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Der Maronensperling Passer eminibey auch Emingoldsperling genannt ist eine afrikanische Vogelart aus der Familie der Sperlinge Er ist die kleinste Art in der Gattung Passer und kommt im ostlichen Afrika vom Sudan bis nach Somalia und sudwarts bis Tansania vor wo er Savannen und Grasland in Sumpfnahe bewohnt Er brutet zum Teil in kleinen Kolonien und ubernimmt manchmal die Nester von Webervogeln MaronensperlingMannlicher Maronensperling Passer eminibey SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Sperlinge Passeridae Gattung PasserArt MaronensperlingWissenschaftlicher NamePasser eminibey Hartlaub 1880 Der Maronensperling gehort zu den wenigen Sperlingsarten die in Europa gelegentlich als Ziervogel gehalten werden Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Lebensweise 5 Forschungsgeschichte und Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenDer Maronensperling erreicht eine Korperlange von 11 11 5 und ist damit etwa so gross wie eine Blaumeise Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich in der Gefiederfarbung Das Gefieder des Mannchens im Brutkleid ist fast vollstandig kastanienbraun die Gesichtspartie etwas dunkler Die kleinen und mittleren Armdecken sind ebenfalls kastanienbraun die grossen Armdecken und die Handdecken sind schwarz mit kastanienbraunen Saumen und teils mit hellen Spitzen Der Fittich ist schwarz Die Saume des schwarzbraunen Grossgefieders sind warmbeige bis rostbraun und an den Schirmfedern recht breit Der Schnabel ist schwarz die Fusse blassbraun Ausserhalb der Brutzeit verliert das abgetragene Gefieder teils seine kastanienbraune Farbung Es wirkt dann unordentlich und ist vor allem auf der Brust mit hellen Saumen an Rucken und Schultern mit dunklen Federzentren durchsetzt Der Schnabel ist dann blassbraun mit dunkler Spitze Beim Weibchen ist die Oberseite bis zu den Halsseiten und auf den vorderen Rucken braungrau Von den Zugeln erstreckt sich ein warmbeiger Uberaugenstreif bis zu den hinteren Ohrdecken Das Gesicht ist beige uberhaucht und auf Kinn und Kehle zeigt sich ein beigebrauner bis hell kastanienfarbener Fleck Die Unterseite ist weisslich und an Brust und Flanken beigebraun uberwaschen Der Rucken ist braungrau zu den Schultern hin warmbraun und oberseits deutlich von dunklen Federzentren durchsetzt Der Burzel ist warmbraun die Oberschwanzdecken wie der Schwanz braun Letzterer tragt warmbeige Saume Das Flugelgefieder ahnelt dem des Mannchens die Saume sind jedoch wesentlich heller beige Der Schnabel ist blassgelb mit grauer Spitze und ebensolchen Randern Das Jugendkleid ahnelt dem des Weibchens ist aber sehr viel blasser Im ersten Winter zeigt sich beim Mannchen schon deutlich die kastanienfarbene Farbung Oberseits ist sie von hellen Saumen durchsetzt die noch uberwiegend helle Unterseite ist mit einer sichelformigen kastanienbraunen Fleckung uberdeckt Das Mannchen des Maronensperlings ist auf Grund der Gefiederfarbe unverwechselbar Die Weibchen konnen mit denen des Haussperlings verwechselt werden Maronensperlingweibchen unterscheiden sich von denen des Haussperlings durch den braunen Burzel und den braunlichen Ton der Korperunterseite 1 Stimme BearbeitenDer Ruf ist ein gedampftes Tschilpen Das Mannchen gibt am Nest einen hoch zwitschernden Triller von sich Verbreitung Bearbeiten nbsp Maronensperling beim FressenDas Verbreitungsgebiet des monotypischen Maronensperlings erstreckt sich zerstreut vom westlichen Sudan uber Athiopien bis ins sudwestliche Somalia Sudwarts reicht die Verbreitung uber das ostliche Uganda und Kenia bis in den Norden des zentralen Tansanias Er ist haufig oder lokal haufig und nicht bedroht Lebensweise BearbeitenDie Art besiedelt trockenes Grasland und Savannen mit Gebuschen und Akaziendickichten oft in der Nahe von Feuchtgebieten und Papyrussumpfen Nicht selten findet man sie auch in Siedlungsnahe Sie ist paarweise oder in kleinen Verbanden anzutreffen bisweilen vergesellschaftet sie sich mit Webervogeln der Gattung Quelea oder kleineren Arten Der Maronensperling brutet meist in Kolonien oder zerstreuten Ansammlungen Das Nest befindet sich meist hoch in Gebuschen oder Baumkronen Neben selbstgebauten Nestern werden auch die Nester von Webervogeln fur das Brutgeschaft wie beispielsweise Marmorspatzling Somali Weber oder Cabanis Weber genutzt Gelegentlich sind sie mit diesen Arten auch gemeinsam in Kolonien 2 Es wird fur moglich gehalten dass sich der Maronensperling zu einem Nistparasiten entwickelt der keine Nester mehr selber errichtet In einer Brutkolonie in der neben 6 000 Brutpaaren des Marmorspatzlings auch 100 Brutpaare des Maronensperlings vorkamen vertrieben die Mannchen des Maronensperlings die Marmorspatzlinge aus den Nester Ein eigener Nestbau durch die Maronensperlinge fand nicht statt sie nutzte auch keine aufgegebenen Nester der Marmorspatzlinge 3 Vergleichbare Verhaltensweisen wurden auch gegenuber