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Christian Ludolf Wienbarg Pseudonyme Ludolf Vineta Freimund 25 Dezember 1802 in Altona 2 Januar 1872 in Schleswig war ein Schriftsteller des Vormarz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Bibliographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWienbarg Sohn eines Schmieds nahm nach seiner Schulzeit auf dem Gymnasium Christianeum 1822 ein Theologiestudium an der Universitat Kiel auf das er aber 1826 aus finanzieller Not abbrechen musste Dafur nahm er eine Stelle als Hauslehrer bei Christian Gunther Graf von Bernstorff in Lauenburg an Wahrend seines Studiums wurde er 1822 Mitglied der Alten Kieler Burschenschaft und 1828 der Alten Bonner Burschenschaft 1829 promovierte er in Marburg 1830 31 war er Hauslehrer von Charles Ernst Alexander Selby 1813 1843 dem Sohn des Danischen Gesandten in Den Haag Baron Charles Borre Selby 1778 1849 In dieser Zeit schrieb Wienbarg seine Reiseberichte Holland in den Jahren 1831 32 1833 kehrte er an die Universitat Kiel zuruck wo er eine Dozentenstelle annahm 1834 veroffentlichte er eine Sammlung mit 22 seiner Vorlesungen unter dem Titel Asthetische Feldzuge Mit der Widmung Dir junges Deutschland widme ich diese Reden pragte er massgeblich den Begriff Junges Deutschland Im gleichen Jahr erschien die Schrift Soll die plattdeutsche Sprache gepflegt oder ausgerottet werden Gegen Ersteres und fur Letzteres beantwortet Darin zieht Wienbarg als Aufklarer der die romantische Idealisierung des Dialekts als alte Volkssprache kritisiert gegen die sprachliche Armut des Plattdeutschen zu Felde 1 1834 lernte Wienbarg auch den Schriftsteller Karl Gutzkow kennen Mit diesem plante er im Sommer 1835 die Herausgabe der Zeitschrift Deutsche Revue die jedoch bereits vor Auslieferung des ersten Heftes verboten und beschlagnahmt wurde Im November 1835 wurden Wienbargs Schriften zusammen mit denen der anderen sogenannte Jungdeutschen erst in Preussen und im Dezember im gesamten Bereich des Deutschen Bundes verboten Er wurde aus Frankfurt am Main ausgewiesen floh nach Helgoland kehrte aber im Herbst 1836 nach Hamburg zuruck wo er seine Tatigkeiten als Journalist und Herausgeber verschiedener Zeitschriften erneut aufnahm Durch seine journalistische Arbeit fur ein liberales demokratisches ein junges Deutschland war er weiter Verfolgung und Verboten durch die staatlichen Zensurbehorden ausgesetzt Seit Ende der dreissiger Jahre wurde er finanziell von seinen Geschwistern unterstutzt Am 12 Mai 1839 heiratete er die Altonaer Burgertochter Elisabeth Wilhelmine Dorothea Marwedel Wienbargs aussere Lebensumstande wurden durch die Eheschliessung keineswegs stabilisiert Nachtliche Trinkeskapaden in Hamburger Kneipen vermutlich mitverursacht durch Frustration angesichts der politischen Verhaltnisse und das Verbot seiner Schriften liessen seinen schriftstellerischen und journalistischen Ehrgeiz mehr und mehr ermuden seine Produktivitat liess in spateren Jahren deutlich nach Von 1840 bis 1842 redigierte Wienbarg die Beilage Borsenhalle Deutsches Literaturblatt von 1842 bis Juni 1846 die Hamburger literarischen und kritischen Blatter Gelegentlich arbeitete er an den Hamburger Neuen Nachrichten und am Altonaer Mercur mit Aufsehen erregte er im Sommer 1846 als sein Beschluss nach Amerika auszuwandern durch die Presse ging Die nationale Begeisterung fur die schleswig holsteinische Bewegung liess Wienbargs Auswanderungsplane platzen Noch 1846 erschienen zwei Broschuren von ihm mit denen er sich in den Kampf um die Unabhangigkeit Schleswig und Holsteins von danischen Anspruchen einmischte Der danische Fehdehandschuh aufgenommen von Ludolf Wienbarg und Die Volksversammlung zu Nortorf am 14 September 1846 In den folgenden zwei Jahrzehnten engagierte er sich wiederholt als Publizist fur die schleswig holsteinische Befreiungsbewegung 1848 beteiligte er sich als Freiwilliger am schleswig holsteinischen Krieg als Stabsadjutant 1849 als einfacher Jager in einem Freikorps Nach 1850 lebte der mittlerweile schwer alkoholkranke verarmte und von der literarischen Offentlichkeit vergessene Wienbarg in Hamburg und in Altona 1869 wurde er mit Verfolgungswahn in eine Heilanstalt in Schleswig eingewiesen wo er 1872 starb Werke BearbeitenPaganini s Leben und Charakter nach Schottky Dargestellt Hamburg Hoffmann u Campe 1830 Veroffentlicht unter dem Pseudonym Ludolf Vineta Digitalisat Holland in den Jahren 1831 und 1832 2 Bde