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Lutzmannstein war eine Gemeinde im Landkreis Parsberg mit dem gleichnamigen Hauptort der heute eine Wustung im Truppenubungsplatz Hohenfels ist LutzmannsteinKoordinaten 49 16 N 11 45 O 49 26794 11 74558 475 Koordinaten 49 16 5 N 11 44 44 OHohe 475 mEinwohner 296 1950 Lutzmannstein um 1800Lutzmannstein um 1800 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Gebaude und Einwohnerzahlen 2 2 Kirchliche Verhaltnisse 3 Bau und Bodendenkmaler 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Pfarrdorf lag im oberpfalzischen Jura der Sudlichen Frankenalb etwa 6 5 km nordostlich von Velburg auf ca 475 m uber NHN ostlich des 574 m hohen Schlossberges Geschichte BearbeitenDer Ortsadel von Lutzmannstein Leutzmannstein ein Ministerialengeschlecht des Herzogtums Bayern ist seit 1200 genannt 1 Nach dem Tod des letzten Lutzmannsteiners 1268 oder 1269 fiel die Herrschaft Lutzmannstein an die Wittelsbacher die hier ein Amt errichteten und an Adelige als Pfleger verpfandeten 1428 verkauften die Kemnather seit 1397 Pfand bzw Leheninhaber der Herrschaft Lutzmannstein die Herrschaft an Herzog Johann von Pfalz Neumarkt der seit der Teilung der Kurpfalz im Jahr 1410 von seiner Residenz in Neumarkt aus uber die Obere Pfalz herrschte Zu dieser Zeit gab es im Dorf Lutzmannstein sieben Anwesen die der Herrschaft Lutzmannstein zinsten auch besass die Herrschaft ein Drittel des Zehents im Dorf 2 Ausser uber Lutzmannstein ubte die Herrschaft die volle Gerichtsbarkeit uber circa 30 weitere Orte aus Unter Herzog Johann setzten sich die Belehnungen bzw Verpfandungen mit der Herrschaft Hofmark Lutzmannstein und damit auch mit dem Ort Lutzmannstein fort so an die Notthaffts von Wernberg und deren Nachkommen bis 1541 Ihnen folgten die von Stieber Stiebar von und zu Buttenheim bis 1662 danach die von Giese Giesse In deren Besitz blieb die Herrschaft Lutzmannstein bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern Im Herrschaftsgebiet ubten auch andere Grundherren die niedere Gerichtsbarkeit aus so das Kloster Kastl uber zwei Hofe in Geroldsee Nicht nur diesbezuglich gab es Auseinandersetzungen sondern auch mit dem benachbarten Pflegamt Velburg der Wiesbecken um den Grenzverlauf 3 1472 erhielt das Dorf Lutzmannstein unter Heinrich Nothaft dem Alteren zu Wernberg und Lutzmannstein durch den Bayernherzog Albrecht das Marktrecht Eine Aufstellung aus dem 17 Jahrhundert nennt die Handwerke die hier ausgeubt wurden es gab je drei Schneider Weber Schuhmacher Metzger Maurer zwei Kramer sowie je einen Schmied Wagner Kufer Schreiner Zimmermann Ziegler Wirt und Bader 4 Gegen Ende des Alten Reiches um 1800 bestand der Markt Lutzmannstein aus 41 Anwesen und einem gemeindlichen Hirtenhaus die Herrschaft Lutzmannstein besass im Ort das Schloss ein Amtshaus ein Haus am Markt das Forsthaus das Brauhaus und den herrschaftlichen Kasten 5 Im Konigreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Lutzmannstein im Landgericht Parsberg spater Landkreis Parsberg gebildet Ihm gehorten neben dem Markt Lutzmannstein das Dorf Pielenhofen und die vier Weiler Breitenwinn Grun Judeneidenfeld und Kircheneidenfeld an 6 Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand um Pielenhofen und Grun verkleinert die Ruralgemeinde Lutzmannstein uber sie ubten die Freiherren von Giese Gise die Patrimonialgerichtsbarkeit II Klasse mittels Gerichtshalter bis 1848 aus 7 Anschliessend ging die Gerichtsbarkeit an das Landgericht Parsberg uber nbsp Der Markt im Grundriss aufgenommen 1830 durch Jos Kogel jun Zur Gemeinde Lutzmannstein kamen im 19 Jahrhundert als Gemeindeteile die 1830 erstmals erschienenen Einoden Karlsberg und Philippsberg hinzu ausserdem vor 1871 die nach ihrem Besitzer Georg Lehl benannte Einode Georgenthal Im 20 Jahrhundert wurde die Gemeinde noch einmal vergrossert indem am 1 Januar 1946 der Weiler Weidenhull mit seiner Kirche von Frabertshofen nach Lutzmannstein umgemeindet wurde 8 Als 1951 fur die US und NATO Truppen der Truppenubungsplatz Hohenfels geschaffen werden musste genugte dafur nicht das Gebiet des ab 1838 geschaffenen 1949 aufgelosten Heeresgutsbezirks Hohenfels Der westlichen Erweiterung des neuen Truppenubungsplatzes mussten