376 m Mnich Monch 2070 m im Westen Szpiglasowy Wierch Liptauer Grenzberg 2172 m Miedziane Kupferberg 2233 m Opalony Wierch Brandkoppe 2115 m Flora und Fauna BearbeitenDie Ufer sind mit Ausnahme der Couloirs mit Bergkiefern und Zirbelkiefern bewachsen Es treten seltene alpine Pflanzenarten auf unter anderem Vielteiliger Rautenfarn Alpen Rasenbinse Armblutige Segge Moosglockchen Die Taler um den See sind Ruckzugsgebiet unter anderem fur Steinadler Baren Gamse und Murmeltiere Im See leben Regenbogenforellen Der Grund ist in Ufernahe mit grossen Felsbrocken gefullt in grosseren Tiefen folgt Kies und Sand und ab einer Tiefe von 40 Metern folgen organische Reste von Pflanzen und Tieren Eisbildung BearbeitenDer See gefriert regelmassig im November und taut im Mai auf Im Rekordwinter 1950 1951 gefror der See erst im Januar und taute bereits im Marz auf Seit 1971 wird die Eisdicke regelmassig gemessen und die Messungen ergaben dass die Eisdicke stetig abnimmt Noch in den Jahren 1971 1982 war der See durchschnittlich an 171 Tagen im Jahr gefroren das Eis bildete sich um den 20 November verschwand am 9 Mai und seine durchschnittliche Maximaldicke betrug 72 cm In den Jahren 1995 2007 war der See durchschnittlich an 157 Tagen im Jahr gefroren das Eis bildete sich um den 5 Dezember verschwand am 25 April und seine durchschnittliche Maximaldicke betrug 56 cm Etymologie BearbeitenDer Name Meerauge ist eine wortliche Ubersetzung des polnischen Namens Morskie Oko und geht auf eine Legende zuruck nach der der See keinen Grund hat sondern mit der Ostsee beziehungsweise dem Adriatischen Meer verbunden ist Nach dieser Legende wurde im See ein Piratenschatz geborgen der sich auf einem Schiff befand das im Meer gesunken ist Dieser Name wurde insbesondere von den Karpatendeutschen aus der Zips benutzt Ein anderer Name fur den See ist Fischsee pl Rybie Oko wortlich Fischauge und geht darauf zuruck dass der See einer der wenigen Tatraseen ist in dem Fische vorkommen Daher auch der Name des ihn entwassernden Bachs Fischbach pl Rybi Potok der kleineren Seen nordlich des Meerauges gelegenen Fischteiche pl Rybie Stawki sowie des ganzen Tals Fischbachtal pl Dolina Rybiego Potoku Der alteste Name des Sees ist Weisssee pl Bialy Staw und geht auf das Jahr 1650 zuruck Die zahlreichen Karseen in der Hohen Tatra heissen polnisch oka deutsch Augen Sing oko oder stawy deutsch Weiher Sing staw slowakisch und tschechisch plesa Sing pleso allgemein heisst der See polnisch jezioro slowakisch jazero und tschechisch jezero Geschichte BearbeitenDer See wurde 1575 zum ersten Mal urkundlich nachweisbar genannt Im Jahr 1637 hat der polnische Konig Wladyslaw IV die Alm Hala Morskie Oko am See an Wladyslaw Nowobilski verpachtet Der See wurde 1824 von Emanuel Homolacs zusammen mit den Gutern um Zakopane erworben Ende des 19 Jahrhunderts kaufte Wladyslaw Zamoyski die Guter von den Homolacs Seit 1933 befindet sich der See wieder im Staatseigentum und liegt seit 1954 im Tatra Nationalpark Der See war bereits Anfang des 19 Jahrhunderts bei Naturliebhabern ein beliebtes Ausflugsziel 1836 wurde eine erste Schutzhutte an seinen Ufern errichtet Nachdem diese 1865 abbrannte wurde 1874 eine neue Hutte von der Tatra Gesellschaft errichtet Nachdem diese 1898 ebenfalls abbrannte wurde sie erneut aufgebaut 1902 wurde der Oswald Balzer Weg von Zakopane zum Meerauge gebaut In den 1930er Jahren fanden auf ihm