www.wikidata.de-de.nina.az
Als Mau Mau Krieg wird der Kampf der antikolonialen Unabhangigkeitsbewegung Mau Mau in der Kolonie Kenia gegen die Herrschaft der weissen Siedler und der Kolonialmacht Grossbritannien bezeichnet 1952 1960 Er brachte die Grundfesten der britischen Herrschaft in der ostafrikanischen Siedlerkolonie ins Wanken Mit dem Kampf gegen die Mau Mau fochten die Briten einen ihrer blutigsten und langwierigsten Kriege im Entkolonialisierungsprozess des britischen Empires aus Denkmal fur den Mau Mau General Dedan Kimathi im Zentrum Nairobis Kimathi wurde 1957 gehangt Der Begriff Mau Mau ist britischen Ursprungs Seine etymologische Herkunft ist ungeklart Die Aufstandischen nannten sich selbst Land and Freedom Army Der Begriff bedeutet in der Sprache der Kikuyu auch Land durch Freiheit 1 Im Verlauf des Aufstands wurde Mau Mau als Swahili Backronym gedeutet Mzungu Aende Ulaya Mwafrika Apate Uhuru was so viel heisst wie Lasst den Auslander zuruck ins Ausland gehen lasst den Afrikaner seine Unabhangigkeit zuruckgewinnen Der Kampf der Mau Mau wurde hauptsachlich von den bauerlichen Kikuyu in der Zentralregion Kenias getragen die seit Beginn des 20 Jahrhunderts unter grossen Landenteignungen zugunsten weisser Siedler zu leiden hatten Die Bewegung kampfte mit Guerilla Methoden gegen weisse Siedler und Angehorige der britischen Kolonialverwaltung aber auch gegen Afrikaner die die koloniale Herrschaft unterstutzten oder die den bewaffneten Kampf und radikale Forderungen nach Landruckgabe ablehnten In seinem Verlauf erhielt der Mau Mau Krieg zunehmend den Charakter eines Burgerkrieges 2 seine Fronten bewegten sich nicht nur entlang der offensichtlichen Trennung zwischen Schwarzen und Weissen sondern er spaltete auch die afrikanischen Gemeinschaften 3 Die britische Kolonialmacht reagierte auf die Rebellion mit einem engmaschigen Netz aus Internierungslagern in dem nahezu die gesamte afrikanische Bevolkerung Zentralkenias zusammengepfercht wurde Zugleich fuhrte sie von 1952 bis 1957 mit immensem militarischen Aufwand einen Krieg gegen die Guerilla Kampfer in den Waldern und in der Hauptstadt Nairobi Obwohl die Mau Mau am Ende der 1950er Jahre besiegt waren fuhrte ihr Kampf doch dazu dass Grossbritannien 1963 Kenia in die Unabhangigkeit entlassen musste 4 Kenia in den 1950er JahrenInhaltsverzeichnis 1 Das politische Klima auf dem afrikanischen Kontinent zur Entstehungszeit der Mau Mau 2 Vorgeschichte des Unabhangigkeitskrieges 2 1 Landenteignung und Squatter 2 2 Ausschaltung der Afrikaner als wirtschaftliche Konkurrenz 2 3 Die koloniale Verwaltungselite 2 4 Die Musterschuler der Missionen 3 Entstehung und Ausbreitung der Mau Mau 3 1 Die allgemeine Lage nach dem Zweiten Weltkrieg 3 2 Vertreibung der Squatter und Bodenkonservierungsmassnahmen 3 3 Die Macht des Schwures 3 4 Radikalisierung in den Stadten 3 5 Liberale und radikale Nationalisten 3 6 Die Entwicklung eines Klimas der Gewalt 4 Ausnahmezustand Operation Jock Scott und Vorbereitung auf den Krieg 5 Der Kampf der Mau Mau 5 1 Mau Mau in den Reservaten 5 2 Mau Mau in der Hauptstadt Nairobi 6 Die Antwort der Kolonialmacht 6 1 Kampf gegen die Mau Mau Truppen 6 2 Special Emergency Assize Courts 6 3 Internierung der Zivilbevolkerung 6 4 Opfer 7 Internationale Reaktionen auf Mau Mau 8 Vom Krieg zur Unabhangigkeit 9 Historiografische juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung von Mau Mau 9 1 Mau Mau in der kenianischen Erinnerungskultur 9 2 Die juristische Aufarbeitung des Aufstandes 9 3 Verarbeitung in Film und Literatur 9 4 Mau Mau als Gegenstand der historischen Forschung 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenDas politische Klima auf dem afrikanischen Kontinent zur Entstehungszeit der Mau Mau BearbeitenDie 1950er Jahre waren das Jahrzehnt des grossen afrikanischen Aufbruchs in die Unabhangigkeit Dieser Aufbruch vollzog sich in einer globalen politischen Neuordnung Koloniale Imperien losten sich auf und eine grosse Zahl an neuen Nationalstaaten entstand Die britische Kolonialmacht die Indien Pakistan und Palastina bereits aufgegeben hatte und die Ubergabe Malaysias an eine einheimische Regierung vorbereitete verlor auch in Afrika zunehmend an Einfluss Als Kwame Nkrumah 1952 zum Premierminister der Kronkolonie Goldkuste gewahlt wurde sahen afrikanische und westliche Beobachter dies als Hinweis auf die baldige Ubergabe der afrikanischen Kolonien an einheimische Regierungen Zugleich formulierten jedoch auch die Siedlergruppen in Afrika ihre Anspruche entschiedener In Sudafrika war 1948 mit der National Party eine politische Stromung an die Macht gekommen die ein Apartheidssystem errichtete Sudrhodesien Nordrhodesien und Nyassa Land sollten miteinander verbunden werden was von afrikanischen Beobachtern als Planung eines gigantischen weissen Siedlerstaates nach dem Vorbild Sudafrikas verstanden wurde Angesichts dieser Entwicklung sahen auch die rund 30 000 weissen Siedler Kenias die Zukunft des Landes in einem gestarkten Siedlerstaat und verstarkten ihre Bemuhungen die politische Entscheidungsgewalt auf sich zu konzentrieren und den Afrikanern jede Moglichkeit politischer Mitsprache zu verweigern 5 Vorgeschichte des Unabhangigkeitskrieges BearbeitenLandenteignung und Squatter Bearbeiten Kenia schien um die Mitte des 20 Jahrhunderts als eine britische Siedlerkolonie fest etabliert Es war eine Kolonie fur wohlhabende Europaer die hier billig grosse Flachen an fruchtbarem Land pachten konnten und denen billige Arbeitskrafte und die politische Unterstutzung der Kolonialregierung zugesichert waren In Europa war die kenianische Siedlergesellschaft fur ihren ausschweifenden Lebensstil sowie Jagd und Sportveranstaltungen bekannt Das Hochland rund um Nairobi das fest in der Hand von europaischen Farmern war wurde seiner lebensfreudigen weissen Bewohner und deren sorglosen Lebens wegen auch das Happy Valley genannt 6 Der Erfolg dieser Siedlergesellschaft basierte auf der Aneignung grosser Teile des fruchtbaren Landes durch die Krone die sich als Besitzerin der als unbewohnt betrachteten Gebiete des Landes ansah Insbesondere in Zentralkenia und im Rift Valley war die einheimische Bevolkerung bereits zu Beginn des Jahrhunderts von ihrem angestammten Land vertrieben worden Das Land wurde daraufhin zu niedrigen Preisen als Pacht an weisse Siedler aus Sudafrika Europa und Australien vergeben Die zuvor dort ansassigen Afrikaner vor allem Kikuyu Kamba und Massai wurden in abgegrenzte Reservate umgesiedelt Weitere Wellen von Enteignungen folgten nach dem Ersten Weltkrieg von diesen Enteignungen waren vor allem Nandi und Kipsigis betroffen und dem Zweiten Weltkrieg Seit 1922 fungierte die Kinkuyu Central Association als politisches Sprachrohr fur Restitutionsforderungen der indigenen Bevolkerung die die Enteignungen als Diebstahl und Raub empfanden Zwar versuchte die Kolonialverwaltung in den fruhen 1930er Jahren dem Unmut der Einheimischen durch eine erhebliche Erweiterung der Reservate und den Stopp der Ausdehnung der Siedlungsgebiets der weissen Kolonisten auf den Hochebenen entgegenzuwirken doch dieses Vorgehen verfehlte aufgrund der auch weiterhin nicht vorhandenen politischen Teilhabe der Schwarzen weitestgehend die erhoffte Wirkung Afrikanern war es seit 1923 nicht mehr erlaubt Land ausserhalb der Reservate zu besitzen oder zu erwerben Die Enteignung machte zahllose Familien zu landlosen Bettlern die gezwungen waren auf die weissen Farmen zu ziehen um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen Das sicherte den europaischen Landbesitzern im Gegenzug billige Arbeitskrafte und entspannte die Landknappheit Tatsachlich ermutigten viele Kikuyu Familien junge Manner auf europaische Farmen im Rift Valley zu ziehen und dort ein neues Leben zu beginnen 7 8 Die Afrikaner die auf weissen Farmen lebten waren Squatter Es wurde ihnen erlaubt dort Hauser zu bauen ein Stuck Land zu bearbeiten und auf ungenutzten Flachen ihr Vieh weiden zu lassen Im Gegenzug mussten alle Afrikaner uber 16 Jahren bis zu 180 Tage im Jahr auf dem Farmland des europaischen Besitzers arbeiten Materiell gesehen ging es vielen Squattern besser als den Afrikanern in den Reservaten Sie verdienten besser als Afrikaner in den Reservaten und weit entfernt von ihren Familien waren sie von vielen tradierten Pflichten befreit und relativ unabhangig 9 