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Ludwig Alfred von Eimannsberger oder Ludwig Ritter von Eimannsberger 19 November 1878 in Wien 31 Juli 1945 in Innsbruck war ein osterreichischer Offizier Er war General der Artillerie und Heeresinspektor des Bundesheeres in der Ersten Republik Osterreich sowie Stratege und Visionar des Panzerkriegs bzw der Verwendung von gepanzerten Grossverbanden im Gefecht der verbundenen Waffen General Ludwig von Eimannsberger Wappen der Ritter von EimannsbergerInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Monarchie 1 2 Erste Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 2 Werk 3 Wohnsitze 4 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMonarchie Bearbeiten Ludwig Alfred von Eimannsberger war der einzige Sohn des k k Majors Ludwig Matthaus Eimannsberger aus Wien und seiner Frau Ernestine Tochter des k k Generalmajors Robert von Kutschenbach Kutzschenbach Regiments Kommandant des k u k Ulanenregiment Graf Auersperg Nr 8 Der Vater war Berufsoffizier und hatte zuletzt bei dem k u k Infanterie Regiment Erzherzog Friedrich Nr 52 gedient 1 Er wurde im Generalstab sowie als Lehrer verwendet und machte die Feldzuge 1859 1866 und 1878 mit Bei dem Okkupationsfeldzug in Bosnien erhielt er bei den Strassenkampfen in Sarajevo am 19 August 1878 einen Brustdurchschuss und erlag am 4 September des Jahres seiner Verletzung Aufgrund seines Todes wurde ihm posthum am 20 Oktober 1878 der Orden der Eisernen Krone III Klasse mit Kriegsdekoration verliehen 2 Durch diese Ordensverleihung hatte seine Witwe Ernestine nach 21 der Ordensstatuten den Anspruch um taxfreie Erhebung in den erblichen Ritterstand anzusuchen was sie am 28 Juni 1880 tat Dem Ersuchen wurde am 14 September 1880 durch allerhochsten Entschluss entsprochen 3 Ernestine Eimannsberger und ihr Sohn Ludwig Alfred wurden somit in den Adelsstand erhoben und gehorten ab nun zur Zweiten Gesellschaft Osterreich Ungarns 4 Hierbei waren Nobilitierungen von Hinterbliebenen erst seit 1859 moglich und zudem sehr selten Dieser Adel wird als systematisierter Adel oder Ordensadel bezeichnet und zahlte zum untitulierten Adel der etwa zwei Drittel der deutschsprachigen Adelslandschaft ausmachte Im Jahr 1880 gab es rund 3000 deutschsprachige untitulierte Adelsfamilien in Osterreich Ungarn heute zahlt diese Gruppe nur mehr um die 800 Familien 5 Die Reduktion ergibt sich aufgrund des Salischen Rechtsprinzips das besagt dass der Adel nur im Mannesstamm bei ehelicher Abstammung vererbt werden kann Ernestine von Eimannsberger welche im Offiziersmillieu aufgewachsen war und nach einer eisernen Linie lebte schickte ihren zehnjahrigen Sohn Ludwig Alfred in die Militar Unterrealschule in St Polten und von da in die k u k Technische Militarakademie an der Ludwig Alfred 1899 zum 11 Feldartillerieregiment in Budapest ausgemustert wurde 6 Von 1903 bis 1905 absolvierte er die Kriegsschule und kam dann als Generalstabsoffizier zu den Artilleriedirektoren in Sarajevo und Przemysl wo er mit seiner Frau Charlotte der Tochter des k k Generalmajors Ludwig Vetter von Bruckthal Regiments Kommandant des k u k Dragonerregiment Graf Montecuccoli Nr 8 lebte 1 Im Jahr 1910 kam sein erstgeborener Sohn Ludwig Karl in Przemysl zur Welt er wurde der Familientradition entsprechend Berufsoffizier im osterreichischen Bundesheer und spater in die Wehrmacht ubernommen Dort war er 1 Generalstabsoffizier in der 3 Gebirgs Division im Ostfeldzug zuletzt im Range eines Obersts 1 Zur Geburt seines ersten Sohnes wurde Ludwig Alfred von Eimannsberger Hauptmann des Artilleriestabes und Lehrer fur Artillerieschiesswesen und Waffenlehre an der k u k Technische Militarakademie in Modling Als der Erste Weltkrieg ausbrach kam er als Artilleriereferent zum Stabe des siebenburgischen XII Korps und machte den Feldzug in Ostgalizien und Russisch Polen mit und trug 1915 durch seine Vorschlage zur Eroberung der russischen Festung Iwangorod bei Im Sommer 1916 war er Artilleriekommandant bei der Kaiserschutzendivision in Sudtirol und dann Artilleriereferent beim XV Korpskommando am oberen Isonzo bei dem er sich im Oktober 1917 am Durchbruch bei Karfreit hohe Verdienste erwarb welche ihm das Ritterkreuz des Osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens einbrachte Noch wahrend des Krieges kam 1918 seine Tochter Margarete und dann 1919 sein zweiter