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Die Kirche Deyelsdorf ist ein Kirchengebaude in der Gemeinde Deyelsdorf Sie stammt aus dem 17 Jahrhundert Kirche in Deyelsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gemeinde 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde in den Jahren 1601 bis 1606 im Auftrag Caspar von Behrs nach dem Vorbild der Torgauer Schlosskapelle als Querkirche gebaut 1872 wurde sie unter Heinrich Thormann in Formen der Neurenaissance stark umgebaut In diesem Jahr wurden auch das Rundfenster in der Ostwand der Emporenaufgang an der Ostwand das Sudportal die Putzquaderung an den Ecken und die Putzfriese erneuert Wahrend der Kirchenpatron die Kirche von Osten uber eine gesonderte Aussentreppe die zu einer massiven Empore fuhrte erreichte betrat die restliche Gemeinde den unteren Teil der Kirche von Westen her durch den Turm Beschreibung BearbeitenDer dreijochige verputzte Saalbau besitzt am Ostgiebel Rundbogenluken Lisenen und Fialturmchen Ahnlich ist der Westgiebel gestaltet Der backsteinsichtige Turm ist viergeschossig ausgefuhrt Er besitzt Eckquaderung ein Rundbogenfries und einen Spitzhelm Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung zahlen flache Kreuzgratgewolbe mit ornamentaler Bemalung Zu den Sehenswurdigkeiten gehoren eine aus dem Jahr 1820 stammende aus Marmor gefertigte Skulptur des segnenden Christus eine Kopie nach Bertel Thorvaldsen sowie Kanzel Gemeindegestuhl und Taufstein aus derselben Zeit Das Predigergestuhl wurde im 17 Jahrhundert gefertigt Der Kanzelkorb befindet sich in Franzburg Der gotische Marienkronungsaltar der noch aus der Vorgangerkirche stammte kam nach 1870 uber Ulrich von Behr Negendank zunachst nach Semlow in die Behrsche Gruftkapelle Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er nach Stralsund gebracht wo er heute in der Marienkirche steht Orgel Bearbeiten nbsp Die Deyelsdorfer Schnitger Mehmel OrgelDie Orgel in ihrer ursprunglichen Gestalt wurde wie erst kurzlich entdeckt 1694 von Arp Schnitger als Hausorgel fur Johann Friedrich Mayer angefertigt Mayer wirkte zu dieser Zeit als Hauptpastor an der Hamburger Hauptkirche St Jacobi in der Arp Schnitger 1693 eine grosse Orgel vollendet hatte Nach Antritt einer neuen Stelle nahm Mayer das Instrument nach Greifswald in sein dortiges Privathaus mit Ihr Verbleib nach Mayers Tod 1712 ist fur etwa drei Jahrzehnte ungewiss Anschliessend im Jahr 1741 42 wurde sie von Orgelbauer Christian Weldt aus Grimmen in der Deyelsdorfer Kirche aufgestellt dabei wurden der Engel auf dem Mittelturm und die Palmetten erganzt Um 1800 erweiterte Friedrich Friese I die Orgel um ein Pedal Violon 8 Umfang C c1 Im Jahre 1878 anderte Friedrich Albert Mehmel die Disposition auf I P 7 mit einem einzigen Pedalregister Subbass 16 und erstellte das heute vorfindliche Orgelwerk hinter dem erhaltenen Prospekt von Arp Schnitger mit einem Manualumfang C f3 und Pedalumfang C d1 Mehmels Innenwerk ist ein technisches Unikat das sich durch seine patentierte Windladenkonstruktion Prazisionslade auszeichnet Zwei der sieben Register die holzernen Register Gedackt 8 und Flote 4 stammen noch von Schnitger ausserdem ist eine Innenpfeife des Prospektprinzipals erhalten Die Deyelsdorfer Orgel ist vermutlich das einzig teilweise erhaltene Exemplar einer Hausorgel aus der Werkstatt von Arp Schnitger Anhand der verschiedenen Baustufen der Prospekt Ornamente lasst sich gut rekonstruieren dass der Raum fur den das Instrument ursprunglich konstruiert wurde direkt uber dem Mittelturm abschloss also die Hohe eines verhaltnismassig normalen Wohnraumes besass In Mayers Greifswalder Wohnung mussten zur Aufstellung der Orgel sogar Deckenbalken gekurzt werden Wegen ihrer einzigartigen Baugeschichte und ihrer Bedeutung fur die norddeutsche Hausorgelkultur des 18 Jahrhunderts kann die Deyelsdorfer Orgel zu den bedeutendsten Denkmalorgeln in Mecklenburg Vorpommern gezahlt werden 1 Sie wurde 1998 durch Rainer Wolter aus Zudar restauriert Disposition Manual C f3Principal 8 Viola di Gamba 8 Gedackt 8 S Geigenprincipal 4 Flote 4 S Quarta I II 2 ab c0 2 2 3 2 Pedal C d1Subbass 16 Koppeln M P Anmerkung S Register von Arp Schnitger 1694Der Originalzustand der ursprunglichen Schnitger Hausorgel sah nach den Forschungen des Organologen Jan von Busch folgendermassen aus Kein selbststandiges Pedal keine Zungenstimmen ein Manual wohl mit dem Umfang CDE c3 Disposition Gedackt 8 Principal 4 Flote 4 Sesquialtera II Octave 2 sowie drei weitere Obertonregister moglicherweise Quinte 3 Waldflote 2 und Quinte 1 Mixtur Scharff 1 Gemeinde BearbeitenDie evangelische Kirchgemeinde des Pfarramtes Glewitz gehort seit 2012 zur Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Demmin der Pommerschen Evangelischen Kirche Einzelnachweise Bearbeiten a b Jan von Busch Arp Schnitgers Hausorgel fur Dr Johann Friedrich Mayer In Ars Organi 62 Jg Heft 3 2014 S 141 147 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Kirche Deyelsdorf in der Landesbibliographie MV Webseite im Kirchenkreis Pommern Die Deyelsdorfer Schnitger Mehmel Orgel mit Link zu einem PDF des Aufsatzes von Jan von Busch54 044935 12 82155 Koordinaten 54 2 41 8 N 12 49 17 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Deyelsdorf amp oldid 236666381