Gleichzeitig gab es auf den Farmen kaum Schulen wie sie die Missionen in den Reservaten eroffneten was den Squattern wesentlich weniger Bildungsmoglichkeiten bot Ende der 1930er Jahre lebten ca 150 000 Kikuyu als Squatter auf weissen Farmen ein geschatzter Bevolkerungsanteil von 15 10 Ausschaltung der Afrikaner als wirtschaftliche Konkurrenz Bearbeiten nbsp Kaffeepfluckerin auf einer weissen Farm im zentralen Hochland Kenias 1936Durch Marktregulierungen und Verbote wurde daruber hinaus jenen Afrikanern die uber Land verfugten die Teilnahme am Markt untersagt Gerade die Bewohner Zentralkenias die uber Jahrhunderte hinweg grosse Mengen an Lebensmitteln produziert und im 19 Jahrhundert riesige Karawanen mit Proviant versorgt hatten waren geschickte und erfahrene Landwirte Als sich die afrikanischen Bauern zu Beginn des 20 Jahrhunderts zu ernsten Konkurrenten fur weisse Farmer entwickelten ubten die Siedler starken Druck auf die Kolonialverwaltung aus Daraufhin wurde eine Reihe von Gesetzen erlassen die afrikanischen Bauern die Produktion von cash crops wie Kaffee Tee oder Sisal untersagte Andere landwirtschaftliche Produkte wie Mais oder Getreide durften nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch zu einem festgesetzten Preis auf den Markt gebracht werden 11 Die koloniale Verwaltungselite Bearbeiten Da die Verwaltungskrafte innerhalb des kolonialen Verwaltungsapparates immer sehr knapp waren basierte die koloniale Herrschaft auf dem System der indirekten Herrschaft indirect rule Afrikaner wurden als Chiefs und Polizei eingesetzt denen die Aufgaben der Steuereinziehung der Rekrutierung zur Arbeit und der Bestrafung wegen Gesetzesubertretungen oblagen Mitte der 1920er Jahre wurden die Local Native Councils eingerichtet Rate aus loyalen einheimischen Altesten denen allerdings der Distriktbeamte vorsass 12 Diese dunne Schicht unter den Afrikanern profitierte von der Kolonialherrschaft Sie wurden fur ihre Loyalitat mit Privilegien belohnt wie etwa grossen Anteilen des fruchtbaren Landes innerhalb der Reservate speziellem Saatgut Lizenzen fur Handelstatigkeiten und dem Zugang zu billigen Arbeitskraften Somit entstand unter diesen politischen Aufsteigern innerhalb der kolonialen Hierarchie auch eine privilegierte wohlhabende Schicht 13 Die Musterschuler der Missionen Bearbeiten Zugleich wuchs in den Missionsschulen eine Gruppe von jungen westlich gebildeten christlichen Afrikanern heran die Verbitterung und Zorn uber die Verhaltnisse in politischen Organisationen zum Ausdruck brachten So entstanden zu Beginn der 1920er Jahre einige politische Gruppierungen die sich gegen die Besteuerung die Arbeitspflicht auf weissen Farmen und die Landenteignungen aussprachen Die prominenteste unter ihnen war die Kikuyu Central Association KCA die ab 1926 von Johnstone Jomo Kenyatta gefuhrt wurde Diese politisch agierenden Gruppen wurden von der Kolonialregierung nicht integriert sondern mit aller Harte verfolgt Einige Gruppen so auch die KCA wurden wahrend des Krieges verboten nachdem bereits in den 1920er Jahren zahlreiche Mitglieder deportiert worden waren Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges blieb Afrikanern damit die Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen vollstandig verwehrt 14 Entstehung und Ausbreitung der Mau Mau BearbeitenDie allgemeine Lage nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Der Zweite Weltkrieg brachte eine Verscharfung der Widerspruche innerhalb der kolonialen Gesellschaft Kenias mit sich Die hohe Zahl an afrikanischen Kriegsteilnehmern verstarkte die Arbeitslast auf dem Lande die Verbleibenden wurden zunehmend zur Arbeit auf den weissen Farmen gezwungen um den Erfordernissen der Kriegswirtschaft gewachsen zu sein Als nach 1945 die Kriegsteilnehmer heimkehrten wurde die Enge und Landknappheit umso deutlicher Hinzu kam eine Reihe von Regierungsmassnahmen die der Entwicklung des Bodens in den Reservaten dienen sollten Insbesondere Frauen wurden zu Terrassierungsarbeiten gegen Bodenerosion gezwungen Das fuhrte zu zunehmendem Widerstand da dadurch noch weniger Zeit fur Arbeit auf den eigenen Landstucken blieb 15 Die afrikanischen Kriegsteilnehmer hatten als Teil der alliierten Kriegsmachte Erfahrungen gemacht die ihren Horizont enorm erweiterten Sie kehrten mit einem neuen nationalen Selbstbewusstsein zuruck das in der Begegnung mit Menschen aus anderen britischen Kolonien besonders aus Indien bestatigt und gestarkt worden war Sie hatten Seite an Seite mit weissen Europaern gekampft und blutige Feindschaft unter Europaern erlebt Wahrend die weissen Veteranen jedoch entschadigt ausgezeichnet und mit preiswertem Land versorgt wurden erwartete die Afrikaner in der Heimat eine noch schlechtere Situation als jene in der sie Kenia verlassen hatten um in den Krieg zu ziehen Weder in den extrem uberbevolkerten Reservaten noch auf den Farmen der Weissen waren sie willkommen 16 In den 1940er Jahren war die Zahl der landlosen Afrikaner erheblich gewachsen Die Bevolkerung hatte sich von der verheerenden Hungersnot in Zentralkenia um die Jahrhundertwende erholt und wuchs unter dem Einfluss der westlichen Medizin und sinkender Sterblichkeitsraten sehr schnell Unter den Kikuyu fuhrte das zu erheblichen sozialen Verwerfungen Land hatte nicht nur als wirtschaftliche Grundlage eine grosse Bedeutung Daruber hinaus wurde es als soziale und kulturelle Ressource hoch bewertet Um erwachsen zu werden brauchte ein Mann Land das ihm Viehhaltung erlaubte Vieh wiederum war notig um einen Brautpreis fur die Grundung einer Familie aufzubringen Da das fruchtbare Land von riesigen Farmen europaischer Einwanderer besetzt war konnten junge Manner kein unbesiedeltes Land mehr finden auf dem die Grundung einer neuen Familie moglich war Bei der Mehrzahl der landlosen Bevolkerung handelte es sich in den 1940er und 1950er Jahren daher um junge verbitterte Afrikaner denen klar geworden war dass ihr Land ihnen keinerlei Lebensperspektiven bot Der Mangel an eigenem Farmland zur Unterhaltung der Familien sowie die Besteuerung zwang viele junge Afrikaner als billige Arbeitskrafte auf die europaischen Farmen 17 Vertreibung der Squatter und Bodenkonservierungsmassnahmen Bearbeiten Das Landproblem verscharfte sich besonders drastisch Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg rusteten viele weisse Farmer technisch um Afrikanische Arbeiter wurden damit immer weniger als Arbeitskrafte attraktiv stattdessen wurde das von den Squattern bewohnte Land im Besitz weisser Farmer als mogliche Nutzflache kostbarer Wahrend die afrikanischen Squatter davon ausgegangen waren die Vereinbarung zwischen ihnen als Pachtern des Landes und Arbeitern fur den Farmer sichere ihnen ein Gewohnheitsrecht auf das von ihnen selbst genutzte und bewohnte Landstuck 18 klarte die Kolonialregierung nach dem Zweiten Weltkrieg endgultig dass Afrikaner keine Lebens Nutzungs und Besitzrechte auf weissen Farmen hatten 19 nbsp Reservate und White Highlands in Zentralkenia 1952Nach dem Krieg wurden bereits 1940 getroffene Vereinbarungen umgesetzt Squattern den Besitz von Vieh zu verbieten da dieses so hiess es Viehkrankheiten in die Farmen einschleppe Da Vieh eine wichtige Einkommensquelle fur die Squatter darstellte verschlechterte sich ihr Lebensstandard rapide Andere Farmer vertrieben die Squatter ganz von ihrem Farmland Scharen von Kikuyu wurden in Nakuru Naivasha oder Gilgil im Rift Valley wie Vieh in Zuge verladen und repatriiert namlich in ihre Herkunftsregion Kiambu nahe Nairobi verschickt Wegen der Enteignungen rund um Nairobi war die Landknappheit in den Reservaten dieses Gebietes besonders hoch 20 Nachdem Plane der Regierung kleine Teile der White Highlands wieder an die Kikuyu zuruckzugeben auf erbitterten Widerstand der Siedler stiessen unternahm die Kolonialverwaltung eine grossangelegte Kampagne gegen Bodenerosion in den Reservaten So wollte man der Landknappheit begegnen und eine intensivere Nutzung des Bodens ermoglichen Die afrikanischen Chiefs wurden angewiesen Arbeiter fur Terrassierungsarbeiten zu rekrutieren und andere Massnahmen streng zu uberwachen Bei den Arbeitern handelte es sich zum grossen Teil um Frauen die sich der Zwangsarbeit nicht zu entziehen wussten Viele der Massnahmen riefen gewaltsamen Widerstand hervor Die Zwangsarbeiten liessen wenig Zeit fur notwendige Arbeiten