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Die Marktkirche St Benedikti ist ein Kirchengebaude der evangelischen Kirchengemeinde in Quedlinburg St Benedikti Ansicht von WestenInnenansicht mit Hochaltar und KanzelEingang zur Kalandskapelle mit Konig David Figur 1663 einst Stutze der Orgelempore Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Glocke 5 Sonstiges 6 Oberpfarrer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie als Hallenkirche mit achteckigen Pfeilern und einem spatgotischen Chor aus dem 15 Jahrhundert erhaltene Marktkirche St Benedikti wurde zuerst 1233 urkundlich erwahnt ist aber wesentlich alter da sie bereits 1173 geweiht wurde und noch romanische Reste zeigt So befindet sich im sudlichen Seitenschiff ein vermauertes romanisches Fenster und auch im Turmwerk sind romanische Fenster erhalten Die beiden Westturme der Marktkirche weisen unterschiedliche Hohen auf Wahrend der Nordturm auch heute noch wie ursprunglich 60 m in die Hohe ragt ist der Sudturm brandbedingt einige Meter niedriger Beide Turme waren am 29 April 1901 samt Turmerwohnung abgebrannt wurden spater jedoch wieder originalgetreu aufgebaut Die Turmebene der ehemaligen Turmerwohnung ist seit einigen Jahren wieder begehbar und bietet einen Rundblick auf die Altstadt nach Osten Suden und Westen Die Kirche ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen Ausstattung BearbeitenDie Kanzel wurde 1595 von der Familie v Stamer gestiftet Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1648 Der Hochaltar aus dem Jahr 1700 der das Ostergeschehen thematisiert wurde nach einem Entwurf des Mathematikprofessors Leonhard Christoph Sturm aus Wolfenbuttel von dem Braunschweiger Bildhauer Joachim Querfurt angefertigt Im sudlichen Seitenschiff befindet sich noch ein spatgotischer Flugelaltar um 1500 Den zentralen Blickfang im Mittelschrein bilden die fast lebensgrossen Figuren der Pieta trauernde Maria mit dem toten Jesus des heiligen Benedikt und des heiligen Nikolaus In der im Ostteil des nordlichen Seitenschiffs gelegenen Kalandskapelle sind mehrere sehenswerte Grabsteine Pfarrerbilder und ein spatgotischer Marienaltar um 1480 zu finden Der Name der Kapelle leitet sich von dem wohltatigen Orden des Mittelalters Kaland ab dessen Mitglieder sich immer am ersten Tag des Monats romisch den Kalenden hier trafen Altare in St Benedikti nbsp Hochaltar von 1700 nbsp Marienaltar von 1480 nbsp Vesperaltar um 1500Orgel Bearbeiten nbsp Die Rover OrgelDie Existenz einer Orgel in St Benedikti wird erstmals fur die Zeit um das Jahr 1510 erwahnt Zum grossen Reformationsjubilaum im Jahre 1717 existierten dann scheinbar zwei Orgeln die aufeinander abgestimmt waren und gemeinsam musizieren konnten das grossere der beiden Instrumente hatte 2 928 Pfeifen und war mit der Silbermann Orgel der Frauenkirche in Dresden und der Domorgel im Freiberger Dom vergleichbar 1834 wurde dieses Instrument durch einen Neubau ersetzt 1 Die heutige Orgel wurde 1888 von der Orgelbauanstalt Ernst Rover in Hausneindorf als Op 10 geschaffen Das Instrument ist weitgehend original erhalten 1917 mussten die Prospektpfeifen aus Zinn fur Kriegszwecke abgegeben werden sie wurden spater durch Nachbauten in Zink ersetzt In den 1950er und 1960er Jahren wurden 5 Register des Brustwerks II Manual im Sinne der Orgelbewegung verandert barockisiert 2 Das Instrument hat 51 Register 3 310 Pfeifen und eine Transmission auf Kastenladen verteilt auf drei