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Jeanne Louise Farrenc 1 geb Jeanne Louise Dumont 31 Mai 1804 in Paris 15 September 1875 ebenda war eine franzosische Komponistin Pianistin und Musikwissenschaftlerin Sie war Professorin fur Klavier am Pariser Konservatorium 1861 und 1869 erhielt sie den Prix Chartier der franzosischen Akademie der Kunste fur ihre Kammermusik Louise Farrenc Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Kompositionen 2 1 1 Orchesterwerke 2 1 2 Vokalwerke 2 1 3 Kammermusik 2 1 4 Klaviermusik 2 2 Werkverzeichnis 2 3 Diskografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Louise Farrenc 1855Bereits fruh genoss Farrenc Klavierunterricht bei der Pianistin Cecile Soria einer Schulerin Clementis Mit 15 begann sie bei Anton Reicha Komposition Musiktheorie und Instrumentation zu studieren 1821 heiratete sie Aristide Farrenc 1794 1865 einen Flotisten und Musikverleger 1826 kam ihre Tochter Victorine zur Welt die sich ebenfalls als Pianistin profilieren konnte Ab 1834 komponierte Farrenc erste Orchesterwerke Ihr erster Publikumserfolg war das Air russe varie op 17 das von Robert Schumann wohlwollend rezensiert wurde Sie genoss ihren wachsenden Erfolg und konnte sich mit drei Sinfonien und mehreren Kammermusikwerken in der Musikwelt etablieren 1842 wurde sie als Instrumentalprofessorin fur Klavier an das Pariser Konservatorium berufen Zunachst erhielt sie ein um 200 Francs geringeres Gehalt als ihr Kollege Henri Herz Erst 1850 erreichte sie durch Eingaben beim Direktor Daniel Francois Esprit Auber eine Angleichung 1849 fand die Urauffuhrung ihres grossten Erfolgs der 3 Sinfonie op 36 mit dem Orchester des Konservatoriums der Societe des concerts du Conservatoire statt 1850 folgte die Urauffuhrung des Nonetts op 38 mit dem namhaften Violinisten Joseph Joachim 1859 starb ihre Tochter Victorine an Tuberkulose Ab 1861 arbeitete Farrenc gemeinsam mit Aristide Farrenc am Le Tresor des Pianistes einer Anthologie fur Tasteninstrumente mit Noten von 1500 bis 1850 in 23 Banden mit biografischen historischen und musikwissenschaftlichen Angaben zu jedem Stuck Ihr Mann starb 1865 und Farrenc fuhrte das Werk alleine zu Ende Nach dem Tod ihrer Tochter und ihres Mannes komponierte Farrenc kaum noch Sie unterrichtete noch bis 1872 am Konservatorium und starb 1875 in Paris Werk BearbeitenFarrenc war eine Zeitgenossin von Mendelssohn Schumann Chopin Glinka und Liszt Sie entwickelte einen eigenen klassisch romantischen Kompositionsstil dem man ihre Liebe und profunde Kenntnis der Musik Haydns Mozarts und Beethovens anhort und der auch von ihrer Erforschung der Alten Musik beeinflusst ist Sie verband klassische Formen mit romantischen Instrumentationen in denen etwa die Blaser aus dem Kontext der Divertimenti und Serenaden gelost und in anspruchsvollere kammermusikalische Zusammenhange gestellt wurden 2 Im Gegensatz zu zeitgenossischen Komponisten in der Nachfolge Beethovens vermied sie die in der Sonatensatzform ublichen Gegensatzthemen sondern variierte in Tradition ihres Lehrers Reicha zwei oder mehr sich erganzende die Phantasie anregende idees meres Mutterideen 3 2 Zu ihren Lebzeiten waren Farrencs Werke einigermassen verbreitet Ihr Mann Aristide Farrenc sorgte fur den Druck von 51 bekannten Stucken wurden ca 40 gedruckt Ihre nicht gedruckten Orchesterwerke wurden international aufgefuhrt nachgewiesenermassen in Belgien Danemark Frankreich und der Schweiz Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen Clara Schumann und Fanny Hensel hatte sie zwar ein gesundes Selbstverstandnis als Komponistin wurde jedoch nach ihrem Tod nahezu vergessen Obwohl einige ihrer Stucke im Radio