auf den eigenen Feldern andere Massnahmen wie Impfverordnungen fur Rinder und Ziegen waren teuer und ruinierten die bereits verarmten Landwirte 21 Das Zusammentreffen der Repatriierung von Squattern in die Reservate und der Landschutzprogramme fuhrte zu erbitterten Unruhen Brandstiftungen und Bedrohungen weisser Chiefs 22 Zu Beginn der 1950er Jahre wurden die politischen Debatten in Zentralkenia vom Thema Land Landraub und Landruckgabe beherrscht Grob kann man die Bevolkerung in drei verschiedene Lager aufteilen zum einen die konservativen Kikuyu Landbesitzer und Unternehmer die sich im Laufe der Kolonialzeit durch ihre Loyalitat zur Regierung und eine Verwaltungslaufbahn zu einer wohlhabenden Gruppe entwickelt hatten des Weiteren eine gebildete politische Elite gepragt durch Christentum die von Missionaren vermittelte Bildung und nationalistische Ideen sie hatte verstanden dass nur einer geringen Zahl von Afrikanern in der Siedlerkolonie Aufstiegschancen geboten wurden Und schliesslich eine junge radikale Stromung der sowohl die konservativen als auch die fortschrittlichen Eliten in ihrem Bemuhen um friedliche Reformen nicht weit genug gingen 23 Die Macht des Schwures Bearbeiten Das entscheidende Mittel allerdings die Menschen zu mobilisieren entwickelte sich in Olenguruone heute Nakuru County damals in der Provinz Rift Valley Hier lebten mehrere Tausend 1941 aus dem Weissen Hochland umgesiedelte Kikuyu Von erneuter Umsiedlung bedroht begannen sie um 1943 die traditionelle Praxis des Schwures in ein politisches Instrument auszubilden Schwure hatten in der vorkolonialen Gesellschaft der Kikuyu besonders im Rechtssystem eine zentrale Bedeutung Ein Schwur hatte eine sakrale Macht die Lugner Verrater und Zauberer entlarvte und jene die ihn gemeinsam ablegten fest aneinanderband Frauen waren davon traditionell ausgeschlossen Die neue Form des Eides konnten auch Frauen und Kinder ablegen Dieser Eid verband alle in dem Versprechen gegen die Ungerechtigkeit der britischen Herrschaft zu kampfen 24 Britische Stellen gingen wahrend des Krieges davon aus dass rund 90 der 1 5 Millionen Kikuyu mindestens einmal den zeremoniellen Schwur der Rebellen geleistet hatten 25 Die Zeremonie des Schwures breitete sich in den Farmen der White Highlands schnell aus wo die Squatter bedroht von der Vertreibung nach Moglichkeiten der Solidarisierung suchten Als die Kikuyu von Olenguruone 1950 erneut umgesiedelt wurden diesmal nach Nairobi erreichte der Schwur und seine Wirkung auch Zentralkenia und das urbane Zentrum Nairobi Radikalisierung in den Stadten Bearbeiten 1944 grundeten daher ehemalige Mitglieder der KCA in Nairobi die Kenya African Union KAU eine neue Organisation die landesweit fur die Interessen der afrikanischen Bevolkerung eintreten wollte Allerdings bestand der Fuhrungskreis Kiambaa Parliament genannt ausschliesslich aus Kikuyu Zum Kern dieses Kreises gehorte auch Jomo Kenyatta der zu den Veteranen der politischen Elite aus der KCA zahlte und 1946 aus London zuruckkehrte sowie sein Freund politischer Weggefahrte und Schwager Peter Mbiyu Koinange 26 Ab 1947 versuchte dieser innere Zirkel der KAU neue einflussreiche Mitglieder zu gewinnen die das Ansehen der KAU starken sollten Diese sorgfaltig ausgesuchten Personen in der Regel betagte erfahrene und wohlhabende Kikuyu wurden durch eine Schwurzeremonie in das Kiambaa Parliament aufgenommen Die Gebuhr von 60 Schilling die dabei entrichtet werden musste sorgte dafur dass dieser Kreis exklusiv blieb 27 Die KAU versuchte aber auch unter den landlichen und armen Kikuyu politische Anhanger zu finden Kenyatta verfugte durch sein politisches Engagement und seine Schriften uber enorme Popularitat unter den Kikuyu Seine Ruckkehr elektrisierte die Bevolkerung Er reiste durch das Land seine flammenden Reden zogen Tausende von Zuhorern an Er verteidigte einerseits die landlichen Kikuyu gegenuber Vertreibung und den Zwangsmassnahmen im Rahmen der Bodenkonservierungskampagne andererseits versuchte er zu vermitteln und die Bevolkerung fur langsame vorsichtige Reformen unter Fuhrung der KAU zu gewinnen 28 In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen Unmut und Verzweiflung in der afrikanischen Bevolkerung stark an Landlose junge Menschen stromten in die Stadte vor allem nach Nairobi wo Strassenhandel Bierbrauen und Prostitution zu den wichtigsten Lebensgrundlagen wurden Die offiziellen abgezirkelten Wohnviertel fur Afrikaner waren in Kurze dramatisch uberbevolkert illegale Quartiere wuchsen rasant und beherbergten um 1950 rund 80 000 Menschen In Nairobi hatten sich kleine gewerkschaftliche Organisationen gegrundet die die Interessen der Taxifahrer Klein und Strassenhandler oder Dienstboten politisch vertraten Politische Unzufriedenheit Armut und Arbeitslosigkeit fuhrten dazu dass in den Vierteln ostlich des Stadtzentrums in denen die afrikanische Bevolkerung lebte die Kriminalitat Ende der 1940er Jahre rapide anstieg Grosse Teile der afrikanischen Viertel standen unter keiner offiziellen Verwaltung Es bildeten sich zahlreiche Banden die Schutzgeld erpressten fur eine gewisse offentliche Ordnung sorgten und sich mit den militanten Fuhrern der Gewerkschaften verbundeten 29 Eine dieser Gangs war die Anake a forti zum grossen Teil aus Veteranen des Zweiten Weltkrieges bestehend darunter Waruhiu Itote Sie zeichneten sich durch ein hohes Mass an politischem Bewusstsein aus unterstutzten den Widerstand der Squatter gegen die Umsiedlungsaktionen operierten aber auch stets am Rande der Kriminalitat raubten Laden aus und uberfielen Farmen 30 Bald spielten sie auch innerhalb der gewerkschaftlichen Verbande eine wichtige Rolle ihr Ruckhalt unter den mittellosen Kikuyu war gross Aus dieser Verbindung von politischem militantem Widerstand und Kriminalitat entstand eine Gruppe radikaler Gleichgesinnter die als Muhimu bekannt wurde 31 Liberale und radikale Nationalisten Bearbeiten Die Muhimu lehnte den moderaten Weg der KAU Politiker rundweg ab Wahrend Kenyatta und seine Kampfgefahrten Politik als Angelegenheit gestandener wohlhabender alterer Manner mit Lebenserfahrung betrachteten sammelte sich um die Muhimu die junge Generation die unter den Vertreibungen der Korruption der afrikanischen Chiefs und der Landknappheit besonders litt und die ungeduldig auf Veranderungen notfalls auch mit Gewalt drangte Auch sie suchten Anhanger mit Schwuren an sich zu binden Um 1949 suchte Peter Koinange den Kontakt zu Mitgliedern der Muhimu deren Einfluss auf die Kikuyu zunehmend zu einem Autoritatsverlust der KAU und ihrer Mitglieder fuhrte Man versuchte die Popularitat zuruckzugewinnen indem man die Anhanger der Muhimu in der KAU integrierte Tatsachlich aber geschah das Gegenteil Nachdem fuhrende Mitglieder der Muhimu den Schwur der KAU geleistet hatten und damit Mitglied im innersten Zirkel der KAU geworden waren veranstalteten sie die eigenen Schwurzeremonien und beriefen sich dabei auf Kenyatta Damit hatten die jungen militanten Oppositionellen die KAU geentert und in Besitz genommen nutzten jedoch noch die Popularitat der alten Fuhrer 32 Kenyatta verfugte uber enorme Popularitat im gesamten Gebiet der Kikuyu und daruber hinaus Er war in den 1920er Jahren der redegewaltige Vorsitzende der KCA gewesen war als Herausgeber und Autor einer kikuyusprachigen Zeitung bekannt geworden und hatte als Vertreter der KCA mit der Kolonialmacht in der Landkommission uber die Ruckgabe von enteignetem Land verhandelt Fur langjahrige Teilnehmer in der politischen Szene wie Kenyatta war die Situation schwierig Sie furchteten nicht nur den Verlust ihrer politischen Anhanger sondern auch die Radikalitat der jungen Muhimu die in der liberalen und moderaten KAU einen politischen Feind und ein Hindernis fur den Freiheitskampf sahen Tatsachlich sprach sich Kenyatta zwischen 1951 und 1952 mehrmals offentlich gegen die wachsende Gewalt der seiner Ansicht nach undisziplinierten und unkontrollierten jungen Gangs aus Im Fruhjahr 1952 suchte ihn daraufhin ein Mitglied des inneren Zirkels der Muhimu Fred Kubai auf 33 Er drohte Kenyatta mit dem Tod falls er seine offentlichen Verurteilungen des bewaffneten Kampfes nicht einstelle 34 Dennoch ist nicht ganz geklart inwiefern alte Mitglieder der KAU die wachsende Gewalt aus den Reihen der Muhimu und das Ziel eines bewaffneten Widerstandes unterstutzten