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Die Buchener Kirche St Marien im Ortsteil Buchen Dorf bildet mit der Priesterkate eine Sehenswurdigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg Sie wurde erstmals um 1200 erwahnt und gehort der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Buchen Potrau an Marienkirche Buchen Westteil um 1200 errichtet Ostteil im 15 Jahrh erbaut Kirchturm Neubau von 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Buchen als Wallfahrtsort 2 2 Reformation und Dreissigjahriger Krieg 2 3 Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg 2 4 Denkmalpflege 3 Gewolbemalereien 4 Ausstattung 4 1 Gemalde 4 2 Weitere Ausstattungsstucke 4 3 Orgel 5 Fuhrungen und Veranstaltungen 6 Weitere Bilder 7 Priesterkate 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksArchitektur BearbeitenDie Marienkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche Ursprunglich wurde sie mit regionalen naturlichen Feldsteinen errichtet die heute den Westteil der Kirche charakterisieren Sie ist im alteren Westteil im Ubergangsstil zwischen Romanik und Gotik gehalten Spatgotisch ist der im 15 Jahrhundert angebaute Ostteil Geschichte Bearbeiten nbsp Heute zugemauerter Ausgang fur die Wallfahrer der MarienkircheBuchen als Wallfahrtsort Bearbeiten In der Kirche befand sich das Marienbild Maria ad fagum das die Wallfahrer die auch Bedefahrer genannt wurden anbeteten und der Legende nach heilende Krafte besass Dadurch war das Gotteshaus ein viel besuchter Ort und eine Wallfahrtsstatte Der Platz der Kirche reichte fur die Bewohner des Kirchenspiels aus aber die Zahl der Wallfahrer stieg immer mehr an dass im spaten 15 Jahrhundert ein Ostteil angebaut werden musste Dieser wurde in Ziegelbauweise errichtet So betraten die Wallfahrer den Nordeingang gingen an dem Marienbild vorbei und verliessen die Kirche durch den Sudeingang der heute zugemauert ist Reformation und Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Als Wallfahrtsort war Buchen bis zur Reformation die das Herzogtum 1531 erreichte und dort 1554 eingefuhrt wurde ein wohlhabender Ort In der Marienkirche tagten die Stande der 1585 gegrundeten Union der Ritter und Landschaft des Herzogtums Sachsen Lauenburg Im Dreissigjahrigen Krieg wurde das Marienbild geraubt und blieb verschollen Ausserdem wurde die Kirche ebenso wie die Kirche St Georg im heutigen Ortsteil Potrau schwer beschadigt Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten 1716 erhielt mit dem Abbruch des Schlosses Franzhof und der Hofkirche von Franzhagen heute Ortsteil von Schulendorf die Marienkirche einige bedeutende Ausstattungsstucke Der Kirchturm der nach Westen ausgerichtet ist wurde 1835 fertiggestellt Nach den Branden von 1837 und 1911 war der ehemals wuchtige Turm schlanker wieder aufgebaut worden 1911 ging die Kirchenglocke verloren und wurde mit den Bibelworten Land Land hore des Herrn Wort und Sie sahen niemand als Jesus allein als Glockeninschrift neu gegossen Seit 1892 ist die Marienkirche in Buchen eine Hallenkirche Zuvor waren die beiden Teile der Kirche nur durch die Choroffnung im Mittelschiff also nicht durch die Seitenschiffe verbunden Denkmalpflege Bearbeiten 1955 restaurierten die Hamburger Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jager die Kirche und sahen fur den Chorbereich ein dreilichtiges Farbglasfenster von Charles Crodel vor Gewolbemalereien Bearbeiten nbsp Darstellungen im Zentrum des Mittelschiffs mit den Heiligen Johannes im unteren Viertel Philippus im oberen Viertel Matthaus links und Judas Thaddaus rechts Der obere Bogen ist der sogenannte Musikantenbogen Im Innern ist die Gewolbeflache des Westteils der Kirche ganzlich ausgemalt Ein Grossteil der Gewolbemalereien stammt aus dem fruhen 14 Jahrhundert Neuere Schatzungen aus dem Jahr 2007 besagen dass die Arbeiten zu den Malereien bereits in der Mitte des 13 Jahrhunderts begonnen und etwa in der Mitte des 15 Jahrhunderts beendet wurden Innerhalb des Mittelschiffs ist das Martyrium der Apostel im Nordschiff das der Heiligen Stephanus Clemens von Rom Laurentius von Rom und Polykarp von Smyrna abgebildet Bemerkenswert ist hier die Malerei auf dem Fresko die den Papst und Heiligen Clemens I wahrend dessen der Legende nach geschehenen Hinrichtung zeigt Die Malereien auf der Decke des Westschiffs zeigen das Martyrium des Apostels Petrus Der Bogen an der Nordseite des Westschiffs wird auf Grund seiner Bemalung Musikantenbogen genannt Des Weiteren sind vor allem Heiligendarstellung wie zum Beispiel die Geschichte Johannes des Taufers oder Katharinas von Alexandrien dargestellt Die Bogen auf der Nordseite der Kirche sind mit Lilien christliche Symbole als Sinnbild von Maria und Jesus Christus und astrologischen Darstellungen bemalt Auf der Sudseite sind Rosenbluten ebenfalls