Hamburg Hoffmann u Campe 1833 Digitalisat Aesthetische Feldzuge Dem jungen Deutschland gewidmet Hamburg Hoffmann u Campe 1834 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Soll die plattdeutsche Sprache gepflegt oder ausgerottet werden Gegen Ersteres und fur Letzteres beantwortet Hamburg Hoffmann u Campe 1834 Digitalisat Menzel und die junge Literatur Programm zur deutschen Revue Mannheim Lowenthal 1835 Digitalisat Zur neuesten Literatur Mannheim Lowenthal 1835 Digitalisat Wanderungen durch den Thierkreis Hamburg Hoffmann u Campe 1835 Reprint Frankfurt a M 1973 Tagebuch von Helgoland Hamburg Hoffmann u Campe 1838 Digitalisat Die Dramatiker der Jetztzeit Heft 1 Altona Aue 1839 Mehr nicht erschienen Digitalisat Die Volks Versammlung zu Nortorf am 14ten September 1846 Hamburg Hoffmann u Campe 1846 Der danische Fehdehandschuh Aufgenommen von L W Hamburg Hoffmann u Campe 1846 Darstellungen aus den schleswig holsteinischen Feldzugen 2 Bde Kiel Schroder 1851 1852 Das Geheimniss des Wortes Hamburg Aue 1852 Die plattdeutsche Popagande sic und ihre Apostel Hamburg Hoffmann u Campe 1860 Publiziert unter dem Pseudonym Freimund Geschichte Schleswigs 2 Bde Hamburg Meissner 1861 1862 Asthetische Feldzuge Hg von Walter Dietze Textredaktion Jurgen Jahn Berlin u Weimar Aufbau Verl 1964 Neudruck der Asthetischen Feldzuge Orthographie u Interpunktion modernisiert und anderer Texte Wienbargs umfassende Einfuhrung u Stellenkommentare von W Dietze Nach Helgoland und anderswohin Gedanken auf Reisen Hg u m einem Nachw v Alfred Estermann Nordlingen Greno 1987 S 234f Literatur Hinweise Bibliographie BearbeitenKarl Goedeke Edmund Goetze Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen 2 Auflage Ehlermann Leipzig 1959 1991 Bd 17 S 1718 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3DGoedekeGrundrissZurGeschichteDerDeutschenDichtung 2 17 4 2FGoedekeGrundrissZurGeschichteDerDeutschenDichtung 2 174 MDZ 3D 0A SZ 3Dn299 doppelseitig 3D LT 3D1718 PUR 3D 1736 Literatur BearbeitenCarsten Erich Carstens Wienbarg Ludolf Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 419 f Viktor Schweizer Ludolf Wienbarg Beitrage zu einer Jungdeutschen Asthetik Leipzig Wild 1897 Heinrich Hubert Houben Jungdeutscher Sturm und Drang Leipzig Brockhaus 1911 S 175 250 Nachdruck 1974 im Georg Olms Verlag Sammlung mehrerer Aufsatze Houbens uber Wienbarg Max Bartholomey Ludolf Wienbarg ein padagogischer Reformer des Jungen Deutschland Langensalza 1912 Timon Hommes Holland im Urteil eines Jungdeutschen Beitrag zur Kentnnis der geistigen Beziehungen zwischen Holland und Deutschland anlasslich des Wienbargschen Buches Holland in den Jahren 1831 und 1832 Diss Amsterdam 1926 Adolf Graf Freiheit und Schonheit bei Ludolf Wienbarg Ein Beitrag zur Asthetik des Jungen Deutschland Bonn 1952 Gerhard Burkhardt Ludolf Wienbarg als Asthetiker und Kritiker Seine Entwicklung und seine geistesgeschichtliche Stellung Diss Hamburg 1956 Walter Dietze Ludolf Wienbarg In Sinn und Form Berlin 14 Jg 1962 S 874 921 Dieter Lohmeier Wienbarg Christian Ludolf In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 2 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1971 ISBN 3 529 02642 5 S 246 248 Walter Homberg Zeitgeist und Ideenschmuggel Die Kommunikationsstrategie des Jungen Deutschland Stuttgart Metzler 1975 phil Diss Salzburg 1973 Ivo Braak Ludwig Wienbargs eigener Lebensbericht mit besonderer Berucksichtigung seines Verhaltnisses zum Niederdeutschen In Dorothea Ader u a Hrsg Sub tua platano Festgabe fur Alexander Beinlich Kinder und Jugendliteratur 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digitalisierten Seite 15 Vossische Zeitung 23 Dezember 1902 Nachlassstucke von Ludolf Wienbarg in der Staats und Universitatsbibliothek BremenEinzelnachweise Bearbeiten Ulf Thomas Lesle Identitatsprojekt Niederdeutsch Die Definition von Sprache als Politikum In R Langhanke Hrsg Sprache Literatur Raum Festgabe fur Willy Diercks Bielefeld 2015 ISBN 978 3 89534 867 9 S 717 Normdaten Person GND 118807226 lobid OGND AKS LCCN n84187311 VIAF 5727383 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wienbarg LudolfALTERNATIVNAMEN Wienbarg Christian Ludolf Vineta Ludolf FreimundKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller des VormarzGEBURTSDATUM 25 Dezember 1802GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 2 Januar 1872STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludolf Wienbarg amp oldid 224857332