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Das Marinehaus ist ein historisches Gebaude in Berlin Bezirk Mitte in der Luisenstadt Am Kollnischen Park 4 4a Markisches Ufer 48 50 Der unter Denkmalschutz stehende Putzbau wurde 1908 1909 nach Planen des Architekten Otto Liesheim errichtet MarinehausMarinehaus an der Ecke Markisches Ufer undAm Kollnischen ParkDatenOrt Berlin MitteArchitekt Otto LiesheimBauherr Berliner KriegervereinBaustil NeorenaissanceBaujahr 1908 1909Koordinaten 52 30 50 5 N 13 24 56 O 52 514017 13 415551 Koordinaten 52 30 50 5 N 13 24 56 OBesonderheitenbereits mehrfach baulich verandert Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 1908 bis 1945 2 2 1945 bis 1989 2 3 1989 bis 2011 2 4 Seit den 2010er Jahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur Bearbeiten nbsp Marinehaus 1909Die ursprunglich durch Risalite stark gegliederte und im Stil der Neorenaissance dekorierte Fassade besteht aus hochrechteckig gefassten gereihten Fenster mit Rundbogenoffnungen die uber zwei Etagen reichen Der Sockelbereich ist rundherum rustifiziert Im Inneren des Gebaudes gibt es eine grosszugige Treppenanlage der grosse Festsaal im Obergeschoss ist ahnlich wie der Hauptraum einer Kirche gestaltet worden Ein Tonnengewolbe mit kassettierter Oberflache schliesst ihn ab Eine Empore zieht sich um drei Seiten herum Dort wo sich in Kirchen der Chorraum befindet hat der Architekt eine Buhne einbauen lassen Daruber ist ein Wandgemalde in Halbrundform gestaltet 1 Im Jahr 1984 erfolgten Veranderungen der Bausubstanz durch massive Umbauten vor allem der markante Turmaufsatz wurde entfernt und die Giebelformen zur Strassenseite hin geandert An der eingezogenen Gebaudeecke befindet sich ein Schmuckbrunnen der seit langem nicht mehr in Betrieb ist Geschichte Bearbeiten1908 bis 1945 Bearbeiten Das Gebaude wurde fur die Berliner Kriegerheim GmbH errichtet und besass zuerst die Adresse Am Kollnischen Park 9 Brandenburger Ufer 1 2 Nachdem aus dem Kriegerverein der Marineverein geworden war diente das Gebaude bis 1918 als Vereinshaus einer kaiserlichen Marineeinheit Nach diesem Verein erhielt das Haus seinen Namen 3 nbsp Gedenktafel am MarinehausWahrend der Novemberrevolution hatte im Jahr 1919 der Stab der Volksmarinedivision im Marinehaus seinen Sitz Darauf weist eine Gedenktafel am Gebaude hin Das Marinehaus wechselte im Verlauf seiner Geschichte mehrfach den Besitzer Die Berliner Landesversicherungsanstalt als neuer Eigentumer liess es in den 1920er Jahren zum Burogebaude mit einer Gaststatte umbauen nbsp Blick in den Schankraum des Marinehauses 1977In den 1930er Jahren eroffnete am Markischen Ufer im Erdgeschoss des Gebaudes eine offentliche Gaststatte mit dem Namen Marinestube 4 Inhaber und Eigentumerin der Gaststatte war eine Frau A Sens 5 1945 bis 1989 Bearbeiten Ab 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs war das Haus Sitz der Verwaltung der Sozialversicherung der SBZ spater der DDR Nach der Verstaatlichung der Versicherungen gelangte das Gebaude an den FDGB der ab 1951 Trager der DDR Sozialversicherung war In der DDR Zeit betrieb der Konsum die Gaststatte Marinehaus die mit passenden Dekorationen ausgestaltet wurde Auch in dieser Zeit fuhrte ein Inhaber die Gaststatte privat weiter 6 1989 bis 2011 Bearbeiten Nach dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung wurde der FDGB aufgelost und das Haus bis auf die Gaststatte leergezogen es ging an die Landessozialversicherung zuruck Im Jahr 1993 hatte das Land Berlin das Gebaude gekauft Es sollte zu Verwaltungszwecken umgebaut werden woraus jedoch nichts wurde So erhielt der Liegenschaftsfonds Berlin das Gebaude zum Weiterverkauf Kaufinteressenten fanden sich allerdings nicht Schliesslich entschied der Senat im Jahr 2007 den nun mehr als 20 Jahre ungenutzten grossen Saal in den oberen Etagen als Erweiterungsbau an das Markische Museum anzuschliessen Es sollte ein Forum Zeitgeschichte beherbergen Fur den Umbau fand im Jahr 2008 ein Architektenwettbewerb statt den das Londoner Buro Stanton Williams gewonnen hatte 7 8 Die Bausumme fur die 5 000 7 000 Quadratmeter grosse Ausstellungsflache sollte 23 4 Millionen Euro betragen Nach Detailplanungen und Massnahmen zur Entkernung des Gebaudes stellte sich 2011 heraus dass der Saal im Marinehaus wider Erwarten nur begrenzte Moglichkeiten fur die Umnutzung zum Museum im geforderten Flachen und Nutzungsprofil biete Das Projekt musste deshalb abgesagt werden obwohl bereits Planungskosten von fast drei Millionen Euro entstanden waren Die Gaststatte wurde von Stefan Pfannschmidt und Michael Hartwig gekauft modernisiert und weiter betrieben 5 Seit den 2010er Jahren Bearbeiten 2018 wurde ein weiterer Wettbewerb mit dem gleichen Nutzungsziel ausgeschrieben aus dem das Kopenhagener Architekturburo Adept als Sieger hervorging 3 Im September 2017 wurde eine Finanzierungsvereinbarung zwischen der Bundesregierung dem Senat von Berlin und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin unterzeichnet 9 Das Marinehaus wird zusammen mit dem Markischen Museum den Kern eines Museums und Kreativquartiers am Kollnischen Park bilden und als Zentrum musealer und kultureller Aktivitaten die Angebote des Markischen Museums erganzen und erweitern 10 Die Bauarbeiten sollen 2022 beginnen Literatur BearbeitenBerliner Architekturwelt 1910 S 238 Abb und Angabe des Architekten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marinehaus Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag 09035353 in der Berliner Landesdenkmalliste Berliner Architekturwelt Heft 6 S 228 Grundrisse Erdgeschoss und 1 Obergeschoss Schwarz Weiss Fotografien Aussen und Innenansichten Einzelnachweise Bearbeiten Gemass den Abbildungen in der Zeitschrift Architekturwelt Am Kollnischen Park In Berliner Adressbuch 1910 3 S 411 a b Neues Konzept fur das Marinehaus kommt aus Kopenhagen In Der Tagesspiegel 17 November 2018 Sens A In Berliner Adressbuch 1935 II S 223 a b Geschichte des Marinehauses Website der Gaststattenbesitzer abgerufen am 10 Januar 2022 Marinehaus gt A Sens Inh Markisches Ufer 48 In Berliner Adressbuch 1965 5 Teilnehmerverzeichnis S 112 Millionen fur das Marinehaus Erweiterung des Stadtmuseums In Berliner Zeitung 18 Oktober 2007 Entscheidung des Architektenwettbewerbs zur Erweiterung des Berliner Stadtmuseums stadtentwicklung berlin de Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet Website Stadtmuseum Berlin Das Marinehaus Website Stadtmuseum Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marinehaus amp oldid 223908706