Symbole des Christentums als Sinnbild fur das Paradies dargestellt Wahrend der danischen Herrschaft sollten die heute in Deutschland nordlich der Elbe einzigartigen Gewolbemalereien nach einem Besuch des danischen Konigs im Jahr 1840 uberkalkt werden Eine vollstandige Uberkalkung konnte allerdings von dem Grafen Friedrich von Reventlou verhindert werden nbsp Malereien im Westen des Nordschiffs nbsp Kreuzigung des Apostels Petrus nbsp Katharina von Alexandrien nbsp Das Martyrium des Heiligen MatthiasAusstattung Bearbeiten nbsp Bildnis Franz II mit seiner FamilieGemalde Bearbeiten Das einzige Pastorenbild der Kirche zeigt den letzten Hofprediger von Franzhagen Conrad Remmers der erwirkte dass die Ausstattungsstucke der nicht mehr benutzten Hofkirche von Franzhagen nach Buchen kamen Weil das Originalgemalde gelitten hatte und beschadigt war wurde von der Malerin Mathilde Block im Auftrag eine Kopie angefertigt 1 Das Bildnis des Herzogs von Sachsen Lauenburg Franz II und seiner Familie wurde zu Beginn des 17 Jahrhunderts angefertigt und hing von 1608 bis 1711 im Schloss von Franzhagen Es gelangte nach dem Abbruch des Schlosses in die Buchener Marienkirche und diente dort bis 1960 als Altarbild Weitere Ausstattungsstucke Bearbeiten nbsp Geoffneter MarienschreinDas romanische Taufbecken ist aus gotlandischem Kalkstein gefertigt worden und stammt aus der Erbauungszeit der Kirche Der Gotteskasten mit Geldeinwurfoffnung der noch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges das Marienbild enthielt steht noch heute in der Marienkirche und wird auch Marienschrein genannt Die Kanzel aus der Renaissance stammt aus dem Jahre 1609 Sie kommt ebenfalls ursprunglich aus Franzhagen Noch heute schmucken die Marienkirche Heiligenschilde die fruher an den Schlusssteinen der Gewolbe befestigt waren Auf dem grosseren ist Maria mit dem Kinde im Strahlenkreuz dargestellt auf dem kleineren St Georg mit dem Drachen kampfend Drachentoter Legende Orgel Bearbeiten Die Kirche erhielt zwischen 1695 und 1722 auf Veranlassung des Predigers Conrad Remmers gest 1722 eine neue Orgel die von Hamburger Burgern finanziert wurde Der Orgelbauer ist bislang nicht bekannt In Frage kommen vor allem die damals in der Region tatigen Orgelbauer Arp Schnitger Hans Hantelmann Otto Diedrich Richborn und Matthias Dropa Die Orgel existierte noch 1886 und wurde zeittypisch als schrecklich beschrieben 2 Die heutige Orgel wurde von der Orgelbau Anstalt Rover in Hausneindorf bei Quedlinburg gebaut und 2003 durch die Orgelbaufirma Muhleisen Leonberg saniert Das Instrument hat 19 Register auf zwei Manualwerken und Pedal 3 I Hauptwerk C f31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Gedackt 8 4 Hohlflote 8 5 Gambe 8 6 Octave 4 7 Flaute amabile 4 8 Quinte 2 2 3 9 Octave 2 10 Mixtur IV II Schwellwerk C f311 Offenflote 8 12 Violino 8 13 Traversflote 4 14 Waldflote 2 15 Principal 1 Pedalwerk C d116 Subbass 16 17 Violon 16 18 Octavbass 8 19 Principal 4 Koppeln II I Normal und Superoktavkoppel I P II PFuhrungen und Veranstaltungen BearbeitenIn unregelmassigen Abstanden ladt die Gemeinde zu kostenlosen Fuhrungen durch die Marienkirche ein Ausserdem finden hier musikalische Veranstaltungen statt 4 Weitere Bilder Bearbeiten nbsp Westteil nbsp Fenster des Westteils nbsp Ostteil nbsp KirchturmPriesterkate BearbeitenHauptartikel PriesterkateGegenuber der Marienkirche steht das ehemalige Pastorat der Marienkirche die Priesterkate Dieses Gebaude beinhaltet heute eine Dauerausstellung uber die Geschichte der Gemeinde Buchen Literatur BearbeitenHermann Augustin Martin Sommerfeld Zeugen der Glaubens und Kulturgeschichte Feldsteinkirchen im Lauenburger Land Eckardt Opitz Hrsg Schleswig Holstein Das Land und seine Geschichte Wachholtz Verlag Neumunster 2003 ISBN 3 529 02060 5 Ibo Ortgies Recent Research on Schnitger Organs New Findings and Attributions In Annette Richards Mathieu Langlois The Yearbook of the Westfield Center for Historical Keyboard Studies Keyboard Perspectives Volume IX 2016 ISSN 1943 0809 S 133f englisch Ibo Ortgies Unbekanntes uber Schnitger Orgeln Hinweise Funde Hypothesen Zuschreibungen In Gesellschaft der Orgelfreunde Hrsg Ars Organi Juni 2016 Heft Nr 1 S 31 Andreas Rumler Schleswig Holstein Kultur Geschichte und Landschaft zwischen Nord und Ostsee Elbe und Flensburger Forde Einzelnachweise Bearbeiten Nachweis uber die Kopie des Gemaldes von Konrad Remmers Seite 155 Ortgies 2016 Informationen zur Orgel http www kirche in buechen de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche in Buchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Kirchengemeinde mit Informationen zu Fuhrungen und Veranstaltungen53 480105555556 10 638677777778 Koordinaten 53 28 48 4 N 10 38 19 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Buchen amp oldid 236740058