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Der Marienkronungsaltar ist ein spatgotisches Schnitzwerk in der Stralsunder Marienkirche Bis auf eine sind alle Figuren und alle Schmuckelemente aus Hartholz geschnitzt Dies wurde im Stil der Spatgotik farblich gefasst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Altar 2 1 Altarschrein 2 2 Predella Altarsockel 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Der Marienkronungsaltar in der Stralsunder MarienkircheDer Hochaltar wurde um 1440 von einem unbekannten Meister gefertigt Im vorpommerschen Ort Dorow einem im 15 Jahrhundert viel volkreichen Ort unterhielten die von hier aus die Umgebung christianisierenden Zisterziensermonche eine Kirche Wilhelmskirche die drei Altare enthielt Einer dieser Altare war der Behr sche Marienkronungsaltar Aus einer Urkunde des Schweriner Bischofs Konrad von Schwerin die auf den 30 Juni 1498 datiert ist geht hervor dass der Marienkronungsaltar von einem Mitglied der Familie Behr gestiftet wurde Der ausfuhrende Meister wird allerdings nicht genannt Im Zug der Reformation in Pommern 1534 wurde Dorow entvolkert und die Kirche zerfiel der Marienkronungsaltar wurde zusammen mit den beiden anderen Altaren in der Andreaskapelle in Nehringen entweder aufgestellt oder nur zwischengelagert es existieren daruber keine Aufzeichnungen Ab 1596 wurde die Kirche Deyelsdorf erbaut die 1606 unter Caspar Behr vollendet wurde In diese turmlose Kirche wurde der Marienkronungsaltar eingebaut Im Jahr 1710 wurde die spatgotische Mittelgruppe des Altars durch eine barocke Figurengruppe ersetzt 1870 verkaufte die Gemeinde Deyelsdorf den Altar an den Grafen Ulrich von Behr Negendank Dieser erteilte den Berliner Brudern Hohlbein den Auftrag den Altar zu restaurieren Die Gebruder konzipierten die Arbeiten und begannen sie auch fort und zu Ende gefuhrt wurden sie jedoch von anderen Meistern der Stralsunder Firma Mackenthun und Sohn Dieser Firma sind dabei Vertauschungen der Figuren unterlaufen Barbara steht auf dem Platz der Hedwig Maria Agyptiaca auf dem Platz der Barbara 1878 war diese Restaurierung abgeschlossen Im Zuge der Restaurierung wurde auch wieder die originale Mittelgruppe eingefugt Wahrend einer kunstgewerblichen Messe kam der Altar 1879 erstmals nach Stralsund und wurde in der dortigen Nikolaikirche ausgestellt Im Jahr 1881 wurde der Altar nach Semlow gebracht und im selben Jahr in der vom Grafen Behr von Negendank fur sich gebauten Kapelle Semlow aufgestellt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Marienkronungsaltar der Kirchengemeinde Semlow zum Eigentum ubergeben Er wurde in dieser Zeit durch Feuchtigkeit stark beschadigt Eine Sanierung war zu DDR Zeiten aus Kostengrunden nicht moglich Auf Drangen der Kirchengemeinde und des Institutes fur Denkmalpflege der DDR wurde der marode Altar am 14 September 1971 wieder nach Stralsund gebracht und im Turm der Jakobikirche eingelagert Die Umstande der Lagerung erwiesen sich allerdings als unsachgemass Nach Verhandlungen des Pfarrers Johannes Seibt ab 1972 stimmte die Kirchgemeinde Semlow 1973 der Uberlassung des Altars als Dauerleihgabe an die Stralsunder Gemeinde von St Marien zu Nach einer Restaurierung sollte der Altar im Chor der Marienkirche aufgestellt werden Am 30 Oktober 1973 erfolgte die Einlagerung des Altars in der Apollonienkapelle an der Marienkirche 1977 begann der Stralsunder Maler und Restaurator Hermann Lindner mit der Restaurierung wobei es aber aus finanziellen Grunden nur zu einer Farbfestigung kam Erst im Jahr 1992 ermoglichte eine Spende der Einwohner Kiels der Partnerstadt Stralsunds die Restaurierung der Predella Die Spendenaktion war vom Kieler Stadtischen Kultursenat initiiert worden Nach der Aufstellung der sanierten Predella im Hohen Chor der Marienkirche kamen weitere Spenden zudem engagierte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sehr stark Dadurch konnte der Altar 1995 im Chor der Stralsunder Marienkirche aufgestellt werden im Jahr 1999 wurden die Restaurierungsarbeiten endgultig beendet Am 26 September 1999 wurde der Altar durch den Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche Eduard Berger geweiht und in den Gemeindedienst ubergeben Der Altar BearbeitenDer Altar besteht aus einem Altarschrein in Form eines Triptychons der auf einem Sockel der Predella steht Altarschrein Bearbeiten Der Altarschrein ist 2 30 m hoch Bei geoffneten Seitenflugeln ist er 5 69 m breit bei geschlossenen Flugeln 2 84 m breit Der Mittelschrein zeigt die Kronung Marias die betend zwischen Gottvater und Jesus Christus sitzt Diese Figuren sind jeweils 1 26 m hoch Zu beiden Seiten dieser Dreiergruppe stehen in zwei Reihen ubereinander angeordnet 24 Figuren Hierbei handelt es sich um Apostel und Heilige Die Hohe dieser Figuren betragt jeweils 63 cm Sie sind mit Namensbezeichnung aber ohne inhaltlich geplante Anordnung unter Kielbogenbaldachinen gestellt Es handelt sich jeweils aus der Betrachtersicht von links oben nach rechts unten um die Apostel Jacobus d J Philippus Thomas Petrus Simon Zelotes Andreas Taddaus Jacobus d A Johannes Paulus Bartholomaus und Matthaus und die Heiligen Clara Johannes Baptista Catharina Franziscus Bonifacius Bartholdus Anthonius Georgus Ludovicus Barbara Henricus und Maria Agyptica Da den Restauratoren bei der Restaurierung im 19 Jahrhundert eine Verwechslung der Figuren unterlaufen war tragt die Barbara falschlich den Namen der Hedwig und Maria Agyptica den Namen der Barbara Zwischen den Figuren standen ursprunglich jeweils 21 cm hohe Filialfiguren von denen allerdings acht verloren gegangen sind wahrscheinlich durch Diebstahl nbsp Schrein nbsp Predella nbsp linker Flugel nbsp rechter FlugelPredella Altarsockel Bearbeiten Die Predella ist 3 77 m breit und 88 cm hoch Sie weist funf rundbogige verzierte Nischen auf Die mittlere der funf Nischen ist ein vergitterter Schrein auf dessen Flugelturen eine auf rotem Grund gemalte Monstranz zu sehen ist In den vier ubrigen Nischen stehen die lateinischen Kirchenvater Ambrosius Gregorius Hieronymus und Augustin Literatur BearbeitenChristoph Lehnert Der Marienkronungsaltar in St Marien Stralsund Stralsund 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkronungsaltar Stralsund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Marienkronungsaltar in der Landesbibliographie MV Der Altar auf den Seiten der St Marien Gemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkronungsaltar Stralsund amp oldid 223554554