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Die Kirche Maria Hilf ist die romisch katholische Pfarrkirche des Zurcher Stadtteils Leimbach Kirche Maria Hilf Ansicht von SudenAnsicht von NordostDer Innenhof mit dem Haupteingang zur KircheDer KirchturmDer InnenraumLichtschacht in der Decke der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchturm und Glocken 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 4 1 Kapelle 4 2 Orgel 5 Wurdigung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im Jahr 948 wurde in Leimbach eine Kapelle St Gilg Agidius erwahnt Um 1400 war die Kapelle im Besitz des Zisterzienserinnen Klosters Selnau Bei der Reformation 1524 ging die Kapelle in Privatbesitz uber und wurde schliesslich abgebrochen 1 Die heutige Pfarrei Maria Hilf war eine Tochterpfarrei von St Franziskus Wollishofen Bereits im Jahr 1901 konnte fur die Glaubigen von Wollishofen und Leimbach eine Notkirche gemietet werden Nach dem Bau der Kirche St Franziskus Wollishofen in den Jahren 1927 1928 kaufte der Kirchenbauverein Wollishofen im Jahr 1932 in Leimbach Land fur den Bau einer Kirche 1950 wurde eine kleine Kirche erbaut und der Bischof von Chur Christian Caminada erhob Leimbach zum Pfarrvikariat 1951 wurde etwa die Halfte des Baugrundes der fur die erste Kirche nicht gebraucht worden war zwecks Schuldentilgung verkauft 2 Nach der staatlich rechtlichen Anerkennung der katholischen Kirche im Kanton Zurich begannen 1966 die Abklarungen fur einen Neubau der Kirche Weil der Baugrund der alten katholischen Kirche vis a vis des Bahnhofs Leimbach begrenzt war und die Uberbauung Mittel Leimbach als neues Quartierzentrum projektiert wurde erfolgten zunachst Abklarungen ob man die neue katholische Kirche nicht mitten im Wohngebiet Mittel Leimbach hatte errichten konnen Dies hatte jedoch zur Folge gehabt dass die katholische Kirche vom ursprunglichen Dorfkern zu weit entfernt gelegen ware weshalb diese Idee wieder fallen gelassen wurde 3 Da in Leimbach zeitgleich auch die reformierte Kirche gebaut werden sollte versuchten die Vertreter der beiden Landeskirchen als Ausdruck des Wunsches nach einer gelingenden Okumene einen gemeinsamen Baugrund zu finden Da das dafur notige Land nicht gefunden werden konnte und das Bauprojekt der reformierten Kirche bereits weiter fortgeschritten war stehen die beiden Kirchen heute etwas voneinander entfernt 4 Die heutige Kirche samt Pfarreizentrum und Pfarrhaus wurde in den Jahren 1972 1974 nach Planen des Architekten Walter Moser erbaut und die Vorgangerkirche abgebrochen Am 26 August 1973 erfolgte die Grundsteinlegung Per 1 Dezember 1974 ernannte Bischof Johannes Vonderach Leimbach zur Pfarrei und weihte die Kirche Maria Hilf am 8 Dezember 1974 dem Hochfest Maria Empfangnis 5 Am 3 Dezember 1976 erhielt die Kirche Maria Hilf durch den Stadtrat der Stadt Zurich die Auszeichnung fur gute Bauten 6 Heute ist die Pfarrei Maria Hilf mit 1 738 Mitgliedern Stand 2021 nach St Martin Fluntern die zweitkleinste romisch katholische Kirchgemeinde der Stadt Zurich 7 Kirchturm und Glocken BearbeitenDer Kirchturm uberragt den Baukomplex von Maria Hilf und beherbergt ein vierstimmiges Gelaut aus Bronzeglocken Diese wurden am 19 Oktober 1973 in der Glockengiesserei H Ruetschi Aarau gegossen Am 25 August wurden die Glocken geweiht und am 26 August in den Turm aufgezogen Nummer Gewicht Ton Widmung1 1676 kg d Dreifaltigkeit2 1092 kg f Bruder Klaus3 530 kg a Apostel Johannes4 300 kg c2 Gottesmutter MariaBaubeschreibung BearbeitenZwischen Wohnblocken an der viel befahrenen Hauptstrasse in der Nahe des Bahnhofs Leimbach gelegen steht das Pfarreizentrum Maria Hilf auf engem Baugrund Ein offentlicher Fussweg fuhrt von der Soodstrasse uber Treppen und Rampen durch das Areal des Pfarreizentrums zu den hoher gelegenen Bereichen von Leimbach 8 Das Pfarreizentrum Maria Hilf besteht auf unterschiedlich geformten und materialisierten Baukorpern die ineinander verschachtelt sind Die eigentliche Kirche uberragt das darunter gelegene Pfarreizentrum sowie das daneben erbaute Pfarrhaus und das Haus fur den Sigristen Wahrend die anderen Gebaudeteile mit weissem Verputz verkleidet sind markiert die Kirche mit der Fassade aus blauen Keramikplatten aus Finnland ihre Bedeutung innerhalb des Baukomplexes Die unteren Baukorper des Ensembles bestehen aus eckigen Formen im Gegensatz dazu wurde der obere Teil der Kirche mit abgerundeten Formen gestaltet 9 Seinen Abschluss findet der Komplex im Kirchturm der ebenfalls wie das Gotteshaus im oberen Teil mit runden blau gekachelten Formen gestaltet ist Das aus Aluminium gegossene Kreuz auf dem Kirchturm verweist auf den christlichen Auftrag des Gebaude Ensembles Vom Kirchenvorhof der mit roten Betonpflastersteinen ausgelegt ist und einen quadratischen Brunnen besitzt gelangt man in die Kirche Maria Hilf welche 350 Glaubigen Platz bietet Die bis auf eine Ausnahme fensterlose Kirchenwand schutzt den Gottesdienstraum vom Larm der Strasse Aufgrund des umlaufenden Lichtschachts welcher Tageslicht in den Raum fuhrt scheint die Holzdecke uber dem Kirchenraum zu schweben 10 nbsp Altarraum von Peter Travaglini nbsp