Tatsachlich befand sich auch im Keller des Anwesens von Koinange dem Sitz des Kiambaa Parliaments ein Waffenlager das aber bei der Verhaftung der Koinange Familie nicht gefunden wurde 35 Sicher ist dass sowohl Muhimu als auch das Kiambaa Parliament der innere Zirkel der KAU Waffen sammelten Im Februar 1950 fasste das Kiambaa Parliament bestehend aus alten und neuen jungen Mitgliedern der Muhimu den Entschluss Waffen zu sammeln und diskutierte daruber eine Serie von Anschlagen auf wichtige Personlichkeiten zu veruben Sicher ist jedoch dass zu Beginn des Jahres 1950 die Mehrzahl der alten Mitglieder des Kiambaa Parliaments die Treffen kaum noch besuchten wie etwa Kenyatta oder nur noch als Zuschauer anwesend waren Sie lehnten die Gewalt der Gangster und Verbrecher die das Ansehen der uber Jahrzehnte gewachsenen nationalistischen Bewegung beschadigten und ihre langjahrigen respektablen Mitglieder bedrohten die mit einem in ihren Augen unwurdigen Schwur wahllos neue Mitglieder vereidigten vehement ab 36 Die Entwicklung eines Klimas der Gewalt Bearbeiten Im August 1950 unternahm die Regierung erste Schritte die Mau Mau wie die Aktivisten der Schwurzeremonien inzwischen genannt wurden als nichtregistrierte und daher illegale Organisation zu verbieten Zu diesem Zeitpunkt waren bereits in vielen Regionen des Kikuyu Reservates und in den White Highlands Massenvereidigungen im Gange Die Praxis des Schwures breitete sich in Nairobi ebenso wie auf dem Land rasch aus besonders in den unabhangigen Schulen der Kikuyu fanden die Schwurzeremonien viele Anhanger Die Vereidigungen wurden gewohnlich von den lokalen Buros der Kenyan African Union organisiert die in vielen Regionen bereits von den militanten jungen Mannern aus Nairobi dominiert wurden Der Schwurzeremonie sassen Manner der Muhimu vor die von Gebiet zu Gebiet reisten Bei den Schwurzeremonien verpflichteten sich die Teilnehmenden gegen die Kolonialmacht alle ihre Vertreter und die Verrater aus den eigenen Reihen gnadenlos vorzugehen und zu absoluter Geheimhaltung aller Aktivitaten und der Vereidigung selbst Bei den Zeremonien waren die Anwesenden oft von grosser Bitterkeit erfullt Gegner der Vereidigungen etwa die afrikanischen Angestellten in den Verwaltungen Christen aus den Missionskirchen wohlhabende Kikuyu die Unruhen und den Verlust ihrer Habe furchteten oder Personen die die zunehmende Aktivitat der radikalen gewalttatigen jungen Manner in der Offentlichkeit mit gemischten Gefuhlen betrachteten wurden mit Drohungen eingeschuchtert oder verprugelt 37 Haufig wurden einzelne Personen etwa auf Farmen mit Gewalt gezwungen sich dem Eid zu unterziehen um zu verhindern dass Informationen uber die Vereidigungen nach aussen drangen Im April 1952 unternahm die Regierung eine Gegeninitiative Auf Anraten von Louis Leakey dem Sohn eines Missionars der als Kind Kikuyu gelernt hatte organisierten regierungsloyale Kikuyu Alteste Reinigungsrituale die die Teilnehmer von den Verpflichtungen der Mau Mau Schwure losen sollten Damit verharteten sich die Fronten die Mau Mau kampften mit zunehmender Harte um ihre Anhanger 38 Im Mai 1952 spulte der Kirichwa bei Nyeri die ersten Leichen ans Ufer Bei den Toten handelte es sich um Kikuyu einen Chief und einen Polizeiinformanten Beide waren erschossen worden und ihre Leichname verstummelt vermutlich weil sie unzuverlassige Zeugen einer Schwurzeremonie geworden waren Zeugen die uber ihre Ermordung aussagten verschwanden oder wurden in den folgenden Wochen selbst getotet Bis zum September wurden 23 weitere Morde bekannt zumeist afrikanische Mitarbeiter der Administration oder Informanten der Polizei aber auch Angehorige anderer ethnischer Gruppen von denen man furchtete sie konnten zu Verratern werden Daruber hinaus verschwand eine Reihe von Personen spurlos Die Unfahigkeit der Polizei die Zeugen von Morden zu schutzen bis ein Gerichtsverfahren in Gang kam fuhrte immer mehr zu einer Atmosphare der Rechtlosigkeit und Gewalt Die weissen Siedler fuhlten sich berechtigt das Gesetz in die eigenen Hande zu nehmen und falls sie nicht ohnehin alle afrikanischen Arbeiter von ihrem Besitz jagten reagierten mit harten Prugelstrafen sobald sie von Schwurveranstaltungen auf ihrem Besitz horten Kikuyu die sich Schwurzeremonien verweigerten wurden eingeschuchtert verprugelt und gemordet oft blieben die Leichname grausam geschandet zuruck Loyale Afrikaner die gegen die Mau Mau eingestellt waren vermieden Anzeigen um nicht Opfer von Racheaktionen zu werden 39 Als die Gewalt auf einem Hohepunkt angekommen war verabschiedete sich der Gouverneur von Kenia Sir Philip Mitchell aus seinem Posten Mitchell hatte keinerlei Anlass gesehen auf die Vorkommnisse zu reagieren und sich den Unmut von Siedlern Verwaltung und der britischen Regierung zugezogen Mit der Ankunft des neuen Gouverneurs Evelyn Baring im Oktober 1952 begann eine neue Phase in der Politik der Kolonie Kenia 40 Ausnahmezustand Operation Jock Scott und Vorbereitung auf den Krieg BearbeitenEine der ersten Amtshandlungen des neuen Gouverneurs war die Teilnahme an der Beerdigung von Waruhiu wa Kungu Paramount Chief der Zentralprovinz und damit oberster afrikanischer Reprasentant der Kolonialadministration Waruhiu reicher Landbesitzer Christ und einflussreichster Afrikaner in Zentralkenia war am 7 Oktober 1952 Opfer eines organisierten Anschlags geworden ausgefuhrt nach Anleitung der Mau Mau Fuhrer Das Attentat schockte die kenianische Gesellschaft es zeigte mit welcher Entschlossenheit die Mau Mau auch gegen hochrangige Personen im Land vorzugehen bereit war Die Spur fuhrte zur Koinange Familie allerdings ist stets unklar geblieben inwieweit die etablierten Politiker der KAU damit zu tun hatten Die kenianische Regierung allerdings kam zu der Uberzeugung dass die KAU und Mau Mau miteinander identisch waren Tatsachlich unterschieden sich beide sehr Zwar gingen die jungen Militanten im Namen der KAU vor jedoch furchtete die wohlhabende afrikanische politische Elite die Mau Mau besonders nach dem Anschlag auf Chief Waruhiu ebenso wie die weissen Siedler und die kenianische Regierung Die radikale Reaktion der Regierung in der Folge dieses Anschlages fuhrte jedoch erst zur wirklichen Konfrontation 41 Am 20 Oktober verkundete Baring den Ausnahmezustand Zugleich wurden in der Nacht zum 21 Oktober mit der Operation Jock Scott alle bekannten Mitglieder des Kiambaa Parliament sowie hochrangige Mitglieder der KAU verhaftet darunter Kenyatta und zehn Mitglieder der Koinange Familie Einige der von Verhaftung Bedrohten konnten fliehen und sich in den Waldern verbergen darunter Dedan Kimathi und Stanley Mathenge beide spatere Anfuhrer der Mau Mau Armee in den Waldern Tatsachlich wurden bei dieser Aktion aber vor allem die moderaten Anfuhrer der antikolonialen Kikuyu in Haft genommen wahrend die radikaleren vermutlich durch Spione unter den afrikanischen Angestellten der Regierung von der geplanten Verhaftungswelle erfahren hatten Fast alle der mehr als 180 Verhafteten wurden zu funf bis siebenjahrigen Gefangnisstrafen verurteilt Der Prozess gegen Kenyatta als Hauptverdachtigen wurde trotz seiner prominenten Staranwalte zu einem Schauprozess Nur ausgesuchte Journalisten waren anwesend alle Informationen fur die Offentlichkeit wurden streng uberwacht Trotz dunner Beweislage wurde auch Kenyatta zu sieben Jahren Haft in einem Gefangnis im Norden Kenias in Lodwar verurteilt Die Operation Jock Scott sollte den Mau Mau die Handlungsfahigkeit nehmen und die Polizei unterstutzt vom Militar sollte fur die Wiedereinfuhrung von Ruhe und Ordnung sorgen Drei Bataillone der King s African Rifles wurden aus Uganda Tanganjika und Mauritius nach Kenia verlegt zusammen mit den beiden vorhandenen Bataillonen waren damit 3000 afrikanische Soldaten in Kenia stationiert Daruber hinaus wurden mit dem Ersten Bataillon der Lancashire Fusiliers aus Agypten auch britische Truppen nach Nairobi verlegt Die Mau Mau Kampfer hingegen waren zu diesem Zeitpunkt kaum organisiert ihre Struktur basierte auf den Verbindungen des in Nairobi ansassigen Muhimu mit den einzelnen Distrikten Zwar sammelte man in ihren Reihen bereits seit einiger Zeit Waffen und Munition auch ein Spionagenetz funktionierte uberraschend gut Es gab jedoch kaum Quartiere oder eine militarische Struktur die ein geeintes und organisiertes Vorgehen erlaubte