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Die Lutter ist ein rund 26 Kilometer langer naturnaher Heidebach am Ostrand des Naturparks Sudheide ein Nebengewasser der Lachte Ihre Quelle befindet sich nahe der B 191 nordlich von Weyhausen im Landkreis Celle LutterLutter bei Bargfeld von links mundet das Schmalwasser einLutter bei Bargfeld von links mundet das Schmalwasser einDatenGewasserkennzahl DE 48364Lage Deutschland NiedersachsenFlusssystem WeserAbfluss uber Lachte Aller Weser NordseeQuelle nordlich von Weyhausen Ldkrs Celle 52 48 3 N 10 23 39 O 52 800730555556 10 394097222222 93Quellhohe 93 m u NNMundung nordostlich von Lachendorf OT Jarnsen in die Lachte52 646630555556 10 289319444444 51 Koordinaten 52 38 48 N 10 17 22 O 52 38 48 N 10 17 22 O 52 646630555556 10 289319444444 51Mundungshohe 51 m u NNHohenunterschied 42 mSohlgefalle 1 6 Lange 25 8 km 1 Einzugsgebiet 149 6 km 1 Linke Nebenflusse Ahrbeck Schmalwasser Kottelbeck Gemeinden Marwede Bargfeld Eldingen Luttern Hydrologisch der Hauptstrang des Lachte Systems Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Nutzung des Gewassers 3 Schutzgebiete 3 1 Fauna und Flora 4 Naturschutzgrossprojekt 5 Name 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Quellgebiet der Lutter bei WeyhausenDie Lutter fliesst uberwiegend in sudlicher Richtung nimmt von links den Ahrbeck auf und erreicht zunachst Marwede Auf ihrem weiteren Weg in sudlicher Richtung erreicht die Lutter Bargfeld Hier fliesst von links das Schmalwasser zu Hinter Bargfeld mundet der weitgehend kanalisierte Kottelbeck ein Die Lutter fliesst dann in sudwestlicher Richtung an Eldingen vorbei durch dessen Ortsteil Luttern und mundet nordlich von Jarnsen bei Lachendorf in die Lachte Die Lutter ubertrifft die Lachte hier an Wasserfuhrung und Lange stellt hydrologisch also den Hauptstrang des Flusssystems der Lachte dar 2 Nutzung des Gewassers Bearbeiten nbsp Ehemalige Wassermuhle an der Lutter in Marwede mit Steinskulptur Die Heide aus Luneburg von Petra ForsterIn Marwede befindet sich eine ehemalige Wassermuhle die erstmals 1438 an diesem Ort erwahnt wird Etwa von 1687 bis 1954 betrieb die Mullerfamilie Wolfhagen diese Muhle Es wurde hier eine Getreidemuhle eine Sagemuhle und eine Olmuhle mit Kollergang durch Wasserkraft angetrieben Im Jahre 1796 zerstorte ein Brand die Gebaude 1906 wurden die Wasserrader durch eine Turbine ersetzt In den 1960er Jahren wurde die Muhle stillgelegt Sie steht heute unter Denkmalschutz Seit dem Erwerb der Muhle in Eldingen im Rahmen des Naturschutzgrossprojektes Lutter im Jahre 1992 wird der Muhlenteich nicht mehr abgelassen Damit kommt in den unterhalb liegenden Verlauf kein Feinsediment mehr in die Lutter Im Jahre 2000 wurde auch die Staustufe entfernt und die Turbine ausgebaut Die Muhle verlor ihr Staurecht Die okologische Durchlassigkeit der Lutter wurde so wiederhergestellt und damit eine Voraussetzung fur die erfolgreiche Entwicklung des Naturschutzprojektes geschaffen Schutzgebiete BearbeitenPraktisch die komplette Talung der Lutter sowie die von Schmalwasser Kottelbeck und einigen anderen Nebenbachen stehen unter Naturschutz und bilden das 2435 3 Hektar grosse Naturschutzgebiet Lutter 3 4 Dieses ist Teil des insgesamt 5113 ha 4 grossen FFH Gebietes Lutter Lachte Aschau mit einigen Nebenbachen und grenzt mit der Mundung der Lutter an das Naturschutzgebiet Lachte Der Lauf der Lutter liegt am Unterlauf randstandig im Naturpark Sudheide was jedoch nicht auf das komplette Naturschutzgebiet zutrifft 4 Fauna und Flora Bearbeiten nbsp Lutter in Luttern nbsp Mundung der Lutter links in die Lachte nordlich von JarnsenDas Gebiet ist als naturnaher Bereich der Sudheide fur den Naturschutz von ganz besonderer Bedeutung Nicht nur die Bache selbst als Lebensraum von Fischen und Fischotter sondern auch angrenzende Auen und Bruchwalder Moore Sumpfe und Quellbereiche in denen Vogelarten wie Schwarzstorch Seeadler Kranich Eisvogel und seltene Fliessgewasserlibellen wie u a die vom Aussterben bedrohte Scharlachlibelle und der stark gefahrdete Kleine Blaupfeil heimisch sind Uber 160 gefahrdete Tier und Pflanzenarten leben an und in diesen Heidebachen Besonders bedeutsam ist hier eines der letzten Vorkommen der Flussperlmuschel Margaritifera