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Der Braunrucken Goldsperling Passer luteus ist eine Vogelart aus der Familie der Sperlinge Er gehort zu den wenigen Sperlingsarten die in Europa verhaltnismassig haufig als Ziervogel gehalten werden Braunrucken GoldsperlingBraunrucken Goldsperlinge SudanSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Sperlinge Passeridae Gattung PasserArt Braunrucken GoldsperlingWissenschaftlicher NamePasser luteus Lichtenstein 1823 Mannchen des Braunrucken GoldsperlingsWeibchen des Braunrucken GoldsperlingsDer Braunrucken Goldsperling wird von der IUCN als least concern nicht gefahrdet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Nahrungssuche und Nahrung 4 2 Fortpflanzung 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenDer Braunrucken Goldsperling erreicht eine Korperlange von 12 bis 13 Zentimetern 1 Das Mannchen hat ein goldgelbes Federkleid mit kastanienbraunem Rucken und Schwanz Wahrend der Brutzeit ist der Schnabel schwarz ansonsten ist er genauso wie die Fusse und Laufe fleischfarben Das Weibchen des Braunrucken Goldsperlings ist sandbraun wobei die Korperunterseite etwas heller ist als die Korperoberseite Seine Laute erinnern an die des Haussperlings Die Mannchen des Braunrucken Goldsperlings sind in ihrem Prachtkleid unverwechselbar Der Jemen Goldsperling mit dem der Braunrucken Goldsperling eine Superspezies bildet hat ein dunkleres Gefieder und weist kein Braun auf Das Weibchen weist Ahnlichkeiten mit den Weibchen des Haussperlings und des Maronensperlings auf jedoch ist ihr Gefieder gelblich Von den Weibchen des Jemen Goldsperlings unterscheidet es sich durch die sandbraune Korperoberseite und den Langsstreifen auf dem Mantel 1 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Braunrucken Goldsperlings reicht von Mali in Westafrika bis zum ostafrikanischen Athiopien und dem Sudan und liegt zwischen 12 und 20 N 2 Braunrucken Goldsperlinge leben uberwiegend nomadisierend und bruten opportunistisch dann wenn ihnen die Lebensraumbedingungen dazu Gelegenheit geben Im Senegal und in Mauretanien reicht das Verbreitungsgebiet nicht weiter sudlich als bis zur 500 mm Isohyete im Norden liegt die Verbreitungsgrenze etwa bei der 250 mm Isohyete In niederschlagsreichen Jahren bruten Braunrucken Goldsperlinge jedoch auch in Regionen die normalerweise nur 100 mm Niederschlag pro Jahr aufweisen Seit den 1960er Jahren haben vermutlich die zunehmenden Bewasserungsmassnahmen dazu gefuhrt dass der Braunrucken Goldsperling sein Brutgebiet ausdehnen konnte 3 Lebensraum BearbeitenDie Lebensraume des Braunrucken Goldsperlings sind aride sandige Savannen die mit Dornenbuschen und Baumen locker bestanden sind sowie trockene Waldregionen Er ist kein ausgepragter Kulturfolger sucht jedoch auf Getreidefeldern sowie in Dorfgarten gelegentlich nach Nahrung Braunrucken Goldsperlinge bruten bevorzugt in solchen Regionen die entweder permanente Wasserstellen aufweisen oder wo ihnen Bewasserungsmassnahmen Zugang zu Wasser verschaffen Im Senegal und in Mauretanien kommt der Braunrucken Goldsperling in Regionen mit einer jahrlichen Durchschnittstemperatur von 29 bis 30 Grad vor In Eritrea ist er haufig in mit Akazien schutter bewachsenen Savannen in Hohenlagen unterhalb von 1200 Metern anzutreffen Er besiedelt hier auch die Kustenebene Im Sudan brutet er in der Kustenregion am Roten Meer und meidet bergige Regionen 1 Der Braunrucken Goldsperling hat sich auch menschliche Siedlungen als Lebensraum erschlossen und kommt auf Feldern sowie in Ortschaften vor Lebensweise BearbeitenAusserhalb der Fortpflanzungszeit ist der Braunrucken Goldsperling eine sehr gesellig lebende Art Er ist dann fast immer in losen Trupps von 10 bis 100 Individuen zu beobachten Gelegentlich konnen solche Trupps jedoch auch bis zu 10 000 Individuen umfassen 4 Haufig ist der Braunrucken Goldsperling mit dem Blutschnabelweber Webervogeln der Gattungen Bubalornis oder Ploceus dem Weidensperling der Bandamadine dem Afrikanischen Silberschnabel oder anderen Prachtfinken vergesellschaftet Generell ist er ein scheuer Vogel der schnell auffliegt wenn sich ihm Menschen nahern 5 Zum Komfortverhalten zahlen sowohl ausgiebige Staubbader als auch das Baden in Wasser Zu Beginn der Trockenzeit wenn Nahrung noch ausreichend und weitraumig zur Verfugung steht finden sich nur immer wenige Vogel an einzelnen Rastplatzen ein deren Ort sich permanent verschiebt Gegen Ende der Trockenzeit bilden sich grosse gemeinschaftliche Rastplatze in der Nahe von Wasserstellen und Nahrungsgrunden An einem solchen Rastplatz im Senegal hielten sich 400 000 Braunrucken Goldsperlinge uber ein Gebiet von 20 Hektar verteilt auf Im Niger versammelten sich wahrend der Nacht mehr als eine Million Individuen dieser Sperlingsart auf einem Gebiet von 800 Hektar 5 Als Ruheplatze werden in der Regel dicht gewachsene Dornbusche sowie Baume und Zuckerrohrfelder gewahlt