Auf die Aktivitaten der Regierung allerdings reagierten die Mau Mau mit einer entschlosseneren Planung Vorrangige Ziele waren die Beschaffung von Waffen und Munition sowie der Aufbau einer militarischen Organisation in den Waldern in den Reservaten in den White Highlands und in Nairobi Neben der Regierung und den Mau Mau rusteten auch die zivilen Fronten auf Die weissen Siedler viele von ihnen britische Veteranen die sich bereits vor Ausrufung des Ausnahmezustandes von der Regierung allein gelassen fuhlten organisierten sich in der Kenya Police Reserve einer Hilfstruppe der Polizei Mit Ausrufung des Ausnahmezustandes stieg die Mitgliederzahl in der Reservistengruppe stark an Im Prinzip handelte es sich dabei um eine Miliz die auf den weit voneinander entfernt gelegenen europaischen Farmen einander Schutz bot und in Selbstjustiz Mau Mau Verdachtige verhaftete misshandelte und totete Nach diesem Vorbild begannen auch afrikanische Chiefs Grundbesitzer Alteste und Geschaftsmanner in den Reservaten mit eigenen Mitteln Milizen aufzubauen Die sogenannten Home Guards sollten Geschafte und Privatpersonen Hofe und Ernten vor Brandstiftung Plunderung und Mord schutzen und fur die Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung sorgen Auch die Home Guards gingen mit grosser Brutalitat gegen Mau Mau Verdachtige vor Mit dieser Entwicklung bis zum Ende des Jahres 1953 wuchsen Angst Brutalitat und die Entschlossenheit zu kompromisslosem Vorgehen mehr und mehr insbesondere da alle Parteien die Regierung auch weiterhin nicht fur fahig hielten die Mau Mau unter Kontrolle zu bekommen Der Kampf der Mau Mau BearbeitenWachsender Unmut der kenianischen Bevolkerung gegen die Landaneignung europaischer Siedler fuhrte zu einem Aufstand gegen die britische Kolonialmacht Nachdem die Kolonialbehorden zahlreiche Beschwerden von Vertretern der afrikanischen Volksgruppen ignoriert hatten kam es 1951 zu ersten gewalttatigen Ausschreitungen Ein Jahr spater begann der Geheimbund Mau Mau dem uberwiegend Mitglieder der Kikuyu Volksgruppe angehorten den bewaffneten Kampf gegen die Europaer Die Briten riefen im Oktober 1952 den Ausnahmezustand aus und sandten Truppen nach Kenia Der moderate Nationalist Jomo Kenyatta Vorsitzender der von Kikuyu dominierten Kenya African Union wurde verhaftet der Anstiftung zu dem Aufstand angeklagt und 1953 zu sieben Jahren Gefangnis verurteilt Bis zur endgultigen Niederschlagung des Aufstandes 1956 kamen nach offiziellen Angaben etwa 7800 Mau Mau Kampfer sowie auf Seiten der Sicherheitskrafte 470 Afrikaner und 63 Europaer ums Leben 90 000 Kikuyu waren in Lagern interniert In diesen Lagern kam es zu Folter auch mit Kastrationen 42 Die politischen Organisationen blieben verboten der Ausnahmezustand wurde erst am 12 Januar 1962 aufgehoben Fur Kenia war der Mau Mau Aufstand der Beginn einer Entwicklung an deren Ende die Unabhangigkeit am 12 Dezember 1963 stand Mau Mau in den Reservaten Bearbeiten Das Herz der Kikuyugebiete bildeten die Reservate die sich aus den Distrikten Kiambu Murang a und Nyeri zusammensetzten einer Region zwischen Nairobi dem Zentrum der kolonialen Macht und dem Mount Kenya und den Gebieten Meru und Embu ostlich und nordlich des Mount Kenya Zur gleichen Zeit bildeten sich in der Hauptstadt Nairobi revolutionare Gewerkschaftsbewegungen und Parteien wie die Kenya African Union KAU die spater die Fuhrung des Aufstands ubernahmen Hieraus bildete sich auch die Forty Group Ihnen ging es um weitergehende Ziele wie die Unabhangigkeit und den Abzug der britischen Militar und Siedlermacht Damit radikalisierte sich die Widerstandsbewegung die daraufhin begann weisse Farmen anzugreifen und gegen politische Gegner vorzugehen Mau Mau in der Hauptstadt Nairobi Bearbeiten Die Gewalt zwang den Fuhrer der KAU Jomo Kenyatta zu mehreren Stellungnahmen in denen er dem Radikalismus der Mau Mau offentlich abschwor Eine der immer wieder gestellten und letztlich wahrscheinlich nicht umfassend zu beantwortenden Fragen ist die nach seiner wirklichen Rolle im Mau Mau Freiheitskampf Dafur wurde er schliesslich zu sieben Jahren Gefangnis und spaterem Hausarrest verurteilt Fest steht dass er kein operativer auch kein heimlicher Fuhrer dieses militarischen Kampfes war Er war nicht mit den Methoden dieses Kampfes einverstanden stand aber auch diesem Teil seines Volkes nahe denn diese Kampfer wollten ebenfalls die Kolonialherrschaft der Briten beenden Insofern hatte man gemeinsame Ziele nur nicht die gleichen Wege Er verstand es aber immer die Ubergriffe der Mau Mau Kampfer politisch zu nutzen wodurch zum Beispiel der Widerstandswille der Bevolkerung nach dem Zusammenbruch des Mau Mau keineswegs erlahmt war Die Mau Mau Kampfer wurden aber nie in irgendeiner Form kompensiert oder von Kenyatta an der Macht beteiligt Die Antwort der Kolonialmacht BearbeitenKampf gegen die Mau Mau Truppen Bearbeiten nbsp Patrouille der britischen Armee beim Uberqueren eines Flusses wahrend der Mau Mau RebellionNach der Einsetzung des neuen Gouverneurs Evelyn Baring 1952 entschloss sich die britische Regierung den Widerstandlern entschlossener entgegenzutreten Sie zog Truppen zusammen und erklarte am 20 Oktober 1952 den Ausnahmezustand Noch am gleichen Tag wurde Kenyatta zusammen mit weiteren Kikuyu Fuhrern verhaftet und spater vor Gericht gestellt Armeen von Kikuyu Freiheitskampfern gingen daraufhin in die Walder des Mount Kenya Massivs und der Aberdares um einen Guerillakrieg gegen die europaischen Siedler zu fuhren Dabei erhielten sie Unterstutzung aus den Stadten und von der Landbevolkerung Farmen und Polizeistationen wurden angegriffen und Siedler ebenso wie Kollaborateure getotet Die Briten reagierten mit Angriffen auf Rebellenverstecke und Umsiedlungsaktionen die den Ruckhalt der Bewegung zerstoren sollten 1956 wurde der letzte Rebellenfuhrer Dedan Kimathi mit wenigen verbliebenen Anhangern gefasst 1957 wurde er gehangt Der Ausnahmezustand blieb noch bis zum 12 Januar 1962 in Kraft Grundsatzlich orientierte sich Baring an der erfolgreichen britischen Aufstandsbekampfung in Malaya seit 1950 und wollte die dort erprobte Doppelstrategie aus militarischer und polizeilicher Harte sowie sozialen und politischen Zugestandnissen umsetzen Allerdings stimmte die britische Regierung erst im Sommer 1953 der zivilen Komponente zu so dass bis zu deren Umsetzung bereits fast ein Jahr lang Internierungen und militarische Offensiven geherrscht hatten Zu diesem Zeitpunkt begann Baring dann zusammen mit dem neuen militarischen Kommandeur George Erskine Koordinationsstrukturen fur Militar Polizei und Zivilverwaltung einzurichten Zudem lief ein Programm zum Aufbau von Infrastruktur in landlichen Gebieten und zur Unterstutzung einheimischer Bauern an Daruber hinaus wurden Kikuyu in Dorfer mit besserer Nahrungsmittelversorgung und Schulen umgesiedelt Im Vergleich zu Malaya war diese Strategie weitaus weniger erfolgreich was wohl auch an einer grosseren Betonung des harten Vorgehens gelegen haben durfte Selbst bezogen auf die niedrig angesetzten Regierungsangaben lag die Anzahl der Internierten in Kenia mehr als 60 Mal hoher als in Malaya 43 Special Emergency Assize Courts Bearbeiten Im April wurden spezielle Gerichte die Special Emergency Assize Courts etabliert die fur die Verurteilung von Mau Mau Kampfern zustandig waren Zwischen April 1953 und Dezember 1956 wurde in 1211 Prozessen uber die Beteiligung von 2609 Personen an Mau Mau Verbrechen verhandelt Ca 40 Prozent der Angeklagten wurden freigesprochen 1574 zum Tode durch den Strang verurteilt 1090 Verurteilte wurden ohne Berufungsberechtigung im Anschluss an die Verhandlungen offentlich gehangt mehr als 400 begnadigt haufig weil sie nachweisen konnten dass sie das 18 Lebensjahr noch nicht vollendet hatten Sowohl Begnadigte als auch Freigesprochene wurden in der Regel nach der Verhandlung erneut verhaftet und wegen kleinerer Vergehen oder ohne Begrundung in eines der Konzentrationslager verbracht Noch bis 1958 wurden Gerichtsverfahren gegen Mau Mau Verdachtige gefuhrt 44 Internierung der Zivilbevolkerung Bearbeiten Insgesamt wurden in den ersten Tagen des Ausnahmezustands uber 8 000 Personen verhaftet Ausserdem wurden zehntausende Verdachtige in Internierungslagern festgehalten deren Insassen haufig gefoltert und zum Teil hingerichtet wurden Die nicht mehr zu verdeckenden