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Manzat war eine elamische sumerische und babylonische Gottheit Von den Sumerern ist die ausgeschriebene Form Tiranna und von den Babyloniern das Logogramm dTIR AN NA uberliefert Manzat reprasentierte den Regenbogen und war verantwortlich fur das Wohlergehen der Stadte Relief aus der mittelelamischen Periode mit der Inschrift im Hintergrund die Manzat auffuhrt Louvre Inventarnummer SB 133 1 Manzat wurde im Tiefland in der Umgebung von Susa im Speziellen im Gebiet von Hubshen verehrt Davon zeugen archaologische Funde in Deh e Now and Tappeh Horreeye In Mesopotamien war sie mit der sumerischen Stadt Der verbunden Es gibt Hinweise dass sie auch in Nippur Larsa und anderen Stadten verehrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Ursprung 3 Charakter 4 Verbreitung 4 1 Elam 4 2 Mesopotamien 5 Literatur 6 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Gottheit Manzat wird in den elamischen Quellen als dMa zi a t transkribiert 2 Man findet auch dMa za at und dMa an za at 3 In der Weidner s God List die die uberlieferten Gotterlisten von der Ur III Zeit bis in die neubabylonische Zeit zusammenstellt wird als alternativer Name von Manzat das Logogramm dTIR AN NA angegeben 4 Das Logogramm ist ebenfalls von der Meerland Dynastie uberliefert 5 Weitere Namen aus babylonischen Texten sind dMa an za at und dMa an si at 6 Der Begriff Manzat wurde in der akkadischen Sprache als allgemeines Substantiv fur Regenbogen verwendet Die Sumerische Sprache kennt die Form Tir anna Bogen des Himmels fur die Gottheit aber es scheint eine kunstliche Herleitung zu sein Denn das Zeichen TIR steht fur qistu Wald und die zusatzliche Bedeutung Bogen entstand nur aufgrund der Ahnlichkeit mit dem akkadischen Wort qastu Bogen 7 Ursprung BearbeitenDer Ursprung von Manzat ist in der Forschung umstritten Gegenuber der alteren Forschung die die ursprungliche Manzat in Akkad ansiedelte 8 tendiert die neuere Forschung zu einer Herkunft von Elam Fur die veranderte Wahrnehmung der Forschung sorgt die Anerkennung von Falschdatierungen von akkadischen Uberlieferungen in denen Manzat aufgefuhrt ist Mit der ursprunglichen Datierung waren die akkadischen Uberlieferungen alter gewesen als die alteste elamische Quelle mit dem Vertrag eines elamischen Herrschers mit Naram Sin 9 Zudem gibt es in den Archiven der dritten Dynastie von Ur die etwa zeitgleich mit der altesten elamischen Quelle angesiedelt werden konnen derzeit keine Hinweise auf die Einfuhrung elamischer Gottheiten 10 Hinweise auf Wanderbewegungen von Gottheiten in Mesopotamien liefern hingegen die Hurriter die im 3 und 2 Jahrtausend v Chr an der Grenze zu Nordmesopotamien ansassig waren Sie ubernahmen eine andere elamische Gottin Pinikir von einem mesopotamischen Vermittler 11 Charakter BearbeitenWie bei Simut konnen Charaktereigenschaften von Manzat uber Beinamen sichtbar gemacht werden So nannte sie der elamische Konig Hutelutus Insusinak in einer Inschrift an einem Turrahmen von Susa und auf einem gemeinsamen Schrein mit Simut Grosse Dame za na ri sa ar ri 12 Uber die Vermutung dass Belet ali identisch mit Manzat ist kommt der elamische Beiname Dame der Stadt hinzu der sie als Schutzherrin der Stadt auszeichnet 13 Von Mesopotamien sind die Beinamen Herrin der Himmelsordnung dNin gis hur an na Sie die die Stadt zum Bluhen bringt dUru al sar ra Gefahrtin des Himmels dTab an na und Regenbogen dTir an na uberliefert 14 Aus der Bibliothek des Assurbanipal ist das Usburruda Ritual uberliefert Dort erscheint die Kralle des Regenboges ri it ti man zi it Der Ausdruck wird ebenfalls als Beiname von Manzat interpretiert 15 Verbreitung BearbeitenElam Bearbeiten Die alteste Erwahnung von Manzat in