Sohn Robert zur Welt Dieser wurde 1939 als Student der technischen Hochschule in Wien einberufen und starb am 10 Janner 1943 als Oberleutnant der 44 Infanterie Division bei der Schlacht um Stalingrad als die von ihm befehligte Artilleriestellung im Rossoschkatal einen Volltreffer erhielt 7 Erste Republik Bearbeiten nbsp Gen Eimannsberger bei einem Manover Foto aus dem Familienfundus Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie setzte sich Ludwig Alfred von Eimannsberger dafur ein dass das klein gewordene Osterreich trotz der auferlegten Beschrankungen im Rahmen des Moglichen eine Armee zur Verfugung hatte Er wurde als Oberst in das Bundesheer ubernommen und war als Lehrer an der Offiziersschule tatig Ab 1926 leitete er die waffentechnische Abteilung im Bundesministerium fur das Heereswesen als Inspektor der Artillerie Im Jahr 1927 wurde er Sektionschef zuletzt war er bis zum 28 Februar 1930 Heeresinspektor des Bundesheeres und somit der ranghochste Offizier Osterreichs 8 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Im Jahr 1938 begann seine erneute militarische Verwendung als General der Artillerie z V er wurde aber vorerst nicht weiter eingesetzt da die Wehrmacht zu Anfang des Krieges alle hohen Offiziere aus Osterreich stark zuruckstufte 9 1940 erhielt er eine nicht angemessene Funktion eines hoheren Artillerie Offiziers beim Stab des Oberkommandos Ost in der er sich jedoch nach ein paar Monaten der Untatigkeit als entbehrlich empfand und um seine Entlassung ansuchte 1943 wurde er aus der z V Stellung des Heeres entlassen 9 Im April 1945 kurz vor der Besetzung Wiens durch die Rote Armee verliess Ludwig Alfred von Eimannsberger mit seiner Frau Charlotte sein Haus in Modling und fuhr nach Innsbruck zu seiner Tochter Margarete 1951 sechs Jahre nach dem Tode Ludwig Alfred von Eimannsbergers starb auch sein erstgeborener Sohn an einer Kriegsverletzung und es blieb nur mehr dessen 13 jahriger Sohn Ludwig Harald als Trager der Linie Ritter von Eimannsberger Werk Bearbeiten nbsp Der Kampfwagenkrieg von Eimannsberger rumanische Ausgabe es gab auch Ausgaben in Franzosisch Polnisch und Russisch In seinem ersten Ruhestand ab 1930 begann fur Eimannsberger ein neuer Lebensabschnitt in dem er als wissenschaftlicher militartechnischer Privatgelehrter fungierte Hierbei galt seine ganze Aufmerksamkeit dem neuen Kriegsgerat welches 1917 und 1918 den Kampf revolutioniert hatte Eimannsberger durchforschte das fur die Mittelmachte verhangnisvolle Geschehen das durch den Einsatz von Panzerkampfwagen heraufbeschworen wurde Aus seinen Analysen zog er Schlusse die er mit folgenden Worten umriss Die Reiterei ist tot neben den Tanks ist kein Platz mehr fur sie Aber ihre Aufgaben sind geblieben fur deren Losung wird man in Zukunft Panzergeschwader bestimmen mussen Weiter liest man in den wissenschaftlichen Arbeiten Eimannsbergers die schon die Panzerstrategien des Zweiten Weltkrieges vorzeichneten Angriff ist Feuer und Bewegung und diese beiden Elemente vereinigt der Panzerkampfwagen in einem Kampfgerat Diese vorausahnenden Theorien Eimannsbergers wurden im Zweiten Weltkrieg mit dem Blitzkrieg praktisch unter Beweis gestellt Schon 1933 versuchte Eimannsberger sein Buch Der Kampfwagenkrieg zu verlegen jedoch war die Veroffentlichung schwieriger als gedacht Somit wurde das Buch erst 1934 gedruckt Generaloberst Heinz Guderian beeinflusst durch das Buch von Eimannsberger 10 stellte in seinem Buch Achtung Panzer von 1937 ahnliche Theorien vor 11 wobei er die Theorie erfolgreich in die Praxis umsetzen konnte Eimannsberger hingegen blieb Theoretiker jedoch war es sein Werk auf dessen Erkenntnissen die Panzerkampfe des Polenfeldzuges des Westfeldzuges sowie zu Beginn des Krieges mit der Sowjetunion basierten Eimannsberger fand jedoch keine Anerkennung da Guderian auf Grund seiner Erfolge als Truppenfuhrer deutlich herausragte Im Herbst 1943 schrieb Eimannsberger ein kurzes nie veroffentlichtes Manuskript In eigener Sache vorhanden im Wiener Kriegsarchiv in dem er enttauscht schreibt dass er mit der Rolle die ihm Guderian in der Geschichte der Panzerwaffe zuweist absolut nicht einverstanden ist da die deutsche Panzertruppe zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach seinen ureigensten Gliederungen und Gefechtsgrundsatzen gefuhrt wurde und er somit der Schopfer der Deutschen Panzerwaffe