gespielt und als Filmmusik eingesetzt wurden blieb Farrencs Werk nahezu unbekannt bis 1995 die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG an der Universitat Oldenburg unter Leitung von Freia Hoffmann eine Werkausgabe finanzierte 4 5 Bis dahin gab es nur altere Noten im Antiquariat und wenige Neuausgaben Die Orchesterwerke drei Sinfonien und zwei Ouverturen waren nicht im Handel erhaltlich obwohl Interesse bestand die Musik zu spielen Ab 1997 liess das auf Klassik Ersteinspielungen spezialisierte Klassiklabel classic production osnabruck die Sinfonien einspielen NDR Radiophilharmonie Johannes Goritzki und brachte sie auf CD heraus 2001 folgte eine Gesamtaufnahme aller Sinfonien Orchestre de Bretagne unter Stefan Sanderling 2018 waren rund 20 CDs mit ihren Werken erhaltlich 6 Kompositionen Bearbeiten Orchesterwerke Bearbeiten Symphonie Nr 1 op 32 c Moll 1842 Symphonie Nr 2 op 35 D Dur 1845 Symphonie Nr 3 op 36 g Moll 1847 Ouverture op 23 e Moll 1834 Ouverture op 24 Es Dur 1834 Grandes Variations sur l air Le premier pas op 4 Kl u Orchester Grandes Variations sur un theme du Comte Gallemberg op 25 Kl u Orchester Vokalwerke Bearbeiten Singstimme und Klavier Orchesterbegleitung Andrea la folle Ballade Je me taisais Romance La Tourterelle Romance La Madone Le Berger fidele Romance Le Prisonnier de guerre Scene dramatique Le Suicide Scene et air Komposition identisch mit Le Prisonnier de guerre Toi que j appelleChormusik O Pere qu adore mon Pere Hymne de Lamartine Chor a cappella O Pere qu adore mon Pere Hymne de Lamartine Chor mit Klavierbegleitung O Salutaris hostia fur Sopran Alt TenorKammermusik Bearbeiten Nonett op 38 Es Dur 1849 Blaserquintett Streichinstrumente Vl Vla Vc Kb Sextett op 40 c Moll 1852 Kl Fl Ob Klar Hr Fg Blaserquintett Klavier Klavierquintett Nr 1 op 30 a Moll 1839 Kl Vl Vla Vc Kb Klavierquintett Nr 2 op 31 E Dur 1840 Kl Vl Vla Vc Kb Klaviertrio op 33 Es Dur 1841 1844 Kl Vl Vc Klaviertrio op 34 d Moll 1844 Kl Vl Vc Klaviertrio op 44 Es Dur 1854 1856 Kl Klar Vl Vc Klaviertrio op 45 e Moll 1854 1856 Kl Fl Vl Vc Variations concertantes sur un air suisse op 20 Kl u Vl Violinsonate op 37 c Moll 1848 Kl Vl Violinsonate op 39 A Dur 1850 Kl Vl Violoncellosonate op 46 B Dur 1857 Kl Vc Grandes Variations sur l air Le premier pas op 4 Kl u Str Fl ad lib Klaviermusik Bearbeiten Variations Aristide Farrenc op 2 Grandes variations Le premier pas op 4 Klavier solo Variations brillantes Rossini op 5 Variations sur l air favori O ma tendre musette op 6 Air suisse varie op 7 Trois Rondeaux op 8 Rondeau Bellini op 9 Variations Onslow op 10 Rondeau C M v Weber op 11 Variations Galopade favorite op 12 Rondeau Rossini op 13 Les Italiennes op 14 Variations brillantes Donizetti op 15 Les Allemandes op 16 Air russe varie op 17 La Sylphide op 18 Souvenir des Huguenots op 19 Les Jours heureux op 21 Fugen op 22 z T unvollendete Kontrapunkt Studien 1833 Trente Etudes dans tous les tons majeurs et mineurs op 26 1838 Hymne russe varie op 27 Variations sur un theme allemand op 28 Variations Bellini op 29 Klavier zu vier Handen Bearb fur 2 und 3 Klaviere Douze Etudes brillantes op 41 1853 Vingt Etudes de moyenne difficulte op 42 1854 Trois melodies op 43 Scherzo op 47 Valse brillante op 48 1er Nocturne op 49 Vingtcinq Etudes faciles op 50 2me Valse brillante op 51 diverse Klavierwerke o Op Melodie o Op Veroffentlicht in Beethoven Album Ein Gedenkbuch dankbarer Liebe und Verehrung fur den grossen Todten Stuttgart 1846 Werkverzeichnis Bearbeiten Christin Heitmann Louise Farrenc 1804 1875 Thematisch bibliographisches Werkverzeichnis Noetzel Wilhelmshaven 2005 Diskografie Bearbeiten siehe EinzelnachweiseLiteratur