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Marlies Flesch Thebesius 13 Marz 1 1920 in Frankfurt am Main 31 Dezember 2018 ebenda 2 war eine deutsche Journalistin Theologin evangelisch lutherische Pfarrerin und Autorin Sie war die Tochter des Frankfurter Chirurgen und Kommunalpolitikers Max Flesch Thebesius 1889 1983 sowie von Amelie Flesch 1894 1984 3 Marlies Flesch Thebesius 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 1 1 Familie 1 2 Kindheit und Jugend 1 3 Studium 1 4 Tatigkeit 1 5 Privates 2 Audio 3 Video 4 Werke 5 Schriften 6 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenFamilie Bearbeiten nbsp Rechts stehend Marlies Flesch Thebesius links ihre Eltern Max und Amelie Foto der spaten 1930er JahreMarlies Flesch Thebesius war die letzte Namenstragerin zweier seit Jahrhunderten in Frankfurt am Main angesiedelter Familien einer judischen und einer evangelischen Ihr Grossvater war Karl Flesch Vater und Grossvater waren evangelisch getaufte Juden die auf der Basis ihrer patriotischen Gesinnung ab 1933 versuchten sich dem Nationalsozialismus anzupassen Dies musste angesichts der Judenfeindlichkeit des Regimes misslingen sie wurden ausgegrenzt bedroht und verfolgt 4 Kindheit und Jugend Bearbeiten Wie zuvor ihre Mutter besuchte Marlies Flesch Thebesius die Frankfurter Anna Schmidt Schule ein privates Gymnasium Ab Herbst 1933 im Alter von 13 Jahren begann Marlies Flesch Thebesius ihren Konfirmandenunterricht an der Frankfurter Dreikonigsgemeinde obwohl die Familie eigentlich zur Lukasgemeinde zahlte 5 Dies war darauf zuruckzufuhren dass der Pfarrer der Dreikonigsgemeinde Martin Schmidt der gleichzeitig seelsorgerlich fur das evangelische Krankenhaus zustandig war in dem Max Flesch Thebesius als leitender Chirurg wirkte sich gegen dessen Entlassung eingesetzt hatte ohne Erfolg 6 Wahrend der Zeit des Kirchenkampfes fand Marlies Flesch Thebesius einen gewissen Trost in der Haltung des Pfarrernotbundes der sich gegen die Ubernahme des Arierparagraphen vom 5 April 1933 fur die Beschaftigten in der Kirche aussprach weit mehr jedoch in der Haltung der Bekennenden Kirche die im Fruhsommer 1934 gegrundet worden war Im Winter 1934 35 horte Marlies Flesch Thebesius an den Sonntagnachmittagen die Reden fuhrender Protagonisten der Bekennenden Kirche in der Frankfurter Paulskirche darunter mehrere von Martin Niemoller Ihre Konfirmation am 31 Marz 1935 erlebte Marlies Flesch Thebesius als schonsten Tag ihres bisherigen Lebens wie sie damals in ihrem Tagebuch notierte 7 Studium Bearbeiten Nach dem Abitur nahm sie ein Anglistik und Italienisch Studium an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin auf Wahrend des Zweiten Weltkrieges war sie als Ubersetzerin bzw Dolmetscherin in Italien tatig 1957 entschloss sie sich ein zweites Studium zu beginnen das der Theologie Retrospektiv beschrieb sie diese Entscheidung als besten Entschluss ihres Lebens Tatigkeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde sie zunachst Journalistin womit sie ihren ersten Berufswunsch realisieren konnte Sie arbeitete bei der Deutschen Nachrichtenagentur DENA sowie spater bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und begleitete den Wiederaufbau der Stadt Dann jedoch entschloss sie sich ihre Heimatstadt in der sie und ihre Familie so bekannt waren zu verlassen In Hamburg arbeitete sie vier Jahre fur das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt bis sie feststellte dass ihr ursprunglicher Lebensentwurf Beruf Ehe Kinder nicht aufzugehen schien denn eine Liebe hatte sich bislang nicht eingestellt Sie kehrte der schreibenden Zunft den Rucken und uberlegte kunftig ein umfassend religioses Leben zu fuhren beispielsweise in einem Diakonissenhaus oder einer Kommunitat 8 Nach der Ordination in der Evangelischen Landeskirche in Baden im Jahr 1963 arbeitete sie ab 1965 als Leiterin des Diakonischen Jahres in der Evangelischen Kirche im Rheinland Im Jahr 1972 kehrte sie nach Frankfurt am Main zuruck wurde Pfarrerin der Paulsgemeinde und Beauftragte fur Mission und Okumene der Propstei Frankfurt am