margaritifera Diese stellen besonders hohe Anspruche an die Qualitat ihres Lebensraumes Durch ein Naturschutzgrossprojekt wurden Erfolge bei der Erhaltung der Flussperlmuschel erzielt 5 Der Bestand verzeichnet hier als einziger in ganz Europa eine positive Entwicklung In ersten Versuchen wurden 1985 in der Lutter gefangene Bachforellen mit Flussperlmuschel Larven infiziert und in den Bach zuruckgesetzt Diese ersten Massnahmen blieben allerdings zunachst ohne Erfolg Die Ursache lag in der unnaturlich hohen Sandfracht der Lutter was man allerdings erst spater feststellte und im Rahmen des Naturschutzprojektes beseitigte Die wissenschaftliche Begrundung durch Buddensiek 1991 6 und die Bestatigung in der Praxis durch Abendroth 1993 7 brachte den Durchbruch Im Jahr 2008 wurden wieder mehr als 12 000 Muscheln nachgewiesen in den 1930er Jahren lebten in Lachte und Lutter noch etwa 50 000 Exemplare Bestandsentwicklung der Flussperlmuschel in der Lutter Jahr Anzahl Muscheln Jahr Anzahl Muscheln1982 ca 2 700 2003 ca 4 1001992 ca 2 200 2004 ca 5 8001994 ca 1 800 2005 ca 6 0002000 ca 2 700 2006 ca 7 3002001 ca 2 900 2007 ca 8 8002002 ca 3 800 2008 ca 12 200Naturschutzgrossprojekt Bearbeiten nbsp Hinweisschild Naturschutzgebiet Lutter nbsp Das Postmoor bei Bargfeld im Naturschutzgebiet LutterDas Bundesamt fur Naturschutz das Land Niedersachsen sowie die Landkreise Celle und Gifhorn forderten das Naturschutzgrossprojekt Lutter von 1989 bis 2006 finanziell mit 16 5 Millionen Euro Der Bund trug hierbei 75 das Land Niedersachsen 15 und die Landkreise Celle und Gifhorn 10 der Kosten An wichtigsten Massnahmen wurden durchgefuhrt 8 Ankauf fast samtlicher Talauen Nebenbache und Moorgebiete aus denen Wasser in die Lutter gelangt Wiedervernassung der Moore Ausstattung der Graben mit Sandfangen Kauf der Staurechte von Muhlenwehren und Abbau der Wehre Bau von Sohlgleiten an den noch vorhandenen Wehren Muhlenteiche werden nicht mehr abgelassen Name BearbeitenDer Name Lutter ist niederdeutsch und verwandt mit dem Appellativ lauter das im Mittelhochdeutschen fur lauter hell rein sauber steht Lutter ist ein haufiger Fluss oder Bachname kommt aber auch in abgeleiteten Ortsnamen vor 9 Das gleichbedeutende lauter ist in festen Ausdrucken noch erhalten z B ein lauterer Charakter Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lutter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Lutter in der Datenbank des Niedersachsischen Landesbetriebs fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN Das Naturschutzprojekt LutterEinzelnachweise Bearbeiten a b Ausmessung in der Topographischen Karte 1 25 000 Anm Lachte AEO 121 5 km Lange 20 36 km Lutter AEO 149 6 km Lange 25 80 km Ausmessung in der Topographischen Karte 1 25 000 NLWKN Info uber das Naturschutzgebiet Lutter a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Fundsache Nr 249 Muschel kehrt zuruck Buddensiek V 1991 Untersuchung zu den Aufwuchsbedingungen der Flussperlmuschel in ihrer fruhen postparasitaren Phase Diss FB Biol Univ Hannover Abendroth D 1993 Errichtung und Sicherung schutzwurdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich reprasentativer Bedeutung Projekt Lutter Die Lutter ein Heidefliessgewasser in den Landkreisen Celle und Gifhorn Niedersachsen Natur und Landschaft 66 1 24 28 Arten und Biotopschutz in Heidebachen Anm z B Lutterbeck Lutter am Barenberge Konigslutter am ElmNaturschutzgebiete im Landkreis Celle nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis CelleAller mit Altgewassern und Auenlebensraumen bei Osterloh Allerdreckwiesen Allerniederung bei Klein Hehlen und Celle Blankes Flath bei Jeversen Bohlenbruch Bornriethmoor Brand Breites Moor Entenfang Boye und Grobebach Frehmbeck Goosemoor Grosses Moor bei Becklingen Heideflachen mittleres Lussplateau Heiden und Magerrasen in der Sudheide Hellern bei Wietze Henneckenmoor bei Scheuen Hochmoore bei Wieckenberg Hoppenriethe Hornbosteler Hutweide Kiehnmoor Lachte Lunsholz Lutter Meissendorfer Teiche Bannetzer Moor Musse Obere Allerniederung bei Celle Quell und Durchstromungsmoor mit Kleingewassern bei Dalle Untere Allerniederung bei Boye Schweinebruch Weesener Bach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lutter Lachte amp oldid 233844737