BearbeitenRebecca Grotjahn Christin Heitmann Hrsg Louise Farrenc und die Klassik Rezeption in Frankreich BIS Verlag Oldenburg 2006 ISBN 3 8142 0964 8 Link zum Volltext Christin Heitmann Traditionsbezug und Originalitatsanspruch im Konflikt Louise Farrencs Auseinandersetzung mit Ludwig van Beethoven In Bettina Brand Martina Helmig Hrsg Massstab Beethoven Komponistinnen im Schatten des Geniekults Munchen 2001 S 58 76 Christin Heitmann Farrenc In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 6 Eames Franco Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1116 0 Sp 751 754 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Christin Heitmann Die Orchester und Kammermusik von Louise Farrenc vor dem Hintergrund der zeitgenossischen Sonatentheorie Noetzel Wilhelmshaven 2004 ISBN 3 7959 0828 0 Freia Hoffmann Hrsg Louise Farrenc 1804 1875 Kritische Ausgabe Orchester und Kammermusik sowie ausgewahlte Klavierwerke Noetzel Wilhelmshaven 1998 2005 Florence Launay Les Compositrices en France au XIXe siecle Fayard Paris 2006 ISBN 2 213 62458 5 Meike Loermann Fanny Hensel und Louise Farrenc Vergleich zweier Komponistinnen des 19 Jahrhunderts Oldenburg 2007 Hochschulschrift Maria Stratigou Louise Farrenc s Piano Etudes Dates Purpose Reception and Function In Mariateresa Storino and Susan Wollenberg Hrsg Women composers in new perspecives 1800 1950 genres contexts and repertoire Brepols Turnhout 2023 Specvlvm mvsicae 49 ISBN 978 2 503 60630 9 S 63 80 Eva Weissweiler Komponistinnen vom Mittelalter bis zur Gegenwart dtv Munchen 1999 ISBN 3 423 30726 9 S 246 261 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louise Farrenc Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Louise Farrenc in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Louise Farrenc im International Music Score Library Project Jan Felix Jaacks Anja Herold Art Farrenc Jeanne Louise geb Dumont In Europaische Instrumentalistinnen des 18 und 19 Jahrhunderts 2008 Online Lexikon des Sophie Drinker Instituts hrsg von Freia Hoffmann Jan Felix Jaacks Anja Herold Art Farrenc Victorine in Lexikon Europaische Instrumentalistinnen des 18 und 19 Jahrhunderts hrsg von Freia Hoffmann 2008 Christin Heitmann Artikel Louise Farrenc In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003 ff Stand vom 27 November 2018 Louise Farrenc In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Einzelnachweise Bearbeiten Marc Honegger Gunther Massenkeil Hrsg Das grosse Lexikon der Musik Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1980 ISBN 3 451 18053 7 S 57 a b Vgl Christin Heitmann Katharina Herwig Freia Hoffmann Die Werkausgabe Louise Farrenc In Einblicke Forschungsmagazin der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg Nr 27 April 1998 S 16 18 presse uni oldenburg de Vgl Christin Heitmann Die Orchester und Kammermusik von Louise Farrenc vor dem Hintergrund der zeitgenossischen Sonatentheorie Noetzel Wilhelmshaven 2004 S 80 84 DFG GEPRIS Edition der Orchester und Kammermusik Werke sowie ausgewahlter Klavierkompositionen von Louise Farrenc 1804 1875 Abgerufen am 13 Juli 2023 Die Werksausgabe Louise Farrenc Universitat Oldenburg Abgerufen am 13 Juli 2023 jpc de etwa 20 CDs Normdaten Person GND 116410132 lobid OGND AKS LCCN n83005081 VIAF 49421779 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Farrenc LouiseALTERNATIVNAMEN Dumont Jeanne LouiseKURZBESCHREIBUNG franzosische Komponistin Pianistin und MusikwissenschaftlerinGEBURTSDATUM 31 Mai 1804GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 15 September 1875STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louise 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