Autorallyes statt Im 19 Jahrhundert tobte eine heftige juristische Kontroverse innerhalb der Habsburgermonarchie uber die Zugehorigkeit des Sees und seiner Umgebung zu Galizien heutiges Sudpolen oder zu Ober Ungarn heutige Slowakei die der polnische Rechtsgelehrte Oswald Balzer vor dem Grazer Gericht fur Galizien entscheiden konnte Die Streitparteien waren Christian Hohenlohe aus der Zips und Wladyslaw Zamoyski aus Zakopane Kultur BearbeitenDas Meerauge spielt in der polnischen Kultur eine wichtige Rolle Es ist wohl der bekannteste See in Polen Parks und Garten in ganz Polen sind nach ihm benannt Zahlreiche Poeten widmetem ihm Gedichte so Ludwik Solski Maciej Bogusz Steczynski Wincenty Pol Jadwiga Luszczewska Adam Asnyk Kazimierz Przerwa Tetmajer Franciszek Henryk Nowicki und Jan Kasprowicz und Musiker Lieder so Zygmunt Noskowski Kunstler malten es seit dem fruhen 19 Jahrhundert unter anderem Walery Eljasz Radzikowski Leon Wyczolkowski und Stanislaw Galek Tourismus BearbeitenBerghutten Bearbeiten Zum See der zu den beliebtesten Zielen der Tatra gehort gelangt man entweder mit der Pferdekutsche oder Pferdeschlitten uber die Panoramastrasse Oswald Balzer Weg oder etwa 9 km zu Fuss Oben angekommen steht auf der den See nach Norden hin abschliessenden Morane die Meeraughutte des polnischen Alpenvereins PTTK Die gut besuchte Hutte liegt auf 1405 Meter uber dem Meeresspiegel und gehort zu den altesten im Gebiet der Hohen Tatra Benannt wurde die Hutte nach Stanislaw Staszic der den See 1805 erforschte Neben der Hutte steht die alte Meeraughutte von 1890 die zeitweise als Schuppen fur Pferdeschlitten genutzt wurde Beide Gebaude sind denkmalgeschutzt Wanderwege Bearbeiten Der See ist u a zu erreichen von den Parkplatzen auf den Almen Lysa Polana und Palenica Bialczanska uber einen rot markierten Wanderweg uber den Wasserfall Wodogrzmoty Mickiewicza entlang der Panoramastrasse Oswald Balzer Weg von Zakopane uber Toporowa Cyrhla Psia Trawka und Rowien Waksmundzka uber einen rot markierten Wanderweg Lenin Weg von dem Rundweg um den Bergsee uber einen rot markierten Wanderweg von den Tal Dolina Pieciu Stawow Polskich uber Swistowka Roztocka auf einem blau markierten Wanderweg von dem Bergpass Szpiglasowa Przelecz uber die Ceprostrada auf einem gelb markierten Wanderweg von dem Bergpass Mieguszowiecka Przelecz pod Chlopkiem uber die Kazalnica Mieguszowiecka auf einem grun markierten Wanderweg von dem Bergpass Wrota Chalubinskiego uber die Dolina za Mnichem auf einem gelb markierten Wanderweg vom Gipfel Rysy uber den Bergsee Czarny Staw pod Rysami auf einem rot markierten WanderwegLiteratur BearbeitenZofia Radwanska Paryska Witold Henryk Paryski Wielka encyklopedia tatrzanska Wyd Gorskie Poronin 2004 ISBN 83 7104 009 1 Tatry Wysokie slowackie i polskie Mapa turystyczna 1 25 000 Polkart Warszawa 2005 06 ISBN 83 87873 26 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Morskie Oko Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ruth Styles Great Lakes Around the World WSJ abgerufen am 25 Juli 2014 Jozef Nyka Dolina Rybiego Potoku Morskiego Oka Monografia krajoznawcza Warszawa Sport i Turystyka 1956 Joanna Pociask Karteczka Cieplej w Tatrach Tatry 2009 Nr 4 30 36 Messung auf GooglemapsPanorama Bearbeiten nbsp Panorama von der MeeraughutteNormdaten Geografikum GND 4355146 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meerauge amp oldid 236860002