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Manfred Karl Friedrich Pechau 23 Dezember 1909 in Halle Saale 18 Marz 1950 in Munchen 1 war ein promovierter Germanist der im nationalsozialistischen Deutschen Reich als SS Sturmbannfuhrer Leiter der Abteilung Politischer Katholizismus im Amt Rosenberg wurde Er arbeitete im Referat I B 3 Aus und Fortbildung Sonderschulung des Reichssicherheitshauptamtes RSHA mit und war Fuhrer der Einsatzkommandos 1b und 2 sowie Mitarbeiter von Otto Skorzeny in der Amtsgruppe VI S des RSHA Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Studium 1 2 Amt Rosenberg 1 3 Reichssicherheitshauptamt 1 4 Sowjetunion 1 5 Zuruck im Reich bzw Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Studium Bearbeiten Pechau erhielt seine Erziehung und Schulbildung in den Franckeschen Anstalten in Halle Ab 1929 studierte er Germanistik in Greifswald Leipzig und Innsbruck in Greifswald schliesslich noch Geschichte Philosophie und Leibesubungen Bereits am 15 November 1931 trat er in die SA und am 1 Mai 1932 in die NSDAP ein Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in Greifswald war er schon ab 1930 2 Nach einer Schriftleiterausbildung in der Greifswalder Parteizentrale der NSDAP betatigte er sich als Journalist sowie als Grunder von nationalsozialistischen Gruppen und als politischer Agitator 1933 wurde er Schriftleiter der Universitatszeitung und 1934 Fuhrer der Greifswalder Studentenschaft sowie Gaustudentenfuhrer von Pommern An der Bucherverbrennung 1933 in Greifswald war Pechau als Organisator beteiligt Fur die SA betatigte er sich als Pressereferent 1935 promovierte Pechau in Greifswald zum Dr phil mit einer Dissertation zum Thema Nationalsozialismus und deutsche Sprache Sein Doktorvater war der Germanist Wolfgang Stammler Zu den Themen Juden und Rasse aussert sich Pechau in seiner Doktorarbeit mit drastischen Begriffen Die Vermischung mit dieser Rasse gemeint sind die Juden geisselt der Nationalsozialismus als blutsverraterisch und Blutvergiftung deren Folge die Entstehung von pseudohebraischen Mestizen ist Fur den Fall einer weiteren Mischung der europaischen Volker mit dem Hebraergesindel wurde ein Ruckgang dieser Volker zu niederrassigen Mischlingen den Abschluss der glorreichen Geschichte der nordischen Volker bilden 3 Als hauptamtlicher Mitarbeiter im Erziehungsamt der NSDAP trat er besonders als Denunziant judischer Schriftsteller wie Heinrich Heine Franz Werfel Arnold Zweig Jakob Wassermann u a hervor Das 1 Staatsexamen legte Pechau 1936 in Germanistik Geschichte und Leibesubungen ab Im Oktober 1937 folgte das 2 Staatsexamen Zugleich beantragte er am 24 Juni 1937 seine Habilitation Er war beim Nationalsozialistischen Lehrerbund tatig und wurde im Oktober 1937 Leiter des Amtes Wissenschaft in der Reichsstudentenfuhrung in Berlin Schon vor dieser Zeit war er auch ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Sicherheitsdienst der SS SD und informierte das Wissenschaftsministerium uber interne Streitigkeiten an der Universitat Greifswald Amt Rosenberg Bearbeiten Im April 1938 wechselte Pechau zur Dienststelle des Beauftragten des Fuhrers fur die Uberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung Amt Rosenberg wo er die Abteilung Politischer Katholizismus bis November 1939 leitete Reichssicherheitshauptamt Bearbeiten Ab Mai 1940 wurde Pechau nach seinem Schulreferendariat 2 hauptamtlicher Schulungsreferent beim Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD IdS Schliesslich kam er ins Referat I B 3 Aus und Fortbildung Sonderschulung des Reichssicherheitshauptamtes 4 und war dort Mitarbeiter von dessen Leiter Martin Sandberger Gleichzeitig war er offensichtlich auch als Lehrer an der Fuhrerschule der Sicherheitspolizei in Berlin Charlottenburg tatig Sowjetunion Bearbeiten Pechau meldete sich im Januar 1941 freiwillig zum Dienst in einer Nachrichten Ersatz Abteilung in Nurnberg Fur die im