dem Zwergweber Schwarzkopfweber und Jackson Weber beobachtet 4 Das Verhalten des Maronensperlings scheint durch die Nestbauaktivitaten der Webervogel ausgelost zu werden Die Mannchen des Maronensperlings bleibt dabei uber mehrere Stunden des Webernestes balzt dort Er greift die zum Nest kommenden Webervogel an wird aber auch von diesen verjagt und gebissen letztlich geben die Webervogel jedoch ihr Nest auf 5 Die Bebrutung des Geleges dauert 13 Tage Das Bruten wird uberwiegend vom Weibchen erledigt das immer nur fur kurze Zeit vom Mannchen abgelost wird Die Brutzeit betragt bei in Gefangenschaft gehaltenen Vogel 18 bis 19 Tage An der Aufzucht der Nestlinge sind dagegen beide Geschlechter beteiligt Die Nestlingszeit betragt 17 Tage Der Maronensperling ernahrt sich von einer Vielzahl an Samereien frisst aber auch Haushaltsabfalle und Insekten Die Nestlingsnahrung besteht vorwiegend aus kleinen Insekten Forschungsgeschichte und Systematik Bearbeiten nbsp Von links nach rechts Jemen Goldsperling mit seinem uberwiegend gelben Gefieder der Braunrucken Goldsperling dessen Gefieder gelb und braun ist und der kastanienbraune MaronensperlingDer Maronensperling wurde 1880 von Gustav Hartlaub im Journal fur Ornithologie erstmals wissenschaftlich als Sorella emini bey beschrieben 6 7 Hartlaub gab der Art das Artepitheton emini bey zu Ehren des deutschstammigen Afrikaforschers und Gouverneur der Provinz Aquatoria Eduard Schnitzer der im Osmanischen Reich als Emin Pascha oder Emin Bey bekannt geworden war Eduard Schnitzer hatte das Belegexemplar entweder im heutigen Suden des Sudans oder in Uganda gesammelt 6 Hartlaubs ungewohnliche Schreibweise des Artephitethons fuhrte dazu dass die Art gelegentlich auch nur als Sorella emini oder Sorella emini bey bezeichnet wurde Hartlaub vertrat die Ansicht dass die ungewohnliche Gefiederfarbe des Maronensperlings und sein Korperbau hinreichend von anderen Passer Arten abwich um die Einordnung in eine eigene monotypische Gattung Sorella zu rechtfertigen Heute wird der Maronensperling jedoch durchgangig in die Gattung Passer eingeordnet Der Maronensperling ist nahe verwandt mit zwei anderen Passer Arten die ebenfalls eine fur eine Passer Art ungewohnliche Gefiederfarbung aufweisen Die Mannchen des Jemen Goldsperlings sind fast vollstandig gelb die Mannchen des Braunrucken Goldsperling weisen einen kastanienbraunen Rucken und ein ansonsten gelbes Gefieder auf Alle drei Arten zeigen sehr ahnliche Verhaltensweisen Besonders auffallig ist dass sie gemeinsam mit dem Moabsperling ein Balzverhalten zeigen bei dem das Mannchen wahrend des Flugelzitterns diese hoch angehoben halt Maronensperling Jemen Goldsperling und Braunrucken Goldrucksperling galten lange als ursprunglichste Arten innerhalb der Gattung Passer mit nur einem verhaltnismassig geringen Verwandtschaftsgrad zum Haussperling und den anderen in der Palaarktis vertretenen schwarzkehligen Sperlingsarten Sie wurden deshalb gelegentlich in die Gattung Auripasser gestellt Untersuchungen der Mitochondrialen DNA weisen jedoch darauf hin dass sowohl der Maronensperling sowie Jemen und Braunrucken Goldsperling entweder von diesen schwarzkehligen Sperlingsarten abstammen oder eng mit ihnen verwandt sind 8 Literatur BearbeitenP Clement A Harris J Davis Finches and Sparrows Helm Identification Guides London 1993 1999 ISBN 0 7136 5203 9 H Bielfeld 300 Ziervogel kennen und pflegen Ulmer Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8001 5737 2 C Hilary Fry und Stuart Keith Hrsg The Birds of Africa Band VII Christopher Helm London 2004 ISBN 0 7136 6531 9 J Denis Summers Smith The Sparrows a study of the genus Passer Calton Staffs England 1988 ISBN 0 85661 048 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maronensperling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Passer eminibey in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 14 Juni 2010 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Passer eminibey in der Internet Bird CollectionEinzelbelege Bearbeiten Fry et al S 35 Fry et al S 35 Fry et al S 35 Fry et al S 35 Fry et al S 36 a b Gustav Hartlaub Ueber einige neue von Dr Emin Bey Gouverneur der Aequatorialprovinzen Aegyptens um Lado Central Afrika entdeckte Vogel In Journal fur Ornithologie 28 Jahrgang Nr 2 April 1880 S 210 214 doi 10 1007 BF02008812 Ernst Hartert Miscellanea Ornithologica Critical Nomenclatorial and Other Notes Mostly on Palaearctic Birds In Novitates Zoologicae 11 Jahrgang 1904 biodiversitylibrary org Luis M Allende Rubio Isabel Ruiz del Valle Valentin Guillen Jesus Martinez Laso Jorge Lowy Ernesto Varela Pilar Zamora Jorge Arnaiz Villena Antonio The Old World sparrows genus Passer phylogeography and their relative abundance of nuclear mtDNA pseudogenes In Journal of Molecular Evolution 53 Jahrgang Nr 2 2001 S 144 154 PMID 11479685 mec es PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maronensperling amp oldid 230713891