sei Die tragende Rolle Eimannsbergers wurde erst in den letzten Jahrzehnten international bestatigt 12 Abschliessend betrachtet erkannten in der Zwischenkriegszeit nur eine Handvoll Offiziere die wahren Moglichkeiten einer zukunftigen Panzerwaffe Darunter befanden sich die Franzosen General Aime Doumenc General Jean Baptiste Estienne und General Charles de Gaulle dann die Briten Captain Basil Liddell Hart und General John Frederick Charles Fuller der Osterreicher General Eimannsberger und die Deutschen Offiziere General Oswald Lutz General Walther Nehring und Generaloberst Heinz Guderian Trotz dieser internationalen Erkenntnis wie man mit Panzern richtig kampft setzten nur die Deutschen diese Ideen in die Tat um Sie uberrannten zu Anfang des Zweiten Weltkrieges alle alliierten Panzerstellungen wie auch neutrale Lander wie Danemark Norwegen die Niederlande Luxemburg und Belgien 13 Wohnsitze BearbeitenDas Elternhaus des Ludwig Matthaus von Eimannsberger stand in der Neubaugasse 23 in Wien und war von seinen Grosseltern 1791 erstanden worden Nach dem fruhen Tode seiner Eltern wurde dieses Haus von seinem Vormund 1837 fur seine Ausbildung verkauft Seine Frau Ernestine geb von Kutschenbach kam vom Rittergut Kaimberg bei Gera welches ihr Vorfahr Heinrich Friedrich von Kutzschenbach herzoglicher Landkammerrat 1766 erstanden hatte Ludwig Alfred von Eimannsberger wohnte mit seiner Familie in seinem Haus in der Larchengasse 9 in Modling bei Wien Das Landhaus in Mutters und die Teilhaberschaft am Hotel Kreid in Innsbruck kamen durch die Heirat von Ludwig Karl von Eimannsberger mit Sieglinde Liensberger Kreid in die Familie der Ritter von Eimannsberger nbsp Haus Larchengasse 9 Modling bei Wien 1920 nbsp Landhaus in Mutters 1929 nbsp Hotel Kreid in Innsbruck 1890Schriften BearbeitenDer Kampfwagenkrieg Verlag J F Lehmann Munchen 1934 Literatur BearbeitenRudolf Kiszling Eimannsberger Ludwig von In Neue Osterreichische Biographie ab 1815 Grosse Osterreicher Band 15 Amalthea Wien 1963 S 171 175 Walther Albrecht Gunther Burstyn 1879 1945 und die Entwicklung der Panzerwaffe Osnabruck 1973 S 198 Janusz Piekalkiewicz Krieg der Panzer Munchen 1975 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B XII Band 64 C A Starke Verlag 1977 Wolfgang Sagmeister General der Artillerie Ing Ludwig Ritter von Eimannsberger Theoretiker und Visionar der Verwendung von gepanzerten Grossverbanden im Kampf der verbundenen Waffen Ungedruckte Dissertation Universitat Wien 2006 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wolfgang Sagmeister General der Artillerie Ing Ludwig Ritter von Eimannsberger Theoretiker und Visionar der Verwendung von gepanzerten Grossverbanden im Kampf der verbundenen Waffen Ungedruckte Dissertation Universitat Wien 2006 Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k k Truppen im Jahre 1878 Kriegsarchiv Abtheilung fur Kriegsgeschichte Wien 1879 Osterreichisches Staatsarchiv https www archivinformationssystem at detail aspx ID 4364227 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B XII Band 64 C A Starke Verlag 1977 ab S 102 Personenanzahl des deutschsprachigen Adels Osterreichisches Staatsarchiv https www archivinformationssystem at detail aspx ID 87600 Friedrich Dettmer Stalingrad ein Ruckblick nach 60 Jahren Nurnberg 2003 S 75 Marcel Stein Osterreichs Generale im Deutschen Heer 1938 1945 Bissendorf 2002 ab S 281 a b Bertrand Michael Buchmann Osterreicher in der Deutschen Wehrmacht Soldatenalltag im Zweiten Weltkrieg Bohlau Wien 2009 ISBN 978 3 205 78444 9 S 25 James S Corum The roots of Blitzkrieg University Press of Kansas 1992 S 139 Andre Deinhardt Panzergrenadiere eine Truppengattung im Kalten Krieg 1960 bis 1970 Oldenbourg Verlag Munchen 2012 S 16 Russel Hart Guderian Panzer pioneer or myth maker Potomac Books Inc 2006 S 41 Eddy Bauer Der Panzerkrieg Verlag Offene Worte Bonn 1965 S 336 Normdaten Person GND 1048213099 lobid OGND AKS LCCN n92017739 VIAF 1000707 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eimannsberger Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Eimannsberger Ludwig Ritter von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier und General der ArtillerieGEBURTSDATUM 19 November 1878GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 31 Juli 1945STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Eimannsberger amp oldid 236009701