nbsp nbsp Die Kacheln der Wandgestaltung Detailaufnahme nbsp Auszeichnung der Stadt Zurich fur gute BautenAusstattung BearbeitenAltar Ambo Tabernakel Taufbrunnen und die Mariennische wurde durch den Tessiner Maler und Bildhauer Peter Travaglini Buren an der Aare gestaltet Die liturgischen Elemente bestehen aus den drei Materialien Stein Castione Granit bianco Holz Sipoholz und Metall Aluminium die sich in verschiedenen Variationen ineinander fugen 11 Das einzige Farbfenster der Kirche schuf Max Hellstern Zurich 12 Es verweist in Farbe und Form vom Irdischen zum Gottlichen und stellt damit ein Sinnbild des menschlichen Lebenswegs dar 13 Der Kreuzweg wurde vom Kunstler Johann Jakob Zemp Kusnacht ZH 1909 1996 14 gestaltet Die Lange des Mosaiks betragt 22 5 Meter es besteht aus ca 63 000 Natursteinchen Es wurde in den Jahren 1982 bis 1986 vor Ort in der Kirche geschaffen und vom Diozesanbischof Johannes Vonderach am 21 September 1986 eingeweiht 15 Den Abschluss des Kreuzwegs bildet seit einigen Jahren ein erhohter Christus der von Johann Jakob Zemp ursprunglich fur ein Grabmal geschaffen und der Kirchengemeinde geschenkt wurde Kapelle Bearbeiten An die Kirche angefugt befindet sich auch eine Kapelle Sie ist fur Werktags und Gruppengottesdienste gedacht Runde Lichtschachte fuhren das Tageslicht in den Raum Altar Tabernakel Banke das Farbfenster und das Kreuz wurden aus der abgebrochenen Vorgangerkirche ubernommen 16 Orgel Bearbeiten nbsp Die Kuhn Orgel von 1975Die Orgel stammt von der Orgelbaufirma Th Kuhn und wurde im Herbst 1975 eingeweiht Das Schleifladen Instrument mit mechanischer Spiel und Registertraktur hat folgende Disposition 17 I Hauptwerk C g3Quintade 16 Principal 8 Rohrflote 8 Octave 4 Quinte 2 2 3 Waldflote 2 Mixtur IV 2 Trompete 8 II Positiv schwellbar C g3Gedackt 8 Principal 4 Koppelflote 4 Sesquialtera II 2 2 3 Octave 2 Larigot 1 1 3 Scharf III IV 1 1 3 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Principalbass 8 Gambenbass 8 Choralbass II 4 Wurdigung BearbeitenSaskia Roth schreibt Das Pfarreizentrum Maria Hilf zeichnet sich aus durch eine geschickte Ausnutzung der Situation in einem verhaltnismassig steilen Hang eine kluge Abschirmung gegen die larmige Leimbachstrasse hin und durch eine gute raumliche Disposition Die Baukorper sind gepragt von einer strengen Geschlossenheit die eine Konzentration auf das Innere bewirkt Mit ihren plastisch srark differenzierten teils in den Ecken abgerundeten Baukorpern bildet die kubisch gegliederte Anlage aus architekturhistorischer Sicht ein qualitatsvolles Ensemble der Nachkriegsmoderne 18 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in ZurichLiteratur BearbeitenGuido Kolb 100 Jahre St Peter und Paul Zurich 1974 Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung Zurich 1974 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Anton Camenzind Damit wir das Leben haben Zurich 1986 Henri Truffer Verband der romisch katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zurich Zurich 1989 Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich Neujahrsblatt Industriequartier Aussersihl Zurich 2012 Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Hrsg Katholische Kirchen der Stadt Zurich Bestandesverzeichnis Denkmalpflege der Stadt Zurich Zurich 2014 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Hilf Zurich Leimbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kirche Maria Hilf auf Sakralbauten ch Glocken auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Henri Truffer Verband der romisch katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zurich S 170 Henri Truffer Verband der romisch katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zurich S 170 Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Hrsg Katholische Kirchen der Stadt Zurich Bestandesverzeichnis Denkmalpflege der Stadt Zurich S 98 Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 5 Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich S 52 Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich S 52 Katholische Kirche im Kanton Zurich Jahresbericht 2021 S 106 Walter Moser in Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 6 Rainald Fischer in Guido Kolb 100 Jahre St Peter und Paul S 198 Walter Moser in Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 9 Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 10 Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich S 52 Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 11 sikart ch Eintrag auf Sikart Abgerufen am 5 Juli 2013 Anton Camenzind Damit wir das Leben haben S 71 72 Pfarrei Maria Hilf Zurich Hrsg Pfarreizentrum Maria Hilf Zurich Leimbach Festschrift anlasslich der Einweihung S 12 Orgelportrat auf der Website von Orgelbau Kuhn AG Abgerufen am 5 Juli 2013 Saskia Roth Maria Hilf In Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Hrsg Katholische Kirchen der Stadt Zurich Bestandesverzeichnis Denkmalpflege der Stadt Zurich S 100 102 47 332931 8 517792 Koordinaten 47 19 58 6 N 8 31 4 1 O CH1903 681566 243012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Hilf Zurich Leimbach amp oldid 235443026