Einige Ruheplatze werden ausserhalb der Fortpflanzungszeit uber einen Zeitraum von funf Monaten immer wieder aufgesucht Den Rastplatz verlassen Braunrucken Goldsperlinge mit Beginn der Morgendammerung Lediglich bei regnerischem Wetter und wahrend der Fortpflanzungszeit sind sie ganztagig aktiv Ausserhalb der Fortpflanzungszeit ruhen sie wahrend der heissesten Zeit des Tages in Baumen und Strauchern unweit ihrer Nahrungsgrunde Fallt gegen 16 Uhr die Temperatur ab suchen sie die Wasserstellen auf um dort zu baden und zu trinken In ihre nachtlichen Ruheplatze fallen sie 60 bis 90 Minuten vor Sonnenuntergang ein 5 Nahrungssuche und Nahrung Bearbeiten Braunrucken Goldsperlinge suchen ihre Nahrung uberwiegend am Boden sie halten sich dabei bevorzugt in der Nahe von Baumen und Strauchern auf die sie zwischen den einzelnen Aktivitatsphasen zum Ruhen wieder aufsuchen Wahrend der Fortpflanzungszeit suchen sie uberwiegend einzeln nach Nahrung und entfernen sich dann nicht allzu weit vom Nistbaum Trupps von fressenden Braunrucken Goldsperlingen sind generell in eine Richtung ausgerichtet die hinteren Vogel uberfliegen dabei regelmassig die vorderen um sich an die Spitze des Trupps zu setzen Samen wird sowohl aus den Ahren gepickt als auch vom Boden aufgelesen Die Nahrung besteht uberwiegend aus Grassamen wie beispielsweise denen von Rispenhirsen und landwirtschaftlichen Anbauprodukten wie Perlhirse Reis und Sorghumhirsen Die Vogel fressen auch Fruchte Tomaten Bluten Insekten Spinnen und Schnecken Die Nestlinge werden mit grossen Insekten und deren Larven gefuttert 5 Fortpflanzung Bearbeiten Braunrucken Goldsperlinge nisten fast ausschliesslich in Brutkolonien die sehr gross sein konnen Im Senegal wurden pro Quadratkilometer 1 000 bis 20 000 in Mali 10 000 und Niger zwischen 12 000 und 57 000 Nester pro Quadratkilometer gezahlt In einem einzelnen Baum konnen sich bis zu 15 Nester befinden 6 Nur die jeweils unmittelbare Nestumgebung wird von den Brutpaaren verteidigt Der Braunrucken Goldsperling ist monogam es ist bislang aber nicht sicher ob die Paarbeziehung langer als fur eine Brutdauer besteht Braunrucken Goldsperlinge sind opportunistische Bruter Sie beginnen mit der Brut wenn nach Regenfall der Boden mit junger Vegetation bedeckt ist und ausreichend Insekten fur die Ernahrung der Jungvogel sowie Wasserstellen zur Verfugung stehen Innerhalb der Kolonie ist das Brutgeschaft nicht synchronisiert die Brutkolonie kann bis zu zwei Monate mit Brutpaaren in unterschiedlichen Stadien des Brutgeschafts bestehen Das Nest ist ein Kugelnest mit seitlichem Eingang Es wird nicht besonders sorgfaltig gebaut das aussen nicht bearbeitete Nistmaterial hangt meist lose herab Braunrucken Goldsperlinge verbauen unter anderem Gras Rinde Blatter Bluten und Federn Das Nest befindet sich gewohnlich in einer Astgabel 1 8 bis 5 0 Meter uber dem Erdboden Der Nestbau wird vom Mannchen eingeleitet das entweder Astchen vom Boden aufliest oder welche von benachbarten Nestern stiehlt 7 Das Gelege besteht aus drei bis vier weisslichen Eiern Es wird elf Tage allein vom Weibchen bebrutet Der mannliche Elternvogel ist jedoch an der Futterung der Nestlinge beteiligt Die Nestlingszeit betragt 15 Tage Systematik BearbeitenMaronensperling Jemen Goldsperling und Braunrucken Goldsperling galten lange als ursprunglichste Arten innerhalb der Gattung Passer mit nur einem verhaltnismassig geringen Verwandtschaftsgrad zum Haussperling und den anderen in der Palaarktis vertretenen schwarzkehligen Sperlingsarten Sie wurden deshalb gelegentlich in die Gattung Auripasser gestellt Untersuchungen der mitochondrialen DNA weisen jedoch darauf hin dass sowohl der Maronensperling als auch Jemen und Braunrucken Goldsperling entweder von diesen schwarzkehligen Sperlingsarten abstammen oder eng mit ihnen verwandt sind 8 Literatur BearbeitenHorst Bielfeld 300 Ziervogel kennen und pflegen Ulmer Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8001 5737 2 C Hilary Fry und Stuart Keith Hrsg The Birds of Africa Band VII Christopher Helm London 2004 ISBN 0 7136 6531 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunrucken Goldsperling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Passer luteus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 4 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 6 Dezember 2010 Einzelbelege Bearbeiten a b c Fry et al S 37 Fry et al S 36 Fry et al S 36 37 Fry et al S 37 38 a b c d Fry et al S 38 Fry et al S 8 Fry et al S 39 Luis M Allende Rubio Isabel Ruiz del Valle Valentin Guillen Jesus Martinez Laso Jorge Lowy Ernesto Varela Pilar Zamora Jorge Arnaiz Villena Antonio The Old World sparrows genus Passer phylogeography and their relative abundance of nuclear mtDNA pseudogenes In Journal of Molecular Evolution 53 Jahrgang Nr 2 2001 S 144 154 PMID 11479685 mec es PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunrucken Goldsperling amp oldid 235894492