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Dieser Artikel handelt von der Lyrikerin Ubersetzerin und Herausgeberin Zu weiteren Personen ahnlichen Namens siehe Luise zu Stolberg Grafin Louise Auguste Henriette zu Stolberg Stolberg auch Luise Stolberg oder L o uise von Stolberg genannt 13 Januar 1799 in Stolberg Harz 15 August 1875 ebenda war eine deutsche Lyrikerin Ubersetzerin und Herausgeberin Inhaltsverzeichnis 1 Unruhige Jugend 2 Grafin in Stolberg 3 Literarische Tatigkeit 4 Briefschreiberin 5 Letzte Lebensjahre 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUnruhige Jugend BearbeitenLouise wurde als Tochter des Erbgrafen Friedrich zu Stolberg Stolberg 1769 1803 und der Grafin Marianne geb von der Mark geboren Ihre Mutter war eine uneheliche Tochter des Preussenkonigs Friedrich Wilhelm II mit Wilhelmine Encke Grafin von Lichtenau Nach der Scheidung ihrer Eltern die noch im Jahr ihrer Geburt erfolgte nahm sie der Vater mit nach Danemark wo er am 4 Marz 1800 die Lehnsgrafin der Grafschaft Gyldensteen Constanze Grafin Knuth heiratete Marianne von der Mark ehelichte am 14 Marz 1801 den polnischen Freiherrn Kaspar von Miaskowski Im Fruhjahr 1804 wurde auch die zweite Ehe ihres Vaters geschieden und er ehelichte in Regensburg die Grafin Henriette von Jett Nach langerem Aufenthalt auf Funen folgte Louise ihrer ebenfalls in dritter Ehe mit dem Franzosen Etienne de Thierry verheirateten Mutter nach Paris wo sie ein Klosterpensionat besuchte Mit funfzehn Jahren kam Louise an den Hof Friedrich Wilhelms III wo sie sich mit ihrem Cousin dem Kronprinzen und spateren Konig Friedrich Wilhelm IV anfreundete Nachdem er den Thron bestiegen hatte wurde Louise zu Stolberg zur gluhenden Royalistin Nach dem Tod ihres Vaters war dessen Bruder Joseph 1771 1839 Regent der Grafschaft Stolberg Stolberg geworden Am 22 Mai 1819 heiratete er in Berlin nach Abschluss eines Ehevertrages seine Nichte Louise Unter ihren wechselvollen Familienverhaltnissen hat sie offenbar gelitten Alle meine Verhaltnisse heissen Stief bekannte sie 1841 gegenuber Karl August Varnhagen von Ense wie dieser in seinem Tagebuch notierte 1 Ein Portrat ihrer Mutter und eine kleine Buste ihrer Grossmutter der Grafin von Lichtenau bewahrte sie zeitlebens auf Grafin in Stolberg BearbeitenIn der Ehe mit dem alteren Erbgrafen stellte sie als Herrin von Schloss Stolberg und auf dem Landsitz in Rottleberode wo das Paar jeden Sommer verbrachte ihre praktische Lebenstuchtigkeit unter Beweis Sie wurde Mutter von funf Kindern Alfred 1820 1903 Mathilda 1823 1873 Elisabeth 1825 1907 Maria 1835 1872 und Luise 1835 1872 Nach dem Tod ihres Gemahls ubernahm sie die Vormundschaft und Verwaltung bis ihre Erben volljahrig waren Die Jahre ihrer Witwenschaft verbrachte sie von wenigen Reisen nach Berlin zu ihrer Halbschwester mutterlicherseits Josephine Grafin von Konigsmarck geb von Miaskowski 1804 1862 abgesehen in Stolberg Sie sorgt fur alle nach besten Kraften schrieb Varnhagen halt Mass und Schranke vermittelt erheitert sie ubt das schonste menschliche Geschaft das weibliche des Wohlthuns durch ihre Gegenwart durch Wort und Sinn wenn die Hand nicht ausreicht Literarische Tatigkeit BearbeitenDie anfangs anonym erschienenen spater unter ihrem Namen in wechselnden Schreibungen bekannt gewordenen Gedichte der Louise zu Stolberg waren in erster Linie Ausdruck ihrer politischen Gesinnung Dem regierenden Monarchen in Konig von dessen Gottesgnadentum sie uberzeugt war brachte sie ruckhaltlose Verehrung entgegen Drei Gedichtsammlungen widmete sie ihm unter dem Titel Konigslieder Die Marzrevolution von 1848 49 verurteilte sie aufs Entschiedenste Als der Antrag der Demokraten in der Zweiten Kammer der preussischen Nationalversammlung die Kadettenanstalten in Zivilschulen umwandeln wollten schrieb sie ihrem Jugendfreund dem Konig einen Protestbrief In der Reaktion war sie gelegentlich anonyme Beitragerin der ultrakonservativen Kreuzzeitung Mit ihren Uberzeugungen stand sie in unuberbruckbarem Gegensatz zu den Freiheitsbestrebungen der Dichter des Vormarz und des Jungen Deutschlands die sie als Leserin rezipierte Reiseberichte von Heinrich Laube las sie mit Begeisterung mit anderen Autoren suchte sie die polemische Auseinandersetzung So nahm sie in den Band Psychorama eines Scheintodten