geplanten Krieg gegen die Sowjetunion vorgesehenen Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD wurde er jedoch fur deren Fuhrungspersonal rekrutiert und wie das gesamte Einsatzgruppenpersonal im Fruhjahr 1941 in Pretzsch an der Elbe auf seine Tatigkeit vorbereitet Vom 22 Juli bis 16 August 1942 operierte Pechau gemass dem Kriegstagebuch des Ia der 281 Sicherungs Division als Fuhrer eines SD Sonderkommandos im Bereich der Feldkommandantur 247 der 281 Sicherungs Division und war dabei an Einsatzen gegen Partisanen beteiligt Am 1 September 1942 zum SS Sturmbannfuhrer befordert kam Pechau jedoch erst ab Oktober 1942 als Leiter des Einsatzkommandos EK 1b als Nachfolger von Hermann Hubig 5 6 im Verband der Einsatzgruppe A zum Einsatz Mit der Verlegung der Hauptabteilung Nord des Unternehmens Zeppelin nach Riga wurde dort Pechau mit der Aufstellung einer getarnten Schule namens Taubenschlag beauftragt und er organisierte dort die Aufstellung von Partisanengruppen 7 Anschliessend ubernahm er das EK 2 von Rudolf Lange 5 Zusatzlich war er als Ausbilder dem Unternehmen Zeppelin zugeordnet 6 Vermutlich war Pechau zumindest in der Endphase auch am Unternehmen Sumpffieber beteiligt 6 Dabei handelte es sich um eine von Heinrich Himmler am 7 August 1942 angeordnete Operation zur Sauberung der Sumpfe um Loknja sudlich von Leningrad von Partisanen durch Einheiten der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD der Wehrmacht Waffen SS Polizei und einheimischen Schutzmannschaften in der Zeit vom 21 August bis 21 September 1942 Kennzeichnend fur diese und vergleichbare Aktionen die vorzugsweise mit den Namen deutscher Stadte bezeichnet wurden waren die auffallend hohen Zahlen getoteter Juden Diese Unternehmen waren daher mehr als Massentotungen von Juden anzusehen als erfolgreiche Bekampfung der Partisanen bzw der Banden wie diese nach einem Sonderbefehl Himmlers vom 31 Juli 1942 genannt wurden Dies zeigt sich exemplarisch am Abschlussbericht vom 6 November 1942 uber das Unternehmen Sumpffieber nach dem das eigentliche Ziel mit der geringsten Erfolgsquote aufgefuhrt ist 389 bewaffnete Banditen im Kampf erschossen 1247 Verdachtige abgeurteilt und erschossen 8350 Juden exekutiert Zuruck im Reich bzw Nachkriegszeit Bearbeiten Nach seinem Osteinsatz wurde Pechau 1944 in die Amtsgruppe VI S Sabotage des RSHA versetzt Gruppenleiter war SS Obersturmbannfuhrer Otto Skorzeny Am 18 Marz 1950 verubte Pechau Suizid Schriften BearbeitenNationalsozialismus und deutsche Sprache Diss Greifswald 1935 Literatur BearbeitenRittich Werner in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 489f Ekkehard Henschke Rosenbergs Elite und ihr Nachleben Akademiker im Dritten Reich und nach 1945 Koln Bohlau 2020 S 61f S 174 176Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Manfred Pechau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerd Simon NS Sprache aus der Innensicht Der Linguist Manfred Pechau und der Massenmord in den Sumpfen bei Loknja PDF 128 kB Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Munchen I Nr 528 1950 a b Hans Christian Harten Die weltanschauliche Schulung der Polizei im Nationalsozialismus Verlag Ferdinand Schoningh 2018 ISBN 978 3 657 78836 1 S 94 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zitat bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 452 Hans Christian Harten Die weltanschauliche Schulung der Polizei im Nationalsozialismus Verlag Ferdinand Schoningh 2018 ISBN 978 3 657 78836 1 S 114 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Gerry van Tonder SS Einsatzgruppen Nazi Death Squads 1939 1945 Pen and Sword 2018 ISBN 978 1 5267 2912 5 S 31 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Hans Christian Harten Die weltanschauliche Schulung der Polizei im Nationalsozialismus Verlag Ferdinand Schoningh 2018 ISBN 978 3 657 78836 1 S 149 eingeschrankte Vorschau in 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