Elam findet sich im Vertrag eines elamischen Herrschers mit Naram Sin wo sie als dma zi a t aufgefuhrt ist 16 Hinweise auf die Verehrung von Manzat sind vor allem aus dem elamischen Tiefland bekannt insbesondere aus Susa und seiner Umgebung Manzat wird zum Beispiel auf einem Bronzerelief aus der mittelelamischen Periode die in Susa gefunden wurde neben anderen Gottheiten wie Pinikir Kirisa und Nahundi aufgefuhrt 17 Aus dieser Gegend gibt es fur Manzat Uberlieferungen von Deh e Now und Tappeh Horreeye Es ist moglich dass Manzat an diesen beiden Orten die Stadtgottheit gewesen war 18 Auf mehreren akkadischen Inschriften auf Backsteinen hat der elamische Konig Igi ḫalki uberliefert dass er einen hohen Tempel kukunnu fur Manzat in Deh e Now wiederhergestellt habe damit sie ihm ein langes Leben und eine gluckliche Herrschaft schenke 19 Von Shutruk Nahhunte ist uberliefert dass er einen Tempel am selben Ort der von seinen Vorgangern gebaut wurde restauriert habe Der gleiche Konig baute einen Tempel fur Manzat und NIN DAR A in Tappeh Horreeye mit dem Wunsch dass Manzat das Land von Hubshen glucklich machen werde 20 Kutir Nahhunte III stellte ebenfalls einen Tempel fur Manzat in Hubshen wieder her 21 Nach Inschriften der Konige Sutruk Naḫḫunte II und Hutelutus Insusinak gab es in Susa Statten der Verehrung von Manzat und Simut die als Paar behandelt wurden 22 Vom Ausgrabungsort Haft Tappeh 15 Kilometer sudostlich von Susa sind zwei theophore Namen mit Manzat uberliefert Im Gegenzug dazu sind 22 theophore Namen vom selben Ort fur Shimut als Spitzenreiter unter den 24 in Namen aufgefuhrten Gottheiten uberliefert 23 Es gibt keine Belege fur Manzat aus Elam die junger als 1050 v Chr sind Entweder wurde die Gottheit im 1 Jahrtausend v Chr in Elam nicht mehr verehrt oder sie erschien spater unter einem derzeit nicht identifizierten alternativen Namen 24 Mesopotamien Bearbeiten Die Uberlieferungen fur Manzat in Mesopotamien sind sparlich Der alteste Hinweis stammt von akkadischen theophoren Namen aus der Ur III Zeit in Girsu Manzat wurde in Nippur und Larsa wahrend der altbabylonischen Periode verehrt Spater wird sie unter den Gottheiten aufgefuhrt die an Neujahrfeiern auf dem Gebiet der Meerland Dynastie Opfer erhielten Bei der Aufzahlung der Opfergaben erscheint sie neben Inanna von Larsa Es ist deshalb moglich dass ihre Prasenz im Pantheon der Meerland Dynastie einer andauernden Tradition der Stadt zu verdanken war In den Dokumenten der Meerland Dynastie erscheint ein einzelner theophorer Name der Gottheit 25 Aus der altbabylonischen und mittelbabylonischen Periode sind Anbetungen von Manzat aus Nippur uberliefert 26 Eine heilige Statte mit unbekannten Namen war ihr gewidmet 27 Aus der Kassitenzeit sind zwei theophore Namen uberliefert 28 In Babylon sind vier Schreine 29 und aus der sumerischen Stadt Kesh ein Tempel mit dem Namen Haus des Regenbogens dTIR AN NA uberliefert 30 Im spaten 2 oder 1 Jahrtausend v Chr wurde Manzat in Der verehrt Der Beleg stammt aus einer spaten Hymne an Nanaya die eine Liste von Stadtgottinnen und Gattinnen von Stadtgottern enthalt 31 Literatur BearbeitenTzvu Abusch The witchcraft series Maqlu SBL Press Atlanta Georgia 2015 ISBN 978 1 62837 082 9 Javier Alvarez Mon Like a thunderstorm storm gods Sibitti warriors from Highland Elam Annali dell Universita degli Studi di Napoli L Orientale Band 74 Neapel 2014 S 17 46 academia edu Alexa Bartelmus Die Gotter der Kassitenzeit Eine Analyse ihres Vorkommens in zeitgenossischen Textquellen In Alexa Bartelmus Katja Sternitzke Hrsg Kardunias Babylonia under the Kassites Teil des mehrbandigen Werks Kardunias Band 11 1 der Reihe Untersuchungen zur Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Berlin Boston