satirische Verse und Epigramme gegen Heine und Georg Herwegh auf Anderen Zeitgenossen wie Alexander von Humboldt Friedrich Ruckert George Sand und Rahel Varnhagen von Ense widmet sie dichterische Huldigungen Mit Ruckert verband Stolberg auch das Interesse fur die Lyrik Persiens und betrieb Sprachstudien um aus dem Persischen ubersetzen zu konnen Eine Reihe von Essays die sich in ihrem Nachlass befunden haben sollen mussen als verloren gelten Briefschreiberin BearbeitenAusfuhrliche Briefwechsel fuhrte Louise zu Stolberg mit vielen zeitgenossischen Autoren darunter Bettina von Arnim Karl August Varnhagen Friedrich von Bodenstedt Ida Hahn Hahn Der schriftstellernde Hohenzollernprinz Georg von Preussen pflegte ihr seine dramatischen Manuskripte zur Prufung vorzulegen Die einst zu 38 Banden geordnete Briefsammlung muss heute grosstenteils als verloren gelten Teile befinden sich in Archiven und Privatsammlungen gelegentlich tauchen Einzelstucke im Autographenhandel auf Letzte Lebensjahre BearbeitenNach dem Tod Friedrich Wilhelms IV ubertrug sie die Widmung der Konigslieder an dessen Witwe Elisabeth Der Regierung seines Nachfolgers des spateren Kaisers Wilhelm I und dem Wirken Bismarcks brachte sie geringeres Interesse entgegen Die Herausgabe der Tagebucher Varnhagens durch dessen Nichte Ludmilla Assing die in ihrer Auswahl vorwiegend politische Ereignisse und Stellungnahmen dokumentierte suchte sie mit einer Broschure zu konterkarieren die angeblich unterdruckte Blatter enthielt in Wirklichkeit waren es Abschriften die sie von leihweise uberlassenen Aufzeichnungen angefertigt hatte Nachdem sie bereits im Fruhjahr 1875 eine geschwachte Gesundheit zeigte verstarb Louise zu Stolberg im 76 Lebensjahr am 15 August desselben Jahres Werke BearbeitenKonigslieder Stolberg am Harz Leipzig 1841 Psychorama eines Scheintodten Leipzig 1847 Konigslieder Zweite Reihe Berlin 1858 Hrsg Varnhagen von Ense in Stolberg Unterdruckte Blatter aus seinem Tagebuch o O ca 1862 Die grune Stube Berlin 1865 Zum Gedachtniss Konig Friedrich Wilhelms IV von Preussen Aeltere und neuere Konigslieder Berlin 1867 Literatur BearbeitenFeodor Wehl Psychorama eines Scheintodten In Telegraph fur Deutschland Jg 11 1848 Nr 23 S 757 764 Karl August Varnhagen von Ense Psychorama eines Scheintodten In ders Denkwurdigkeiten und Vermischte Schriften Bd 8 Leipzig 1859 S 421 424 zuerst erschienen in Allgemeiner Preussischer Staatsanzeiger Nr 4 4 Januar 1848 S 15 Web Ressource O W Gerlach Trauerrede gesprochen am 19 August 1875 am Sarge Ihrer Erlaucht der verwitweten regierenden Grafin Mutter Frau Louise Auguste Henriette zu Stolberg Stolberg Stolberg am Harz 1875 Elise von Hohenhausen Konig Friedrich Wilhelm IV und Grafin Stolberg Ein Erinnerungsbild In Deutsches Tageblatt 1 Januar 1886 Emil Pfitzner Stolberg Stolberg Luise Grafin zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 370 372 Stolberg Stolberg Grafin Luise zu In Sophie Pataky Hrsg Lexikon deutscher Frauen der Feder Band 2 Verlag Carl Pataky Berlin 1898 S 340 Digitalisat Paul Kahl Sollte jetzt unvorbereitet plotzlich dieser Damon bei uns ausbrechen Zwischen Konstitution und Gottesgnadentum Aus den Briefen von Karl August Varnhagen von Ense an Louise Grafin zu Stolberg Stolberg In Schiller Jahrbuch 47 2003 S 11 37 Karl August Varnhagen von Ense in meiner Seele ist Stolberg Reiseblatter und drei Briefe an Louise von Stolberg In Der Sopha schon und doch zum Lottern Freundesgabe fur Konrad Feilchenfeldt Hg v Nikolaus Gatter unter Mitarbeit v Inge Brose Muller u Sigrun Hopfensperger Berlin 2015 Almanach der Varnhagen Gesellschaft 3 S 135 164 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Louise zu Stolberg Stolberg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Varnhagen von Ense in Stolberg Unterdruckte Blatter aus seinem Tagebuch O O o J ca 1862 Eintrag v 18 Juni 1841 S 6 Normdaten Person GND 117301248 lobid OGND AKS VIAF 40152276 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stolberg Louise zuALTERNATIVNAMEN Stolberg Stolberg Louise Auguste Henriette Grafin zuKURZBESCHREIBUNG deutsche LyrikerinGEBURTSDATUM 13 Januar 1799GEBURTSORT Stolberg Harz STERBEDATUM 15 August 1875STERBEORT Stolberg Harz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louise zu Stolberg amp oldid 238485835