www.wikidata.de-de.nina.az
Nahe der Eifelstadt Manderscheid befinden sich die Ruinen zweier Burgen deren Geschichte und Lage zueinander den mittelalterlichen Interessenkonflikt zwischen dem Kurfurstentum Trier und dem Herzogtum Luxemburg widerspiegeln Die Burgen aus sudwestlicher Richtung links Oberburg rechts Niederburg Inhaltsverzeichnis 1 Die Oberburg 2 Die Niederburg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Oberburg Bearbeiten nbsp Ruine der OberburgDie Oberburg befindet sich auf einer zu ihrem Bau abgeflachten Bergspitze Sie besass wie heute noch an den Ruinen zu erkennen ist eine fast dreieckig angelegte Aussenmauer und einen inzwischen wieder begehbar gemachten funfstockigen Bergfried Vom Bergfried aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die Niederburg die Stadt Manderscheid und die Landschaft des Liesertals Erstmals belegt ist der Ortsname Manderscheid in einer Schenkungsurkunde Ottos II an den Erzbischof von Trier aus dem Jahr 973 Hiermit geht nicht wie in der Literatur mehrfach zu lesen die Erstnennung der Burg einher Sie wird historisch erst wahrend der um die Abtei St Maximin vor Trier gefuhrten Fehde zwischen Graf Heinrich dem Blinden von Namur Luxemburg und Erzbischof Albero von Trier zwischen 1141 und 1146 fassbar 1 Die Edelfreien von Manderscheid erscheinen erstmals 1142 in der Zeugenliste einer Schenkungsurkunde Der Ort Obermanderscheid wurde im 14 Jahrhundert namensgebend fur das kurtrierische Amt Manderscheid das bis Ende des 18 Jahrhunderts bestand Allerdings befand sich der Verwaltungssitz nicht auf der Burg sondern in der Kellerei des benachbarten Ortes dem Kurfurst Balduin 1332 Stadtrechte verlieh nach anderen Quellen tat dies Konig Ludwig der Bayer im Rahmen eines Sammelprivilegs Die hiesigen Besitzungen des Kurfursten von Trier stellten quasi einen Bruckenkopf im sie umgebenden luxemburgischen Hoheitsgebiet dar 1673 wurde die Burg immer noch im Besitz Kurtriers endgultig von franzosischen Truppen zerstort Heute Die Ruine der Oberburg wurde 1921 von der Gemeinde Manderscheid in deren Besitz sie sich befindet grundlegend hergerichtet und ist frei zuganglich Die Niederburg BearbeitenDie Niederburg liegt auf einem Felsen im Liesertal unterhalb der Oberburg in Steinwurfweite zu dieser Sie ist aber durch das Flusschen Lieser das die Niederburg von drei Seiten umgibt von der Oberburg getrennt Diese Tallage hatte einst den Vorteil den Verkehr kontrollieren und im Konfliktfall absperren zu konnen 1173 nach anderen Quellen 1133 findet die Niederburg erstmals urkundliche Erwahnung Sie ist der Stammsitz des fur die Eifel und teilweise daruber hinaus im Mittelalter bedeutend gewordenen Geschlechts der Herren von Manderscheid die hier als Vogte der Abtei Echternach auf luxemburgischem Hoheitsgebiet regierten Der Abtei waren im Laufe der Zeit grosse Gebiete des Gaus Bedense Bitburg einschliesslich des Teilortes Niedermanderscheid aus koniglichem Besitz geschenkt worden Ein erheblicher Ausbau der Burg und der Befestigungsanlagen erfolgte unter Wilhelm V von Manderscheid der sie auch uber den Teilort Niedermanderscheid ausdehnte Von 1346 bis 1348 erfuhr die Burg eine Belagerung durch Truppen des bereits genannten Kurfursten Balduin von Trier die sie aber uneingenommen uberstand 1457 schliesslich wurde Dietrich III von Manderscheid der Reichsgrafentitel verliehen Er hatte drei Sohne so dass sich nach seinem Tode das Manderscheider Geschlecht entsprechend den ihnen zugefallenen Teilen des ursprunglichen Herrschaftsgebietes in die Linien Manderscheid Kail Sohn Wilhelm Manderscheid Schleiden Sohn Cuno und Manderscheid Blankenheim Sohn Johann aufteilte Die Niederburg verblieb im Besitz der Herren von Manderscheid Blankenheim die sie allerdings nicht mehr von ihnen bewohnt verfallen liessen Als letzte aus der Linie Manderscheid Blankenheim regierte Grafin Augusta bevor sie mit ihrer Familie 1794 vor den herannahenden franzosischen Truppen auf die Landereien ihres Ehemannes des Grafen von Sternberg nach Bohmen fliehen musste Die wohl in Teilen bereits verfallene Burg wurde endgultig aufgegeben und in der Folge von den Franzosen auf Abbruch versteigert Die Ruine der Niederburg befindet sich seit dem 1 Januar 2018 im Besitz der Stadt Manderscheid Die Stadt hat den Betrieb und die Verwaltung der beiden Burgen an den Burgenverein Manderscheid e V verpachtet Der Verein ist fur den Betrieb die Verwaltung und die Vermarktung der Ober und Niederburg verantwortlich Die Niederburg kann in den Sommermonaten taglich ausser dienstags besichtigt werden Gruppenfuhrungen sind auf Anfrage moglich Die Burg kann auch fur private Veranstaltungen z B Trauungen gebucht werden Am letzten Augustwochenende jedes Jahres findet ein Mittelalterfest auf der Burg und der angrenzenden Turnierwiese statt zu dem sich etwa 15 000 Besucher einfinden 2 Beide Burgen sind Gegenstand von Werken der bildenden Kunst Von Eugen Bracht gibt es je ein Gemalde von jeder Burg die auf unterschiedlichen Reisen entstanden nbsp Niederburg Stich von Frans Hogenberg 1576 nbsp Ruine der Niederburg nbsp Niederburg Luftaufnahme 2015 nbsp Die Niederburg im WinterLiteratur BearbeitenFriedrich Toepfer Beilagen XVII Die Herren von Manderscheid In ders Bearb Urkundenbuch fur die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Bd I Jacob Zeiser Nurnberg 1866 S 354 356 Google Books Alexander Thon Die Niederburg in Manderscheid Rheinische Kunststatten H 542 Koln Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Heimatschutz 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgen Manderscheid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Niederburg Manderscheid in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Eintrag zu Oberburg Manderscheid in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Internetprasenz der Niederburg Manderscheid Rekonstruktionszeichnung der Niederburg von Wolfgang Braun Rekonstruktionszeichnung der Oberburg von Wolfgang Braun Detailansichten der Manderscheider Niederburg Detailansichten der Manderscheider Oberburg Illustration von Daniel Meisner von 1625 Manderscheidt Muss ein bitters Krautt Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Gesta Alberonis auctore Balderico in MGH SS VIII S 253 Historisches Burgenfest Manderscheid50 092222222222 6 8183333333333 Koordinaten 50 5 32 N 6 49 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manderscheider Burgen amp oldid 228017935