Menschenrechtsverletzungen in den Internierungslagern die die britische Regierung aber trotzdem bis 2012 offiziell leugnete waren letztendlich der Ausloser fur den britischen Ruckzug aus Kenia 45 Obwohl die Mau Mau Rebellion militarisch besiegt war blieben die Lager erhalten und wurden erst 1959 auf Druck der britischen Offentlichkeit insbesondere einiger Labour Abgeordneter im Parlament geschlossen Der Skandal um die Ermordung von 11 Haftlingen im Hola Lager 1959 und die Vertuschungsversuche durch offizielle Stellen bis hin zum Gouverneur fuhrten dazu dass auch konservative Abgeordnete sich zunehmend von den weissen Siedlern und dem Kolonialregime distanzierten und die Unabhangigkeit befurworteten Die enormen Kosten des Krieges gegen Mau Mau und der Unterdruckung von Befreiungsbewegungen in anderen Teilen des Empire trugen sicherlich ebenfalls zu dieser Entscheidung bei Opfer Bearbeiten Die genaue Zahl der Opfer ist aufgrund der Beseitigung vieler Dokumente unbekannt Auf britischer Seite starben 63 Soldaten und 33 Siedler des Weiteren mehr als 1800 einheimische Polizei und Unterstutzungskrafte Die offizielle Angabe fur die Verluste auf Seiten der Rebellen liegt bei 11 500 Schatzungen aktueller Forschungen bewegen sich zwischen 20 000 und 100 000 46 Die Zahl der Internierten schatzte der britische Historiker David Anderson auf rund 150 000 Caroline Elkins dagegen auf 1 5 Millionen im Prinzip handelte es sich dabei um die gesamte als nicht loyal klassifizierte Kikuyu Bevolkerung 47 Internationale Reaktionen auf Mau Mau BearbeitenVon Beginn des Krieges im Oktober 1952 an ging den Mau Mau der Ruf von unzivilisierter Wildheit und Grausamkeit voraus unter den weissen Siedlern in Kenia ebenso wie in Grossbritannien Eine grosse Rolle spielten dabei insbesondere Fotos die den Kampf der Mau Mau diskreditierten und ins Lacherliche zogen Mau Mau wurde in der Presse als barbarische antieuropaische und antichristliche Sekte dargestellt die grausame Rituale pflegte und in einem irrationalen Widerstand gegen die Zivilisationsmission der Briten in Kenia auf die Taktik des primitiven Terrors zuruckgegriffen habe 48 Besonders in den fruhen 1950er Jahren erregte Mau Mau die Aufmerksamkeit nicht nur der Presse in Grossbritannien und in den Commonwealth Staaten sondern auch in den USA Westeuropa und in den sozialistischen Landern Grosse Magazine zeigten Fotos auf denen die Wildheit der Terroristen und die Ruhe und Ordnung der europaischen Siedler nebeneinandergestellt wurden Die Mau Mau galten als Gangster Verbrecher und Terroristen nur wenige Kommentare in der Presse nahmen ihr Anliegen ernst Selbst kritische Berichte uber den Kolonialstil der Briten in Kenia und die Siedler mischten sich mit pittoresken Einzelheiten gruseliger Schwurzeremonien die die Mau Mau Kampfer zu skurrilen Terroristen machten 49 So schrieb etwa das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel kurz vor der kenianischen Unabhangigkeit 1963 uber die Mau Mau Rebellen die nach nachtlichen Schwuren bei Ochsenblut und toten Katzen Vieh und Frauen weisser Siedler zerhackten und schwarze Mau Mau Feinde massakrierten 50 In Teilgebieten der Bundesrepublik Deutschland wurden aufgrund des Mau Mau Aufstandes in Kenia soziale Elendssiedlungen Mau Mau Siedlungen genannt Die Slumbewohner wurden von den mittelstandischen Nachbarn abwertend als Mau Maus bezeichnet Man meinte Verhaltensahnlichkeiten wie die Zerstorungswut zu erkennen Der Begriff Mau Mau fur Asoziale fand im Rheinland im Ruhrgebiet in Hamburg und Berlin bis in die 1970er Jahre hinein Verwendung Vom Krieg zur Unabhangigkeit BearbeitenVor der Unabhangigkeit wurden einige Veranderungen vollzogen Bereits 1957 wurden acht afrikanische Mitglieder in den Legislative Council gewahlt und 1959 zum Wendepunkt afrikanischer Reprasentanz wahlte man 25 Afrikaner 15 Asiaten 5 Araber und 46 Europaer Die afrikanische Mitgliederzahl vergrosserte sich gegenuber den nichtafrikanischen Delegierten Aus der Kenya African Union hatten sich die Kenya African National Union KANU und die Kenya African Democratic Union KADU gebildet Beide setzten sich fur die Freilassung Kenyattas ein der schliesslich 1961 aus der Gefangenschaft entlassen wurde Im Mai 1963 wurden die ersten Wahlen mit gleichem Stimmrecht abgehalten und am 12 Dezember 1963 wurde Kenia in die Unabhangigkeit entlassen in der Landessprache Swahili Uhuru deutsch Freiheit Im Jahr darauf wurde die Republik mit Jomo Kenyatta als erstem Prasidenten ausgerufen Historiografische juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung von Mau Mau BearbeitenMau Mau in der kenianischen Erinnerungskultur Bearbeiten Mau Mau ist in der Geschichte der kenianischen Nation zu einem zentralen Erinnerungsort geworden Im offentlichen Leben in politischen Diskursen wie in der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung war Mau Mau stets ein Thema der Auseinandersetzung und behielt eine kontinuierliche Faszination Kontroverse Zeitungsartikel und Bucher aber auch politische Auseinandersetzungen sorgten fur eine bestandige Beschaftigung mit dem Thema 51 Die politische Elite des nachkolonialen Kenia versuchte dabei mit einer Rhetorik der Versohnung und Verallgemeinerung die Graben die Mau Mau in Kenia gerissen hatte vergessen zu lassen Kenyatta rief unter der Devise Forgive and Forget zur Vergebung und zum Vergessen der Gewalt auf verurteilte zugleich aber die Schwurpraxis der Mau Mau ebenso wie ihre Kampfmethoden als gesetzlos 52 Daniel arap Moi ab 1978 Kenyattas Nachfolger im Prasidentenamt propagierte im Interesse einer geeinten Nation ein undifferenziertes Bild der Vergangenheit in der eben alle Kenianer fur die Unabhangigkeit gekampft hatten 53 Trotz des generellen Nyayo Kurses versuchte Moi Anfang der 1980er Jahre Mau Mau machtpolitisch zu instrumentalisieren Neben diesem politischen Kurs entwickelte sich unter ehemaligen Mau Mau Kampfern Schriftstellern und Wissenschaftlern eine rege offentliche Diskussion Veteranenverbande setzten sich so es ihnen erlaubt war 54 fur die Anerkennung der entscheidenden Bedeutung Mau Maus beim Erreichen der Unabhangigkeit Kenias ein Es entstand eine reiche autobiografische Literatur von Mau Mau Veteranen die ihre Aufopferung fur die Unabhangigkeit Kenias gewurdigt wissen wollten 55 Mau Mau sollte zur heroic episode in der Geschichte Kenias 56 werden Schriftsteller und Historiker interpretierten Mau Mau als Hohepunkt des nationalistischen Kampfes der kenianischen Massen Die fruhen postkolonialen Jahre werteten sie als neokolonialistischen Verrat an Mau Mau Das fuhrte zu einer polarisierenden exklusiven Nationsvorstellung in der Mau Mau Kampfer und Sympathisanten eine privilegierte Rolle in der Nation beanspruchten 57 Dieses erinnerungspolitische Lager hatte zeitweise unter starken Repressionen zu leiden Die juristische Aufarbeitung des Aufstandes Bearbeiten Die britische Regierung gestand im Juli 2012 erstmals ein dass in den Internierungslagern wahrend des Mau Mau Aufstandes gefoltert wurde 58 Am 5 Oktober 2012 entschied der oberste Gerichtshof in London dass drei Kenianer die in den 1950er Jahren in britischen Lagern gefangen gehalten und gefoltert wurden trotz der seitdem verstrichenen Zeit eine Klage auf Schadenersatz gegen die britische Regierung vor Gericht erheben durfen Die drei Klager Paulo Muoka Nzili Wambuga Wa Nyingi und Jane Muthoni Mara betrachteten sich dabei als Stellvertreter fur viele andere Mau Mau Veteranen die sich noch immer als die vergessenen Kampfer fur die Freiheit Kenias sahen und die trotz ihres teilweise hohen Alters keine Unterstutzung vom kenianischen Staat erhielten Der Anwalt der Klager hoffte auf eine aussergerichtliche Einigung in der vor einem Prozess der unter Umstanden erst ein Jahr nach diesem Urteil beginnen konnte ein Unterstutzungssystem fur die Opfer der Kolonialgewalt geschaffen wurde Das Gericht hatte fur den Prozess erstmals Einsicht in uber 8000 Akten der damaligen Kolonialregierung die ansonsten noch der Geheimhaltung unterlagen 59 Anfang Mai 2013 wurde bekannt dass die britische Regierung mit den Opfern uber eine Entschadigung verhandelte Einzelheiten zu den geheimen Verhandlungen wurden aber nicht bekannt Gleichzeitig war die Moglichkeit eines Einspruchs der britischen Regierung gegen das Urteil aus dem Oktober 2012 noch immer gegeben 60 Am 6 Juni 2013 