Manualwerke und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind pneumatisch Hinter der Orgel befindet sich die grosse original erhaltene Balganlage sie wird durch einen spater erganzten Windmotor in einer seitlichen Kammer mit Wind versorgt Der Spieltisch steht frei mittig vor der Orgel der Organist blickt zum Altar Von Oktober 2018 bis Juni 2020 wurde die Orgel grundlegend durch die Orgelbaufirma Jehmlich 3 restauriert Die veranderten Register des zweiten Manuals wurden dabei wieder dem historischen Original nachgebildet Die Einweihung fand am 13 und 14 Juni 2020 statt I Hauptwerk C g 0 1 Prinzipal 16 0 2 Bordun 16 0 3 Prinzipal 0 8 0 4 Gamba 0 8 0 5 Gemshorn 0 8 0 6 Hohlflote 0 8 0 7 Gedackt 0 8 0 8 Oktave 0 4 0 9 Harmonieflote 0 0 4 10 Quinte 0 2 2 3 11 Oktave 0 2 12 Mixtur IV13 Scharff III14 Cornett IV15 Trompete 16 16 Trompete 0 8 II Brustwerk C g 17 Bourdon 16 n A 1 18 Prinzipal 0 8 19 Rohrflote 0 8 20 Salicional 0 8 n A 2 21 Gedackt 0 8 22 Traversflote 0 0 4 23 Oktave 0 4 24 Quinte 0 2 2 3 n A 3 25 Oktave 0 2 n A 4 26 Mixtur IV27 Klarinette 0 8 n A 5 III Oberwerk C g 28 Lieblich Gedackt 0 16 29 Geigenprinzipal 0 8 30 Fernflote 0 8 31 Violine 0 8 32 Aeoline 0 8 33 Vox Celeste 0 8 34 Oktave 0 4 35 Zartflote 0 4 36 Waldflote 0 2 37 Mixtur III Pedal C f138 Untersatz 32 39 Prinzipal 16 40 Violon 16 41 Subbass 16 42 Gedacktbass Nr 28 0 16 43 Quinte 10 2 3 44 Oktavbass 0 8 45 Flotenbass 0 8 46 Gedacktbass 0 8 47 Cello 0 8 48 Oktave 0 4 49 Cornett III50 Posaune 16 51 Trompete 0 8 52 Clairon 0 4 Koppeln II I III I III II I P II P Spielhilfen Feste Kombinationen pp p mf f ff tutti Koppeln ab Anmerkungen n Im Zuge der letzten Restaurierung entsprechend der originalen Disposition rekonstruiertes Register nach Veranderungen in den 1950er 1960er Jahren Zwischenzeitlich umgebaut zu Waldflote 2 Zwischenzeitlich umgebaut zu Quinte 2 2 3 Zwischenzeitlich umgebaut zu Terz 1 3 5 Zwischenzeitlich umgebaut zu Sifflote 1 Zwischenzeitlich umgebaut zu Nasard 1 1 3 Glocke BearbeitenDie einzig verbliebene Kirchenglocke der Kirche wird Taufglocke genannt und ist der Muttergottes geweiht Die fast zwei Tonnen schwere Glocke wurde im 13 Jahrhundert gegossen und tragt an der Schulter den Englischen Gruss in Form einer feinen geritzten Majuskelinschrift Auf der Flanke ist ein Relief der thronenden Muttergottes mit Christuskind eingegossen Das leere Stuhlgefach und das darin befindliche Joch sind der Rest der ehemals grossten Glocke Diese wurde 1708 von Christian Ludewig Meyer aus Braunschweig gegossen war aber bereits ein zweiter Umguss einer aus dem Jahre 1304 stammenden Glocke Mit einem Durchmesser von 2 26 Metern gehorte sie zu den grossten Glocken Mitteldeutschlands Sonstiges Bearbeiten nbsp Renaissance Epitaph des Freiherrn Heinrich von Bortfeld 1576 Zwischen 1711 und 1714 wirkte der Komponist Gottfried Kirchhoff als Organist in der Kirche unter dem Director musices Christian Friedrich Rolle 1709 1721 Von 1757 bis 1764 war der spater bekannte Padagoge Friedrich Gabriel Resewitz Pfarrer der Benediktikirche Spater war als Oberprediger und Superintendent an der Kirche Johann Heinrich Fritsch 1772 1829 tatig der die erste vollstandige Chronik Quedlinburgs Geschichte des vormaligen Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg 1828 verfasste Durch das Sponsoring einer belgischen Gasfirma wird die Marktkirche seit Juni 2009 nachts angestrahlt Kleine Fuhrungen durch Kirche und Turmwerk sind taglich