mehrere Gemeinden weichen darunter auch die Gemeinde Lutzmannstein 9 10 Durch Truppenubungen wurden alle acht Orte der Gemeinde Lutzmannstein Lutzmannstein Breitenwinn Georgenthal Judeneidenfeld Karlsberg Kircheneidenfeld Philippsberg Weidenhull allmahlich zerstort Teilweise haben sich wie in Lutzmannstein Reste der Bebauung erhalten teilweise sind die Orte zu volligen Wustungen ohne obertagige bauliche Reste geworden Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde das gesamte Erweiterungsgebiet am 1 Oktober 1970 der Stadt Velburg zugeschlagen Gebaude und Einwohnerzahlen Bearbeiten Das Dorf Lutzmannstein hatte im Jahr 1808 202 Seelen Ort mit Schloss und herrschaftlichem Baron von Giese Brauhaus mit Pfarrer und Schule mit 9 Pferden und 17 Ochsen 11 1867 192 Einwohner 92 Gebaude 2 Kirchen Schule Schloss mit Kapelle 12 1871 229 Einwohner 95 Gebaude an Grossviehbestand 1873 5 Pferde 104 Stuck Rindvieh 13 1900 192 Einwohner 46 Wohngebaude 14 1925 236 Einwohner 47 Wohngebaude 15 1938 224 Katholiken 16 1950 296 Einwohner 50 Wohngebaude 17 Die Gemeinde Lutzmannstein von 1002 94 ha Stand 1900 14 umfasste 1867 269 Einwohner 132 Gebaude in 6 Orten 12 1871 327 Einwohner Katholiken 142 Gebaude 54 Wohngebaude in 7 Orten 13 1900 282 Einwohner Katholiken 61 Wohngebaude in 7 Orten 14 1925 329 Einwohner 327 Katholiken 2 Sonstige 62 Wohngebaude in 7 Orten 15 1950 441 Einwohner 74 Wohngebaude in 8 Orten 17 Kirchliche Verhaltnisse Bearbeiten Die Orte der Gemeinde gehorten zur katholischen Pfarrei Lutzmannstein im Bistum Eichstatt Dekanat Velburg sie war nach Einfuhrung der Reformation in Pfalz Neuburg 1542 durch Abtrennung von der Pfarrei Oberweiling gebildet worden 18 1675 bis 1758 war Lutzmannstein mit Pielenhofen Bistum Regensburg vereint 19 In die katholische Schule Lutzmannsteins erstmals 1582 genannt gingen im 19 20 Jahrhundert die Kinder aus der gesamten Gemeinde Die St Ottilienkapelle des Schlosses ist erstmals 1455 genannt 1480 ist auch eine untere Kapelle die spatere Pfarrkirche St Maria und St Lucia erwahnt sie wurde 1709 umgebaut 20 Die Pfarrei Lutzmannstein wurde erst zum 1 Februar 2020 offiziell aufgelost Die Protestanten der Gemeinde gehorten um 1925 zur evangelisch lutherischen Pfarrei Neumarkt i d Opf um 1950 zum exponierten Vikariat Parsberg 15 17 Bau und Bodendenkmaler BearbeitenEhemalige Pfarrkirche St Maria und St Lucia erhaltene Aussenmauern und Reste der Wolbung 21 Ehemaliges Schloss von 1730 erhaltene Aussenmauern bis zum 1 Obergeschoss Portal mit Pilasterrahmung Reste der Grundmauern der gotischen Schlosskapelle St Ottilia Ruine des spatmittelalterlichen Torhauses zur Burg Archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit in der Wustung Lutzmannstein 22 Literatur BearbeitenManfred Jehle Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 51 Parsberg Munchen 1981 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt Bronner amp Dantler 1938Einzelnachweise Bearbeiten Buchner II S 107 Jehle S 273 277 281 Jehle S 281 284 Jehle S 283 Jehle S 487 Jehle S 534 Jehle S 545 Jehle S 553 Wilhelm Volkert Gerichtsverhaltnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15 bis zum 18 Jahrhundert In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 100 1959 S 173 Jehle S 519 Neuburger Taschenbuch fur 1808 2 Jahrgang Neuburg an der Donau S 203 a b Joseph Heyberger Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon Munchen 1867 Sp 796 a b Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 979 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat a b c K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 902 Digitalisat a b c Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 910 Digitalisat Buchner II S 110 a b c Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 783 Digitalisat Jehle S 24 221 f Buchner II S 107 110 Buchner II S 107 110 Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Regierungsbezirk Oberpfalz Landkreis Neumarkt i d Opf Stadt Velburg Baudenkmaler Stand 25 April 2020 S 7 Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Regierungsbezirk Oberpfalz Landkreis Neumarkt i d Opf Stadt Velburg Bodendenkmaler Stand 25 April 2020 S 23 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lutzmannstein amp oldid 223096865