gestand Aussenminister William Hague im Namen der britischen Regierung ein dass die Kenianer unter der Kolonialregierung gelitten hatten und erkannte an dass Menschen gefoltert worden waren Hague gab bekannt dass die noch uberlebenden 5228 Kenianer die im Zusammenhang mit dem Mau Mau Krieg von der britischen Kolonialregierung inhaftiert worden waren eine Entschadigung von jeweils knapp 3000 erhalten wurden Dies entspricht einer Gesamtsumme von 19 9 Millionen Pfund Sterling Wahrend er die Leiden anerkenne sagte Hague aber auch dass die Regierung eine juristische Verantwortung fur die Vorgange noch immer ablehne da mit der Unabhangigkeit Kenias 1963 auch die Verantwortung fur die Foltervorgange an den neuen Staat ubergegangen sei Die Reaktion in Kenia auf diese Erklarung war zuruckhaltend Anwalte kundigten an dass noch mehr als 8000 weitere Kenianer Anspruch auf Entschadigung erheben wurden Es wurde gleichzeitig bekannt dass die britische Regierung die Errichtung eines Denkmals fur die Opfer des Aufstandes in Nairobi unterstutzen wurde 61 Verarbeitung in Film und Literatur Bearbeiten Der britische Spielfilm Der alteste Schuler der Welt von 2010 unter Regie von Justin Chadwick mit Oliver Litondo und Naomie Harris in den Hauptrollen erzahlt ein biographisches Drama uber den Mau Mau Veteranen Maruge der sich im Alter von 84 Jahren das Recht auf Schulbildung erkampfte In Ruckblenden werden seine Erinnerungen an den Aufstand und die Jahre in Folterlagern gezeigt Das Bild eines progressiven antikolonialen Befreiungskampfes mit sozialistischer Orientierung vermittelt der in der DDR viel gelesene Roman General Afrika von W Iwanow Leonow Robert Ruark vermittelt in seinen beiden Romanen Die schwarze Haut 1952 und Uhuru 1962 einen lebendigen Eindruck dieser Zeit Auch mehrere der Romane des kenianischen Autors Ngũgĩ wa Thiong o thematisieren den Krieg und dessen Auswirkungen Mau Mau als Gegenstand der historischen Forschung Bearbeiten Bis in die fruhen 1960er Jahre hinein hielt sich das Bild der Mau Mau als fanatische ruckwartsgewandte Bewegung orientierungsloser Bauern die manipuliert von skrupellosen Demagogen und verangstigt durch religiosen Aberglauben sich in irrationale Gewalttatigkeit fluchteten Die Ursache des Aufstandes sah man in der psychischen Unfahigkeit der Kikuyu sich modernen Lebensbedingungen anzupassen die sie eine Ruckkehr zu primitiven Traditionen anstreben liess 62 Soziologen und Historiker beschaftigten sich nicht mit der Bewegung stattdessen wurde sie eher Gegenstand ethnologischer Arbeiten und popularwissenschaftlicher Literatur 63 In den 1960er Jahren wurde diese Interpretation von verschiedenen Seiten hinterfragt und angezweifelt Memoiren politischer Kikuyu Akteure Bucher von kenianischen Politikern aus anderen Regionen und die ersten grundlegenden historischen und sozialanthropologischen Arbeiten entlarvten die bisherige Interpretation als Vorwand der Kolonialmacht die sozio okonomischen und politischen Wurzeln der Bewegung nicht anzuerkennen Stattdessen legten die Arbeiten der fruhen postkolonialen Zeit den Fokus auf die kolonialen Machtstrukturen und betonten den nationalen Charakter der Bewegung 64 Nachfolgende Arbeiten hielten zum grossen Teil die marxistische Perspektive die sie in Theorien von Revolution und kollektivem Widerstand einbetteten Auch die in Kenia ansassigen Historiker beschaftigten sich trotz des teilweise restriktiven politischen Klimas ab den fruhen 1970er Jahren wiederholt und in kontroversen Debatten mit Mau Mau 65 Sie deuteten Mau Mau als Generationskonflikt 66 als tribale Bewegung 67 oder als Hohepunkt des organisierten antikolonialen nationalistischen Widerstands in Kenia 68 Dabei bewegten sich die Forscher in einem sensiblen politischen Umfeld was Repressionen bis hin zu Verhaftungen bedeuten konnte 69 In den spaten 1980er Jahren kam es zu einem gewissen Arrangement der verschiedenen Lager Auch marxistische Interpretamente fanden Eingang in versohnlichere Positionen Generell bemuhten sich die meisten Historiker die widerspruchlichen Resultate von Mau Mau darzustellen und die vielfaltigen Ursachen anzuerkennen 70 Die Diskussion uber Mau Mau ging in den 1990er Jahren ungebrochen weiter Beispielsweise fand im September 1992 in Kisumu eine Konferenz der Historical Association uber das Thema Mau Mau After 40 Years statt Hier wurden unter anderem die Panikreaktion der Kolonialherren und die Erklarung des Ausnahmezustandes als Mitursache fur Mau Mau betont 71 Forschungen der letzten Jahre haben weitere neue Aspekte des Mau Mau Krieges bearbeitet So lag der Schwerpunkt der Arbeiten der amerikanischen Historikerin Caroline Elkins auf den Internierungslagern Die britische Verwaltung vernichtete kurz vor der kenianischen Unabhangigkeit viele Dokumente die Auskunft uber die Konzentrationslager hatten geben konnen Elkins die 1997 an einer Dissertation uber die kenianischen KZs zu arbeiten begann fand heraus dass auch die britischen Archive gereinigt worden waren Zum einen hatte man viele Dokumente uber die landlichen Internierungslager beseitigt zum anderen Hinweise auf die Zahl der Todesopfer und Insassen Insgesamt erweckten die noch vorhandenen britischen Dokumente den Eindruck von Lagern in denen mit Handwerks und Hygienekursen erzogen und ausgebildet wurde kurz dass es sich um Bildungs und Zivilisierungslager zum Wohle der kolonialen Bevolkerung handelte 72 Zuletzt brachte der britische Historiker David Branch einen neuen Ton in die Forschungsgeschichte ein Er lenkte den Blick auf die loyalen Kikuyu und arbeitete ihre Rolle als Gegner der Mau Mau und zugleich antikoloniale Nationalisten heraus Branch betonte was bereits vor ihm Kritiker der Nationalismusforschung angesprochen hatten den Burgerkriegscharakter dieser historischen Phase dass nicht allein Kolonialmacht und Siedler gegen Kikyuyu und Mau Mau kampften sondern vor allem konservativ nationale Kikuyu in Allianz mit den Briten gegen die Mau Mau siegten 73 Literatur BearbeitenAbiodun Alao Mau Mau warrior Osprey Oxford 2006 ISBN 1 84603 024 2 David Anderson Histories of the hanged The dirty war in Kenya and the end of Empire Norton New York NY 2005 ISBN 0 393 32754 X Hew Bennett Andrew Mumford Policing in Kenya During the Mau Mau Emergency 1952 60 in C Christine Fair Sumit Ganguly Hg Policing insurgencies Cops as counterinsurgents New Delhi Oxford University Press 2014 S 83 106 ISBN 978 0 19 809488 3 ISBN 978 0 19 809488 3 ISBN 0 19 809488 4 Robert Buijtenhuijs Mau Mau 20 years after The myth and the survivors Mouton Den Haag 1973 Afrika Studiecentrum Communications 4 ZDB ID 416831 8 Anthony Clapton The killing fields of Kenya 1952 1960 Transafrica Press Nairobi 2006 ISBN 9966 940 37 5 A S Cleary The myth of Mau Mau in its international context In African Affairs 89 1990 4 ISSN 0001 9909 S 227 245 Caroline Elkins Imperial Reckoning The Untold Story of Britian s Gulag in Kenya Henry Holt and Co New York NY 2005 ISBN 0 8050 7653 0 W Iwanow Leonow General Afrika Ubers a d Russ v H Wiegershausen Berlin 1961 Louis Leakey Mau Mau und die Kikuyus Beck Munchen 1953 Wunyabari O Maloba Mau Mau and Kenya Currey Oxford 1998 ISBN 0 85255 745 0 David Njeng ere Dedan Kimathi Leader of Mau Mau Saga Sema Publications Nairobi 2003 ISBN 9966 951 18 0 Carl G Rosberg John Nottingham The Myth of Mau Mau Nationalism in Kenya Praeger u a New York NY u a 1966 Hoover Institution on War Revolution and Peace Publications ZDB ID 197478 6 Robert Ruark Die schwarze Haut Roman Blanvalet Berlin 1957 Winfried Speitkamp Spatkolonialer Krieg und Erinnerungspolitik Mau Mau in Kenia In Helmut Berding Klaus Heller Winfried Speitkamp Hrsg Krieg und Erinnerung Fallstudien zum 19 und 20 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 35423 1 S 193 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mau Mau Krieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zum Mau Mau Krieg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Land of Murder amp Muddle In Time 30 Marz 1953 Der Weg zur Unabhangigkeit In Le Monde diplomatique 2005 Erklarung des britischen Foreign and Commonwealth Office zum Gerichtsurteil vom 5 Oktober 2012 Wortlaut der Erklarung von Aussenminister William Hague vom 6 Juni 2013 zu den Entschadigungszahlungen Jorn Axel Kammerer Andreas Haas Kenyatta Jomo Johnstone In Kurt Groenewold Alexander Ignor Arnd