moglich Dach und Dachstuhl der Kirche sind als Fauna Flora Habitat FFH fur die Grosse Mausohr Fledermause ausgewiesen 4 Nordlich der Kirche befindet sich als letzter Rest der Grabanlagen des ehemaligen Marktfriedhofs das 1726 entstandene Goetzsche Mausoleum Zeitweise diente das weiter nordlich gelegene Haus Breite Strasse 18 als Pfarrhaus der Gemeinde 5 Im Haus Marktkirchhof 16 befand sich die Knaben Burgerschule der Gemeinde 6 Oberpfarrer Bearbeiten1539 1545 Andreas Ernst 154 1565 Johann Majus 1565 1570 Johann Regius 1571 1577 Johann Brendelin 1577 1598 Bartholomaus Bertram 1598 1612 Andreas Brand 1612 1635 Martin Titius 1635 1646 Andreas Freytag 1647 1656 Johann Hofer 1657 1661 Daniel Heimburger 1662 1684 Jacob Nicolaus Roser 1684 1689 Jacob Roser 1690 1698 Sethus Calvisius der Jungere 1699 1701 Gerhard Meier 1703 1722 Friedrich Ernst Kettner 1723 1733 Joachim Quenstedt 1734 1749 Johann Rottger Himme 1749 1757 Heinrich Meene 1757 1767 Friedrich Gabriel Resewitz 1767 1769 Johann Gottlieb Lindau 1769 1794 Georg Christoph Hallensleben 1795 1804 Wilhelm Christoph Besser 1804 1829 Johann Heinrich Fritsch 1830 1850 Wilhelm Schmidt 1851 1867 Ferdinand Heinisch 1868 1872 Anton Schmidt 1873 1905 Johann Martin Gottfried Ludwig Busch 1906 1927 Wilhelm Koch 1928 1947 Hans von Stein 1933 vereinigt als Erste Pfarrstelle St Blasii Benedikti 1948 1971 Friedrich CaesarLiteratur BearbeitenAntje Diener Staeckling Der Himmel uber dem Rat Zur Symbolik der Ratswahl in mitteldeutschen Stadten Halle Saale 2008 Studien zur Landesgeschichte Bd 19 Joachim Wolf Die Marktkirche St Benedikti in Quedlinburg Herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde St Blasii Benedikti Quedlinburg in Verbindung mit dem Rheinischen Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz RVDL u a Koln u a 1997 ISBN 3 88094 543 8 Joachim Wolf Quedlinburg Marktkirche St Benedikti Welterbe der UNESCO Fotos von Gregor Peda Red Christina Pfeffer Kunstverlag Peda Passau 2005 ISBN 3 89643 598 1 Peda Kunstfuhrer 598 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Benedikti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde Quedlinburg Marktkirche St BenediktEinzelnachweise Bearbeiten Erganzende Informationen zur Geschichte Memento des Originals vom 15 Juni 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www netzwerkit de Nahere Informationen zur Orgel Memento vom 25 Mai 2013 im Internet Archive auf der Website des Quedlinburger Musiksommers Martkirche Ev Kirchengemeinde Quedlinburg Abgerufen am 24 Oktober 2019 C Senula Erweiterung Industrie u Gewerbegebiet Magdeburger Strasse Quedlinburg 2010 S 44 PDF 842 KB Hans Hartmut Schauer Quedlinburg Fachwerkstadt Weltkulturerbe Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00676 6 Seite 34 Hans Hartmut Schauer Quedlinburg Fachwerkstatt Weltkulturerbe Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00676 6 Seite 81Kulturdenkmale am Marktkirchhof in Quedlinburg Marktkirchhof 1 Sankt Benedikti Kirche Marktkirchhof 2 Marktkirchhof 5 Marktkirchhof 6 Marktkirchhof 7 9 Marktkirchhof 10 Marktkirchhof 11 Marktkirchhof 12 Marktkirchhof 13 Marktkirchhof 14 Marktkirchhof 15 Marktkirchhof 16 Marktkirchhof 17 Marktkirchhof 18 Goetzsches Mausoleum 51 790252777778 11 142277777778 Koordinaten 51 47 24 9 N 11 8 32 2 O Normdaten Geografikum GND 4666687 4 lobid OGND AKS VIAF 241875254 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Benedikti Quedlinburg amp oldid 233669701