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Max Ernst Quarck 9 April 1860 in Rudolstadt Thuringen 21 Januar 1930 in Frankfurt am Main war ein deutscher Politiker der SPD Max Quarck Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Werdegang 3 Partei 4 Abgeordneter 5 Veroffentlichungen 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksFamilie BearbeitenMax Quarck war das erste Kind von Henriette Kohler 1835 1913 und Ferdinand Quarck 1830 1880 Ferdinand Quarck entstammte einer Familie von Kupferschmieden Mit Hilfe eines Stipendiums konnte er in den 1850er Jahren in Leipzig Rechtswissenschaften studieren und war zuletzt Landgerichtsrat Das Ehepaar Quarck hatte insgesamt acht Kinder darunter den spateren Landschaftsmaler Karl Quarck 1 Ferdinand Quarck bemuhte sich fruh darum das gleiche Stipendium fur seinen Sohn Max zu bekommen das auch ihm das Studium ermoglicht hatte 1880 starb der Vater uberraschend und Max Quarck war als altester Sohn fur seine minderjahrigen Geschwister mitverantwortlich Trotz Stipendiums musste Quarck als Student in Leipzig zusatzlich Geld verdienen um zum Einkommen der Familie in Rudolstadt beizutragen 2 In erster Ehe heiratete Quarck 1886 Agathe Jahn Das Paar hatte vier gemeinsame Kinder Sohn Martin fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg 1916 bei Verdun Sein Name ist auf einer Tafel des Ehrenmales Gefallener des Frankfurter Stadtteils Seckbach verzeichnet Nach dem Tod Martins trennten sich Agathe und Max Quarck 1916 Im selben Jahr heiratete er Meta Quarck Hammerschlag 3 spater das erste weibliche Magistratsmitglied in Frankfurt am Main Sie brachte eine Tochter in die Ehe ein Luise Ernestine 1886 1974 Das Ehepaar Quarck bezog ein herrschaftliches Burgerhaus im Roderbergweg im Frankfurter Ostend das einst dem Hochster Chemiefabrikanten Wilhelm Chrysostomus Heinrichs Meta Quarck Hammerschlags Vater gehort hatte Das ehemalige Kutscherhaus des Anwesens ein historisierendes Fachwerkhauschen nutzten beide als Bibliothek und Arbeitsraum Es diente auch der Arbeiterwohlfahrt Hessen Nassau als erste Geschaftsstelle Heute beherbergt es die AWO Geschichtswerkstatt 4 5 Werdegang BearbeitenNach dem Abitur auf dem Gymnasium in Rudolstadt studierte Quarck ab 1880 an der Universitat Leipzig Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre Wahrend seines Studiums trat er dem Philosophischen Verein bei wo ihn die Schriften von Karl Rodbertus beeinflussten 1883 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert Anschliessend war er bis 1886 Referendar Wegen angeblicher Beteiligung an einem Umsturzversuch wurde er 1886 aus dem sachsischen Staatsdienst entlassen und konnte so sein zweites Staatsexamen nicht absolvieren Daher trat er noch im selben Jahr als Redakteur in die Deutsche Zeitung in Wien ein wechselte aber bereits 1887 zur Frankfurter Zeitung wo er unter den Einfluss Leopold Sonnemanns geriet 1892 beteiligte er sich an der Grundung der Blatter fur soziale Praxis Ab 1895 war er Redakteur der Volksstimme in Frankfurt am Main Diesen Posten kundigte er im Oktober 1917 da er in der Frankfurter SPD die Unterstutzung der Burgfriedenspolitik zum Krieg verloren hatte 6 Er wohnte in der Friedrichstrasse 1 heutiger Strassenname Im Heimgarten der neu entstandenen Heimgarten Siedlung im Frankfurter Vorort Seckbach 7 Ab Dezember 1918 war Quarck Beigeordneter im Reichsamt des Innern Er nahm ab 1921 Lehrauftrage an der Akademie der Arbeit und spater ab 1925 an der Universitat Frankfurt wahr Partei BearbeitenUrsprunglich Mitglied des Demokratischen Vereins in Frankfurt trat Quarck der sich von sozial konservativen Ursprungen uber den Linksliberalismus zum Sozialdemokraten gewandelt hatte 1894 der SPD bei In der Diskussion uber das Agrarprogramm der SPD sprach er sich fur eine staatliche Unterstutzung von Kleinbetrieben aus was ihm die Kritik des linken Parteiflugels einbrachte er leugne die geschichtliche Notwendigkeit der Tendenz zum Grossbetrieb und gefahrde damit die Moglichkeit der Vergesellschaftung auf dem Land 8 Er gehorte der Programmkommission fur das Gorlitzer Programm von 1921 an Abgeordneter BearbeitenQuarck war von 1900 bis 1912 Stadtverordneter in Frankfurt am Main Von 1912 bis 1918 gehorte er fur den Wahlkreis Frankfurt am Main dem Reichstag des Kaiserreiches an 1919 20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung Veroffentlichungen BearbeitenZwei verschollene staatswirtschaftliche Abhandlungen von Rodbertus Verlag der Deutschen Worte Wien 1885 Die Arbeiterschutzgesetzgebung im Deutschen Reiche Eine sozialpolitische Studie fur die weitesten Kreise J H W Dietz Stuttgart 1886 Die Arbeiterverbruderung 1848 49 Erinnerungen an die Klassenkampfe der ersten deutschen Revolution Hrsg und eingeleitet Gerhold Frankfurt 1900 Soziale Kampfe in Frankfurt am Main Vom Mittelalter bis an die Schwelle der grossen Revolution Buchhandlung