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Maximilian Lambertz 27 Juli 1882 in Wien Osterreich Ungarn 26 August 1963 in Markkleeberg DDR war ein osterreichischer Albanologe Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Eigene Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenIn den Jahren 1900 bis 1905 studierte er vergleichende Sprachwissenschaft und Altphilologie an der Universitat Wien und wurde 1906 mit einer Dissertation uber Die griechischen Sklavennamen promoviert Ein staatliches Stipendium ermoglichte es ihm Italien und Griechenland zu bereisen wo er als er die Gesprache von Fischern aus Attika und Hirten aus Theben belauschte zum ersten Mal die Gelegenheit hatte das Albanische zu horen Nach seiner Ruckkehr wurde er Schullehrer am Bundesgymnasium in Wien wechselte aber 1907 nach Munchen uber wo er Mitarbeiter am Thesaurus Linguae Latinae wurde Im Jahre 1911 kehrte er nach Wien zuruck und nahm seine Laufbahn als Schullehrer wieder auf Seine erste Veroffentlichung im Bereich der Albanologie zusammen mit Georg Pekmezi war ein Lehr und Lesebuch des Albanischen Wien 1913 In den Jahren 1913 und 1914 bereiste er fur je einige Wochen Suditalien um die dort gesprochenen albanischen Mundarten zu erforschen Insbesondere widmete er sich den weniger bekannten nordlichen Dialekten des Arberesh IPA ar bereʃ und zwar in den Abruzzen und in Molise vor allem der Mundart von Villa Badessa in Arberesh Badhesa Auf dieser Reise entstand eine erste Fotosammlung 1 Vom Mai bis Juli 1916 bereiste Max Lambertz im Rahmen einer Expedition der Balkankommission der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften zum ersten Mal Nord und Mittelalbanien um sich wissenschaftlich mit der albanischen Sprache und der Folklore zu beschaftigen Auf dieser Reise besuchte er Gruda Shkodra Lezha Kruja Tirana Durres das Kir Tal Shoshi Shala die Taler des Drin und der Valbona und insbesondere die Mirdita wo er sich der dortigen Mundart widmete und Folklorematerial sammelte Auf dieser Reise wurden einige einmalige Fotoaufnahmen gemacht Im Dezember 1916 kehrte er nach Albanien zuruck diesmal mit den k u k Truppen die im Rahmen der Weltkrieges Nord und Mittelalbanien besetzt hatten Er wurde mit der Leitung des albanischen Schulsystems beauftragt und wurde als erster Auslander Mitglied der Albanischen Literarischen Kommission die von den k u k Behorden eingesetzt worden war um eine fur das Schulwesen normierte Standardsprache zu schaffen In Shkodra war er zusammen mit Gjergj Fishta Redakteur der Zeitung Posta e Shypnise Die Albanische Post 1916 1918 in der er einige Beitrage veroffentlichte Das von ihm gesammelte Volkskundematerial wurde im Band Volkspoesie der Albaner eine einfuhrende Studie Sarajevo 1917 veroffentlicht Nach dem Krieg kehrte Lambertz nach Osterreich zuruck wo er bis 1934 unterrichtete Gleichzeitig verfasste er Bucher und Artikel zu den verschiedensten Aspekten albanischer Kultur insbesondere zur Volkskunde Nachdem er 1934 nach der Machtubernahme von Engelbert Dollfuss als langjahriges Mitglied der Osterreichischen Sozialdemokratischen Partei aus dem Schuldienst scheiden musste schrieb er sich im Alter von dreiundfunfzig Jahren wieder an der Universitat ein und studierte diesmal evangelische Theologie doch wurde seine Dissertation von der Fakultat aus rassischen Grunden abgelehnt weil seine Mutter einer judischen Familie entstammte Im Jahre 1939 siedelte Lambertz nach Munchen um wo er wieder bis zum Jahre 1942 am Thesaurus arbeitete Im Jahre 1943 ging er nach Leipzig wo er an der Leipziger Fremdsprachenschule Franzosisch und Italienisch unterrichtete und an Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft mitarbeitete Im Juni 1945 wurde er nachdem er sich der Kommunistischen Partei angeschlossen hatte Direktor der Leipziger Fremdsprachenschule und im Oktober 1946 Ordinarius fur vergleichende Sprachwissenschaft und bis 1949 Dekan der neuen Padagogischen Fakultat der Karl Marx Universitat Bis seiner Emeritierung im Jahre 1957 war er auch Direktor des Indogermanischen Instituts Lambertz besuchte Albanien im Juni 1954 und im Jahre 1957 Auch nach dem Bruch der engen politischen Beziehungen zwischen Albanien und dem Warschauer Pakt weigerte er sich seine Verbindungen mit dem Lande vollig aufzugeben An Empfangen der albanischen Botschaft in Ostberlin nahm er weiterhin teil was damals politisch nicht unbedenklich war Als Ordinarius fur vergleichende Sprachwissenschaft an der Universitat Leipzig wohnte Lambertz mit seiner Ehefrau Josepha in einer Villa im nahe gelegenen Markkleeberg Er starb am 26 August 1963 und wurde auf dem Doblinger Friedhof in Wien begraben Eigene Veroffentlichungen BearbeitenDie griechischen Sklavennamen Wien 1907 1908 1 Teil 1907 In LVII Jahresbericht uber das k k Staatsgymnasium im VIII Bezirke Wiens fur das Schuljahr 1906 1907 Digitalisat 2 Teil 1908 In LVIII Jahresbericht uber das k k Staatsgymnasium im VIII Bezirke Wiens fur das Schuljahr 1907 1908 Digitalisat Albanische Marchen und andere Texte zur albanischen Volkskunde Wien 1922 Zwischen Drin und Vojusa Marchen aus Albanien Leipzig 1922 Gjergj Fishta und das albanische Heldenepos Lahuta e Malcis Laute des Hochlandes eine Einfuhrung in die albanische Sagenwelt Leipzig 1949 Die geflugelte Schwester und die Dunklen der Erde albanische Volksmarchen Eisenach 1952 Albanien erzahlt ein Einblick in die albanische Literatur Berlin 1956 Die Volksepik der Albaner Halle 1958 Gjergj Fishta Die Laute des Hochlandes ubersetzt eingeleitet und mit Anmerkungen versehen im Auftrag des Sudost Institutes Munchen herausgegeben von Fritz Valjavec Verlag R Oldenbourg Munchen 1958 Literatur BearbeitenGerhard Grimm Lambertz Maximilian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 439 f Digitalisat Lambertz Maximilian in Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert 2002 S 771Weblinks BearbeitenBestand in den Katalogen der Osterreichischen Nationalbibliothek Wien http data onb ac at rec AL00038235 http data onb ac at rec AL00038156 http data onb ac at rec AL00038236 http data onb ac at rec AL00038465 http data onb ac at rec AL00038237 Literatur von und uber Maximilian Lambertz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maximilian Lambertz Lambertz albanianphotography net abgerufen am 6 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Die Fotosammlung des Maximilian Lambertz Suditalien 1913 1914 Lambertz albanianphotography net archiviert vom Original am 27 Januar 2014 abgerufen am 6 Oktober 2017 Normdaten Person GND 121916731 lobid OGND AKS LCCN n82006685 VIAF 116236961 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lambertz MaximilianALTERNATIVNAMEN Lambertz Max Lambertz Maximilian PaulKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AlbanologeGEBURTSDATUM 27 Juli 1882GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 26 August 1963STERBEORT Markkleeberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Lambertz amp oldid 236849378