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Martin Hermann Drath 12 November 1902 in Blumberg Sachsen 14 April 1976 in Karlsruhe war ein deutscher Jurist und Richter des Bundesverfassungsgerichts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDrath wuchs in einem protestantischen Pfarrhaus auf und genoss eine humanistische Ausbildung Das Studium der Rechtswissenschaften fuhrte ihn an die Universitaten Tubingen Leipzig Rostock 1 Gottingen und Kiel In Kiel wurde Drath 1927 bei Walter Jellinek promoviert Drath war seit 1926 27 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Nach der Promotion arbeitete Drath bei dem der Sozialdemokratie nahestehenden Allgemeinen Deutschen Beamtenbund Seit 1931 war Drath in Berlin nebenamtlicher Assistent bei den bedeutenden Staatsrechtslehrern Hermann Heller und Rudolf Smend 1932 wurde er Dozent an der Akademie der Arbeit in der Universitat Frankfurt am Main Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten verlor Martin Drath diese Anstellung und musste sich als Buchhalter und Wirtschaftsprufer durchschlagen Von 1939 bis 1945 wurde er zur Wehrmacht in die Militarverwaltung eingezogen In Belgien war Drath ab September 1940 Mitarbeiter der Gruppe XII Feind und Judenvermogen in der Wirtschaftsabteilung des deutschen Verwaltungschefs Eggert Reeder Ab Ende 1940 war er Geschaftsfuhrer der von der Militarverwaltung nach belgischem Recht gegrundeten Brusseler Treuhandgesellschaft BTG die das den Juden geraubte Vermogen verwaltete 2 Dort lernte er den deutschen Unternehmer Felix Meyer kennen zu dem er ein vertrauensvolles Verhaltnis unterhielt 3 Sein Angebot nach dem Krieg an die belgische Regierung Paul Henri Spaak umfassend uber seine Tatigkeit wahrend des Krieges in Belgien zu berichten wurde nie angenommen 1945 wurde Drath erneut Mitglied der SPD und war auf Vermittlung von Hermann Brill zuerst in der Thuringischen Verwaltungsgesellschaft und dann an der Friedrich Schiller Universitat Jena tatig 1946 wurde er durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Nach seiner Habilitation wurde Drath 1946 Professor fur offentliches Recht in Jena Die Jenaer Zeit ist gepragt von der Habilitationsschrift die sich als eine der ersten Arbeiten nach dem Krieg mit der Staatslehre Carl Schmitts auseinandersetzte Ausserdem wirkte Drath an der thuringischen Verfassung und an der Gesetzgebung des Landes mit 1948 verliess Drath wegen drohender politischer Verfolgung die Sowjetische Besatzungszone SBZ Nach seinem Weggang in die Westzonen war er Mitglied der vorbereitenden Kommission fur das Godesberger Programm von 1959 Uber eine kurze Zwischenstation in Hessen wurde Drath 1949 Professor an der neu gegrundeten Freien Universitat in Berlin Dort verfasste er seine rechtstheoretischen Arbeiten und die wichtigen Aufsatze zum rechtlichen Status Berlins 1951 wurde Drath mit der Grundung des Bundesverfassungsgerichtes fur zwolf Jahre Richter im ersten Senat Er wirkte unter anderem an den Urteilen in Sachen Luth Apotheken Elfes und dem KPD Verbot mit 1963 wurde Drath nicht wieder zum Verfassungsrichter gewahlt weil er in der Presse als Piecks Kronjurist diffamiert wurde Er nahm dann einen Ruf auf eine Professur fur offentliches Recht Rechtssoziologie und Rechtstheorie an der TU Darmstadt an Dort widmete er sich vor allem der Arbeit an seiner Staatslehre die ihren wesentlichen Niederschlag im Artikel Staat im Evangelischen Staatslexikon fand Mit seiner innovativen Staats und Rechtstheorie findet Drath bis heute Wirkung in den staatswissenschaftlichen Disziplinen Auszeichnungen Ehrungen Bearbeiten1963 Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 4 Werke Auswahl BearbeitenRechts und Staatslehre als Sozialwissenschaft Duncker und Humblot Berlin 1977 Grund und Grenzen der Verbindlichkeit des Rechts Mohr Siebeck Tubingen 1963 Forschungen und Berichte aus dem offentlichen Recht Isar Verlag Munchen 1955 Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit in der sowjetischen Besatzungszone Dt Bundes Verlag in Komm Bonn 1954 2 uberarb u erw Auflage Bonn 1954 4 Auflage Bonn 1956 Das Wahlprufungsrecht bei der Reichstagswahl G Stilke Berlin 1927 Literatur BearbeitenManfred Baldus Martin Drath 1902 1976 In Peter Haberle Michael Kilian Heinrich Wolff Staatsrechtslehrer des 20 Jahrhunderts Deutschland Osterreich Schweiz De Gruyter Berlin Boston 2 Auflage 2018 ISBN 978 3 11 054145 8 S 743 761 Manfred Baldus Wer war und wofur steht Martin Drath In Recht und Politik 2007 S 86 97 Michael Henkel Oliver Lembcke Der Staat als Lebensaufgabe Martin Drath 1902 1976 In Kritische Justiz 36 Jg 2003 S 445 461 Michael Henkel Oliver W Lembcke Hrsg Moderne Staatswissenschaft Beitrage zu Leben und Werk Martin Draths Beitrage zur Politischen Wissenschaft Band 156 Duncker amp Humblot Berlin 2009 ISBN 978 3 428 12189 2 Markus Porsche Ludwig Drath Martin In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 32 Bautz Nordhausen 2011 ISBN 978 3 88309 615 5 Sp 247 253 Martin Otto Martin Drath 1902 1976 Wissen Sie denn nicht dass Drath ein Roter ist In Gerhard Lingelbach Hrsg Rechtsgelehrte der Universitat Jena aus vier Jahrhunderten Bussert amp Stadeler Jena u a 2012 ISBN 978 3 932906 83 1 S 329 356 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Drath im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 1341Einzelnachweise Bearbeiten Immatrikulation von Matrin Drath im Rostocker Matrikelportal Insa Meinen Die Shoah in Belgien Darmstadt 2009 S 244 Amelis von Mettenheim Felix Meyer Erfinder und Menschenretter Frankfurt a M 1998 S 68 Verleihung 5 Dezember 1963 Veroffentlichung im Bundesanzeiger Mai 1964 Normdaten Person GND 116196629 lobid OGND AKS LCCN no2001096757 VIAF 15513703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drath MartinALTERNATIVNAMEN Draht Martin Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Politiker SPD Richter des BundesverfassungsgerichtsGEBURTSDATUM 12 November 1902GEBURTSORT BlumbergSTERBEDATUM 14 April 1976STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Drath amp oldid 235477359