Volksstimme Frankfurt am Main 1911 Von der Friedensresolution bis zur Revolution Ein Jahr Revolutionsarbeit im Reichstag Union Frankfurt a M 1918 Die neue Reichsverfassung Ihre Entstehung und ihr Aufbau Gemeinverstandlich dargestellt Singer Berlin 1919 Gustav Quarck Anton Quarck Hrsg Die Rudolstadter Familie Quarck Kulturgeschichtlich dargestellt von Max Quarck Verlag Gustav Quarck Rudolstadt 1922 Gegen Prostitution und Geschlechtskrankheiten Engelmann Berlin 1921 Sozialpolitik Erlauterungen zum Gorlitzer Programm J H W Dietz Nachf Stuttgart 1922 Die erste deutsche Arbeiterbewegung Geschichte der Arbeiterverbruderung 1848 49 Ein Beitrag zur Theorie und Praxis des Marxismus Hirschfeld Leipzig 1924 Die erste Frankfurter Arbeiterzeitung In Archiv fur die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung Hrsg Carl Grunberg Leipzig 1925 S 122 141 Friedrich Ebert Stiftung Andreas V Knack Max Quarck Das Reichsgesetz zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten und seine praktische Durchfuhrung Verlag des Hauptausschusses fur Arbeiterwohlfahrt Berlin Berlin 1928 Geschichte des Deutschen Verkehrsbundes Hrsg vom Vorstand des Deutschen Verkehrsbundes Courier Berlin 1929 Die erste Frankfurter Arbeiterzeitung In Archiv fur die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung Hrsg Carl Grunberg Leipzig 1925 S 122 141 Friedrich Ebert StiftungEhrungen BearbeitenNach ihm ist die Max Quarck Strasse die fruhere Meraner Strasse in Frankfurt Sachsenhausen benannt Im Jahr 2009 anlasslich des 90 jahrigen Bestehens der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt benannte der Verband das historisches Kutscherhaus der Villa die das Ehepaar Quarck im Roderbergweg im Frankfurter Stadtteil Ostend zuletzt bewohnt hatten in das Meta und Max Quarck Haus um Das Gebaude beherbergt das historische Archiv und die Geschichtswerkstatt der Arbeiterwohlfahrt 9 Literatur BearbeitenHanna Eckhardt Die Geschichtswerkstatt im Meta amp Max Quarck Haus Hrsg AWO Kreisverband Frankfurt a M 2009 Kai Gniffke Max Quarck 1860 1930 Eine sozialdemokratische Karriere im Deutschen Kaiserreich Zum Aufstieg eines burgerlichen Akademikers in der Arbeiterbewegung im Spannungsfeld von revolutionarer Theorie und reformistischer Praxis Dissertation 1992 Kai Gniffke Quarck Max Ernst In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 158 f Kai Gniffke Genosse Dr Quarck Max Quarck Publizist Politiker und Patriot im Kaiserreich Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 7829 0489 3 Max Quarck In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 243 Ursula Ratz Quarck Max Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 37 f Digitalisat Manfred Kohler Max Quarck und Hermann Wendel Sozialdemokratische Beitrage zur Frankfurter Stadtgeschichte Eine Erinnerung In Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst 63 1997 S 437 455 Einzelnachweise Bearbeiten Gniffke 1999 S 15 Gniffke 1999 S 22 Gniffke 1999 S 248 Archiv im Hexenhauschen in AWO Zeitung Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main e V Ausgabe 02 2008 S 11 ZDB ID 2372637 4 Geschichte der AWO lagert im Hexenhauschen in AWO Zeitung Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main e V Ausgabe 03 2008 S 7 ZDB ID 2372637 4 Gniffke 1999 S 266 Seckbacher Adressbuch von 1898 Institut fur Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main Zu den Agrardebatten der SPD vgl Andreas Dornheim Sozialdemokratie und Bauern agrarpolitische Positionen und Probleme der SPD zwischen 1890 und 1948 in Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft II 2003 Geschichtswerkstatt der AWO Memento vom 31 Mai 2013 im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Quarck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Quarck in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Max Quarck in den Akten der Reichskanzlei BUNDESARCHIV Zentrale Datenbank Nachlasse In nachlassdatenbank de Abgerufen am 30 August 2016 Informationen uber den Nachlass Max Quarcks im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt Quarck Max Ernst Hessische Biografie Stand 11 Juni 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Quarck Max im Frankfurter PersonenlexikonReichstagsabgeordnete des Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 6 Stadtkreis Frankfurt am Main Karl Mayer Freiherr von Rothschild 1867 1871 Leopold Sonnemann 1871 1877 Karl Holthof 1878 1881 Leopold Sonnemann 1881 1884 Adolf Sabor 1884 1890 Wilhelm Schmidt 1890 1907 Rudolf Oeser 1907 1912 Max Quarck 1912 1918 Normdaten Person GND 116317531 lobid OGND AKS LCCN n88680096 VIAF 66592828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quarck MaxALTERNATIVNAMEN Quarck Ernst Max vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 9 April 1860GEBURTSORT RudolstadtSTERBEDATUM 21 Januar 1930STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Quarck amp oldid 235649912