Koch Hrsg Lexikon der Politischen Strafprozesse August 2017 Anmerkungen Bearbeiten Martin Shipway Decolonization and its Impact A Comparative Approach to the End of the Colonial Empires Oxford 2008 S 148 David Branch Defeating Mau Mau Creating Kenya Counterinsurgency Civil War and Decolonization Cambridge 2009 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 2 4 Formal allerdings war Rhodesien die letzte britische Kolonie in Afrika Die Siedlerkolonie Rhodesien erklarte 1965 ihre einseitige Unabhangigkeit gegenuber Grossbritannien und wurde 1980 als das unabhangige Simbabwe in die Gemeinschaft der afrikanischen Staaten aufgenommen David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 2 3 9 Der amerikanische Journalist James Fox hat diesen Lebensstil in seinem Buch portratiert James Fox White Mischief London 1982 In Anlehnung an diesen Begriff gaben die britischen Historiker John Lonsdale und Bruce Berman ihrem zweibandigen Werk uber den Weg Kenias zu Mau Mau den Titel Unhappy Valley Vgl Bruce Bermann amp John Lonsdale Unhappy Valley Conflict in Kenya and Africa 2 Bde Oxford 1992 Tabitha Kanogo Squatters and the Roots of Mau Mau London 1987 Kapitel 1 Pierre Bertaux Afrika Von der Vorgeschichte bis zu den Staaten der Gegenwart Augsburg 2000 293 296 David Anderson Registration and Rough justice labour law in Kenya 1895 1939 In Paul Craven Douglas Hay Hrsg Masters Servants and Magistrates in Britain and the Empire 1562 1955 Chapel Hill 2004 S 498 528 Tabitha Kanogo Squatters and the Roots of Mau Mau London 1987 Kapitel 3 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 16 Bruce Berman Control amp Crisis in Colonial Kenya The Dialectic of Domination Athen 1990 S 216 217 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 19 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 21 22 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 22 23 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 23 24 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 10 11 Robert M A van Zwanenberg Colonial Capitalism and Labour in Kenya 1919 1939 Nairobi 1975 Kapitel 8 und S 225 229 Anthony Clayton Donald C Savage Government and Labour in Kenya 1895 1963 London 1974 ISBN 0 7146 3025 X S 130 David W Throup The Origins of Mau Mau In African Affairs 84 1985 S 414 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 22 23 David W Throup Economic and Social Origins of Mau Mau 1945 1953 Oxford 1987 S 140 159 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 33 35 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 11 13 Tabitha Kanogo Squatters and the Roots of Mau Mau London 1987 S 105 120 Martin Shipway Decolonization and its Impact A Comparative Approach to the End of the Colonial Empires Oxford 2008 S 149 Anderson S 28 30 John Spencer KAU Kenya African Union London 1985 S 179 182 205 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S 24 Anderson S 33 34 Anderson S 35 37 John Spencer The Kenya African Union London 1985 S 167 168 John Spencer The Kenya African Union London 1985 S 227 228 Rosberg Nottingham Myth of Mau Mau S 271 274 Bildad Kaggia Roots of Freedom Nairobi 1975 S 114 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 37 41 Spencer Kenya African Union S 234 Koinange Koinange wa Mbiyu S 84 85 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 42 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 44 46 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 46 47 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 47 51 Throup Economic and Social Origins S 33 63 David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 54 61 The Brutal Mau Mau Uprising Colonial Crimes in Kenya Benjamin Grob Fitzgibbon Securing the Colonies for the Commonwealth Counterinsurgency Decolonization and the Development of British Imperial Strategy in the Postwar Empire pdf In British Scholar 2 1 September 2009 S 12 39 abgerufen am 17 Dezember 2020 englisch David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 5 6 Mau Mau case Government accepts abuse took place auf BBC News 17 Juli 2012 Elkins Britain s Gulag S xii David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 4 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S xii David Anderson Histories of the Hanged Britain s Dirty War in Kenya and the End of Empire London 2005 S 5 Film eines britischen Journalisten auf YouTube Sieben Schluck Blut In Der Spiegel Nr 47 1952 online Mau Mau oder Harambee In Der Spiegel Nr 51 1963 online Hier nach Hartmut Bergenthum Geschichtswissenschaft in Kenia in der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts Munster 2004 S 286 288 Jomo Kenyatta Suffering Without Bitterness The founding of the Kenya Nation Nairobi 1968 S XV Jomo Kenyatta Suffering Without Bitterness The founding of the Kenya Nation Nairobi 1968 S 154 166 167 183 189 Vgl zur reserviert christlichen Haltung Mois Andrew Morton Moi The Making of an African Statesman London 1998 S 21 20 Robert Buijtenhuijs Mau Mau Twenty Years After The Myth and the Survivors Mouton 1973 S 129 132 Wunyabari O Maloba Mau Mau and Kenya An Analysis of a Peasant Revolt Bloomington 1993 S 176 David Njagi The last Mau Mau field marshals Kenya s Freedom War 1952 1963 and beyond Their own story Ngwataniro Self Help Group and D Njagi Meru 1993 Acknowledgements B M Kaggia et al Preface in Donald L Barnett Karari Njama Mau Mau from Within Autobiography and Analysis of Kenya s Peasant Revolt MacGibbon amp Kee Letchworth London 1966 S 9 11 hier S 9 Maina wa Kinyatti Mau Mau A revolution betrayed 2 Auflage Mau Mau Research Centre Jamaica 2000 S 95 111 114 Mau Mau case Government abuse took place auf BBC News 17 Juli 2012 Mau Mau uprising Kenyans win UK torture ruling auf BBC News vom 5 Oktober 2012 und Dignity sought in Mau Mau ruling auf BBC News vom 5 Oktober 2012 Kenyan Mau Mau victims in talk with UK government over legal settlement The Guardian 5 Mai 2013 abgerufen am 6 Mai 2013 Mau Mau torture victims to receive compensation Hague auf BBC News vom 6 Juni 2013 abgerufen am 7 Juni 2013 So etwa in der Arbeit des Psychiaters Carothers der in der Nervenheilanstalt von Nairobi gearbeitet hatte siehe J C Carothers The Psychology of Mau Mau Nairobi 1954 oder in den Publikationen des offiziellen Kikuyu Kenners L S B Leakey Mau Mau and the Kikuyus London 1952 und Defeating Mau Mau London 1954 Bruce Bermann Bureaucracy amp Incumbent Violence Colonial Administration and the Origins of the Mau Mau Emergency In Bruce Berman amp John Lonsdale Unhappy Valley S 227 264 S 227 Vgl z B Carl Rosberg amp John Nottingham The Myth of Mau Mau New York 1966 Donald Barnett amp Karari Njama Mau Mau from Within London 1968 Hartmut Bergenthum Geschichtswissenschaft in Kenia in der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts Munster 2004 S 284 302 So Bethwell Ogot 1971 in Bethwell A Ogot Hrsg Hadith 4 Politics and Nationalism in Colonial Kenya In Proceedings of the 1971 Conference of the Historical Association of Kenya Nairobi 1972 So Tabitha M J Kanogo Rift Valley Squatters and Mau Mau In Kenya Historical Review 5 Heft 2 1977 S 243 252 So Maina wa Kinyatti Mau Mau The Peak of African Political Organization in Colonial Kenya In Kenya Historical Review 5 Heft 2 1977 S 285 311 B A Ogot The Politics of Populism In B A Ogot W R Ochieng Hrsg Decolonization amp Independence in Kenya 1940 93 London 1995 S 187 213 hier S 199 Maina wa Kinyatti Mau Mau A revolution betrayed 2 Auflage Jamaica 2000 S XIV 55 77 Etwa Bethwell A Ogot Tiyambe Zeleza Kenya The Road to Independence and After In Prosser Gifford Roger Louis William Hrsg Decolonization and African Independence The Transfers of Power 1960 1980 Yale University Press New Haven 1988 S 401 426 Gordon Obote Magaga The African Dream 1920 63 In B A Ogot W R Ochieng Hrsg Kenya The Making of a Nation A Hundred Years of Kenya s History 1895 1995 Institute of Research and Postgraduate Studies Maseno University Maseno 2000 S 79 90 Bethwell A Ogot Mau Mau and the Fourth Estate 1952 1956 In ders Building on the Indigenous Selected Essays 1981 1998 Anyange Press Kisumu 1999 S 39 61 Caroline Elkins Britain s Gulag The Brutal End of Empire in Kenya London 2005 S x xi Branch Defeating Mau Mau Cambridge 2009 Normdaten Sachbegriff GND 4169145 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mau Mau Krieg amp oldid 238943190