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Ludwig Soswinski 15 Janner 1905 in Wien 9 Februar 1997 ebenda war ein osterreichischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Jurist Politiker Antifaschist und KZ Haftling Er war nach der Zeit des Nationalsozialismus Funktionar in mehreren NS Opferverbanden sowie Mitbegrunder und Vizeprasident des Dokumentationsarchivs des osterreichischen Widerstandes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSoswinski war der Sohn eines Schriftsetzers in der Staatsdruckerei Wien Er absolvierte nach dem Ende seiner Schullaufbahn ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universitat Wien und wurde dort nach Studienende 1929 zum Dr jur promoviert Nach dem Gerichtsjahr war er Revisor der Konsumgenossenschaft im Zentralverband der osterreichischen Konsumvereine 1 Schon wahrend seines Studiums betatigte er sich als Funktionar beim Sozialdemokratischen Studentenschaft Danach war er Zugskommandant der Akademischen Legion beim Republikanischen Schutzbund 2 Nach dem bewaffneten Aufstand Mitte Februar 1934 gegen den austrofaschistischen Standestaat unter Engelbert Dollfuss trat er der zu dieser Zeit illegalen Kommunistischen Partei Osterreichs KPO bei und wurde deswegen spatestens 1937 inhaftiert und im Februar 1938 amnestiert Nach dem Anschluss von Osterreich an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Soswinski am 13 Marz 1938 durch die Gestapo verhaftet und am 1 April 1938 im Zuge des sogenannten Prominententransports in das KZ Dachau eingeliefert 3 Von Ende September 1939 bis Anfang Marz 1940 wurde er in das KZ Flossenburg verlegt und Anfang Marz 1940 wieder nach Dachau ruckuberstellt 4 In Dachau wurde Soswinski nach einigen Monaten Kapo in der Zahlmeisterei Schubraum wo er mit der Verwaltung von Haftlingskonten beschaftigt war Soswinski war an Geldumbuchungen von Konten wohlhabender Haftlinge mit deren Wissen auf Konten mittelloser Haftlinge beteiligt damit auch diese in der Lagerkantine einkaufen konnten Nachdem diese finanziellen Transaktionen im Fruhjahr 1940 durch Angehorige der Lager SS aufgedeckt wurden kamen die Mitglieder des Zahlmeisterei Kommandos auf Anordnung des Schutzhaftlagerfuhrers Egon Zill fur 45 Tage in verdunkelte Einzelzellen des Lagerbunkers und wurden danach fur ein Jahr der Strafkompanie zugeteilt Im Januar 1944 wurde Soswinski in das KZ Majdanek uberstellt und nach der Auflosung des Lagers im Juli 1944 in das Stammlager des KZ Auschwitz 5 Soswinski war Funktionshaftling und gehorte der 1942 entstandenen osterreichischen Widerstandsgruppe im Stammlager an Weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe waren Alfred Klahr Hermann Langbein Ernst Burger Rudolf Friemel und Ludwig Vesely Im Mai 1943 entstand aus der osterreichischen Widerstandsgruppe und dem polnischen Lagerwiderstand die Kampfgruppe Auschwitz 6 Soswinski gehorte bei der KGA ab Herbst 1944 der Internationalen Leitung an 7 Nach der Evakuierung des KZ Auschwitz gelangte Soswinski in das KZ Mauthausen wo er erneut dem Lagerwiderstand angehorte In Mauthausen wurde er im Mai 1945 befreit 8 Nach dem Kriegsende heiratete Soswinski die Auschwitzuberlebende Herta Soswinski geborene Mehl 9 Er war stellvertretender Vorsitzender der Kreditlenkungskommission und gehorte ebenso bis 1948 dem Generalrat der Osterreichischen Nationalbank an unter anderem befasste er sich mit der Wiedereinfuhrung des Schillings Von 1945 bis 1958 gehorte er dem Wiener Gemeinderat und dem Landtag an 1 Zusammen mit seiner Ehefrau trat er nach 1968 aus der KPO aus 9 Zudem engagierte er sich seit der Befreiung vom Nationalsozialismus