De Gruyter 2017 S 245 312 degruyter com Gary Beckman The Goddess Pirinkir and Her Ritual from Ḫattusa CTH 644 Ktema Civilisations de l Orient de la Grece et de Rome antiques Band 24 PERSEE Program 1999 S 25 39 persee fr Gary Beckman Babyloniaca Hethitica The babilili Ritual from Boǧazkoy CTH 718 In K Aslihan Yener Harry A Hoffner Jr Hrsg Recent Developments in Hittite Archaeology and History Papers in Memory of Hans G Guterbock Penn State University Press 2002 S 35 42 degruyter com Odette Boivin The First Dynasty of the Sealand in Mesopotamia Studies in Ancient Near Eastern Records Band 20 De Gruyter 2018 ISBN 978 1 5015 0782 3 degruyter com Andrew R George House most high the temples of ancient Mesopotamia Eisenbrauns Winona Lake 1993 ISBN 0 931464 80 3 Wilfred George Lambert Manziʾat Mazziʾat Mazzat Mazzet Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 7 Berlin 1987 ISBN 3 11 010437 7 publikationen badw de Behzad Mofidi Nasrabadi Haft Tappeh Probably Ancient Elamite City of Kabnak The Encyclopedia of Ancient History Asia and Africa Wiley 2012 https doi org 10 1002 9781119399919 eahaa00036 wiley com Daniel T Potts The Archaeology of Elam Cambridge University Press 1999 ISBN 978 0 521 56358 1 2 Auflage 2016 ISBN 978 1 107 47663 9 Paperback cambridge org Daniel T Potts Elamite temple building In Mark J Boda Jamie Novotny Hrsg From the Foundations to the Crenellations Essays on Temple Building in the Ancient Near East and Hebrew Bible Munster 2010 ISBN 978 3 86835 031 9 academia edu Tonia Sharlach Foreign Influences on the Religion of the Ur III Court Bethesda 2002 ISBN 1 883053 68 4 academia edu Irene Sibbing Plantholt The Image of Mesopotamian Divine Healers Healing Goddesses and the Legitimization of Professional Asus in the Mesopotamian Medical Marketplace Reihe Cuneiform Monographs Band 53 Brill Boston 2022 ISBN 978 90 04 51241 2 Einzelnachweise Bearbeiten SB 133 im Louvre Abgerufen am 28 Juli 2023 Walther Hinz Elams Vertrag mit Naram Sin von Akkade Zeitschrift fur Assyriologie und Vorderasiatische Archaologie Band 58 Verlag Walter de Gruyter 1967 S 91 I 20 Lambert 1887 S 344 CCP 6 7 B Weidner s God List B Abgerufen am 19 Juli 2023 Boivin 2018 S 229 K 2109 In Cuneiform Texts From Babylonian Tablets In The British Museum Part 25 London 1909 archive org Lambert 1987 S 345 Lambert 1987 S 344 Lambert 1987 S 344 Boivin 2018 S 229 Sharlach 2002 S 2002 S 106 107 Beckmann 1999 S 28 Beckmann 2002 S 41 Taracha 2009 S 120 Die elamischen Konigsinschriften EKI 65 und 69 center for decipherment ch Lambert 1987 S 345 Lambert 1987 S 345 K 2109 In Cuneiform Texts From Babylonian Tablets In The British Museum Part 25 London 1909 archive org Lambert 1987 S 345 Tzvi Abusch Daniel Schwemer Corpus of Mesopotamian Anti Witchcraft Rituals Band 1 In Tzvi Abusch Ann K Guinan Nils P Heessel Francesca Rochberg Frans A M Wiggermann Hrsg Ancient Magic and Divination Band 8 1 Brill Leiden Bosten 2011 S 160 und 184 Sibbing Plantholt 2022 S 111 Die elamischen Konigsinschriften EKI 2 20 center for decipherment ch Walther Hinz Elams Vertrag mit Naram Sin von Akkade Zeitschrift fur Assyriologie und Vorderasiatische Archaologie Band 58 Verlag Walter de Gruyter 1967 S 66 96 SB 133 im Louvre Abgerufen am 28 Juli 2023 Die elamischen Konigsinschriften EKI 69 center for decipherment ch Alvarez Mon 2015 S 19 Alvarez Mon 2015 S 19 Potts 2010 S 63 Potts 2019 S 487 Potts 2019 S 500 Potts 2016 S 230 Lambert 1987 S 345 Mofidi Nasrabadi 2021 S 1 und 5 Lambert 1987 S 345 Boivin 2018 S 210 und 229 Boivin 2018 S 229 George 1993 S 166 Bartelmus 2017 S 311 George 1993 S 166 George 1993 S 150 Sibbing Plantholt 2022 S 111 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manzat Gottheit amp oldid 236610757