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Margarete Berent 9 Juli 1887 in Berlin 23 Juni 1965 in New York auch bekannt als Margareth Berent war die erste Juristin in Preussen 1 Als Judin war sie Verfolgungen des NS Regimes ausgesetzt Margarete Berent ganz rechts unter den Grunderinnen des Deutschen Akademikerinnenbundes 1926 Gedenktafel am Haus Goltzstrasse 34 in Berlin Schoneberg Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenMargarete Berent wuchs als Tochter der Natalie geborene Gabriel und des Kaufmanns Max Berent in Berlin auf Ihr Bruder Hans wurde spater ein Opfer des Holocaust Nach dem Abitur am Konigstadtischen Realgymnasium unterrichtete sie zunachst an der Sozialen Frauenschule Berlin bevor sie in Berlin und Erlangen Rechtswissenschaft studierte Sie wurde 1914 mit der Dissertation uber Die Zugewinngemeinschaft der Ehegatten promoviert die das Pradikat magna cum laude erhielt Da im Deutschen Kaiserreich Frauen keinen Zugang zu den klassischen Juristenberufen Richter Anwalt erhielten arbeitete Berent zunachst nur als Hilfskraft in Anwaltsburos in Rechtsschutzstellen und in der freien Wirtschaft u a auch bei der AEG Sie war Mitbegrunderin des Deutschen Juristinnenvereins und bewirkte gemeinsam mit weiteren Mitgliedern dieses Vereins aktiv die Zulassung zu den juristischen Examina fur Frauen 1919 Sie legte im Dezember 1919 das Referendarexamen mit der Note gut ab Anfang 1925 folgte das Assessorexamen Am 7 Marz 1925 erhielt Berent die Zulassung als Rechtsanwaltin beim Amtsgericht Mitte und beim Landgericht Berlin und wurde damit eine der ersten Anwaltinnen Preussens Gemeinsam mit Marie Munk erarbeitete Berent Reformforderungen zum Ehe Eheguter Familien und Nichtehelichenrecht in der Weimarer Republik Berent spezialisierte sich in dieser Phase ihres Berufswegs auf das Eheguterrecht und war in der judischen Gemeinde Berlins und im Landesverband Preussischer Synagogengemeinden aktiv Sie war 1926 Mitgrunderin des Deutschen Akademikerinnenbundes und 1928 Mitgrunderin der International Federation of Female Lawyers and Judges Am 19 Juni 1933 wurde sie als Judin aus der Rechtsanwaltskammer ausgeschlossen da sie wie alle weiblichen judischen Mitglieder die wenigen Ausnahmekriterien Tatigkeit vor 1914 Frontkampferprivileg des Gesetzes uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7 April 1933 nicht erfullen konnte Berent wurde Vorstandsmitglied im Judischen Frauenbund und arbeitete die nachsten Jahre fur die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland in Berlin Erst im November 1939 nach Kriegsbeginn verliess sie Deutschland reiste zunachst nach Chile wo sie sich als Haushalterin durchschlug bevor sie im Sommer 1940 ein Visum fur die USA erhielt Nach einem erneuten Jurastudium ab 1942 an der New York University die Ausbildung in Deutschland wurde in den USA nicht anerkannt und ihrer Zulassung zur Anwaltskammer 1949 wurde sie in New York bereits 62 jahrig als Rechtsanwaltin tatig In den Jahren 1956 bis 1965 arbeitete sie in der Rechtsabteilung der Stadtverwaltung von New York Ihre Dissertation aus dem Jahr 1914 hatte in der Bundesrepublik einen starken Einfluss auf die Umgestaltung des ehelichen Guterrechts im Jahr 1958 Da ihr Bruder und dessen Familie im KZ Auschwitz ermordet wurden kehrte Berent nicht nach Deutschland zuruck Margarete Berent war nicht verheiratet und hatte keine Kinder Literatur BearbeitenOda Cordes Frauen als Wegbereiter des Rechts Die ersten deutschen Juristinnen und ihre Reformforderungen in der Weimarer Republik Diplomica Hamburg 2012 ISBN 978 3 8366 9240 3 Oda Cordes Marie Munk 1885 1978 Leben und Werk Bohlau Koln u a 2015 ISBN 978 3 412 22455 4 S 797 802 Jutta Dick Marina Sassenberg Judische Frauen im 19 und 20 Jahrhundert Lexikon zu Leben und Werk Rowohlt Reinbek 1993 ISBN 3 499 16344 6 Hiltrud Hantzschel Eine neue Form der Bindung und der Freiheit Die Juristin M B In dies amp Hadumod Bussmann Hgg Bedrohlich gescheit Ein Jahrhundert Frauen und Wissenschaft in Bayern Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41857 0 S 231 236 Hiltrud Hantzschel M B In Hans Erler u a Hg Meinetwegen ist die Welt erschaffen Das intellektuelle Vermachtnis des deutschsprachigen Judentums 58 Portraits Campus Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 593 35842 5 S 191 197 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Saur Munchen 1980 S 53 Peter Reinicke Eine fruhe Rechtsanwaltin in Deutschland Margarete Berent 1887 1965 In Sabine Hering Hg Judische Wohlfahrt im Spiegel von Biographien Schriften des Arbeitskreises Geschichte der Judischen Wohlfahrt in Deutschland Band 2 Fachhochschulverlag Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 936065 80 2 S 74 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Margarete Berent Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von Margarete Berent im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Kaiser Vorkampferin fur Frauenrechte Die judische Rechtsanwaltin Margarete Berent Deutschlandradio Kultur 13 Juli 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Elizabeth Loentz Let Me Continue to Speak the Truth Bertha Pappenheim as Author and Activist Hebrew Union College Press 2007 ISBN 978 0 87820 460 1 google com abgerufen am 18 November 2017 Normdaten Person GND 102015279 lobid OGND AKS VIAF 54527837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berent MargareteKURZBESCHREIBUNG erste Rechtsanwaltin PreussensGEBURTSDATUM 9 Juli 1887GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 23 Juni 1965STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarete Berent amp oldid 228325775