fur die Belange ehemaliger Widerstandskampfer und NS Opfer Ab 1955 war er Obmann des Landesverbandes im Bundesverband osterreichischer Widerstandskampfer und Opfer des Faschismus KZ Verband und ab 1964 wirkte er in gleicher Funktion im Bundesverband Zudem wurde er Vizeprasident der Internationalen Foderation der Widerstandskampfer FIR begrundete die Arbeitsgemeinschaft der Opferverbande in Osterreich und war Obmann der Lagergemeinschaft Mauthausen deren Nachfolgeorganisation das Mauthausen Komitee Osterreich ist 1 Er war 1963 Mitbegrunder des Dokumentationsarchivs des Osterreichischen Widerstandes DOW 1 Er wurde schliesslich Vizeprasident dieser Organisation 8 Ab 1980 wirkte er bei der Uberfuhrung des DOW in eine Stiftung mit und betatigte sich dort bis zur Einsetzung des Stiftungsrates 1984 als Kurator 1 Er wurde am Friedhof der Feuerhalle Simmering bestattet 10 Auszeichnungen BearbeitenSilbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 1971 1 Grosses Ehrenzeichens fur Verdienste um die Republik Osterreich 1980 1 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 1987 1 Grosses Verdienstkreuz Erster Klasse Bundesrepublik Deutschland 1 Ehrenzeichen fur Verdienste um die Befreiung Osterreichs 1977 1 Ehrenzeichen in Gold des Kriegsopfer und Behindertenverbands fur Wien Niederosterreich und Burgenland 1 Literatur BearbeitenFelix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 1 5 und Erganzungsband Kremayr amp Scheriau Wien 1992 2004 ISBN 3 218 00543 4 ISBN 3 218 00544 2 ISBN 3 218 00545 0 ISBN 3 218 00546 9 ISBN 3 218 00547 7 ISBN 978 3 218 00741 2 Erganzungsband 2004 Comite International de Dachau Barbara Distel KZ Gedenkstatte Dachau Hrsg Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945 Text und Bilddokumente zur Ausstellung Munchen 2005 ISBN 3 87490 750 3 Weblinks BearbeitenBild von Ludwig Soswinski als Haftling in DachauEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 6 Erganzungsband Wien 2004 S 219 Bertrand Perz Die KZ Gedenkstatte Mauthausen 1945 bis zur Gegenwart StudienVerlag Innsbruck 2006 ISBN 3 7065 4025 8 S 315 Ludwig Soswinski Wir waren Weana Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes Soswinski Ludwig auf doew at KZ Gedenkstatte Dachau Selbstbehauptung und Solidaritat Online auf hdbg de PDF 401 kB Rudolf Kropf Die Befreiung von Auschwitz PDF 80 kB Institut fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Johannes Kepler Universitat Linz Januar 2005 S 3 archiviert vom Original am 11 Marz 2005 abgerufen am 20 Juli 2019 Henryk Swiebocki Die Kampfgruppe Auschwitz In Waclaw Dlugoborski Franciszek Piper Hrsg Auschwitz 1940 1945 Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz Oswiecim 1999 III Band Widerstand S 155 a b Dr Ludwig Soswinski zum Gedenken In Der Freiheitskampfer 1 Marz 1997 S 4 Online auf oevp kameradschaft at PDF 3 27 MB a b Sylvia Soswinski Soswinski Herta geb Mehl Widerstandskampferin und politische Aktivistin In Ilse Korotin Hrsg biografiA Lexikon osterreichischer Frauen Band 3 P Z Bohlau Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 S 3107 Ludwig Soswinski in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien atNormdaten Person GND 1036332381 lobid OGND AKS VIAF 304354116 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Soswinski LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Widerstandskampfer Jurist Antifaschist KZ Haftling und Politiker KPO LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 15 Januar 1905GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 9 Februar 1997STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Soswinski amp oldid 239151664