Main 9 Mit 63 Jahren im Jahr 1983 ging Marlies Flesch Thebesius in den Ruhestand um ihre beiden Leidenschaften die Theologie und das Schreiben miteinander zu verbinden Von da an widmete sie sich den Biografien christlicher Frauen ihrer Generation die gegen den Nationalsozialismus aktiv waren Im Alter von 65 Jahren demonstrierte sie auf der Strasse gegen das Apartheid Regime Sudafrikas Sie beschaftigte sich intensiv mit dem Verhaltnis der christlichen Kirchen und der Theologie zum Judentum und nahm bis ins hohe Alter als Referentin an Tagungen zu dieser Thematik teil 10 2005 erhielt sie den Leonore Siegele Wenschkewitz Preis nbsp Amtshaus der ehemaligen Wasserburg in SachsenhagenPrivates Bearbeiten Bereits 1978 hatte sie zusammen mit der Familie Muller Reissmann das Amtshaus der ehemaligen Wasserburg Sachsenhagen erworben welche in den Folgejahren umfassend renoviert wurde 11 12 Miteigentumerin Claudia Muller Reissmann Tochter von Wolfgang Weber wurde anschliessend von Marlies Flesch Thebesius adoptiert Audio BearbeitenMein Urgrossvater und ich Von James Kruss Horspiel fur Kinder ab 8 Mit Uwe Friedrichsen u v a Bearbeitet von Marlies Flesch Thebesius Norddeutscher Rundfunk Hamburg 1960 2010 ISBN 978 3 89813 960 1 Video BearbeitenEnzio Edschmid Marlies Flesch Thebesius Das Widerspruchliche ist Teil des Wahrhaftigen 13 Werke BearbeitenEin Gefuhl der Fremdheit Briefwechsel zwischen Elisabeth Schmitz und Karl Barth In Manfred Gailus Hrsg Elisabeth Schmitz und ihre Denkschrift gegen die Judenverfolgung Wichern Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 88981 243 8 mit Friedrich Karl Barth Matthias Benad Folkmar Braun Weil du krank bist Texte Lieder Spruche Gebete Bilder zum Betrachten Eschwege und Schubert ZDB ID 2318595 8 Getroster Tag Texte zum Nachdenken Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main 1994 ISSN 0016 934X Blume der Steppe Das Leben der Pfarrerin Erica Kuppers 1891 1968 Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 922179 23 1 mit Joachim Proescholdt Hrsg Evangelische Personlichkeiten in Frankfurt am Main zur 1200 Jahrfeier der Stadt Frankfurt am Main Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 922179 27 4 mit Helga Engler Heide Hrsg Frauen im Talar Ein Stuck Frankfurter Kirchengeschichte Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 922179 29 0 Hauptsache Schweigen ein Leben unterm Hakenkreuz Radius Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 87173 770 4 Neuausgabe als Hauptsache Schweigen Eine Familiengeschichte Autobiographie 1920 1945 im Societats Verlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 7973 1117 7 Zu den Aussenseitern gestellt Die Geschichte der Gertrud Staewen 1894 1987 Wichern Verlag Berlin 2004 ISBN 3 88981 159 0 Schriften BearbeitenErica Kuppers In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 776 777 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Astrid Standhartinger Marlies Flesch Thebesius In Hannelore Erhart Hrsg Lexikon fruher evangelischer Theologinnen Biographische Skizzen Neukirchener Neukirchen Vluyn 2005 S 113 Peter Hanack Eintreten fur die Gerechtigkeit In FR online 3 Januar 2019 abgerufen am 3 September 2019 Flesch Thebesius Max Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Filmpremiere in neuen alten Gemauern In frankfurt de 18 Mai 2012 archiviert vom Original am 26 April 2014 abgerufen am 3 September 2019 Reden uber das Schweigen Die Botschaft der Marlies Flesch Thebesius aus Frankfurt In roemer9 de Archiviert vom Original am 3 Dezember 2012 abgerufen am 3 September 2019 Vortrag uber Marlies Flesch Thebesius In fnp de Archiviert vom Original am 8 April 2016 abgerufen am 3 September 2019 Getauft ausgestossen vergessen In fnp de 29 Januar 2012 archiviert vom Original am 6 Februar 2012 abgerufen am 3 September 2019 Pfarrer Martin Schmidt mit Ehefrau im Jahr 1960 In ffmhist de Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 3 September 2019 Foto Marlies Flesch Thebesius Mitte in weissem Kleid am 31 Marz 1935 frisch konfirmiert In 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